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Waffe und Geist erringen den Sieg

Von ü-Oberführer Cerff, Leiter des Hauptkulturamtes der NSDAP.

Wissenschaft und Forschung unseres Blutes ist
irgendwo in der Tiefe angetrieben worden von
jenem ewigen heroisch-willenhaften Impuls
germanischer Seelenhaltung, von jener Sehn-
sucht, die zur Formung des Willens und zum
gültigen, Ausdruck der arteigenen Kräfta
drängt. Und während diese Sehnsucht
nach dem Wesensgrund der deutschen
Seele trotz Ekkehart und Luther im religiösen
Bereich keine Erfüllung fand, trieb sie in der
Kunst des Mittelalters zu den schönsten Blüten
und bleibenden Leistungen. Uberall spüren wir,
wie bekannte und unbekannte Künstler die
kosmischen Kräfte und seelischen Gesetze un-
seres Volkes erlebt, gestaltet und zum Aus-
druck gebracht haben. Und wir ahnen, welche
Geschlossenheit der Gesinnung, welche Bewah-
rungskraft arteigenen Glaubens dazu gehört,
um in einer Generation solche Künstler zu ge-
bären, die aus göttlicher Begnadung heraus
eine Einzeltat vollbrachten, die zugleich eine
Offenbarung für alle wurde. Nur von wenigen
Künstlern wissen wir, was sie — vielleicht ein-
sam und verkannt — gelitten und gerungen
haben, aber aus ihren Werken schlägt uns der
leidenschaftliche Atem und die formende Kraft
ihrer. Persönlichkeit entgegen, die den spröden
Stoff im unbeirrbaren Willen einer künstleri-
schen Idee unterwarf und sie Gestalt werden
ließ in einer Weise, wie sie uns heute noch in
den Bann schlägt.

So kann die Kunst in der begnadeten Emp-
findung und Gestaltungskraft eines einzelnen
zugleich nichts anderes als die schöpferischen
Kräfte des Volkes zum Ausdruck bringen und
wie ein Spiegel seiner Seele vom Schönen und
Erhabenen in bleibender Form künden. Sie ist
ja in der Leistung des schaffenden Künstlers
zugleich für uns alle die Quelle eigener Kraft.
Sie bringt in uns Zweifel zum Schweigen, sie
macht uns still und bescheiden, sie füllt den
Grund, auf dem wir stehen, ja sie läßt uns den
Sinn unseres' Lebens in der ewigen Kette von
- der Vergangenheit zur Zukunft begreifen; vor
allem aber macht sie uns stolz auf unser Volk
und entzündet in uns den Willen, Taten zu
vollbringen, die seiner würdig sind.

So ist selbstverständlich, wenn wir uns er-
neut zur kulturellen Verpflichtung des deut-
schen Studententums bekennen. In jedem Stu-
denten soll diese Verpflichtung lebendig sein:
Im Großen als tätige Verehrung oder doch
wenigstens Ahnung, im Kleinen als Ausdruck
des Lebensstiles und der Persönlichkeit, in uns
allen als Wille zur Pflege eines lebendigen
Brauchtums von Lied und Festgestaltung, von
Feier und Heim. Freilich liegt uns nichts ferner
als eine akademische Kultur oder ein beson-
deres studentisches Privileg. Wir reden nicht
von besonderen Tagen Studentischer Kunst,
sondern von studentischen Tagen deutscher
Kunst, in der wir durch Verehrung und Lei-,
stung unseren Platz als Studenten täglich neu
erkämpfen wollen.

Das Vorbild unserer großen Meister

Am Anfang unserer Kulturarbeit steht dabei

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großen Tonschöpfer, die Erbauer der Dome, ein
Dürer oder Holbein, sie sind für uns alle ewiges
Vorbild. Für unsere Kunststudenten aber sind

