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Äusgaöe Rhein, BMmst

EINZELPREIS 3Q PFENNIG / MÜNCHEN, a 8. NOVEMBER 1942 / 10. JAHRGANG / FOLGE 23/34

Politisches Soldatentum

Novembertage

, Von Dr. Heinz Wo/ff

München? im November 1942

Der , Monat November hat eine . besondere,
fast schicksalhafte Bedeutung in der Geschichte
des deutschen Volkes. Einige dieser schicksal-
haften und geschichtlichen Höhepunkte müssen
wir uns auch jetzt wieder vor Augen halten.
Am 10. November 1914 stürmten in der flan-
drischen Ebene junge deutsche Regimenter, an
ihrer Spitze deutsche Studenten, mit dem
Deutschlandlied auf den Lippen feindliche Stel-
lungen bei Langemarck und nahmen sie. Sie
gaben damit ein Beispiel ^ deutscher Treue,
deutscher Tapferkeit und deutscher Todesbereit-
schaft, wenn es um einen entscheidenden Sieg
für des Volkes Zukunft geht. Die deutschen
Studenten von Langemarck aber stellten damit
ein besonderes Beispiel für das ganze deutsche
Studententum in aller Zukunft auf.

Am 9- November 1918 brach nach" einem
schweren, vierjährigen Kampf das Deutsche
Reich durch Verrat im Innern zusammen. Vier
Jahre lang hatten deutsche Soldaten im
Schützengraben gelegen, gegen eine Welt von
Feinden angekämpft und wunderbare Siege er-
fochten. Eine uneins gewordene Heimat, die
unter jüdischem und internationalem Einfluß
stand, behielt nicht die Kraft und die Nerven,
den Sieg endgültig zu erringen. Sie wurde sich
selbst und dem deutschen Schicksalsruf untreu.

Am 9. Ncvembe* !9?l'ä-ir»tj-.-+~)*»^fsi>i nn
Adolf Hitlers feine netle politische Bewegjng
in München an, um die Schmach des Novem-
bers 1918 auszutilgen. In ihr standen beste
deutsche Frontkämpfer und Soldaten, Führer
des großen Weltkrieges. In ihr standen junge,
fanatische, leidenschaftliche Vorkämpfer für"
einen .neuen . deutschen Sozialismus, der von-
den besten schon im Weltkrieg 19.14 bis 1918
geahnt worden war. In ihr stand vor allen
Dingen der einfache Soldat des Weltkrieges,
der jetzt zum Politiker geworden war, um
Deutschland einem neuen Aufstieg entgegenzu-
führen. Im Marsch zur Münchener Feldherrn-
halie versank dieser gesunde Aufbruch, aber
nichtrtum nie wieder aufzustehen, sondern nur,
um sich neue Kraft durch das symbolische
Blutopfer der toten Helden von der Feldherrn-
halle zu holen. Der 9. November 1923 war das
erste Ahnen der neuen deutschen Freiheit, die
Adolf Hitler später verwirklichte.

Das sind einige große Schicksalsstunden aus
der deutschen Geschichte, die sämtlich in graue
Novembertage fallen. Der November scheint
ein Schicksalsmonat besonderer Ordnung und
Art für das deutsche Volk zu sein. Wenn er
auch dunkle Seiten der deutschen Geschichte
enthält, so strahlen sein ungebrochenes Hei-;
dentum und die dadurch verkörperten Höhe-
punkte unserer .Geschichte um so heller und
geben uns immer wieder erneut Zuversicht und
Hoffnung auf die Zukunft des endgültigen deut-
schen Sieges.

Auch für das Studententum hat der Monat
November 6eine besondere Bedeutung, denn
in ihn fallen wichtige Ereignisse aus der stu-
dentischen Geschichte. Langemarck gehört zum
deutschen Studententum als sein stolzestes Ver-
mächtnis, das im Langernarckstudium der
Reichsstudentenführung aufgenommen ist und
seinen lebendigen Ausdruck für alle Zeiten fin-
det. Am 5. November 1936 wurde Dr. Scheel
von Partei und Staat zum Reichsstudentenführer
berufen und ernannt. Dieses Datum leitet eine
ganz neue Entwicklung in der studentischen
Arbeft ein. Von da ab gewinnen die deutschen
Studenten Ordnung und Klarheit in ihrem Wol-
len, von da ab tritt die studentische national-
sozialistische Erziehung in ein neues Stadium
des inneren und äußeren Aufbaues, dessen Aus-
wirkungen und Folgen sich immer mehr er-
weisen. Am-22. November aber begeht Reichs-
studentenführer Dr. Scheel seinen Geburtstag.
Es ist der Geburtstag eines Mannes, der dem
Studententum mit Leib und Seele verschworen
ist und für das Studententum kämpft, nicht weil
er ihm Recht erobern Will, sondern weil er
ihm seinen Pflichten- und Aufgabenkreis im
nationalsozialistischen Staat zuweisen will.

