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IASERE BFCH-SCHAU

Neue Formen des Sto^tslelieiis

Der Mut zur Erkenntnis, das Mühen um die
Durchsetzungen und der Ernst der Führenden
und der Angesprochenen werden nötig sein,
um jene neuen Ordnungen verwirklichen zu
helfen, die beispielsweise auf dem weiten Ge-
biet zwischenstaatlicher Beziehungen, im Sek-
tor der nationalen Arbeit oder im Bereich der
Volkswirtschaft als die Ergebnisse der Vor-
kriegs- und auch der Kriegsjahre bereits heute
formuliert vor uns ausgebreitet liegen, und
die weit mehr als bloße Begriffskomplexe,
nämlich Ziele unseres Kampfes sind.

Das Völkerrecht hat, wie in jedem großen
Krieg, auch in diesem neue Probleme zur Be-
wältigung von den Waffen gestellt, erhalten.
Der „Großraum", bisher nur in der politischen
Sphäre lebend, wie Axel von Freytagh-
Loringhoven in seiner Schrift: „Völ-
kerrechtliche Neubildungen im
Kriege" (Hanseatische Verlags-
anstalt, 7 0 S., kart. 2.— RM.) ausführt, ist
in das Völkerrecht eingezogen, doch ist er
noch teilweise ein Ergebnis des Denkens der
Vorkriegsjahre, wie das „Schutzrecht der
Mutterstaaten", das die völkerbündliche Min-
derheitenideologie energisch ablöste. Hier
ging der Anstoß ebenso von Deutschland aus,
wie dieses Reich den „Waffenstillstand" im
Jahr 1940 neu durchdachte. Ein Abschluß
früherer Vorgänge ist schließlich der Begriff
der „Nichtkriegführung", der inhaltlich jedoch
als ein Novum bezeichnet werden muß, wie
es von der erstmaligen Verankerung des Ord-
nungsbegriffes in zwischenstaatlichen Verträ-
gen wie dem Dreierpakt gilt.

Von dieser Ordnung — allerdings im Reichs-
innern — ist in Wolfgang S i e b e r t s Schrift
„Die deutsche Arbeitsverfassung"

(Hanseatisch© Verlagsanstalt,
110 S.. kait. 2.80) die Rede. Auf den Antrieben
und den Ausführungsorganen: Partei, Staat
und Betrieb beruht die Arbeitsverfassung, die
mit ihren Einrichtungen und in ihren Gedanken-
gängen nur auf das Volk hinzielt. Nach einem
gedrängten Oberblick über historische Gestal-
tungsformen beschreibt Siebert in sehr geglie-
derter Darstellung (und mit zahlreichen .in-
struktiven Literaturhinweisen aus neuester
Zeit) die Grundgedanken der nationalsozialisti-
schen Arbeitslehre, ihre Verfassungsträger
und ihre Funktionen, um schließlich in einem
besonderen Abschnitt eine Art von dynamischer

Zusammenfassung der Wirkungsmöglichkeiten
der zahlreichen Funktionenträger zu geben —
ein weiterer Vorzug des kompendiumsartigen,
klaren Buches.

Um eine wirklich dringende Neuordnung
geht es in der Volkswirtschaft, wie Hermann
Reischle in seiner Schrift „Der volks-
wirtschaftliche Ausgleich zwi-
schen Stadt und Land" (Eher -Ver-
lag, München, 95 S., kart. 1.20) nachweist,
die mehr ist als nur eine Zusammenfassung
tiefgründiger, übrigens mit ausgezeichnetem
Tatsachenmaterial aus fremden Volkswirt-
schaften ausgestatteter Aufsätze zu diesem
Thema. Auf einer klaren Linie weiterschreitend,
hat sich Reischle seit Jahren für dieses neue
Gleichgewicht eingesetzt, das allein auf die
Dauer die Existenz einer Nation gewährleisten
kann. Fern allem Dogmatischen gelingt ihm
überzeugend der Beweis für dieses an der
Preisschere der Produkte so deutlich ablesbare
Ungleichgewicht. Ferdinand Kern

Der Judenf riecll^of In Prag

In seinem im Jahre 1868 erschienenen, heute
verschollenen und nicht mehr im Handel be-
findlichen Roman „Biarritz" hat John R e t -
c 1 i f f e , der bekannte Verfasser der histori-
schen Romane „Sewastopol", „Nena Sahib",
„Villafranca" und „Das Ende der Cäsaren" eine
hochinteressante und aufschlußreiche Episode
eingeflochten, auf die jüngst Walter J a c o b i
in seiner Schrift „Golem — Geißel der
Tschechen", herausgegeben vom Orbis-
Verlag, Prag aufmerksam gemacht hat. (Letzt-
genannte Broschüre haben wir an dieser Stelle
bereits eingehend besprochen.)

