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124 ALEXANDER AUF GESCHNITTENEN STEINEN

Halie'sches Winckelmannsprogr. 1883), welche einen bärtigen und be-
helmten griechischen Feldherrn und einen auf einem Viergespann
fliehenden Barbarenkönig zeigen, sind von Heydemann mit Unrecht
auf Alexander und Dareios Kodomannos bezogen worden. Sie
stammen aus früherer Zeit und können von keiner Alexander-
schlacht influenziert sein.1

4. Alexander auf geschnittenen Steinen.

Bei dem kleinen Massstab, auf den die Darstellungen der Glyp-
tik der Natur der Sache nach angewiesen sind, können BÜdnistypen
hier eigentlich nur in Kopfform zur Geltung kommen, Auch bei
Alexander haben wir es fast ausschliesslich nur mit dieser zu tun.
Die wenigen ganzen Figuren, die etwa vorkommen, sind ikonisch
von keiner Bedeutung und müssen wesentlich aus dem Motiv er-
schlossen werden. Wir teilen die Köpfe in helmlose und behelmte.

a. Helmlose Köpfe.

Zu den sichersten Darstellungen gehören diejenigen, welche
einfach den Typus der Lysimachosmunzen wiedergeben, mit
den äusseren Abzeichen von Diadem und Ammonshorn. So die drei
Cameen der Bibliotheque nationale in Paris, Chabouillet No. 155
bis 157 (zwei davon abgeb. Lenormant Tres. Rois grecs pl. V. No. III
und IV)2 oder der etwas grössere in Florenz {abgeb. Lenormant ib.
No. II)8 Der Agat in Neapel No. 155 ist modern.4 — Doch ist es
mit den äussern Abzeichen nicht immer getan; auch die Physio-
gnomie muss annähernd stimmen und sich mit dem Typus der
Münzen vereinigen lassen. Denn grade der schönste und grösste
Cameo dieser Art in der Bibliotheque nationale, Chab. No. 154
(abgeb. Babelon Catal. des camees ant pl. 21. 222)b zeigt eine so

1 S. Kopp Jahrb. VII. 1892. p. 124ff.; Robert 17 tes Halie'sches Winckelmannsprogr.

1893. p. 35.

* = Cades Bd. 33. No. 58 u. 59. • = Cades 33. 60.

4 Eine ähnliche Gemme, die aber mit keiner der obigen identisch zu sein scheint,

ist abgebildet bei Canini Iconografia XV. p. 38.

1 Kopp Alex. d. Gr. p. 19. Fig. 16; Phot. Giraudon B. 393.
 
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