Ritterkreuzträger Dr. Karl Greve Deutsch-kroatische Zusammenarbeit
Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eiser-
■ nen Kreuzes an Hauptmann Dr. Karl Greve,
Kommandeur eines Jägerbataillons. Hauptmann,
Greve ist ordentlicher Professor der Zahn-
medizin an der Universität Breslau. Er wurde
am 7. Januar 1897 in Hannover geboren. Bei
Ausbruch des Weltkrieges meldete er sich so-
fort als Kriegsfreiwilliger und legte am 5.
August 1914 seine Kriegs-Reifeprüfung ab.
Während des ganzen Krieges stand er als In-
fanterist an der Westfront. Er wurde dreimal
schwer verwundet und erhielt das Silberne
Verwundetenabzeichen. 1918 schied er als
Leutnant und Kompanieführer, mit dem EK. I
und II ausgezeichnet, aus dem Heeresdienst
aus.
Prof. Greve begann sofort das Studium der
Zahnmedizin an den Universitäten Münster und
Berlin. Am 17. März 1921 promovierte er in
Greifswald. Dort war er vom 1. November 1920
bis 1. April 1923 als Assistent und Hilfslehrer
am zahnärztlichen Institut tätig. Vom April
1923 bis Juli 1926 war er Assistent an der
Universität Breslau. Im Jahre 1924 habilitierte
er sich dort für Zahnheilkunde. 1928 wurde er
zum nichtbeamteten a.o. Professor ernannt.
Von Aur/ust 1934 bis November 1935 hatte et
eine Gastprofessur an der kaiserlich-japani-
schen zahnärztlichen Akademie in Tokio inne.
Im Jahre 1937 wurde ihm ein planmäßiger
Lehrstuhl der Zahnmedizin übertragen.
Zu Beginn dieses Krieges stellte sich Prof.
Greve soför.t wieder freiwillig zur Verfügung.
Er gehörte dem Breslauer Infanterieregiment
an, wo er schon'im November 1940 zum Haupt-
mann befördert wurde. Mit diesem Regiment
überschreitet er am 22. Juni 1941 von Ost-
preußen aus die sowjetische Grenze. Gleich am
ersten Tage wurde er durch Schulterschuß ver-
wundet. Noch ungeheilt, meldet er sich zur
^Truppe zurück. Im Juli wird er erneut ver-
wundet und bleibt auch diesmal bei der Truppe.
Ihm wurden die Spangen zum EK. I und .II
und das Goldene Verwundetenabzeichen ver-
liehen.
Als Kommandeur eines Jägerbataillons hatte
er Anfang Mai dieses Jahres wesentlichen An-
teil an den großen Erfolgen seiner Division im
Osten der Krim-Halbinsel. An der Spitze des
Bataillons stürmte er aus eigenem Entschluß
und ohne Artillerie-Unterstützung über das be-
fohlene Angriffsziel hinaus und brach in die
stark befestigten und vom Gegner zäh vertei-
digten Stellungen ein. Es gelang ihm, die Bol-
schewisten mehrere Kilometer zurückzuwerfen
und dadurch eine besonders günstige Aus-
gangsstellung für den weiteren Angriff der Di-
vision zu schaffen.
Prof. Greve ist ein besonderer Freund des
deutschen Studententums und des NSD.-Studen-
tenbundes. Den Beweis seiner Verbundenheit
Bereits beim europäischen Studenten- und
Frontkämpfertreffen in Dresden und dann
wieder während der Littoriali Femminili in
Como war die enge und kameradschaftliche
Verbundenheit der Reichsstudentenführung mit
der kroatischen Studentenschaft und ihren
Führern sichtbar geworden. Die Reichsstu-
dentenführung folgte daher gern der Einla-
dung zu einem Empfang, den der Gesandte
des Unabhängigen Staates Kroatien, Dr. Mile
B u d a c, in den Räumen der kroatischen
Gesandtschaft zu Berlin gab. An ihm nahmen
die in Berlin anwesenden Amtsleiter der
Reichsstudentenführung, an ihrer Spitze der
bevollmächtigte Vertreter des Reichsstudenten-
tenführers im Kriege, Reichsamtsleiter Dr.
Gmelin, und der k. Außenamtsleiter Par-
teigenosse Dr Heymann und einige Mit-
arbeiter der Gaustudentenführung Berlin teil.
Im Verlauf dieses Empfanges bot sich ein-
gehend Gelegenheit zu einem Gedanken-
austausch über die politischen und kultur-
politischen Aufgaben, die das deutsche un'd
das kroatische Studententum gleichermaßen
.beschäftigen. Das herzliche und kamerad-
schaftliche Verhältnis zwischen den deutschen
und kroatischen Studenten und die kamerad-
schaftliche Betreuung aller im Reich studie-
renden Kroaten durch das deutsche Studen;
tentum ist —, wie Gesandter Dr. Budac in
seiner freundlichen Begrüßungsansprache aus-
führte — ein beispielhafter und sinnfälliger
Ausdruck des Gefühls, das das kroatische
Volk mit dem deutschen Volk verbindet. Der
gegenwärtige Kampf, den das Reich gegen
den Bolschewismus, für die Neuordnung Euro-
pas und für die Erhaltung der europäischen
Kultur führt, sei auch der Kampf des kroati-
schen Volkes, das fest an den Sieg der deut-
schen Wehrmacht glaube, in der auch die
kroatischen Freiwilligenverbände kämpfen.
Reichsamtsleiter Dr. Gmelin dankte namens
der Reichs»;tudentenführung für den schönen
gemeinsamen Abend und brachte zum Aus-
druck, daß das deutsche Studententum in der
Person Mile Budacs einen Freund des deut-.
sehen Volkes, einen der engsten Mitarbeiter
des Poglavnik und einen hervorragenden Ver-
treter der zeitgenössischen kroatischen Dich-
tung verehrt.'