Retcliffe führt den Leser durch die schmut-
zigen, engen Gassen des Prager Getto mit sei-
nen ewig schachernden und feilschenden Be-
wohnern, die auf ihrem unheimlichen, dreck-
starrenden Markt täglich Wuchergeschäfte mit
Tausenden gemacht haben. Dann beschreibt er
den nur ein bis zwei Morgen großen Juden-

er neue lliroermeliter

Wir wissen es alle, wie hart und unerbitt-
lich das Leben oft seine Schläge austeilt. Es
, packt uns dann so grausam, daß es uns gleich-
sam zu Boden schleudert und laut spottet:
Erhebe dich wieder, wenn du kannst! Die Ver-
zweiflung scheint uns daran hindern zu wol-
len, aber dann tritt es doch klar zutage: nur
der Wille entscheidet das Wiederaufrichten.

Wie so ein echter Deutscher sich wieder
auf die Beine stellt nach dem grausamen
Schlamassel der Arbeitslosigkeit, das schil-
dert Willi Harms ganz vortrefflich, zuweilen
mit einem feinen Schmunzeln, in seinem
Roman: Der neue Bürgermeister (er-
schienen im Eher-Verlag, München).

Wir erfahren, wie aus dem arbeitslosen
Gutsinspektor Klockmahn ein Viehknecht in
Australien wird, der in Nächten, nur in eine
Wolldecke gehüllt, auf dem blanken Erdboden
liegt, in die grellen Sterne starrt und sich mit
dem großen Heimweh nach Deutschland

herumschlägt. Und es wirkt geradezu herz-
erfrischend, wie aus ihm dann der Erbhof-
bauer und neue Bürgermeister in Holtenow
wird. Gewitzigt durch seine Erfahrungen steht
hier ein echter Kerl auf dem rechten Platz.
Der Erbhof, ja das ganze Dorf erwachen aus
einem Dornröschenschlaf, neues, frisches Leben
blüht aus den „Ruinen", er steckt selbst die j
alte Kate in Brand, die das Bild des Dorfes
stört, und überall regen sich fleißige Hände
zum Wohlstand und zum Segen der Bewohner.

Und das alles schafft sein unbeugsamer
Wille, der selbst den größten Querköpfen,
den konservativsten Einwohnern des Dorfes
seine Uberzeugung vom Sinn der Arbeit ein-
impft, den die neue Zeit gebietet. So erfüllt
sich sein Leben, aufbauend und werteschaffend
für seine Umwelt. — Ein lehrreiches, zugleich
aber auch unterhaltsames Buch legt uns Willi
Harms vor. Es wird bald einen großen Freun-
deskreis haben. Dr. Doris Lange

friedhof Beth-Chajim — das Haus des Lebens,
■wie ihn die Juden nennen, wo sich am 8. Okto-
ber des Jahres 1860 in mitternächtlicher Stunde
je ein Angehöriger der zwölf jüdischen Stämme
und zugleich Vertreter der Judengemeinden in
Amsterdam, Toledo, Worms, Budapest, Krakau,
Rom, Lissabon, Paris, Konstantinopel, London
und Prag versammelt haben, um am Grabe
des Rabbi Simon ben Jehuda über die Mittel
und Wege zu beraten, die zur Errichtung der
Weltherrschaft des jüdischen I Volkes führen
könnten. Von hier aus, schreibt der Verfasser,
geht der geheimnisvolle, gewaltige Impuls, der
die Vertriebenen zu den Herren der Erde
macht, die Verachteten zu den Tyrannen der
Völker, der den Kindern des goldenen Kalbes
die Verheißungen erfüllen soll, die - einst
im flammenden Dornbusch dem Volke Gottes
gegeben wurden!

