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Paul Bonatz

t Ritterkreuzträger Walter Brüning

Aufn.: Transoc

Prof. Dr.-Ing. Paul B o n a t z, einer der be-
kanntesten Baumeister unserer Zeit, wurde am
6. Dezember 1877 zu Solgne in Lothringen ge-
boren. In Hagenau im Elsaß besuchte er das
Humanistische Gymnasium bis zur Reifeprü-
fung 1896. Er studierte an der Technischen
Hochschule in München und legte dort sein
Diplomexamen ab. Von 1902 bis 1906 war
er Assistent Theodor Fischers an der Techni-
schen Hochschule in Stuttgart. Seit 1908 wirkt
Paul Bonatz hier als Theodor Fischers Nach-
folger.

In einer Zeit, in der unsere Baukunst wieder
zu einer neuen Blüte gelangt, ist es interessant,
Einblick in das Schaffen eines Mannes zu neh-
men, der durch sein Wirken richtunggehend
für unser Bauen war und der am Aufblühen
der heutigen Baukunst maßgebend beteiligt ist.

Als Assistent Theodor Fischers erhielt er das
weitere Rüstzeug, das ihn vereint mit hoher
eigener schöpferischer Gestaltungskraft zum
wählen Baumeister werden ließ. Der in den
Jahren 1911 bis 1928, also während einer Stil-
und richtungslosen Bauepoche, entstandene
Stuttgarter Hauptbahnhof legte mit die Grund-
lagen zu unserer heutigen Baugesinnung. Er
entstand nicht nach formalistischen Grund-
sätzen, sondern wurde aus den gegebenen Not-
wendigkeiten frei gestaltet, so daß er sich
organisch in seine Umgebung eingefügt und sie
zugleich durch die Klarheit und Größe seiner
Formen beherrscht. In der Reihe bedeutender
Bauwerke müssen die Neckarstaustufen beson-
ders erwähnt werden. Aber nicht nur auf Groß-
bauten, sondern auch auf das Wohnungsbau-
wesen erstreckt sich die Tätigkeit Prof. Bonatz'.

Das Bauschaffen des Dritten Reiches wird
von ihm wesentlich beeinflußt und an erster
Stelle stehen seine Entwürfe für Großbauten
des Staates. Seit 1935 ist er Berater für die Bau-
ten der Reichsautobahn. In den vielen gewalti-
gen Brücken, die überall in Großdeutschland
nach seinen Entwürfen und unter seiner Lei-
tung entstanden sind, hat sich Paul Bonatz auch
hier als der große Baumeister erwiesen. Zur
Zeit entsteht unter seiner Leitung die Planung
des neuen Hauptbahnhofes in München.

Der gute Ruf der Stuttgarter Architektur-
abteilung ist eng verknüpft mit dem Namen
Paul Bonatz, den wir als einen der hervor-
ragendsten Architekten unserer Zeit verehren.

Feierstunde der ANSt. in München

Zu einer sehr tief und nachhaltig wirkenden
und beglückenden Feierstunde hatte die ANSt.-
Referentin in der Technischen Hochschule in
München, cand. arch. Käthe B ü s c h e r, Pro-
fessoren und Kameradinnen ins Studentinnen-
haus geladen. Eine gut gelungene Überraschung
war der Ausklang der durch echte Kamerad-
schaft verwobenen Stunden in dem blumen-
geschmückten, mit Kerzenlicht durchfluteten
kleinem Vortragsraum, in dem Studentinnen
der Akademie der Tonkunst in beinahe voll-
endeter Wiedergabe Werke von Corelli und
Bach brachten und die Sprache Walters von
der Vogelweide laut wurde.' Im Mittelpunkt
aber standen — durch Worte belebt — die
Stifterfiguren aus dem Naumburger Dom als
wahre Beispiele tief erfühlten deutschen Men-
schentums, die aus ihrer Würde und Wesens-
tiefe zur inneren Größe aufrufen, um den eige-
nen Auftrag und das Dasein nahestehender
Menschen zu einer höheren Gültigkeit zu er-
heben. Dola

Oer Schnellverband Hansaplast-
elastisch ist infolge seiner Quer-

Metw

I /iTM/ißK. elas,izltäl bewegungsfügig, d. h. er

~ paßt sich allen Bewegungen an, ohne

r0,//\£jüL behindern oder zu verrutschen.