Appell der Heidelberger Studentenschaft
anläßlich der Anwesenheit von Dr. Gmelin
mit der studentischen Jugend hat er durch
seine freiwillige Teilnahme am studentischen
Landdienst im Sommer 1939 in Oberschlesien
erbracht. Diese Tat hat unter den Studenten
größte Beachtung und Anerkennung gefunden.
In seiner Lehrtätigkeit wird Prof. Greve trotz
seiner sachlichen Strenge und" seiner großen
Anforderungen auf wissenschaftlichem Gebiet
von seinen Hörern sehr geschätzt. Er gilt ihnen
als guter Kamerad und setzt sich sehr für seine
Studenten ein. —ret.
Appell des studentischen Führerkorps
in Stuttgart
Der bevollmächtigte Vertreter des Reichs-
studentenführers im Kriege, Dr. Ulrich Gme-
lin, versammelte das studentische Führer-
korps im Gau Württemberg-Hohenzoliern zu
einer Arbeitstagung. Nach der Begrüßung
durch den Gaustudentenführer, Regierungsrat
Gutbrod, ergriff Dr. Gmelin das Wort und
gab richtungweisende Gedanken zur studen-
tischen Arbeit im Kriege.
Der deutsche Student steht heute in vorder-
ster Front, er ist Soldat und politischer Kämp-
fer, wie er es seither war. Im Geiste von
Langemarck stehen unsere Kameraden an den
Fronten des Krieges und mit vorbildlichem
Opfergeist setzt sich das Studententum für den
Sieg ein. Die heute noch an den Hoch- und
Fachschulen verbliebenen Studenten leisten
Kriegsdienst, denn wir stehen mit unseren
Feinden nicht nur in einer Auseinandersetzung
der Waffen, sondern der heutige Krieg wird
ebenso auf politischem als auch auf geistigem
Gebiet geführt. Neben seiner wissenschaft-
lichen Arbeit leistet der Student heute unmit-
telbaren Kriegsdienst im Rüstungseinsatz, des-
sen großer Erfolg vom Führer hoch anerkannt
•\vurde.
Den an der Front stehenden Kameraden wird
im Studienurlaub Gelegenheit gegeben, die Ver-
bindung zur geistigen Arbeit nicht abreißen zu
lassen. Es ist notwendig, daß gerade der im
Feld stehende Student ein Höchstmaß an Aus-
bildung bekommt, wie er es durch seinen per-
sönlichen Einsatz verdient hat. Die soziale Be-
treuung dieser Kameraden wird mit vorbild-
licher Großzügigkeit gehandhabt. Dr. Gmelin
brachte weiter das Thema des Nachwuchses
tur Sprache und widerlegte überzeugend die
Ansicht, daß der heutige Abiturient mit weniger
Wissensstoff zur Hochschule komme. Es haben
in der wissenschaftlichen Ausbildung Verlage-
rungen stattgefunden, die eine andere geistige
Schulung mit sich bringen. An Hand von be-
Studenten an Hoch- und Fachschulen
«
Auf Antrag der Reichsstudentenführung wur-
den im Jahre 1937 die Deutsche Studentenschaft
und die Deutsche Fachschulschaft zusammenge-
legt. Seit dieser Zeit laufen die Bestrebungen
auf absolute Gleichstellung der Studenten a»
den Hoch- und Fachschulen. Den Erfolg dieser
Arbeit bestätigt der nachfolgende wichtige Er-
laß des Herrn Reichsministers für Wissenschaft,
Erziehung und Volksbildung:
„In der Öffentlichkeit wird vielfach ein nicht
gerechtfertigter sachlicher Unterschied zwischen
den Studierenden der Hochschulen und denen
der Fachschulen, an denen eine Studentenschaft
besteht, gemacht. Mit diesem Unterschied wird
häufig eine unterschiedliche Wertung verbun-
den, die auch schon zu praktischen Nachteilen
für die Studierenden der Fachschulen geführt
hat. Gewiß ist die Aufgabe der Hochschulen und
der Fachschulen eine verschiedene; angesichts
der engen Zusammenarbeit zwischen Hoch-
schulen und Fachschulen, der bestehenden Uber-
gangsmöglichkeit von der Fachschule zur Hoch-
schule und der Tatsache, daß die Studierenden
der Hoch- und Fachschulen in der DSt. und im
NSDStB. zusammengeschlossen sind, erscheint
es nicht mehr gerechtfertigt, durch äußerliche
Bezeichnungen vielfach noch bestehende Vor-
urteile gegen die Studierenden der Fachschulen
zu unterstützen. Der Sammelbegriff .Studie-
redtem statistischem Material belegte Dr. Gme-
lin diese Ausführungen. Es ist selbstverständ-
lich, daß die Schule heute ganz den Erforder-
nissen unserer Zukunft angepaßt wird.
Der Grundsatz „Leistung verbunden mit
höchstem politischem Willen" kennzeichnet die
Persönlichkeit des heutigen Studenten. Wir
wollen in unseren Reihen keine Mitläufer sehen,
sondern Männer, die auf Grund selbständigen
Erkennens dereinst das Schicksal der ihnen als
Führer anvertrauten Menschen in starken Hän-
den zu halten vermögen.