sie die Lehrmeister ihres eigenen künstlerischen
Weges. An der liebevoll studierenden Versen-
kung in ihre Werke wird sich das eigene künst-
lerische Gewissen schärfen und die Selbstkritik
erproben. Niemand kann Künstler züchten:
echtes Künstlertum bleibt immer eine göttliche
Begnadung, wohl aber kann man den Menschen
im Künstler erziehen und bilden, ja man muß
ihn in seinem Menschentum stärken und pfle-
gen und damit zur Persönlichkeit werden las-
sen, Das ist die Aufgabe einer Gemeinschaft,
und deshalb ist es weder eine Bedrohung der
Freiheit des Künstlers oder der Kunst, noch
eine Gefährdung seines Individuums, wenn wir
als politische Führung des deutschen Studen-
tentums ihn hineinstellen in die Gemeinschaft
unserer Erziehung. Niemand will ihm dabei die
rotwendige Freiheit und Stille zum eigenen
Schaffen nehmen oder schmälern: Er selbst wird
erkennen, wie notwendig es für ihn und seinen
Weg ist, daß er in einer Gemeinschaft steht,
der. letztlich allein auch sein künstlerisches
Schaffen gelten kann und dienen will. So ste-
hen unsere Kunststudenten unter derselben
politischen Verpflichtung und im selben Gesetz
der soldatischen Mannschaft wie alle Studen-
ten. Auch sie wollen nichts anderes sein als
Soldaten, die ihren Dienst am Volk erfüllen,
Kämpfer und Künder der großen Mission un-
seres Volkes, denn erst wenn Geist und Macht,
Weimar und Potsdam sinnvoll und gültig zu-
sammengefügt sind in einer höheren Einheit,
wird das Leben unserer Nation ewig sein,

Möge einst unsere künstlerische Generation.
vor dem Richterstuhl der Geschichte in ihren
Tagen ähnlich bestehen wie so viele Genera-
tionen der Vergangenheit; möge sie sich auch
bewußt sein, was die Größe,der Zeit und die
Verpflichtung der Gegenwart von ihrer Hal-
tung fordert und von ihren Werken erwartet.
Möge sie in diesen Salzburger Tagen durch
Wort und Musik, durch Bild und Plastik zeigen,
was an bleibenden Kräften in ihr emporwächst.
Möge sie den einzelnen beglücken und die Ge-
samtheit reicher machen, möge sie uns allen
durch die Klarheit und Instinktsicherheit ihres
Ausdruckes in dem Kampf stärken, in dem wir
alle stehen.

Dem Menschen Halt zu geben und ihn stark
zu machen für Kampf und Arbeit des Lebens,
das ist oberstes Ziel unserer Führung. Das ist
auch die schönste gegenwärtige Aufgabe unse-
rer Kultur, die von der Kraft unseres Blutes
lebt und der Kraft des Blutes dienen soll, das
allein im ewigen Kampf wertvoll und tüchtig
bleibt. Denn:

„Wer leben will, der kämpfe also,
Und wer nicht streiten will in (lie-
ser Welt des ewigen Ringens, vei<
dient das Leben nlcl^t."

Seite 2 / Die Bewegung / Folge 14

Im Rahmen der Salzburger Tag* sprach
Parteigenosse Cerll vor dem studentischen
Führerkorps und den Tagungsteilnehmern
über unsere kulturelle Sendung. Wir bringen
Auszüge aus dieser Rede:

Die Ausführungen des bevollmächtigten Ver*
treters des Reichsstudentenführers im Kriege,
Dr. G m e 1 i n, brachten das kulturpolitische
Bekenntnis der Studentenschaft. Schon die For-
mulierung, die über diesen Tagen stand und die
gefunden wurde: Studentische Tage Deutscher
Kunst zeigt dies. Das bedeutet nämlich, daß die
deutschen Studenten nicht aus der Existenz
ihrer Organisation heraus eine eigene geistige
und kulturelle Gemeinde errichtet haben, die
sich abschließt gegenüber der Gesamtheit, son-
dern daß sie als Studenten aus ihrer Aufgabe
heraus sich zur gesamten deutschen Kultur be-
kennen.

Es braucht nicht darauf eingegangen zu wer-
den, daß die Kulturarbeit im Kriege notwendig
ist. Allerdings, das sind wir unseren Kameraden
an den Fronten und unseren Verwundeten
schuldig — darf sich diese Arbeit heute nicht
in irgendwelchen konventionellen und reinen
Unterhaltungsformen verlieren, sondern diese
Arbeit muß vor allen Dingen von der Erkennt-
nis getragen sein, daß Waffe und Geist zusam-
men den Sieg erringen werden, daß beide zu-
sammengehören und daß gerade im Kampf mit
dem Bolschewismus, wie er uns zum erstenmal
als politisches Soldatentum entgegentritt, diese
geistigen und seelischen Kräfte, die wir dieser
politischen Welt entgegenstellen müssen, beson-
ders notwendig sind. Wenn wir auf die Persön-
lichkeit des Führers, sehen, dann wird uns die-
ser Auftrag der Partei klar. Wir wissen, daß das
tiefe Wissen um die Werte dessen, was Deutsch-