Wieder wurde ein Studentenbundskamerad
in Würdigung seines heldenhaften Einsatzes
vom Führer mit dem Ritterkreuz des Eisernen
Kreuzes ausgezeichnet. Voll Stolz und Dank-
barkeit blicken wir auf Oberleutnant Walter
Brüning, der sich bei den schweren Kämp-
fen im Osten durch hervorragenden Mut und
Tapferkeit auszeichnete. Die Tradition unver-
gänglicher deutscher Jugend fand erneut ihre
hohe Bewährung.

Walter Brüning, der am 2. April 1915 in Gra-
bow (Mecklenburg) geboren wurde, trat nach
dem Abitur im Frühjahr 1935 als Freiwilliger
dem Arbeitsdienst bei. Im Herbst desselben
Jahres kam er, ebenfalls wieder auf Grund
i freiwilliger Meldung, zur Infanterie nach Schwe-
rin, wo er nach Ableistung der zweijährigen
Dienstzeit als Feldwebel ausschied. Von seinem
ursprünglichen Berufsziel, Volksschullehrer zu
werden, wandte er sich nach kurzer Zeit ab,
um in Rostock Naturwissenschaft zu studieren.

Der Kriegsausbruch fand ihn wieder als
Feldwebel bei seinem alten Regiment, mit dem
er den ganzen Polenfeldzug mitmachte. Zu
einer Neuformation versetzt, wurde er im Fe-
bruar 1940 zum Leutnant befördert. Während
des Westfeldzuges wurden ihm für ein kühnes
Stoßtruppunternehmen über einen französi-
schen Flußlauf das EK. II. Kl. verliehen. Bereits
in den ersten Tagen des Rußlandkrieges
konnte er spin schneidiges Draufgängertum er-
neut unter Beweis stellen. Bei der Erstürmung
russischer Bunkerlinien wurde er mit dem
EK. I. Kl. und dem Infanteriesturmabzeichen
ausgezeichnet. Auch wurde er bei diesen
Kämpfen leicht verwundet.

Seit seiner Genesung steht er wieder als Ba-
taillonsadjutant in rastlosem, mutigem Einsatz
und hat durch sein heldenhaftes Vorbild den

Aufn.: Privat

deutschen Waffen manch schönen Sieg er-
kämpft. Dem tapferen Soldaten Walter Brü-
ning gebührt unsere Achtung, das deutsche
Studententum gratuliert von ganzem Herzen
zu dieser hohen Auszeichnung. —1

liiiiii rinriiiiriiiii ini iinijnriiiirjiniini Iiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiMriiiiriliiMiiiiiniiiiMllHMliriiiiiiiin Ii nniiitii Iii iiiiinnii Ii iiiiii Iii Mi Iii iitiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiirii

Studenten im sportlichen Wettkampf

Mannschaftskämpfe der Studentinnen
im Florettfechten

uam

ielastisch

Genau auf den Nomenifo^fl-plast ochtenl

Wien — München — Innsbruck — Prag, so
lautete die Reihenfolge bei den Mannschafts-
wettkämpfen der Studentinnen im Fechten,
welche am 1. Februar im festlich geschmückten
Wiener Sophiensaal vor rund 500 Zuschauern
stattfanden. Es war dies der erste Wettkampf
der Hochschulfechterinnen überhaupt, der aber
nun künftig jedes Jahr zum Austrag kommen
soll.

Bei diesem ersten Zusammentreffen konnten
die gastgebenden Wiener zu einem vollen Er-
folg über die Vertreterinnen von München,
Innsbruck und Prag kommen, was durchaus
nicht verwundert, wenn man weiß, daß neben
der Deutschen Studentenmeisterin Dr. Zäckel
so bekannte Namen wie Lovrek, Kunz, Wenkler
die Wiener Mannschaft bildeten. Mit diesen
ausgekochten Fechtet innen konnte, was .Tech-
nik, Taktik, Turniererfahrung anbelangt, es von
den Gästemannschaften nur Rottraut v. Wächter
(München) aufnehmen, welche ja bekanntlich
der Sonderklasse angehört; aber nicht dieser,
sondern einer Innsbruckerin gelang es, der
Deutschen Studentenmeisterin die einzige Nie-
derlage beizubringen, was als Überraschung ge-
wertet werden muß. Die beiden spannendsten
Gefechte kamen zweifellos zwischen v. Wäch-
ter (München) und den beiden Wienerinnen
I.ovrek und Dr. Zäckel zum Austrag. Erst nach
123/4 Minuten bekannte sich die temperament-
voll fechtende El 1 i Lovrek geschlagen, nachdem
sie bis auf 3:3 aufgeholt hatte. Und dann stan-
den sich im letzten Gefecht des Tages die alten
Widersacherinnen v. Wächter und Dr. Zäckel
auf der Plange gegenüber. Nach schön durch-
geführten Angriffen ging die Münchnerin mit
2:0 in Führung,- aber unter lebhaftem Beifall
der. Zuschauer zog Dr. Zäckel gleich und ent-
schied schließlich das Gefecht schnell durch
zwei weitere Treffer mit 4:2 zu ihren Gunsten.
Die Gesamtleitung des Turniers hatte Diplom-
fechtmeister Lazio (Wien). Es wurde in drei
Runden ausgetragen und dabei folgende Ergeb-
nisse erzielt:

