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Die Auslese der Besten
und Tüchtigsten

Von Reichsstudentenführer Dr. Gustav Adolf Scheel
Gauleiter und Reichsstatthalter

Am 21. Mai 1942 wurde in Hannover
der erste Lehrgang des Langemarckstu-
diums für Niederländer und Flamen eröff-
net. Reichsstudentenführer Dr. Scheel
sprach im Rahmen dieser Feierstünde vor
den 53 niederländischen und Hämischen
Kameraden, Langemarckstudenten und
Vertretern aus Partei, Staat und Wehr-
macht. Wir bringen Auszüge aus dem
Wortlaut dieser Rede:

Der Gedanke des Langemarckstudiums ist in
wenigen kleinen Gemeinschaften der ersten
Vorstudienförderung in Heideiberg und Königs-
berg bereits 1934 und 1935 entstanden. Diese
erste Vorstudienförderung war der Versuch
der nationalsozialistischen studentischen Füh-
rergeneration, das Erlebnis des \yerkstuden-
tentums der Kampfzeit und des Arbeitsdien-
stes durch eine neue eigene Tat auf die Hoch-
schule zu tragen. Ein neuer Zugang zur Hoch-
schule sollte sich eröffnen, der einen neuen
Menschentyp aus den besonders gesunden und
wertvollen Schichten unseres Volkes, die bis
dahin fast völlig vom Besuch der hohen Schu-
len ausgeschlossen waren, zur Hochschule füh-
ren sollte. So stand am Beginn des Lange-
marckstudiums die nationalsozialistische Ver-
pflichtung des deutschen Studententums, nach
dem Willen und Programm des Führers je-
dem fähigen deutschen Menschen,
ohne Rücksicht auf Herkunft und väterliche
Finanzkraft, den Weg zur Hochschule
frei zu machen.

Unverbrauchte und steigerungsfähige
Begabungen

Dabei erkannten wir von vornherein klar:
Die Auslese und Erziehung von jungen Män-
nern bisher kaum erfaßter Herkunftsschichten
auf ihre Eignung zu einem wissenschaftlichen
Studium ist nicht nur ein Akt sozialistischer
Gerechtigkeit, sondern ein absoluter Gewinn
und damit eine Notwendigkeit für Hochschule
und Berufsleben. Hier stehen noch unver-
brauchte und steigerungsfähige
Begabungen, die zum Nutzen des Volkes
ermittelt, geweckt und ausgebildet werden
müssen. Mit der Schaffung des Langemarck-
studiums wurde an eine Reform der Erziehung
in der Richtung herangegangen, eine dem
nationalsozialistischen Arbeitsstaat gemäße
Verbindung von praktischem Ar-
beitseinsatz und geistiger Schu-
lung unter weltanschaulich-poli-
tischer Betonung zu finden.

Dieser Einrichtung haben wir den verpflich-
tenden Namen „Langemarckstudium" gegeben,
weil wir glauben, daß das Vermächtnis der
Kämpfer und toten Helden von Langemarck
im nationalsozialistischen Staat seine Erfüllung
finden wird und mit seiner inneren Reinheit
und Größe unser ganzes Volk umfaßt und
vorwärts reißt. Das Langemarckstudium der
Reichsstudentenführung bedeutet die Verwirk-
lichung dieser Verpflichtung auf einem wich-
tigen Abschnitt. In seinen Lehrgängen werden
jährlich fähige Söhne des Arbeiter- und Bau-

erntums, die aus irgendwelchen Gründen eine
höhere Schule nicht besuchen konnten, kosten-
los auf die Hochschule und in akademische
Berufe geführt. Es'soll ein Denkmal des
Dankes sein für die Väter, die den Helden-
tod für den Sozialismus der Zukunft starben.
Es soll zugleich ewige Mahnung sein, jenem
Menschentyp nachzuleben, wie er in dem vor-
wärtsstürmenden Kampf von Langemarck ge-
schaffen und geformt wurde.

Die wesentlichen Grundsätze des Lange-
marckstudiums sind:

1. Das Langemarckstudium hat im allgemei-
nen Rahmen der Leistungsforderung und Lei-
stungssteigerung durch die NSDAP, den Auf-
trag, vorhandene Begabungen festzustellen, sie
an den Hochschulen auszubilden und nach
gründlicher Ausbildung einen vollen, erfolg-
reichen Einsatz für die Volksgemeinschaft
sicherzustellen.