Gaustudentenführer Gutbrod dankte dem be-
vollmächtigten Vertreter des Reichsstudenten-
führers für seine vorzüglichen Ausführungen
und schloß die Arbeitstagung,
Den Höhepunkt der studentischen Kund-
gebungen dieses Sommersemesters bildete der
Appell der gesamten Studentenschaft anläß-
lich der Anwesenheit des bevollmächtigten
Vertreters des. Reichsstudentenführers, Par-
teigenossen Dr. Gmelin. in Heidelberg. Die
Aula der Neuen Universität hatte durch
schlichten Grünschmuck und Fahnen der Be-
wegung den würdigen Rahmen dazu erhalten.
Fanfarenklänge gaben das Zeichen zum Beginn
des Appells. Der stv. Gaustudentenführer Ba-
dens, Dr. S c h w"e i c k e r t, begrüßte nach einer
Lesung aus Nietzsches „Zarathustra" die an-
wesenden Ehrengäste von Partei, Staat und
Wehrmacht sowie die Dozenten und Profes-
soren und die Altherrenschaft der Heidelber-
ger Kameradschaften. Mit besonders herz-
lichen Worten begrüßte Dr. Schweickert den
Stellvertreter des Reichsstudentenführers und
dankte' ihm im Namen aller für sein Erschei-
nen an der Stätte alten nationalsozialistischen
Studententums.
Nach einem Lied, welches von dem Lehr-
gang des Langemarckstudiums gesungen
wurde, ergriff Parteigenosse Dr. Gmelin das
Wort. In klaren Worten zeichnete er das Bild
der deutschen Hochschule im Kriege, die er
mit einem Rüstungsbetrieb verglich, in dem
die Waffen des Geistes geschmiedet werden.
Er bestimmte die Aufgabe eines Kriegs-
studiums, welches ja gleichfalls einen Kriegs-
dienst darstellt, und welches den Einsatz aller
Kräfte erfordert. Dem Volksganzen zu dienen,
ist heute die hohe Aufgabe des deutschen
Studententums, das immer zu allen Einsätzen
bereit ist, um, mitzuarbeiten und mitzukämpfen
an dem Gelingen des großen Sieges. Professo-
ren und Dozenten müssen sich ebenso ihrer
kriegswichtigen Aufgabe bewußt sein. Dieser
Krieg ist nicht nur ein Waffengang, er ist eine
Total-Auseinandersetzung zweier gegensätz-
licher Weltanschauungen, an deren Ende der*
Sieg des deutschen Schwertes und des deut-
schen Geistes stehen muß.
Dr. Gmelin gab dann einen umfassenden
Der Reichsstudentenführer in Prag
Der zur Trauerfeier für den stellvertreten-
den Reichsprotektor nach Prag gekommene
Reichsstudentenführer Gauleiter Dr. Gustay
Adolf Scheel folgte am 8. Juni einer Ein-
ladung des Gaustudentenführers und Beauf-
tragten in Böhmen und Mähren Günther Kie-
sel, die studentischen Einrichtungen in Prag
zu besichtigen. Er be-
suchte das Studenten-
werk mit der im ganzen
Reich einzigartigen und
vorbildlichen Studenten-
klinik, das Langemarck-
haus, die Mensa und
einige Studentenheime.
Während des ganzen Ta-
ges sah man den Reichs-
studentenführer umgeben
von "Studenten und Stu-
dentinnen der Prager
Hochschulen, sei es beim
gemeinsamen 'Mittag-
essen in der Mensa, sei
es bei einem Gang durch
die Kameradschaftshäu-
ser der GSF.
Schon am Vormittag
hatte Dr. Scheel das
Haus in der Goethe-
straße wieder besucht
und sich von der dort
geleisteten Arbeit über-
zeugt. Am Abend fand
sich der Reichsstuden-
tenführer dort zugleich
mit dem Reichsstatthal-
ter und Gauleiter Dr.
Jury ein. Bei angeregter Unterhaltung mit den
versammelten Mitarbeitern hatten die Gäste
Gelegenheit, Einblick in die studentische»
Arbeit in Prag zu nehmen. Einige Proben aus
dem studentischen kulturellen Schaffen urri-
' rahmten die festliche Stunde.
In einer kurzen Ansprache dankte Reichs-
studentenführer Dr. Scheel, zugleich im Namen
des Gauleiters Dr. Jury, den Studenten und
Studentinnen und drückte seine Befriedigung
über ihre Erfolge aus. Er sei überzeugt, so sagte
er, daß unter ihnen viele berufen seien, för-
dernd und tragend an der deutschen kultu-
rellen Leistung mitzuschaffen. Gerade die Pra-
IZelchsstudentenfQhrer Dr. Scheel Iii fit sich Bericht erstatten Aufn.: Drbohlav
ger Hochschulen hätten seit jeher eine große
Kulturaufgabe zu erfüllen gehabt. Daher fände
man auch hier trotz des Krieges eine ange-
spannte und fruchtbare kulturelle Arbeit. Möge
das Prager Studententum getreu seiner alten
Tradition weiterwirken und -bauen und sich
immer wieder neu bewähren! Sigrid Meinecke
iiinMMMiniiNiiiiiHliiinnniniiiMiiinMiiinininHiliiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiuiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiitiiiiiiiiifiniiiiiriiiiiiMiiHiiiiiiiiii'riniiiMMiiintiiii
rende' wird zwar auch in Zukunft innerhalb der
Hochschulen und der Fachschulen beibehalten
werden. Die Bezeichnung .Studenten' kommt
jedoch ebenfalls den Studierenden der Fach-
schulen zu.
Ich ordne deshalb an, daß an den Fachschulen,
an denen eine Studentenschaft besteht, die bis-
her ausgestellten .Studentenausweise' bei Neu-
ausgabe als .Studentenausweise' zu bezeich-
nen sind."
