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Ausgabe Südwest

INZELPREIS 1* PFENNIG / MÜNCHEN. 10.JA

NUAR 1942 / 10. JAHRGANG / FOLGE 1

Recht und Krieg

Neujahrsaufruf
an das Studententum

Von Reichsstudentenrührer Dr. C. A. Scheel

Ein Kriegsjahr liegt hinter uns, in dem unsere
deutschen Soldaten für des deutschen Volkes
und Reiches Sicherheit und Freiheit unerhörte
Waffentaten vollbracht haben. Die uns und
ganz Europa bedrohende Weltgefahr des Bol-
schewismus ist von unseren Grenzen gebannt
worden. Wir Deutsche haben allen Grund, un-
seren Kameraden von der Front unendlich
dankbar zu sein. Gleichzeitig aber dürfen wir
auch stolz auf die großen militärischen Erfolge
und Leistungen im Kriegsjahr 1941 zurückblik-
ken, die uns dem Endziel des Sieges näher-
gebracht haben.

Wir deutschen Studenten und Studentinnen
wollen den zum Studium beurlaubten Kame-
raden, die jetzt von der Front im Osten, Westen,
Süden und Norden zu uns gekommen sind, un-
sere besondere Dankbarkeit zeigen und aus-
sprechen.

Das deutsche Studententum hat sich im
Kriegsjahr 1941 seiner soldatischen Tradition
^»•■'*^pr»ynsere studentischen Ritter-
ia vielen namenlosen und un-
brauchbare ien, die an allen Fronten als
erfolgreiche.*« ihre Pflicht tun sind.V»ben-
uiyts /.eugen dieser soldatischen Haltung, un-
sere gefallenen Helden aber bleiben über ihren
Tod hinaus uns alle verpflichtende Vorbilder
und leben ewig in unserem Gedenken.

Auch in der Heimat hat das deutsche Stu-
dententum seine Pflicht getan. Der Rüstungsein-
satz der deutschen Studenten und Studentinnen
und das studentische Aufbauwerk im Osten
haben bewiesen, daß die Studenten und Stu-
dentinnen in der Heimat über ihr Studium hin-
aus noch mehr leisten und arbeiten, um in die-
sem deutschen Entscheidungskampf zu be-
stehen.

Es darf und wird keinen Studenten geben,
der nicht seine ganze Kraft in den Dienst des
Sieges stellt. Wer als deutscher Student nicht
so handelt, versündigt sich zutiefst an der stu-
dentischen Tradition, vor allem aber an seinen
Kameraden von der Front. Wir wollen nur Ka-
meraden unter uns haben, die klar diesen Weg
gehen. Nur als Vorbild hat der deut-
sche Student ein Anrecht auf An-
erkennung und Führung.

Nun liegt ein neues Jahr vor uns. Wir wis-
sen, daß es wiederum harte und schwere
Kämpfe bringen wird. Wir sind aber über-
zeugt davon, daß es uns dem deutschen End-
sieg wiederum näherführen wird. Eines ist dazu
notwendig: Der unbedingte Wille aller, ihr
Teil Arbeit unermüdlich mitzuleisten.

So gelobt das deutsche Studententum am Be-
ginn eines neuen Kriegsjahres seinen unbeding-
ten und fanatischen Willen, sich mit aller Kraft
für den Sieg einzusetzen, seinen unerschütter-
lichen Glauben an den deutschen Sieg und
seine leidenschaftliche Einsatzbereitschaft für
Führer und Volk.

Unser soldatischer Wille, unsere geistige Ar-
beit an den deutschen Hoch- und Fachschulen,
unser nationalsozialistischer Glaube und un-
sere nationalsozialistische Erziehungsarbeit sol-
len dem Sieg dienen.

Unser Leben und unsere Arbeit werden im
neuen Jahre wie immer dem Führer gehören.

An das Altherrentum!

An der Wende zweier für die Zukunft un-
seres Volkes entscheidender Jahie gedenken
wir unserer Soldaten an allen Fronten. Mit
ihnen steht auch das Deutsche Altherrentum
in vorderster Reihe und tut seine Pflicht.

Mit stolzer Freude kann ich feststellen, daß
das Deutsche Studenten- und Altherrentum
auch in der Heimat alles daran gesetzt hat, sich
durch rücksichtslosen Arbeitseinsatz seiner
hohen Tradition und der Leistungen der kämp-
fenden Truppe würdig zu zeigen. Dem Alther-
rentum haben die Partei und der nationalsozia-
listische Staat im vergangenen Jahre eine feste
Ausgangsstellung geschaffen. Sie sichert die
umfassende Sammlung des Deutschen Aka-
demikertums und den machtvollen Aufbau des
Nationalsozialistischen Altherrenbundes der
Deutschen Studenten. Die Alten Herren stehen
geschlossen im Begriff, nunmehr auch die letz-
tes Reste der überkommenen Zersplitterung zu
beseitigen und sich erstmals in der deutschen

Deutsche Seidaten stehen auch im Winter zum Schutz der Heimat. Ihnen gehören unsere Skier

Aufnahme: Hansmann, Mönchen

Geschichte hinter .eine Fahne, das vom Füh-
rer geschaffene Banner, zu- stellen.