2. Das Langemarckstudium erfaßt die Begab-
ten aus allen Berufen, die im Verlauf ihrer
Tätigkeit eine besondere Eignung für einen
Hoch- oder Fachschulberuf unter , Beweis ge-
stellt haben. Es stellt somit eine wesentliche
und unersetzliche Ergänzung der Begabtenaus-
lese für Adolf-Hitler-Schulen und nationalpoli-
tische Erziehungsanstalten dar.

3. Das Langemarckstudium führt der Hoch-
schule und damit den akademischen Berufen
erstmals Menschen zu, die nicht nur hervor-
ragende fachliche Leistungen aufweisen, son-
dern auch nach charakterlichen und politischen
Gesichtspunkten ausgelesen sind. Diese Tat-
sache wird für die Stellung und die soziali-
stische Verbreiterung der Träger aller Hoch-
schulberufe vo:i ganz _besoncWer__Bedeutving
sein, denn nur der kann im nationalsozialisti-
schen Staat Arzt, Richter, Erzieher oder
Ingenieur sein, der neben hervorragender fach-
lichem Können auch imstande ist, politisch, zu
führen, zu denken und zu handeln.

4. Aus dem Langemarckstudium sollen auch
mehr und mehr Kräfte entstehen, die der poli-
tischen Führung des Reiches zur Verfügung
stehen. Denn auf der Grundlage einer hervor-
ragenden politischen Erziehung und einer eben-
so guten fachlichen Ausbildung im Beruf bringen
die Langemarckstudenten auch für die politische
Führung Voraussetzungen mit, die sie in beson-
derer Weise befähigen, neben den politischen
Führern aus allen anderen Berufen als Politische
Leiter oder Gliederungsführer tätig zu sein.

5. Das Langemarckstudium leistet nicht zu-
letzt einen wesentlichen Beitrag zur Lösung
der bestehenden Nachwuchsnot auf dem Gebiet
der deutschen Hoch- und Fachschulen. Es ist
sein Bestreben, die ausgebildeten Langemarck-
studenten vor allem dort anzusetzen, wo es
das Schicksal des deutschen Volkes in beson-
derer Weise erfordert.

' 6. Durch das Langemarckstudium werden
schließlich der Hochschule Menschen zugeführt,
die nicht nur durch die Ablegung des Abiturs
ihre Zulassung zur Hochschule erwerben, son-
dern es gelangen junge Männer zur Hoch-
schule, die bereits als Arbeiter oder Ange-
stellte sich beruflich, charakterlich und poli-
tisch durchgesetzt und im praktischen Leben
bewährt haben.

Das Wissen um Rasse, Volkstum und Geschichte

Im Mittelpunkt der Ausbildung des Lange-
marckstudiums steht das Wissen um
Rasse, Volkstum und Geschichte
sowie das Verständnisunddie Kennt-
nis des technischen Schaffens.
Daraus geht klar hervor, daß die politischen
Grundfächer, die für das Verständnis der natio-
nalsozialistischen Weltanschauung und der
deutschen Lebensgesetze von Bedeutung sind,
gleichsam als innere Richtlinie das gesamte
Unterrichtswesen durchziehen, und daß von
dieser inneren Linie aus eine Ausstrahlung in
alle Wissensgebiete einsetzt.

Die Forderungen nach sozialer Gerechtig-
keit im gesamten Erziehungs- und Bildungs-
wesen sind nicht zufälliger oder vorüber-
gehender Natur, sondern sie entspringen alter
Tradition deutschen Studententums. Die letz-
ten 150 Jahre, die erfüllt waren von dem
Kampf um die innere und äußere Konsolidie-
rung des deutschen Volkes und Reiches,
zeigen uns immer wieder den Studenten,
den Soldaten und den Arbeiter in
vorderster Front.

So nimmt es kein Wunder, daß die Leistun-
gen des Langemarckstudiums während dieses
Krieges noch gesteigert werden konnten. Im
Wintersemester 1941/42 wurden 12 Lehr-
gänge des Langemarckstudiums durchge-
führt. 5 0 0 Mann fanden Aufnahme und Er-