Das silberne Ehrenreichen des NSDStB.
für Dr. F. Weber
Der Reichsstudentenführer, Gauleiter und
Reichsstatthalter Dr. G. A. Scheel, hat dem ehe-
maligen Leiter des Amtes Leibesübungen der
Reichsstudentenführung, Marinearzt Dr. F. W e -
b er, das silberne Ehrenzeichen des NSDStB.
verliehen. Dr. Weber ist Ortsverbandsleiter des
NSAHB. in Schlawe (Pommern).
Rückblick auf das Wintersemester 1941/42 der
deutschen Hochschulen. Die große Fürsorge
galt und gilt auch fernerhin in erster Linie un-
seren Soldaten. Der vergangene Winter sah
zum ersten Male eine größere Anzahl von
Frontstudenten an der Hochschule, welchen
wieder der Kontakt mit der geistigen Welt ge-
geben werden mußte. In seinen Ausführungen
über die Haltung des deutschen Kriegsstuden-
ten sprach Dr. Gmelin von der ersten Forde-
rung: in den Leistungen nie nachzulassen, auch
wenn die Kräfte der Studenten neben dem Stu-
dium zu anderer wichtiger Arbeit eingesetzt
werden. Das vornehmste Prinzip des Akade-
mikers ist, Charakter zu besitzen; zur Wahr-
heit zu erziehen, ist der erste Grundsatz zur
wissenschaftlichen Arbeit. Der Student soll
nicht- nur ein großes Fachwissen haben, son-
dern allen Dingen des Lebens mit eigenem
Urteil gegenüberstehen können. So wird die
Hochschule zu einer Erziehungsstätte, die den
ganzen Menschen mit all seinen Kräften ein-
spannt. Der akademische Beruf ist ein führen-
der, und Führen bedeutet Verpflichtung. Die
deutsche Hochschule stellt eine Gemeinschaft
des Lebens, der Arbeit und des Kampfes dar.
Die akademische Freiheit bedeutet keinen Über-
rest der liberalen Epoche, sondern trägt uns
auf, eine eigene Position zu schaffen, indem
wir mehr lernen dürfen als" andere Menschen.
Die Begabtenauslese ist zu einer der Haupt-
aufgaben des deutschen Schulwesens gewor-
den. Es darf nicht sein, daß begabten jungen
Menschen, denen die materiellen Mittel feh-
len, dadurch die Möglichkeit des Studiums ge-
nommen wird. Als politische Einrichtung hat das
Lannpmarekstudium die Aufgabe der Auslese
übernommen und wird in Zukunft mitbestim-
mend am Bild der deutschen Hochschule sein.
Diese an das gesamte Studententum gerich-
teten Worte fanden lebhaften Widerhall. Am
Schluß seiner Rede wandte sich Dr. Gmelin an
den neuen Studentenführer Dr. Reithmann,
welchen er in sein Amt einführte und ihm
leitende Worte mit auf den Weg gab. Ein
begeistert aufgenommenes Sieg-Heil auf den
Führer des Großdeutschen Reiches und die
Lieder der Nation beschlossen eine Kund-
gebung, welche nicht nur von dem einsatz-
bereiten und kämpferischen Geist deutschen
Studententums zeugte, sondern wohl auch ein
spontanes Bekenntnis des deutschen Studenten
zu Führung und Reich darstellte. Otto Marx
Dr. Friedrich Bering
(Unser Bild in der letzten Nummer)
Der Herr Reichsminister für Wissenschaft, Er-
ziehung und Volksbildung hat den Professor
für Haut- und Geschlechtskrankheiten D r.
Friedrich Bering zum Rektor der Uni-
versität Köln ernannt.
Kölns Studierende begrüßen mit herzlicher
Freude die Ernennung ihres „Studentenvaters"
zum Rektor ihrer Universität; sie wissen, daß
„der neue Rektor befähigt ist, den Ruf unserer
Hochschule als Zweitältester deutscher Universi-
tät und als geistiger Hochburg im Westen hoch-
zuhalten".
Professor Dr. Friedrich Bering wurde am
2. November 1878 in Fröndenberg (Westf.) als
Sohn eines Arztes geboren. Er entstammt so-
wohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits
einer alten westfälischen Bauernfamilie. Nach
dem Besuch des Gymnasiums in Are'bsberg i. W.
studierte Professor Dr. Bering Medizin an den
Universitäten Tübingen, Bonn, Berlin, Marburg
und legte in Kiel sein Staatsexamen ab.
Bei der Marine erfüllte Professor Dr. Bering
seine Militärpflicht, im Weltkriege wurde er als
Stabsarzt dem Marine-Korps in Flandern zuge-
teilt.
Die Fachausbildung führte Professor Dr. Be-
ring in Kiel, Wien und Paris durch und habili-
tierte sich dann 1907 in Kiel für das Fach der
Haut- und Geschlechtskrankheiten. 1912 wurde
er zum Titularprofessor ernannt und 1914 zum
Chefarzt der Städtischen Hautklinik in Essen
bestellt. Seine Berufung als o. ö. Professor und
Direktor der Hautklinik in Köln erfolgte am
1. Oktober 1931.
Nach der Machtergreifung wurde Professor
Dr. Bering Dekan der medizinischen Fakultät
und zwei Jahre später zum Vorsitzenden des
Ausschusses für die ärztliche und zahnärztliche
Prüfung ernannt.
Rektor Professor Dr. Bering gilt „auf seinem
Forschungsgebiet als ein weithin aner-
kannter Fachmann, dessen Name
überall hohen Klang hat. Zahlreiche
Gebiete seines Faches wurden durch ihn maß-
gebend gefördert und wissen-
schaftlich stark beeinfluß t".