end als zweiten großen Auftrag, der vor allem
ein Auftrag ist, der in Zukunft noch seine be-
sonderen Auswirkungen erfahren wird, müssen
wir uns stellen, daß die nationalsozialistische
Bewegung in noch weitgehenderem Maße För-
derin der Kunst werden muß. Unter dieser Auf-
gabe ist aber nicht etwa eine oberflächliche
Konjunkturerscheinung zu verstehen. Wir ver-
neinen die Meinung, daß nur ein solches Bild
von uns als nationalsozialistisch angesprochen
wird, auf dem ein stürmender SA.-Mann zu
sehen ist. Auch nicht das Chorwerk ist national-
sozialistisch, in dem am Anfang, in der Mitte
und am Schluß die uns wertvollen und heiligen
Dinge besungen werden. Genau so muß in un-
serer Architektur nicht alles mit Hoheitszeichen
und anderen Symbolen versehen werden, um ihm
den Ausdruck zu geben, daß es sich um eine
Gestaltung aus unserer Zeit handelt, sondern es

marKieruay verdienten kann und durch die
innere Gestaltung seines Werkes die Menschen
unserer Zeit anzusprechen vermag. Wir wollen
Künstler, die mit der natürlichen Verantwortung
vor der Landschaft und den Gegebenheiten
saubere und anständige Arbeit vollbringen. Es
ist deshalb notwendig, daß sie sich zunächst
einmal bemühen, wirklich alles zu erlernen,
all das zu ergründen und sich anzueignen, was
sie zunächst als reines Handwerk brauchen.
Wir sehen Kultur auch nur im Rahmen des gro-
ßen nationalsozialistischen Ideals, das uns der
Führer gegeben hat und das nichts anders ist
als unser klares Zurückfinden auf die ureigen-
sten Werke unseres Volkstums. Die national-
sozialistische Bewegung ist der große Auftrag-
geber der Kunst in jedem Sinne, wenn sie ihr
großes Ziel, unser deutsches Volk im Sinne
einer seelischen Einigung zu verschmelzen, er-
reichen will.

Unsere Feiergestaltung

Daher sind auch eine Reihe junger Kompo-
nisten nach Salzburg eingeladen, um mit ihnen
über diese Fragen zu reden, und zwar gerade
vom Standpunkt der Musik aus. In unserer Zeit
steht die Feier'musik in keinem Verhältnis zu
den Werten, die uns bewegen, und zu den gro-
ßen Worten unserer Meister und unserer gro-
ßen Männer der Geschichte. Wir müssen uns
im Augenblick immer wieder bemühen, auch
auf einem Ausblick auf die Zukunft, die großen
Werke eines Bach und Händel in unsere Feier-
musik zu stellen, nicht, um damit jede Ent-
wicklung in die Zukunft zu verhindern und uns
nur zum alten Trost zu bekennen, sondern um
von vornherein jene auszurichten, die die Mis-
sion in sich spüren, für die Zukunft unseres
Volkes in dieser Hinsicht etwas zu schaffen. Wir
können uns nicht mit den heutigen Leistungen
zufrieden geben, die wohl oft gut gemeint sind.
Es" ist schon manchem der jungen Komponisten
klar geworden, daß es wichtiger ist, wenn er
ein paar Lieder oder eine schöne Musik für
eine Feiergestaltung schreibt, als irgendein
Werk, von dem vielleicht nur einige Fachleute
erbaut sein können. Er sah plötzlich einen ganz
anderen Auftrag und sah auch in der Erfüllung
dieses Auftrages eine viel tiefere Befriedigung
seines Schaffens, weil er letzten Endes dem
Volke und unserer Zeit etwas schenken konnte.

Auch wir müssen danach streben, mit unserer
künstlerischen Arbeit den deutschen Menschen
zu erschüttern, zu erfreuen, zu erheben. Wir
wissen, welch hohe Bedeutung der Kunst im
Dienste der Erziehung der Menschen zukommt
und wissen auch, wie notwendig es ist, sich
gerade im Kriege zurück an die Kampfzeit zu
erinnern. In dem Erlebnis der Gemeinschaft der
Nationalsozialisten in der Zeit vor der Macht-
eigreifung lag eine ungeheure Kraft. Es war
nicht ein verstandesmäßiges Uberlegen, sondern
es war ein unbedingter Glaube an die Größe
der Idee, an die Größe der Persönlichkeit des
Führers. Wir müssen diesen Glauben in das
Volk senken, denn wir erlebten wiederholt, daß

Iand heißt, daß das tiefe Wissen um die große
Mission, die unser Volk in Europa und In der
Welt zu erfüllen hat, die große moralische
Qualifikation in diesem Kampf bedeutet. Wir
kämpfen nicht nur für einen geographischen Be-
griff „Deutschland", sondern für einen Begriff
Deutschland, der beinhaltet ist von hohen Wer-
ten, die in den Namen unserer großen Meister
ihre sinnvolle Darstellung finden. Aus diesem
Verhältnis zur Kultur ergibt sich ganz klar
unser Auftrag.