Größte Aufgaben stehen uns bevor. Einig
in allen Teilen werden wir sie zu meistern
wissen:

Die meisten unserer Studenten sind langjäh-
rig gediente und kriegsbewährte Soldaten. Sie
haben den Ehrgeiz, in ihrer persönlichen und
beruflichen Ausbildung die gleichen Höchst-
leistungen zu vollbringen wie bisher an der
Front.

Ihr Lebenselement ist die Kameradschaft. Mit
ihnen gemeinschaftlich wird das deutsche Alt-
herrentum aus dem Erlebnis der nation ilsozia-
listischen Revolution und der beiden großen
Kriege den soldatisch-studentischen Lebensstil

für die Zukunft prägen und damit den geistig
arbeitenden Deutschen in unlösbarer Kamerad-
schaft mit allen schaffenden Berufen verbinden.

Wir sind nur ein kleiner Teil in der großen
Gemeinschaft unseres Volkes. Wir wollen aber
im Dienen für unser Volk zu seinen besten
Teilen gehören.

So wollen wir uns eingedenk unserer Ge-
schichte den Ruf verdienen, daß unter den Ge-
treuen des Führers seine jungen und alten Stu-
denten zu den Treuesten gehören. ;

Heil Hitlerl

Dr. Gustav Adolf Scheel
Reichsstudentenführer, Gauleiter und .Reichs-
statthalter, Führer des NS.-Altherrenbundes
der deutschen Studenten

Geleitwort von Reichsminister Dr. Frank

Das Großdeutsche Reich Ist die Heimstätte des nationalsozialistischen Volksrechtes.
So wie das Recht verginge ohne stärkeres Reich, so würde die Stärke des Reiches ver-
gehen ohne Recht.

Mit dem Germanentum kam die Idee des Rechts in die Welt. Das Recht ist der Beitrag
der Germanen zur sozialen Geschichte der Menschheit. So haben gerade wir deutschen
Rechtswahrer die höchste Verpflichtung, in diesem Rechtsdienst nicht eine banale All-
tagsangelegenheit oder eine rein fachliche Berufserfüllung zu suchen, vielmehr haben
gerade wir uns in unserem Wirken immer bewußt zu bleiben, daß jeder Akt der recht-
lichen Gestaltung oder Verwirklichung ein Bestandteil des Schicksals unserer Volks-
gemeinschaft darstellt.

Der größte Geschichtsschreiber unseres Volkes ist Adolf Hitler. Er ist auch sein
größter Gesetzgeber. Zum Führer haben wir nationalsozialistischen deutschen Rechts-
wahrer uns in persönlicher Pflichtverbundenheit zu bekennen. Wir, die Generation der
Zeitgenossen Adolf Hitlers, haben das einmalige Glück, um das uns spätere Jahrhunderte
viel beneiden werden, diesem Mann in seinem Leben begegnet zu sein. Aber darüber
hinaus müssen die Rechtswahrer tiefe Dankbarkeit empfinden
dafür, daß wir diesem Mann in seinem ungeheuer schweren
Werke auf dem Gebiete des Rechts nach unserem beschei-
denen Anteil helfen dürfen. Durch, die von Adolf Hitler ge-
prägte Weltanschauung des Nationalsozialismus wurde in das
Rechtsleben die großartige Neugestaltung der . deutschen Ge-
meinschaftskultur getragen. Wir Rechtswahrer bekennen uns
zu unserer Aufgabe, Kulturträger der Gemeinschaftsordnung
des Nationalsozialismus zu sein.

Der Glaube an den Führer trägt uns in unserem Dienst an
seinem Reich und an seinem Recht.

Die Rechtsarbeit
der NSDAP, im Krieg

Von Reichshauptamtsleiter Dr. A. Dresler

Im gegenwärtigen Schicksalskampfe des natio-
nalsozialistischen Großdeutschen Reiches nimmt
die Rechtsarbeit der NSDAP., die vom Reichs-
leiter Reichsminister Dr. Frank geführt wird,
unvermindert ihren Fortgang. Das ist um so
natürlicher, da ja der Kampf der NSDAP, von
Anfang an ein Rechtskampf gegen die Entrech-
tung Deutschlands durch das ,,Versailler Frie-
densdiktat ' einerseits wie gegen die Recht-
und Kulturlosigkeit des Bolschewismus anderer-
seits gewesen ist.