Degen, Studentenführer, Universität Kölr
Seite 10/Die Bewegung/Folge 13
Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eiser-
■ nen Kreuzes an Hauptmann Dr. Karl Greve,
Kommandeur eines Jägerbataillons. Hauptmann,
Greve ist ordentlicher Professor der Zahn-
medizin an der Universität Breslau. Er wurde
am 7. Januar 1897 in Hannover geboren. Bei
Ausbruch des Weltkrieges meldete er sich so-
fort als Kriegsfreiwilliger und legte am 5.
August 1914 seine Kriegs-Reifeprüfung ab.
Während des ganzen Krieges stand er als In-
fanterist an der Westfront. Er wurde dreimal
schwer verwundet und erhielt das Silberne
Verwundetenabzeichen. 1918 schied er als
Leutnant und Kompanieführer, mit dem EK. I
und II ausgezeichnet, aus dem Heeresdienst
aus.
Prof. Greve begann sofort das Studium der
Zahnmedizin an den Universitäten Münster und
Berlin. Am 17. März 1921 promovierte er in
Greifswald. Dort war er vom 1. November 1920
bis 1. April 1923 als Assistent und Hilfslehrer
am zahnärztlichen Institut tätig. Vom April
1923 bis Juli 1926 war er Assistent an der
Universität Breslau. Im Jahre 1924 habilitierte
er sich dort für Zahnheilkunde. 1928 wurde er
zum nichtbeamteten a.o. Professor ernannt.
Von Aur/ust 1934 bis November 1935 hatte et
eine Gastprofessur an der kaiserlich-japani-
schen zahnärztlichen Akademie in Tokio inne.
Im Jahre 1937 wurde ihm ein planmäßiger
Lehrstuhl der Zahnmedizin übertragen.
Zu Beginn dieses Krieges stellte sich Prof.
Greve soför.t wieder freiwillig zur Verfügung.
Er gehörte dem Breslauer Infanterieregiment
an, wo er schon'im November 1940 zum Haupt-
mann befördert wurde. Mit diesem Regiment
überschreitet er am 22. Juni 1941 von Ost-
preußen aus die sowjetische Grenze. Gleich am
ersten Tage wurde er durch Schulterschuß ver-
wundet. Noch ungeheilt, meldet er sich zur
^Truppe zurück. Im Juli wird er erneut ver-
wundet und bleibt auch diesmal bei der Truppe.
Ihm wurden die Spangen zum EK. I und .II
und das Goldene Verwundetenabzeichen ver-
liehen.
Als Kommandeur eines Jägerbataillons hatte
er Anfang Mai dieses Jahres wesentlichen An-
teil an den großen Erfolgen seiner Division im
Osten der Krim-Halbinsel. An der Spitze des
Bataillons stürmte er aus eigenem Entschluß
und ohne Artillerie-Unterstützung über das be-
fohlene Angriffsziel hinaus und brach in die
stark befestigten und vom Gegner zäh vertei-
digten Stellungen ein. Es gelang ihm, die Bol-
schewisten mehrere Kilometer zurückzuwerfen
und dadurch eine besonders günstige Aus-
gangsstellung für den weiteren Angriff der Di-
vision zu schaffen.
Prof. Greve ist ein besonderer Freund des
deutschen Studententums und des NSD.-Studen-
tenbundes. Den Beweis seiner Verbundenheit
Bereits beim europäischen Studenten- und
Frontkämpfertreffen in Dresden und dann
wieder während der Littoriali Femminili in
Como war die enge und kameradschaftliche
Verbundenheit der Reichsstudentenführung mit
der kroatischen Studentenschaft und ihren
Führern sichtbar geworden. Die Reichsstu-
dentenführung folgte daher gern der Einla-
dung zu einem Empfang, den der Gesandte
des Unabhängigen Staates Kroatien, Dr. Mile
B u d a c, in den Räumen der kroatischen
Gesandtschaft zu Berlin gab. An ihm nahmen
die in Berlin anwesenden Amtsleiter der
Reichsstudentenführung, an ihrer Spitze der
bevollmächtigte Vertreter des Reichsstudenten-
tenführers im Kriege, Reichsamtsleiter Dr.
Gmelin, und der k. Außenamtsleiter Par-
teigenosse Dr Heymann und einige Mit-
arbeiter der Gaustudentenführung Berlin teil.
Im Verlauf dieses Empfanges bot sich ein-
gehend Gelegenheit zu einem Gedanken-
austausch über die politischen und kultur-
politischen Aufgaben, die das deutsche un'd
das kroatische Studententum gleichermaßen
.beschäftigen. Das herzliche und kamerad-
schaftliche Verhältnis zwischen den deutschen
und kroatischen Studenten und die kamerad-
schaftliche Betreuung aller im Reich studie-
renden Kroaten durch das deutsche Studen;
tentum ist —, wie Gesandter Dr. Budac in
seiner freundlichen Begrüßungsansprache aus-
führte — ein beispielhafter und sinnfälliger
Ausdruck des Gefühls, das das kroatische
Volk mit dem deutschen Volk verbindet. Der
gegenwärtige Kampf, den das Reich gegen
den Bolschewismus, für die Neuordnung Euro-
pas und für die Erhaltung der europäischen
Kultur führt, sei auch der Kampf des kroati-
schen Volkes, das fest an den Sieg der deut-
schen Wehrmacht glaube, in der auch die
kroatischen Freiwilligenverbände kämpfen.
Reichsamtsleiter Dr. Gmelin dankte namens
der Reichs»;tudentenführung für den schönen
gemeinsamen Abend und brachte zum Aus-
druck, daß das deutsche Studententum in der
Person Mile Budacs einen Freund des deut-.
sehen Volkes, einen der engsten Mitarbeiter
des Poglavnik und einen hervorragenden Ver-
treter der zeitgenössischen kroatischen Dich-
tung verehrt.'