ziehung; von ihnen'Waren fast die Hälfte a 11 -
gediente Soldaten. Ein Drittel der Mann-
schaften des Wintersemesters konnte mit Er-
folg die Reifeprüfung an Ostern ablegen. In
der Vorauslese des Jahres 1941 wurden un-
gefähr 3500 junge Menschen erfaßt und
gewissenhaft auf ihre Eignung und Begabung
geprüft. 63 Ausleselager von je 4 bis
6 Tagen wurden auf Grund der abgeschlosse-
nen Vorauslese abgehalten; an ihnen haben
etwa 1600Mann teilgenommen und die ihrer
Eignung und Persönlichkeit entsprechende.
Förderung „ erhalten. Was dies allein an Or-
ganisation bedeutet, das möge man aus der
Tatsache ermessen, daß fast alle hauptamt-
lichen Führer des Langemarckstudiums im
Wehrdienst stehen und trotzdem praktisch an
jedem Tag des Jahres Auslese-
lager stattfanden. Und noch eine letzte Zahl:
Trotz der Tatsache, daß während des Krieges
von 8 möglichen Geburtsjahrgängen immer nur
einer regulär, nämlich der jüngste und noch
nicht wehrpflichtige, in den Lehrgang aufge-
nommen werden kann, haben allein im Kriege
bisher 500 Langemarckstudenten
ihre Reifeprüfung in den Lehrgängen
abgelegt, davon 499 jnit vollem Erfolg.

Neben dieser eigentlichen Lehrgangsaufgabe
steht das große Arbeitsfeld der Erfassung
und Auslese neuer für das Lange-
marckstudium in Frage kommen-

Großer Eifer und Ehrgeiz kommen zum Einsatz, wenn es gilt, bei den Prüfungen
das Können unter Beweis zu stellen. Aus dem Ausleselager Flandern.

Aufnahme: Archiv.

der Männer. Jedem Lehrgang ist ein Aus-
lesebereich zugeteilt, der mehrere Gaue um-
faßt. Hier gilt es, über das Dasein und die
Aufgaben des Langemarckstudiums aufzu-
klären, im besonderen die zuständigen Dienst-
stellen, die vorschlagsberechtigt sind, zu
unterrichten und die in Frage kommenden
Männer erstmals persönlich in ihrem bisherigen
Lebens- und Arbeitsbereich kennenzulernen
und im übrigen Tausenden von Frage-
stellern mündlich oder schriftlich Aus-
kunft zu geben.

Bei dieser Arbeit bleibt unser oberster
Grundsatz: die Auslese der Besten und
Tüchtigsten. Wir sind davon überzeugt,
daß, wenn wir diesen1 Weg konsequent weiter-
gehen, wir auf die Hochschulen den wirklich
. jar-Vitcn nationalsozialistischen- Typ-des- Sude-
ten durch den Langemarckstudenten bekommen
werden, nach dem sich die anderen Studenten
mehr und mehr ausrichten werden. Auch die
Langemarckstudenten werden in Zukunft zu
Deutschlands führenden Männern gehören.

Auch nach dem Krieg werden wrir das
Langemarckstudium so ausbauen, wie es not-
wendig ist. Die höchsten Stellen des Reiches
haben die Bedeutung und Notwendigkeit er-
kannt und uns jede Hilfe, Unterstützung und
Beteiligung zugesagt. Die durch den ■ Führer
und gerade durch diesen Krieg gestellten gro-
ßen deutschen Aufgaben verlangen ein weites,
über unsere bisherige Planung hinausgehendes
Ziel. Es werden dann im Frieden jähr-
lich etwa 5000 Männer sein, welche

über das Langemarckstudium im Auftrag der
Partei und des Staates den Hoch- und Fach-
schulen zugeführt werden.

Angesichts dieser Entwicklung ist es eine
Freude, einen neuen Lehrgang eröffnen zu
können, der in der Menschenerfassung über
die früheren deutschen Reichsgrenzen hinaus-
geht und das Langemarckstudium
zum ersten Male auf die Nieder-
lande und Flandern ausdehnt. Ge-
rade das Langemarckstudium hat seit seinem
Bestehen neben der soldatisch-politischen Aus-
richtung besonders die völkisch-kämp-
ferische Haltung gepflegt und heraus-
gestellt. Das Schicksal hat es gewollt, daß die
Jugend der germanischen Völker unseres Kon-
tinents heute in einer Front steht, in einem
uns alle ve^indenden Kampf für das neue,. sicu,~
schon deutlich abzeichnende Europa. Die akti-
vistische Jugend unserer Stammesbrüder im
Nordwesten ist eingeschwenkt in die Front von
Langemarck.

Heute stehen im Osten neben den deutschen
Kameraden vor allem auch die jungen Legio-
näre aus den Niederlanden und aus Flandern.
Sie kämpfen Seite an Seite gegen den jüdi-
schen Weltbrand, gegen bolschewistische Ni-
vellierung und Zerstörung, für die Kultur und
Freiheit Europas, für nationale Würde und
soziale Gerechtigkeit auch ihrer Heimat. Neben
diesen treuen Mitstreitern der deutschen Frei-
heitskämpfer sehen wir ein gewaltiges Heer
flämischer und niederländischer Arbeiter, das
in Landwirtschaft und Industrie seinen Teil
zum Sieg des neuen Europas beiträgt.