An alle diese Ereignisse wollen wir mit
dieser Folge der „Bewegung" erinnern. Wir
leiten damit gleichzeitig ein neues Kriegs-
Wintersemester für das deutsche Studententum
ein. Möge es Kraft für seine Arbeit innerhalb
des Studiums und innerhalb der Erziehung fin-
den, wenn es an die großen Ereignisse denkt,
die im schicksalhaften November vor unseren
Augen stehen«. ,

Das Gesicht des deutschen Soldaten

Aufn.: Hoff mann

ilijiiiririiiiiiiiiii>iiliiiiitiiiiiiifiiifiriifiii«jfi.iiiiiiM>itiij(iiiitiiiMiiiiiiiiiiiiiiifififiiiiiii'iiiJiiiiiiiiiiiii>iJiiitiiiiiiiiiiiiiiririrrrriiiiiiitjiiiitjiiTiriiiiiiiiiririii

Zum Geburtstag des Reichsstudentenführers

dr. h. w. - Salzburg, 22. November 1942

Unser Reichsstudentenführer, Gauleiter Und.
Reichsstatthalter Dr. Gustav Adolf Scheel,
beging in aller Stille; am 22. November, im
vierten Kriegsjahr, seinen 34. Geburtstag. Es:
war selbstverständlich, daß dieser Tag nicht,
laut und festlich begangen wurde,- sondern daß
er nur ein Tag treuen und stillen Gedenkens,
'war, der aber um so klarer zeigte, in welch
selbstverständlicher Gefolgschaftstreue das
deutsche Studententum hinter seinem Reichs-
studentenführer und die Salzburger Bevölke-
rung hinter ihrem Gauleiter stehen.
■ Auch an dieser Stelle seien wie alljährlich:
dem Reichsstudentenführer die herzlichsten.
Glückwünsche ausgesprochen. Es ist nicht so
sehr des Geburtstages wegen, daß diese Glück-
wünsche auch hier wieder ihren Platz haben
sollen. Es ist vielmehr so, daß gerade der
Reichsstudentenführer seinen Geburtstag im
Kriege am liebsten gar nicht erwähnt haben
will, geschweige feierlich begangen haben
wollte. Es ist aber doch richtig, bei aller Arbeit
einmal im Jahr einen Tag zu haben, an dem
das ganze deutsche Studententum dem
Reichsstudentenführer Dank für seine treue,
nimmermüde Arbeit im Dienste des Studenten-
tums, Gelöbnis für weitere Zuverlässigkeit und

bedingungslose Mitarbeit und persönlichen
Gruß für die weitere Zukunft ausspricht.
■ Die Glückwünsche des deutschen Studen-
ten- und Altherrentums überbrachte in Salz-
burg der bevollmächtigte Vertreter des Reichs-
studentenführers im Kriege, Bereichsleiter Dr.
Gmelin, der Stabsführer der Reichsstudenten-
führung, ParteigenosseTh o m a s, Reichs-ANSt.-
Referentin Dr. Anna D a m m e r, der Leiter
des Reichsstudentenwerkes, Parteigenosse Dr.
R e i s e, .der stellv. Amtschef des NS.-Altherren-
bundes, Parteigenosse Dr. P a 11 m a n n, der
Reichskassenverwalter des NSD.-Studentenbun- ■
des, Parteigenosse Schwessinger, und der
Leiter des Amtes Presse und Propaganda der'
Reichsstudentenführung, Bereichsleiter Partei-
genosse Dr. Wolff.

Auch dieser Geburtstag des Reichsstudenten-
führers, den er mitten im größten Schicksals-
kampf des deutschen Volkes beging, soll uns
allen aber nur ein Anlaß sein, noch zäher als
bisher unsere Arbeit zu leisten und noch
begeisterter als Nationalsozialisten unsere
Pflicht zu tun, getreu dem Beispiel, das Reichs-
studentenführer Dr. Scheel selbst unermüdlich
tagtäglich uns allen gibt. Sein Leben besteht
nur aus Arbeit für den Führer und die natio-
nalsozialistische Bewegung. Dafür danken wir
ihm an seinem Geburtstag. Unser Gelöbnis
aber sei, es ihm hierin gleicnzutun*