Appell der Heidelberger Studentenschaft
anläßlich der Anwesenheit von Dr. Gmelin
mit der studentischen Jugend hat er durch
seine freiwillige Teilnahme am studentischen
Landdienst im Sommer 1939 in Oberschlesien
erbracht. Diese Tat hat unter den Studenten
größte Beachtung und Anerkennung gefunden.
In seiner Lehrtätigkeit wird Prof. Greve trotz
seiner sachlichen Strenge und" seiner großen
Anforderungen auf wissenschaftlichem Gebiet
von seinen Hörern sehr geschätzt. Er gilt ihnen
als guter Kamerad und setzt sich sehr für seine
Studenten ein. —ret.
Appell des studentischen Führerkorps
in Stuttgart
Der bevollmächtigte Vertreter des Reichs-
studentenführers im Kriege, Dr. Ulrich Gme-
lin, versammelte das studentische Führer-
korps im Gau Württemberg-Hohenzoliern zu
einer Arbeitstagung. Nach der Begrüßung
durch den Gaustudentenführer, Regierungsrat
Gutbrod, ergriff Dr. Gmelin das Wort und
gab richtungweisende Gedanken zur studen-
tischen Arbeit im Kriege.
Der deutsche Student steht heute in vorder-
ster Front, er ist Soldat und politischer Kämp-
fer, wie er es seither war. Im Geiste von
Langemarck stehen unsere Kameraden an den
Fronten des Krieges und mit vorbildlichem
Opfergeist setzt sich das Studententum für den
Sieg ein. Die heute noch an den Hoch- und
Fachschulen verbliebenen Studenten leisten
Kriegsdienst, denn wir stehen mit unseren
Feinden nicht nur in einer Auseinandersetzung
der Waffen, sondern der heutige Krieg wird
ebenso auf politischem als auch auf geistigem
Gebiet geführt. Neben seiner wissenschaft-
lichen Arbeit leistet der Student heute unmit-
telbaren Kriegsdienst im Rüstungseinsatz, des-
sen großer Erfolg vom Führer hoch anerkannt
•\vurde.
Den an der Front stehenden Kameraden wird
im Studienurlaub Gelegenheit gegeben, die Ver-
bindung zur geistigen Arbeit nicht abreißen zu
lassen. Es ist notwendig, daß gerade der im
Feld stehende Student ein Höchstmaß an Aus-
bildung bekommt, wie er es durch seinen per-
sönlichen Einsatz verdient hat. Die soziale Be-
treuung dieser Kameraden wird mit vorbild-
licher Großzügigkeit gehandhabt. Dr. Gmelin
brachte weiter das Thema des Nachwuchses
tur Sprache und widerlegte überzeugend die
Ansicht, daß der heutige Abiturient mit weniger
Wissensstoff zur Hochschule komme. Es haben
in der wissenschaftlichen Ausbildung Verlage-
rungen stattgefunden, die eine andere geistige
Schulung mit sich bringen. An Hand von be-
Studenten an Hoch- und Fachschulen
«
Auf Antrag der Reichsstudentenführung wur-
den im Jahre 1937 die Deutsche Studentenschaft
und die Deutsche Fachschulschaft zusammenge-
legt. Seit dieser Zeit laufen die Bestrebungen
auf absolute Gleichstellung der Studenten a»
den Hoch- und Fachschulen. Den Erfolg dieser
Arbeit bestätigt der nachfolgende wichtige Er-
laß des Herrn Reichsministers für Wissenschaft,
Erziehung und Volksbildung:
„In der Öffentlichkeit wird vielfach ein nicht
gerechtfertigter sachlicher Unterschied zwischen
den Studierenden der Hochschulen und denen
der Fachschulen, an denen eine Studentenschaft
besteht, gemacht. Mit diesem Unterschied wird
häufig eine unterschiedliche Wertung verbun-
den, die auch schon zu praktischen Nachteilen
für die Studierenden der Fachschulen geführt
hat. Gewiß ist die Aufgabe der Hochschulen und
der Fachschulen eine verschiedene; angesichts
der engen Zusammenarbeit zwischen Hoch-
schulen und Fachschulen, der bestehenden Uber-
gangsmöglichkeit von der Fachschule zur Hoch-
schule und der Tatsache, daß die Studierenden
der Hoch- und Fachschulen in der DSt. und im
NSDStB. zusammengeschlossen sind, erscheint
es nicht mehr gerechtfertigt, durch äußerliche
Bezeichnungen vielfach noch bestehende Vor-
urteile gegen die Studierenden der Fachschulen
zu unterstützen. Der Sammelbegriff .Studie-
redtem statistischem Material belegte Dr. Gme-
lin diese Ausführungen. Es ist selbstverständ-
lich, daß die Schule heute ganz den Erforder-
nissen unserer Zukunft angepaßt wird.
Der Grundsatz „Leistung verbunden mit
höchstem politischem Willen" kennzeichnet die
Persönlichkeit des heutigen Studenten. Wir
wollen in unseren Reihen keine Mitläufer sehen,
sondern Männer, die auf Grund selbständigen
Erkennens dereinst das Schicksal der ihnen als
Führer anvertrauten Menschen in starken Hän-
den zu halten vermögen.