Die gemeinsame Verbundenheit

Die enge deutsch-niederländisch-flämische
Verbundenheit gründet sich auf die Ge-
meinsamkeiten in Blut, Ge-
schichte, Kultur, Sprache und
Schicksal. Der Heldentod flämischer und
niederländischer Freiwilliger an der Ostfront,
die Arbeitsleistung ihrer l,andsleute in Land-
wirtschaft und Industrie berechtigt auch zur
Teilnahme an den nationalsozialistischen Er-
rungenschaften.

Die Geschichte, jede geopolitische Betrach-
tung und jede wirtschaftliche Erwägung lehrt
uns, daß diese Völker nur dann sich selbst er-
halten können, sich frei und artgemäß entfal-
ten können, wenn sie brüderlich zusammen-
halten. Keiner will und soll des anderen Herr
sein, aber jeder des anderen Kampfgenoß und
treuer Gefährte.

Das deutsche Studententum wird dafür kämp-
fen und arbeiten, daß der heute wieder hör-
bare Gleichklang der Herzen und Gleichschritt
der Marschkolonnen nicht nur erhalten, son-
dern immer stärker wird.

Wir lassen uns nicht von der englischen
Propaganda stören, die da behauptet, wir wür-
den unsere Kameraden aus den Niederlanden
und Flandern mit lügenhaften sozialen Auf-
stiegsversprechen nach hier locken, um dann
die Versprechen nicht zu halten und sie zum
Kriegsdienst zu zwingen. Nicht wir wollen die
europäischen Völker gegeneinander aufhetzen
und ausspielen. Wir freuen uns vielmehr, daß
die Völker erwacht sind und in ihren gesun-
den Teilen instinktmäßig zusammenhalten
wollen.

Dieser Entwicklung tragen wir Rechnung
und fördern sie. So wird das deutsche Studen-
tentum fortlaufend besondere Einrichtungen
schaffen, um das Zusammenstehen des
Studententums der germanischen
Länder zu verstärken und zu ver-
tiefen. Diese werden neue Impulse geben
für die Erweiterung der Beziehungen zwischen
dem germanischen Kernland und den ver-

wandten, auf Vorposten stehenden Stämmen.
Ausgangspunkt, Richtschnur und Endziel ist
dabei das uns vom Führer geschenkte und an-
vertraute Ideengut, das für alle Zukunft die
Wertwelt des Menschen germanischer Art und
germanischer Erde ausmachen soll und wird.

Mit dem Langemarckstudium kommen die
besten Kräfte aus den germanischen Bruder-
völkern zu uns. Sie werden nun mit uns ge-
meinsam einen Weg gehen. Dieser Weg des
Langemarckstudiums führt geradlinig zur Ver-
wirklichung eines echten Sozialismus, durch
den die Menschen nur nach ihrer
Leistung und Begabung gewogen
werden und in dem sie den Platz erreichen
können und werden, der ihnen auf Grund ihrer
Leistung und Begabung zukommt. Es wird der
Sozialismus der Zukunft sein, dessen Aufbau
uns heute unsere Feinde in einem Kampf auf
Leben und Tod verwehren wollen. Wir werden
diesen neuen Weg durchführen in der Er-
kenntnis, daß der Nationalsozialismus
die geistige Grundlage des nor-
disch-germanischen Menschen ist.
Wir werden diesen gemeinsam begaanenen
Weg fortführen in der Uberzeugung, daß in
der gemeinsamen Arbeit am Langemarckstu-
dium eine deutsch-niederländisch-
flämische Kampf- und Arbeitsge-
meinschaft entstanden ist, die es für alle
Zeiten zu erhalten gibt.

Das deutsche Volk leistet in diesen Kriegs-
jahren einen unerhörten Blutzoll für das neue
Europa. Auch die Männer des Langemarckstu-
diums brennen darauf, als Soldaten einen be-
sonderen Beitrag zu leisten. Sehr -viele haben
durch den Heldentod ihre Treue besiegelt. In
allen Fällen haben die vorgesetzten militäri-
schen Dienststellen den beispielhaften und letz-
ten Einsatz der Langemarckstudenten lobend
hervorgehoben" Voll Ehrfurcht .gedenken wir
unserer gefallenen Kameraden und verpflichten
uns erneut, ihrem Vorbild getreu zu leben und
zu wirken, daß ihr Opfertod durch den'Endsieg
seine höchste Krönung erfährt.

Folge 11/Die Bewegung / Seite 3
 
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