In der Erkenntnis, daß die Partei die Ideen-
trägerin dieser Arbeit ist, wollen wir dafür sor-
gen, daß wir auf allen Gebieten wirklich Größ-
tes und Höchstes leisten. Wir wollen uns von
unserem Volkstum nicht loslösen, sondern er-
kennen, daß diese Leistungen an die rassischen
Werte, die in uns schlummern, gebunden sind.
Der kulturpolitische Auftrag der Partei kann
niemals der sein, Kunst zu machen, Kultur zu
machen. Kunst werden die gestalten, die vom
Schicksal begnadet sind im .Wort, in der Musik,
in der bildenden Kunst. Sie werden Dinge, die
als Sehnsucht in uns leben, gestaltet vor uns
hinstellen, um uns zu erheben. Wir können in
dieser Hinsicht nur dem Schicksal dankbar sein,
wenn es unserem Volk viele solcher Kräfte
schenkt. Die Aufgabe der Bewegung aber muß
es sein, die besten kulturellen Werte unseres
Volkes aus Vergangenheit und Gegenwart dem
Volke in stärkster und sichtbarster, in innigster
und tiefster Form zur Darstellung zu bringen.
Wir erleben es immer wieder, daß die Sehn-
sucht und das Verlangen des Volkes nach die-
sen Gütern gegenwärtig so groß ist, daß wir es
schwer erfüllen können, Von der Bewegung her
muß aber alles getan werden, um die Menschen .
auch von dieser Seite her zu erfüllen und zu i
befriedigen.

es bei Schwierigkeiten manche Zweifler gab,
daß aber die Bewegung durch ihre Kraft schließ-
lich jeden Zweifel überwunden hat. Ich glaube,
daß gerade hier die Kunst eine große Aufgabe
hat. Denn es ist doch so, daß, wenn wir ein-
mal in ein Konzert oder Theater gehen oder
eine besinnliche Stunde erleben, daß man dann
wieder das Gefühl bekommt, die Dinge, über
die du dich manchmal im Alltag ärgerst, sind
doch ganz klein und unwesentlich gegenüber
den großen Werten, die wir seit dem Aufbruch
erlebt haben. Das muß auf das gesamte Volk
übergehen. Das Volk muß wissen, daß wir so
große und herrliche Werte haben, um deren
Erhaltung allein es notwendig ist, die Jetztzeit
mit allen Opfern und Entbehrungen durchzu-
stehen. Auch im kleinen hat die Kunst ihre
erzieherische Aufgabe. Es muß davor gewarnt

Alle großen Dinge lehren uns schweigen?
das ewig rauschende Meer und der endlos sich
dehnende bestirnte .Himmel, die Härte des
Schicksals und der Mut, der es unerschüttert
trägt, die Geburt als des Lebens ewige Wieder-
kehr und der Tod, der den Ring des Lebens
schließt, der größte Schmerz und das tiefste
Glück, der Krieg um die heiligsten Güter und
Kunst, die uns erhebt und beflügelt.

Da diese Dinge jene tiefe Wirkung auf uns
auszuüben vermögen, muß ihnen ein Gleiches
anhaften, müssen sie Ausdruck ein und des-
selben Wollens, ein und derselben tiefen Sehn-
sucht sein. Diese Dinge, die aus den Liedern
der Soldaten wie der Mütter, aus den Bauten
der großen Dome wie aus der Gestalt unserer
heimatlichen Dörfer, aus einem Werk Beetho-
vens wie aus einem schlichten Volkslied kün-
den, sind die deutschen Dinge. Jene uralte
Sehnsucht jedoch ist die deutsche Sehnsucht
nach dem Reich, die immer vorhanden war,
ob auch Fürsten und politische Zersplitterun-
gen, Parteien und Konfessionen sie zeitweise
zu unterdrücken vermochten. Geschwiegen hat
sie nie. Und in zweitausend Jahren wuchs sie
so mächtig an, daß sie nun ihre herrlichste
Erfüllung findet.