Gaustudentenführer Gutbrod dankte dem be-
vollmächtigten Vertreter des Reichsstudenten-
führers für seine vorzüglichen Ausführungen
und schloß die Arbeitstagung,
Den Höhepunkt der studentischen Kund-
gebungen dieses Sommersemesters bildete der
Appell der gesamten Studentenschaft anläß-
lich der Anwesenheit des bevollmächtigten
Vertreters des. Reichsstudentenführers, Par-
teigenossen Dr. Gmelin. in Heidelberg. Die
Aula der Neuen Universität hatte durch
schlichten Grünschmuck und Fahnen der Be-
wegung den würdigen Rahmen dazu erhalten.
Fanfarenklänge gaben das Zeichen zum Beginn
des Appells. Der stv. Gaustudentenführer Ba-
dens, Dr. S c h w"e i c k e r t, begrüßte nach einer
Lesung aus Nietzsches „Zarathustra" die an-
wesenden Ehrengäste von Partei, Staat und
Wehrmacht sowie die Dozenten und Profes-
soren und die Altherrenschaft der Heidelber-
ger Kameradschaften. Mit besonders herz-
lichen Worten begrüßte Dr. Schweickert den
Stellvertreter des Reichsstudentenführers und
dankte' ihm im Namen aller für sein Erschei-
nen an der Stätte alten nationalsozialistischen
Studententums.
Nach einem Lied, welches von dem Lehr-
gang des Langemarckstudiums gesungen
wurde, ergriff Parteigenosse Dr. Gmelin das
Wort. In klaren Worten zeichnete er das Bild
der deutschen Hochschule im Kriege, die er
mit einem Rüstungsbetrieb verglich, in dem
die Waffen des Geistes geschmiedet werden.
Er bestimmte die Aufgabe eines Kriegs-
studiums, welches ja gleichfalls einen Kriegs-
dienst darstellt, und welches den Einsatz aller
Kräfte erfordert. Dem Volksganzen zu dienen,
ist heute die hohe Aufgabe des deutschen
Studententums, das immer zu allen Einsätzen
bereit ist, um, mitzuarbeiten und mitzukämpfen
an dem Gelingen des großen Sieges. Professo-
ren und Dozenten müssen sich ebenso ihrer
kriegswichtigen Aufgabe bewußt sein. Dieser
Krieg ist nicht nur ein Waffengang, er ist eine
Total-Auseinandersetzung zweier gegensätz-
licher Weltanschauungen, an deren Ende der*
Sieg des deutschen Schwertes und des deut-
schen Geistes stehen muß.
Dr. Gmelin gab dann einen umfassenden
Der Reichsstudentenführer in Prag
Der zur Trauerfeier für den stellvertreten-
den Reichsprotektor nach Prag gekommene
Reichsstudentenführer Gauleiter Dr. Gustay
Adolf Scheel folgte am 8. Juni einer Ein-
ladung des Gaustudentenführers und Beauf-
tragten in Böhmen und Mähren Günther Kie-
sel, die studentischen Einrichtungen in Prag
zu besichtigen. Er be-
suchte das Studenten-
werk mit der im ganzen
Reich einzigartigen und
vorbildlichen Studenten-
klinik, das Langemarck-
haus, die Mensa und
einige Studentenheime.
Während des ganzen Ta-
ges sah man den Reichs-
studentenführer umgeben
von "Studenten und Stu-
dentinnen der Prager
Hochschulen, sei es beim
gemeinsamen 'Mittag-
essen in der Mensa, sei
es bei einem Gang durch
die Kameradschaftshäu-
ser der GSF.
Schon am Vormittag
hatte Dr. Scheel das
Haus in der Goethe-
straße wieder besucht
und sich von der dort
geleisteten Arbeit über-
zeugt. Am Abend fand
sich der Reichsstuden-
tenführer dort zugleich
mit dem Reichsstatthal-
ter und Gauleiter Dr.
Jury ein. Bei angeregter Unterhaltung mit den
versammelten Mitarbeitern hatten die Gäste
Gelegenheit, Einblick in die studentische»
Arbeit in Prag zu nehmen. Einige Proben aus
dem studentischen kulturellen Schaffen urri-
' rahmten die festliche Stunde.
In einer kurzen Ansprache dankte Reichs-
studentenführer Dr. Scheel, zugleich im Namen
des Gauleiters Dr. Jury, den Studenten und
Studentinnen und drückte seine Befriedigung
über ihre Erfolge aus. Er sei überzeugt, so sagte
er, daß unter ihnen viele berufen seien, för-
dernd und tragend an der deutschen kultu-
rellen Leistung mitzuschaffen. Gerade die Pra-
IZelchsstudentenfQhrer Dr. Scheel Iii fit sich Bericht erstatten Aufn.: Drbohlav
ger Hochschulen hätten seit jeher eine große
Kulturaufgabe zu erfüllen gehabt. Daher fände
man auch hier trotz des Krieges eine ange-
spannte und fruchtbare kulturelle Arbeit. Möge
das Prager Studententum getreu seiner alten
Tradition weiterwirken und -bauen und sich
immer wieder neu bewähren! Sigrid Meinecke
iiinMMMiniiNiiiiiHliiinnniniiiMiiinMiiinininHiliiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiuiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiitiiiiiiiiifiniiiiiriiiiiiMiiHiiiiiiiiii'riniiiMMiiintiiii
rende' wird zwar auch in Zukunft innerhalb der
Hochschulen und der Fachschulen beibehalten
werden. Die Bezeichnung .Studenten' kommt
jedoch ebenfalls den Studierenden der Fach-
schulen zu.
Ich ordne deshalb an, daß an den Fachschulen,
an denen eine Studentenschaft besteht, die bis-
her ausgestellten .Studentenausweise' bei Neu-
ausgabe als .Studentenausweise' zu bezeich-
nen sind."