1. Runde: Wien —Prag 16:0

München — Innsbruck 10:6

2. Runde: Wien — Innsbruck 15:1

München — Prag 12:4

3. Runde: Wien — München 13:3

Innsbruck — Prag 8:8

Wie schon aus den Ergebnissen ersichtlich,
stellte München nach Wien unstreitig die beste
Mannschaft, obgleich gerade die Münchner
Studentinnen mit Ausnahme von Frl. v. Wächter
den anderen an Größe und Reichweite unter-
legen waren. Enttäuscht haben eigentlich die
Prager, von denen man sich mehr erwartete.

Allons Schmid

Studenten-Turniersieger im Basketball

Am 28. 2. und 1. 3. 1942 veranstaltete die
Gaustudentenführung Berlin ihr zweites Bas-
ketballturnier unter Beteiligung der fünf stärk-
sten Berliner Basketballmannschaften: LSV.
Berlin (Deutscher Basketballmeister), Th. Berlin
(Reichssieger der Studenten im Basketball),
Militärärztliche. Akademie Berlin, Polizei SV.
Berlin und VfV. Spandau.

Die ersten Kämpfe am Sonnabend entspra-
chen ungefähr den Erwartungen. LSV. Berlin
und TH. Berlin waren mit je zwei Siegen
punktgleich, gefolgt von MA. Berlin und PSV.
Dafür brachte schon das erste Spiel am Sonn-
tagnachmittag eine große Überraschung. Die
Militärärztliche Akademie konnte den Luft-
waffen-SV. mit 16:13 (10:8) bezwingen. Da MA.
Berlin auch gegen die Mannschaft des Poli-
zei-SV. erfolgreich war, stand sie punktgleich
mit dem Luftwaffen-SV. Dieser hatte noch eine
Möglichkeit seine Chancen im Endspiel gegen
TH. Berlin zu verbessern. Das Spiel, in dem
der deutsche Meister gegen den Reichssieger
der Studenten antrat, war wirklich das schönste

des gachen Turniers. Beide Mannschaften zeig-
ten Basketball fast in Vollendung und rissen
die Zuschauer zu immer neuen Beifallsstürmen
hin. Mit 1—2 Körben führend, konnte der
Studentenmeister das Endspiel mit 32:28 (20:16)
gewinnen und damit den Turniersieg erreichen.

Es ergab sich folgende Siegerfolge: TH. Ber-
lin, MA. Berlin, LSV., PSV., VfV. Spandau.

_ K—e.

Das Langemarck-Studium im Kriege

Das Langemarck - Studium der
Reichsstudentenführung hat auch
im dritten Kriegswinter seine Auslese- und Er-
ziehungsarbeit erfolgreich in 13 Hochschul-
städten fortgesetzt. In diesen Tagen haben sich
in sieben Lehrgängen 250 Langemarck-Studen-
ten einer schwierigen Leistungsprüfung unter-
zogen und in ihr den nationalsozialistischen
Geist ihrer politischen Mannschaftserziehung
und das hohe Maß ihrer wissenschaftlichen
Ausbildung unter Beweis gestellt. Sämtlichen
Männern, die am Ende der dreisemestrigen Vor-
studienausbildung standen, konnte im Auftrage
des Reichsstudentenführers Dr. Scheel durch
den Leiter des Langemarck-Studiums, Reichs-
amtsleiter Dr. G m e 1 i n , das Zeugnis der
Reife ausgehändigt werden, das zum Studium
an allen deutschen Hochschulen berechtigt.

Erstmals wurden im abgelaufenen Winter-
halbjahr Lehrgänge von Kriegsteilnehmern
durchgeführt, in denen bewährte Frontsoldaten
mit mindestens dreijähriger Dienstzeit Auf-
nahme fanden. Die Xeistungsprüfung dieser
Soldaten bewfts, mit welchem Ernst und wel-
chem Erfolg die wenigen Monate der Beurlau-
bung genutzt worden sind.