Das ewig rauschende Meer und der endlos
sich dehnende Himmel sind ebenso Ausdruck
dieser Sehnsucht, wie Schicksal und Kampf,
Glück und Schmerz, Geburt und Tod, Volk und
Heimat. All diese Dinge umfaßt dieses Reich.
Es reicht über die politischen Grenzen hinaus,
ist mehr als nur der Staat und mehr als nur
das Volk, ist Sehnsucht, Glaube, Bekenntnis
und Sinn unseres Lebens.

Die Sehnsucht nach dem Reich befähigte Ge-
schlechter vor uns, daß sie als Soldaten Hel-
den und als Künstler Künder sein konnten.
Der Gedanke an das Reich ist heute jene tiefe
Kraft, die das deutsche Volk wiederum zum
Beschreiten eines harten und großen Weges in
die Zukunft befähigt.

Wenn irgendwo der deutsche Weihnachts"
bäum brennt, ein deutsches Lied in der
Fremde erklingt und deutsche Laute dein Ohr
berühren, dann ist dort Heimat für dich, und
du fühlst die Kraft des deutschen Gemütes und
in dir wird jene tiefe Sehnsucht nach dem
Reich wach, das alle diese Dinge umfaßt, die
dir lieb und teuer sind.

Ja, die Sehnsucht nach dem Reich, der Jahr-
tausende alte Traum, war und ist die Kraft
des deutschen Gemütes, die auch heute wie-
der hinter den Waffen steht, um mit ihnen die
seelenlosen Horden des Bolschewismus zu zer-
schlagen. Sie ' werden gleichzeitig eine
materialistische Weltanschauung vernichtend
treffen, die uns deutschen und unserem deut-
schen Gemüt fremd ist.

Erhalten wir uns dieses deutsche Gemüt und
vergessen wir nicht, welche Kräfte aus ihm

werden, in der Kulturarbeit immer nur die gro?
Ben, repräsentativen Dinge zu sehen. Die große
sozialistische Aufgabe, die uns gestellt ist, die
Menschen zur Kunst hinzuführen, kann nur
erfüllt werden, wenn einmal ihre Umgebung
von jener inneren Wahrhaftigkeit durchdrungen
ist, die notwendig ist, um den deutschen Men-
schen zu gewinnen. Aber die Lösung dieses
Problems nur darin zu sehen, daß man billigste
und billige Eintrittskarten ausgibt, ist falsch.
So wie wir den Arbeiter und Bauern kennen,
wissen wir, daß er für eine wertvolle Sache
mehr auszugeben bereit ist, als ein reicher
Spießer. Es ist auch psychologisch falsch, immer
wieder durch die Billigkeit der . Eintrittskarten
den Eindruck zu erwecken, es würde sich bei
der Darbietung um etwas Billiges handeln. Wir,
fordern, daß vor allem von der Jugend her-ein
neuer Geist, eine neue Atmosphäre in unser
gesamtes Kulturleben einströmt, damit wir weg-
kommen von jener Einstellung, daß kulturelle
Veranstaltungen zugleich gesellschaftliche Er-
eignisse sind, bei denen es nicht um ein inneres
Erlebnis geht. Es ist unsere sozialistische Auf-
gabe, daß wir die Kunst mit einem wahrhaften
Geist erfüllen.

Und als letzte Aufgabe haben wir uns die
Veredelung des Menschen durch die Kunst und
vor allen Dingen die Erziehung des Menschen
im Künstler gestellt. Den schaffenden Künstler
richtig, zu lenken, dazu haben gerade die Studen-
ten eine grundsätzliche Aufgabe zu erfüllen.
Diese darf nicht darin bestehen, den Künstlern .
irgendwelche Grenzen und Linien vorzuschrei-
ben, sondern wir wollen, daß die Menschen, die
künstlerisch tätig sind, aus. einer Einstellung
heraus schaffen, die unsere Zeit versteht und:
begreift.

Kulturarbeit darf ihre Aufgabe nicht in der
Stärke und Masse sehen, sondern vielmehr in
der Tiefe und der Intensität. Nicht die Be-
sucherzahl und die regelmäßige Wiederholung
kultureller Veranstaltungen ist das; Entschei-
dende, sondern deren innerer Sinn und Wert.
Gerade die jungen Kunststudenten müssen bei
der Erfüllung dieser Aufgaben zur Stelle sein.
Die Jugend versteht dies vor allen andern und
hat auch den großen Auftrag; die Dinge einjnal
in der Zukunft zu gestalten.