Die zahlreichen politischen Gegner der NS
DAP. ließen daher bis zu deren Machtergrei-
fung im Jahre 1933 keine Möglichkeit unge-
nutzt, um den Führer und seine Bewegung auf
dem Boden dei damaligen Rechtsordnung durch
> zahllose Klagen und Prozesse politisch mund-
tot zu machen und wirtschaftlich zu ruinieren.
Dieser Kampf hat den Führer schon früh ver-
anlaßt, einen seiner ersten Mitarbeiter, den
jungen Rechtsanwalt Dr. Hans Frank, zu seinem
Rechtsberater zu berufen und ihn mit der Er-
richtung einer Rechtsabteilung bei der Reichs-
leitung der NSDAP, zu betreuen. Die in jenen
riaiis brank geleist-eUr 'Keohh>ai ue'l, »eui«" Ver-
teidigung des Führers in zahlreichen Prozessen,
insbesondere im großen Schweidnitzer Prozeß
und im Leipziger Reichswehrprozeß hat am
Aufstieg und Sieg der NSDAP, ebenso ihren
bedeutsamen Anteil gehabt wie Ereignisse rein
politischer Art, deren Auswirkung sich zahlen-
mäßig an dem Anwachsen der Stimmenzahl bei
den Reichstags- und Landtagswahlen ablesen
ließen. Der Führer selbst hat dann die Bedeu-
tung des Rechtskampfes der Bewegung aner-
kannt, hat 1928 Dr. Frank den Auftrag zur
Gründung des NS.-Juristenbundes erteilt, die
Rechtsabteilung bei der Reichsleitung der
NSDAP, zum Reichsrechtsamt erhoben und Dr.
Frank zum Reichsleiter ernannt.

Nach der Machtergreifung hat das Reichs-
rechtsamt der NSDAP, in noch verstärktem
Maß die Rechtsarbeit der Bewegung aus-
gebaut und sich zum Träger der Rechts-
erneuerung des deutschen Volkes gemacht.
Von ihm aus wurde die deutsche Rechtsfront
gebildet. Aus dem Reichsrechtsamt der
NSDAP, heraus wurde ferner die Akademie
für Deutsches Recht gegründet als das wissen-
schaftliche Instrument, dessen der Rechts-
kampf der Bewegung bedarf, sowie als die
Institution, die mit gleichgearteten und gleich-
gerichteten Institutionen des Auslandes in
Verbindung zu treten berufen ist.

Als das pljitokratische England das größen-
wahnsinnig gewordene Polen im Sommer 1939
gegen Deutschland aufhetzte, trat nur vorüber-
gehend eine kurze Unterbrechung der Rechts-
arbeit der NSDAP, ein. Viele Rechtswahrer zogen
den feldgrauen Rock an, um mit der Waffe In
der Hand für das Lebensrecht des deutschen
Volkes zu kämpfen, Mancher von ihnen hat
die Treue zu Führer und Reich mit dem Tod
besiegelt. Nach kurzer Zeit aber wurde die
Rechtsarbeit der NSDAP, wieder aufgenom-
men.

Außer der Fortsetzung der laufenden Ar-
beiten ist vor allem die große Tagung der Aka-
demie für Deutsches Recht, die vom 22. bis 24.
November 1940 in München stattfand, und die
Arbeitstagung des Reichsrechtsamtes der
NSDAP, am 15. Juli 1941 zu erwähnen. Auf
diesen Tagungen hat der Reichsrechtsführer
nochmals mit aller Deutlichkeit die Aufgaben
und Ziele der Rechtsarbeit der Bewegung dar-
gelegt. Die von ihm bei diesen Gelegenheiten
gemachten Ausführungen geben uns die Ge-
wißheit, daß mit dem Kampfe um das Lebens-
recht des deutschen Volkes auch der Kampf
um die Rechtsidee zum siegreichen Ende ge-
führt werden wird im Sinne der Worte, die der
Führer in seiner Ansprache- zur Eröffnung
des Winterhilfswerkes 1941 am 3. Oktober 1941
sprach, als er sagte: „Wenn dieser Krieg zu
Ende sein wird, dann werde ich aus ihm zu-
rückkehren als ein noch viel fanatischerer Na-
tionalsozialist, als ich es früher warl Ebenso
wird es bei all denen sein, die zur Führung
berufen sind, denn in diesem Staat herrscht ja
nicht, wie in Sowjetrußland, das Prinzip der
sogenannten Gleichheit, sondern: das
Prinzip der Gerechtigkei t."

k._
 
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