Kriegsteilnehmer - Förderung von
Fachschulstudierenden

Die Fachschulstudierenden an den staatlichen
und öffentlichen staatlich anerkannten Bau-
und Ingenieurschulen, Bauschulen für Wasser-
wirtschaft und Kulturtechnik, Schiffsingenieur-
und Seemaschinistenschulen, Seefahrtschulen,
Bergschulen, Textilschulen, Chemieschulen,
Höheren Garten-, Wein- und Obstbauschulen
und Kolonialschulen erhalten in gleicher Weise
wie die Hochschulstudierenden Gebührenbefrei-
ung und Unterhaltbeihilfen; die Staffelung
der Vergünstigungen nach der Dauer des Wehr-
dienstes ist ebenfalls die gleiche. Die Befreiung
gilt für ein Viertel bis zur vollen Höhe der
Gebühren. Auch Ehefrauen und Kinder von ge-
fallenen Kriegsteilnehmern erhalten volle Ge-
bührenbefreiung für die ganze Studienzeit.
Studierende, die sich hinsichtlich ihrer späteren
Berufsausübung gegen Zahlung von Unterhalts-
zuschüssen oder gegen ähnliche Vergünstigun-
gen während der Studienzeit oder gegen Zu-
sicherungen für spätere Zeit gegenüber pri-
vaten oder öffentlichen Stellen binden oder ge-
bunden haben, erhalten weder Gebührenbefrei-
ung noch Unterhaltszuschüsse.

Gebühren im Sinne dieser Bestimmungen
sind: Schulgeld, Anmeldegebühr und die Ge-
bühren für alle Prüfungen einschl. der Auslese-
prüfung. Ausgenommen von der Befreiung sind
der Studentenschaftsbeitrag, die Beiträge an
das Reichsstudentenwerk einschl. der Versiche-
rungen und der Lehrmittelbeitrag für den
Unterrichtsfilm.

Die Gebührenbefreiung ist auf die an den ein-
zelnen Fachschulen vorgesehene Mindest-
studienzeit beschränkt. In besonderen Aus-
nahmefällen kann sie darüber hinaus auf die
Dauer von höchstens zwei weiteren Semestern
gewährt werden.

Der volle Unterhaltszuschuß beträgt wie bei
den Hochschulstudierenden monatlich 50 RM.
und für Ausbildungszeiten,' die außerhalb der
Heimatorte verbracht werden, 100 RM. Den vol-
len Unterhaltszuschuß erhalten Versehrte der
Versehrtenstufe 2 und 3 und Kriegsteilnehmer,
die über 3'/2 Jahre aktiven Wehrdienst, davon
mindestens 2 Jahre während des Krieges, ge-
leistet haben. Die übrigen Kriegsteilnehmer
erhalten Teile des Unterhaltszuschusses zwi-
schen 15 und 40 RM. bzw. 30 und 80 RM.

Wir gedenken

Hans Uffenorde's

(Siehe Bild auf Seite 6)

Am 5. November 1941 fiel Forstmeister Dr.
Jur; Hans Uffenorde in den Kämpfen im
Osten an der Spitze seines Zuges, den er als
Unteroffizier für den gefallenen Zugführer im
Gefecht übernommen hatte. Wenige Tage nach
dem 33. Geburtstag vollendete sich getreu dem
unserem Führer geschworenen Fahneneid im
Einsatz und Opfer sein junges, aber doch in
Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünfti-
gem so reiches Leben.

Für den 1922 von Göttingen nach Marburg
kommenden Obertertianer gewannen vor allem
das Marburger Gymnasium und die damals so
ernsten politischen Zeiten Einfluß auf sein spä-
teres Leben. Der rings um die Stadt so nahe
gelegene Wald wurde immer wieder durch-
streift, in seiner frischen und klaren Luft läu-
terte und stählte sich der junge Mensch und
wurde die Liebe zur deutschen Natur und ihren
Geschöpfen in ihm wach, so daß zur Freude des
Vaters bei der späteren Berufswahl die ,,grüne
Farbe" den Vorzug erhielt. Die Schule erschloß
ihm die Freude am Schönen, Charaktervollen
und Edlen. Vor allem geben die Berichte seiner
ersten größeren Reisen, von denen ihn eine 1925
zum Photographieren der Kathedralen nach
Nprdfrankreich und zwei weitere Faltbootfahr-
ten die Donau hinab zum Athos führten, ein be-
redtes Zeugnis darüber,.: wie ihm die huma-
nistische Schule erst den Blick geschärft und
für vieles Schöne aufnahmebereit gemacht hat.