Nachwuchs - Werbung -
Propaganda

Gedanken zur Arbeitstagung des Reichs»
Studentenwerks im Oktober in Salzburg

Von Dr. Wolff Heinrichsdorff

Wenn man heute rückblickend die Ereignisse
der Salzburger Arbeitstagung des Reichsstuden-
tenwerks, die der Nachwuchsfrage für den
akademischen Beruf gewidmet war, überblickt,
kann man feststellen, daß in Vorträgen und
Aussprache zumindest Möglichkeiten und Gren-
zen der Lösung der Nachwüchsfrage sichtbar
geworden sind. Damit ist schon angesichts der
bisherigen absoluten Hilflosigkeit der Frage
gegenüber manches erreicht. Es kann nun nicht
die Aufgabe sein, hier das Gesamtproblem
Nachwuchs zu behandeln und zu analysieren,
sondern hier sollen nur ein paar Gedanken von
der Frage her, inwieweit Aufklärung und Pro-
paganda in der Lage sind, eine Erleichterung
der Situation zu unterstützen, aufgezeigt wer-
den. Denkt man an die Zeit vor 1933, so muß
die bisherige Entwicklung auf dem akademi-
schen Nachwuchssektor fast verwirrend an-
muten. War doch vor der Machtübernahme
die Bildung eines akademischen Proletariats
die Kernfrage aller Diskussionen und das
Thema unzähliger Sitzungen, Aufsätze, Bro-
schüren und Bücher, an denen auch gerade das

bieten so auch auf ^wnl akademisctien sekior
in das Gegenteil verkehrt: vom Nach-
wuchs ü b e r f 1 u ß kippte die Ent-
wicklung zum absoluten Nacn"
wuohsmangel um, der nunmehr zu einem
ganz entscheidenden und auf keinen Fall zu
gering einzuschätzenden Problem wurde.

Das Problem statistisch umrissen

Von dieser zahlenmäßigen Entwicklung ging
auch die Salzburger Tagung aus, die eingelei-
tet wurde durch eine Reihe statistischer Grund-
vorträge. Natürlich gelang es weder diesen
einleitenden noch den weiterführenden Vor-
trägen wie auch der Aussprache nicht, das Ge-
samtproblem zu lösen, wohl aber war es mög-
lich, das Problem gerade auch von der Sta-
tistik her von allen Seiten zu beleuchten und
wenigstens in Umrissen, eine Bestandsaufnahme
des Vorhandenen und des Notwendigen zu
geben.

Dennoch, erwies sich, daß doch noch eine
Reihe statistischer" Unterlagen fehlen oder zu-
mindest noch durchgearbeitet und erarbeitet
werden müssen. Hier beginnt die Kernfrage
einer propagandistischen Hilfestellung, denn
jede Propaganda muß, soll sie
wi rksamsein, richtungsbesti mm t
U n d gezielt sein, d. h., man muß wis-
sen, wer angesprochen werden soll oder über-
haupt angesprochen werden kann und wo evtl.
durch eine psychologische Erleichterung der
Situation noch vorhandene Reserven erschlos-
sen werden könnten. Für eine solche pro-
pagandistische Bearbeitung ist aber die Kennt-
nis der statistisch nachweisbaren Reserven und
der Ausweichmöglichkeiten unbedingte Voraus-
setzung. So kam den einleitenden Vorträgen
eine besondere Bedeutung zu, wenn auch nicht
verkannt und übersehen werden darf, daß im
einzelnen hier und dort zu sehr rein statistisch
vorgegangen und zu wenig die zahlenmäßig
nachzuweisenden Möglichkeiten aufgewiesen
und herausgestellt wurden.

Seien wir uns klar darüber, daß d i e
Mangellage bei manchen Berufen
ganz abgesehen von aller zwangsläufigen Ent-
wicklung primär durch eine psychologische Ab-
wertung des betreffenden Berufes hervorgeru-
fen ist. Auf diese außerordentlich bedenkliche
Entwicklung, die auf bedauerliche Fehler der
Vergangenheit zurückzuführen ist, wiesen ins-
besondere das Reichsministerium für Wissen-
schaft, Erziehung und Volksbildung für den
Lehrerberuf und das Reichsministerium
des Innern für das Berufs- und Ver-
waltungsbeamtentum hin. Die ent-
scheidendste Folge dieser oftmals unüberleg-
ten Angriffe in der Vergangenheit ist die ge-
radezu katastrophale Lage beim Lehrernach-
wuchs, die sich als das bedenklichste Hinder-
nis eines jeden generellen Lösungsversuches
erweist, ist doch der Lehrerberuf in jeder Be>
Ziehung ein Schlüsselbarui, von dessen gesuiii
 
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