Einem jungen deutschen Gelehrten, der sich
die Aufgabe gestellt hat, die Geheimnisse der
Kabbala (Geheimlehre der Juden) zu erfor-
schen, gelingt es, durch die Vermittlung eines
getauften Juden, geheimer Zeuge dieser nur
alle hundert Jahre einmal stattfindenden „Zu-
sammenkunft der Auserwählten" zu werden.
Von tiefem Grauen erfaßt, vernimmt der Lau-
scher die in chaldäischer Sprache geführten
Beratungen der Stammesfürsten mit dem „Re-
präsentanten der Verstoßenen und Wandern-
den". „Achtzehnhundert Jahre führt das Volk
Israels den Kampf um die Herrschaft, die
Abraham versprochen worden und die das
Kreuz uns entrissen. Unter den Sohlen unserer
Feinde, unter Druck und Tod und Bedrängnis
jeder Art hat Israel niemals diesen Kampf auf-
gegeben, und weil das Volk Abrahams zer-
streut worden über die ganze Erde wird die
ganze Erde auch ihm gehören! Die weisen
Männer unseres Volkes leiten den Kampf seit
Jahrhunderten, und Schritt um Schritt erhebt
sich das Volk Israels von seinem Sturz, und
gewaltig ist die Macht geworden, die es offen
und geheim ausübt bereits über die Throne
und Völker; -denn unser ist der Gott der Erde,

den Aaron uns tröstend gemacht in der Wüste,
das goldene Kalb, vor dem sich beugen die
Abtrünnigen." (!)

Eine genaue Aufstellung des baren Kapitals,
über das die Juden damals verfügten, eröffnet
die eigentliche Beratung und legt damit gleich
Sinn und Zweck dieses Treffens fest. Dann
folgen die Vorschläge der einzelnen „Häup-
ter", die im wesentlichen dahin gehen, daß
man die in jüdischen Händen vereinigte Fi-
nanzmacht noch weiter ausbauen müsse, um
die gesellschaftliche Ordnung der europä-
ischen Völker zu untergraben, sich der Wirt-
schaft, der Behörden, der Presse und des kul-
turellen Einflusses zu bemächtigen, um so zur
Weltherrschaft zu gelangen.

Unter dem furchtbaren Eindruck des Gehör-
ten beschließt der junge Gelehrte, künftig
seine ganze Kraft, „alles Edle und Höhere, die
Wissenschaft, das^ Ideal, den Glauben mit
Schrift und Wort in den Kampf zu führen gegen
diesen wahnsinnigen Materialismus des Gel-
des".

Die Retcliffesche Schilderung wird noch
durch bisher unveröffentlichte Aufnahmen des
Versammlungsortes und seiner uralten Grab-
stätten bereichert. Die Broschüre ist unter dem
Titel „Die Geheimnisse des Juden-
friedhofes in Prag" im Orbis-Verlag,
Prag, herausgekommen. (Preis 1.20 RM.) Jeder
Deutsche sollte diese Schrift lesen, um sich in
richtiger Erkenntnis unseres wahren Feindes
etneut die jüdische Zersetzungs- und Welt-
machtpolitik vor Augen zu führen.

Gertrud Sigel

Voll*. Ina Joch.

Jahrhundertelang hat der Bauer unter der
Bedrückung durch die Fron gelitten. Nicht
immer hat. er die Knechtung willig getragen.
Heldenhafte Kämpfe sind uns aus dieser Zeit
überliefert. Aber nicht nur das Ringen um die
leibliche Freiheit bewegte die Masse der Bau-
ern, bald versuchten die Herren auch mit Ge-
walt das „Katholischmachen". Da ihnen durch
den Protestantismus die Freiheit des einzelnen
vom Joch verkündet wurde, hatten sich die
Bauern bald von der katholischen Kirche ab-
gewandt.

Der Kampf der Bauern im Land ob.der Enns
hat in dem packenden und anschaulich geschil-
derten Roman von Richard Neudorfer
„Volk im Joe h", Verlag Leopold Stocker,
Leipzig und Graz (Preis geb. RM. 6.—) eine
seiner Bedeutung entsprechende Würdigung er-
halten. Im Mittelpunkt dieses Buches, das von
vielen guten und eindrucksvollen Zeichnungen
von Karl Alexander W i 1 k e umrahmt wird,
steht der Bauernführer Florian Klemmer. Wie
dieser Mensch in seine Aufgabe unter dem
Zwang der Verhältnisse hineingeführt wurde,
und wie. er kämpfte und starb, kann als Ver-
mächtnis für die kämpferische Jugend der
nachfolgenden Generationen gewertet werden.
Es liegt hier ein großes und starkes, ein in
seinen Charakteren überwältigendes, in dem
Freiheitskanmpf der Menschen um Leib und
Seele hervorragend gestaltetes Buch vor, das
uns zum ehrenden Andenken für die Menschen
dieser Zeit durch seine mitreißende Art zwingt.

Rudolf Ehlert

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Seite 12-/ Die Bewegung (Rhein, Südwest) / Folge 20
 
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