Die unglückseligen politischen Zeiten wäh-
rend der Schul- und Studentenjahre beschäf-
tigten den bei all seiner Fröhlichkeit die
Dinge immer ernsthaft durchdenkenden Men-
schen sehr und lehrten ihn die Notwendigkeit
des Einsatzes und der Verantwortung. So kam
es, daß er nach Ableistung des praktischen
Jahres auf eine Oberförsterei im Weserbergland
und nach zwei juristischen Semestern in Mün-
chen als Forststudent in Hannoversch-Münden
die Verschmelzung der ATG. mit dem früheren
Pepiniere-Corps Saxonia und deren Übernahme
in den Cösener Convent durchsetzte. In dieser
Zeit fand er auch in folgerichtiger Haltung den
Weg in die SA. und 1931 in die Partei. Nach
dem Referendarexamen 1932 führte ihn die
forstliche Entwicklung weit durch deutsche
Lande, nach Ostpreußen, in das Glatzer Berg-
land, in den Teutoburger Wald u. a. Im An-
schluß an das Assessorexamen 1935 wurden
noch einige juristische Semester zu Hause in
Marburg als Vorbereitung für den staatsrecht-
lichen Doktor eingelegt. Seine Arbeit „über die
ständischen Ideen bei Freiherrn vom Stein und
Bismarck" wurde vom Berliner Verlag Junker
u. Dünnhaupt übernommen.

Nach kurzer Assistentenzeit und einer forst-
wissenschaftlichen Reise durch Finnland wurde
Kamerad Uffenorde 1937 vom Reichststudenten-
führer Dr. Scheel, mit dem ihn bald eine auf-
richtige Freundschaft verband, mit der Leitung
der Reichsfachgruppe Forstwirtschaft und spä-
ter auch der Lei*0iai£lni£.fl.eiii*ä3ytt& rt^cmrmnoiiaim,
Berlin der Reichsstudentenführung betraut. In
dieser Eigenschaft war er April 1938 mit deut-
schen Studentenführern in Griechenland und
nahm 1939 an der deutsch-japanischen Aka-
dßmiVprtagung in Kitzbühel teil, wo er über
„die geistige Situation in Europa — Abwehr
des Individualismus" sprach. Diese politischen
Jahre reiften ihn vollends zum Manne und zum
ganzen Kerl.

Vom Oktober 1939 bis Februar 1940 bekam Dr.
Uffenorde als Forstmeister die forstliche Verwal-
tung der nördlichen Lysa Gora mit dem Sitz in
Kielce übertragen. An diesen forstlichen Kriegs-
einsatz schloß sich dann vom März bis Juli 1940
sein politischer Einsatz in Japan an. Im Auftrage
des Reichsstudentenführers folgte er mit zwei
Kameraden einer Einladung der japanischen Re-
gierung an die Reichsstudentenführung. Dieser
Einsatz, der ihn schon vor der Abreise in das
Dahlemer Haus des Reichsaußenministers v o n
Ribbentrop und in Berlin mit vielen füh-
renden Männern des deutsch-japanischen Kul-
turlebens zusammenführte, wurde zu einem der
großartigsten und eindrucksvollsten Erlebnisse
seines Lebens. Er lernte Japan von den Siedlun-
gen im nördlichsten Mandschukuo bis hinun-
ter zu den südlichsten Inseln kennen — und
achten. Als Vertreter des im Kriege mit Eng-
land stehenden nationalsozialistischen Deutsch-
lands galt es in Ostasien sich mitunter mit aller
Bestimmtheit und Sicherheit des Auftretens
durchzusetzen. Eine warmherzige Förderung
erfuhr die Abordnung vor allem durch den ja-
panischen Botschalter General O s h i m a, in
dessen Haus sie mehrmals zu Gast sein durfte.

Nach dieser Reise gönnte ihm das Schicksal
vor dem letzten militärischen Einsatz noch ein
kurzes glückliches Zusammensein mit seiner
jungen Frau und im Frühjahr des folgenden
Jahres noch die strahlende Freude am ersten
Jungen. In dieser Zeit bahnte sich eine sehr
glückliche, berufliche Zukunft für ihn an.

Trotz allem hielt es ihn nicht in der Heimat
und drängte ihn an die Front. Er meldete sich
im Sommer 1941 wieder freiwillig und zog im
September mit seinem Görlitzer Regiment nach
Rußland, wo sein Leben bald darauf die hel-
dische und männlichste Erfüllung fand.

Mit Dr. Hans Uffenorde verliert das Deut-
sche Studententum einen begeisterten, stets
einsatzbereiten Nationalsozialisten, dem Arbeit
und Pflicht Freude und Lebensinhalt waren.
Sein Vorbild wird uns unvergessen bleiben.

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Folge 7 / Die Bewegung / Seite 9
 
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