Das silberne Ehrenreichen des NSDStB.
für Dr. F. Weber
Der Reichsstudentenführer, Gauleiter und
Reichsstatthalter Dr. G. A. Scheel, hat dem ehe-
maligen Leiter des Amtes Leibesübungen der
Reichsstudentenführung, Marinearzt Dr. F. W e -
b er, das silberne Ehrenzeichen des NSDStB.
verliehen. Dr. Weber ist Ortsverbandsleiter des
NSAHB. in Schlawe (Pommern).
Rückblick auf das Wintersemester 1941/42 der
deutschen Hochschulen. Die große Fürsorge
galt und gilt auch fernerhin in erster Linie un-
seren Soldaten. Der vergangene Winter sah
zum ersten Male eine größere Anzahl von
Frontstudenten an der Hochschule, welchen
wieder der Kontakt mit der geistigen Welt ge-
geben werden mußte. In seinen Ausführungen
über die Haltung des deutschen Kriegsstuden-
ten sprach Dr. Gmelin von der ersten Forde-
rung: in den Leistungen nie nachzulassen, auch
wenn die Kräfte der Studenten neben dem Stu-
dium zu anderer wichtiger Arbeit eingesetzt
werden. Das vornehmste Prinzip des Akade-
mikers ist, Charakter zu besitzen; zur Wahr-
heit zu erziehen, ist der erste Grundsatz zur
wissenschaftlichen Arbeit. Der Student soll
nicht- nur ein großes Fachwissen haben, son-
dern allen Dingen des Lebens mit eigenem
Urteil gegenüberstehen können. So wird die
Hochschule zu einer Erziehungsstätte, die den
ganzen Menschen mit all seinen Kräften ein-
spannt. Der akademische Beruf ist ein führen-
der, und Führen bedeutet Verpflichtung. Die
deutsche Hochschule stellt eine Gemeinschaft
des Lebens, der Arbeit und des Kampfes dar.
Die akademische Freiheit bedeutet keinen Über-
rest der liberalen Epoche, sondern trägt uns
auf, eine eigene Position zu schaffen, indem
wir mehr lernen dürfen als" andere Menschen.
Die Begabtenauslese ist zu einer der Haupt-
aufgaben des deutschen Schulwesens gewor-
den. Es darf nicht sein, daß begabten jungen
Menschen, denen die materiellen Mittel feh-
len, dadurch die Möglichkeit des Studiums ge-
nommen wird. Als politische Einrichtung hat das
Lannpmarekstudium die Aufgabe der Auslese
übernommen und wird in Zukunft mitbestim-
mend am Bild der deutschen Hochschule sein.
Diese an das gesamte Studententum gerich-
teten Worte fanden lebhaften Widerhall. Am
Schluß seiner Rede wandte sich Dr. Gmelin an
den neuen Studentenführer Dr. Reithmann,
welchen er in sein Amt einführte und ihm
leitende Worte mit auf den Weg gab. Ein
begeistert aufgenommenes Sieg-Heil auf den
Führer des Großdeutschen Reiches und die
Lieder der Nation beschlossen eine Kund-
gebung, welche nicht nur von dem einsatz-
bereiten und kämpferischen Geist deutschen
Studententums zeugte, sondern wohl auch ein
spontanes Bekenntnis des deutschen Studenten
zu Führung und Reich darstellte. Otto Marx
Dr. Friedrich Bering
(Unser Bild in der letzten Nummer)
Der Herr Reichsminister für Wissenschaft, Er-
ziehung und Volksbildung hat den Professor
für Haut- und Geschlechtskrankheiten D r.
Friedrich Bering zum Rektor der Uni-
versität Köln ernannt.
Kölns Studierende begrüßen mit herzlicher
Freude die Ernennung ihres „Studentenvaters"
zum Rektor ihrer Universität; sie wissen, daß
„der neue Rektor befähigt ist, den Ruf unserer
Hochschule als Zweitältester deutscher Universi-
tät und als geistiger Hochburg im Westen hoch-
zuhalten".
Professor Dr. Friedrich Bering wurde am
2. November 1878 in Fröndenberg (Westf.) als
Sohn eines Arztes geboren. Er entstammt so-
wohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits
einer alten westfälischen Bauernfamilie. Nach
dem Besuch des Gymnasiums in Are'bsberg i. W.
studierte Professor Dr. Bering Medizin an den
Universitäten Tübingen, Bonn, Berlin, Marburg
und legte in Kiel sein Staatsexamen ab.
Bei der Marine erfüllte Professor Dr. Bering
seine Militärpflicht, im Weltkriege wurde er als
Stabsarzt dem Marine-Korps in Flandern zuge-
teilt.
Die Fachausbildung führte Professor Dr. Be-
ring in Kiel, Wien und Paris durch und habili-
tierte sich dann 1907 in Kiel für das Fach der
Haut- und Geschlechtskrankheiten. 1912 wurde
er zum Titularprofessor ernannt und 1914 zum
Chefarzt der Städtischen Hautklinik in Essen
bestellt. Seine Berufung als o. ö. Professor und
Direktor der Hautklinik in Köln erfolgte am
1. Oktober 1931.
Nach der Machtergreifung wurde Professor
Dr. Bering Dekan der medizinischen Fakultät
und zwei Jahre später zum Vorsitzenden des
Ausschusses für die ärztliche und zahnärztliche
Prüfung ernannt.
Rektor Professor Dr. Bering gilt „auf seinem
Forschungsgebiet als ein weithin aner-
kannter Fachmann, dessen Name
überall hohen Klang hat. Zahlreiche
Gebiete seines Faches wurden durch ihn maß-
gebend gefördert und wissen-
schaftlich stark beeinfluß t".
Degen, Studentenführer, Universität Kölr
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