Wenn wir wirklich eine Gemeinschaft sein
wollen, so müssen wir üns zu ihr auch be-
kennen, z. B. im gemeinsamen Lied. Die Ge-
meinschaft soll in dieser einfachen kulturellen
Form ihren Ausdruck finden. Wir müssen in
erster Linie Nationalsozialisten sein. Das G e -
meinsame ist das Entscheidend«/

Deutsche Studenten, seid euch immer eurer
Sendung und'eures Auftrages bewußt, einge-
denk eines Wortes von Karl Clausewitz: „Die
Zeit ist Euer, was sie sein wird, wird sie durch
Euch sein!"

schon auf unser Volk, auf jeden einzelnen von
uns überströmten! Hier ist nichts von dem
weichlichen Klang des Wortes ,.gemütlich", das '
erst durch ein sattes Bürgertum zu dieser min-
deren Bedeutung kam. Denn das deutsche Ge-
müt hat nichts gemeinsam mit Gefühlsduselei,
Sehnsucht nach satter Ruhe, Filzpantoffeln und.,
all den Dingen, die ein bequemes Leben aus-
machen. •

Voll Stolz jedoch bekennen wir, daß von
jeher kein anderes Volk so gemütvoll im
besten Sinn dieses Wortes war als das
deutsche. Hier liegt der Grund zu jener tiefen
germanischen Sehnsucht, die uns zu allem und
zum letzten befähigt. Wo diese Sehnsucht als
Wille zum Reich klare Formen annimmt, sind
jene Kräfte am Werk, die stärker als Stahl
und Eisen jede Not und jedes Schicksal bre-
chen und ebenso die trotzigen Worte des
Friesenstammes formten: „Lever dod, as Slay",
wie das gewaltige deutscheste Wort aller . Zei-
ten prägten „Deutschland erwache!"

Die Stunde fordert heute von uns das gleiche,
was zahlreiche Generationen vor uns im bitter-
sten und schwersten Gang für Deutschland an
Pflichterfülung und Opfermut aufbrachten. Sie
wird uns und das gesamte deutsche Volk nicht
weniger bereit finden. All die Unbekannten
aber, die kein Natne nennt und die dennodi i
tausendmal mehr leisteten, als wir von ihnen
wissen, leben weiter in dem Reich, das noch
lebendig war, als Deutschland zerbrochen dar,
niederlag und noch leben wird, wenn wir längst •
nicht mehr sein werden. . < , , .

Vergessen wir nicht unsere deutschen Mütter,
die ihrem Volk die Söhne und Soldaten schenk- -'
ten, die' uns die ersten deutschen Worte, das
erste deutsche Lied lehrten, die hundertmal in <
bangen nächtlichen Stunden den Tod erlitten,
bevor ihre Söhne das Soldatenschicksal ereilte.
Wag ■ sie dem Reich bedeuten; was sie ihm
schenkten an jungem Leben und an seelischen
Kräften, an Männern und an Helden, können 1
wir ihnen niemals genug danken. Auch sie
leben im Reich weiter, ihr Denkmal steht in i
unseren Herzen aufgerichtet.

Ein Volk aber, so entschlossen und mutig,-
gestählt und befreit, muß siegen und stände
es gleich ohne Waffen da. Denn mit der Ge-;
walt der Arme und der Tüchtigkeit der Waf-
fen ist es die Kraft des Gemütes, die den Sieg
miterkämpft.

Hauptschriftleiter: Dr. Heini Wolf«. Anschrift der Haupt-
«chriftleltung: München, Schellingstr. 39. Fernruf 20801. Für
den Anzeigenteil verantwortlich Job. Ba r te nsch I ager.
Verlag: Franz Eher Nachfolger G. m. b. H. — Druck: Buch-
gewerbehaus M. Müller & Sohn. Sämtliche in München. —
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nur, wenn Rückporto beiliegt Nachdruck nur mit Quellen-
angabe gestattet. — Gewünschte Einzelnummern sind nur. .
gegen vorherige Einsendung von 20 Pfennig lieferbar. •
Redaklionsschlufl für letzt« Meldungen Montag abend.'

Die nationalsozialistische Bewegung als Förderin der Kunst

(f/ett der abruft des ttem'ütes^

Von Friedwart Schulze-Berghof
 
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