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Abschlußkundgebungen des Kriegseinsatzes 1942

Hans Bracfatsch gefallen

In den Kämpfen an der Ostfront fiel am
19. August 1942 ostwärts Wjasma der Stu-
dentenführer des Städt. Konservatoriums für
Musik, Augsburg, unser Kamerad Hans Bra-
datsch. Mit Hans Bradatsch verliert das
deutsche Studententum einen seiner jüngsten
und hoffnungsvollsten Studentenführer.

Hans Bradatsch ist gebürtiger Augsburgeri
er gesuchte Grundschule und Gymnasium sei-

Aufn.: Privat

ner Vaterstadt und trat nach Erhalf der mitt-
leren Reife in das kaufmännische Fach ein.
Im Reichsberufswettkampf 1938 wurde er Gau-
sieger. Von Anfang seiner Berufstätigkeit an
strebte Bradatsch nach dem Hochschulstudium
und machte 1939 als'Externer die Reifeprüfung
nach. Ab 1. Nov. 1939 studierte er Wirtschafts-
wissenschaft an der Technischen Hochschule
München und schloß sein Studium mit dem
Diplomexamen ab. Mit aller Kraft hat sich
Hans Bradatsch für seine politischen Ideale
eingesetzt. Bei der HJ., der er seit 1935 an-
gehörte, war er kurze Zeit Pressestellenleiter
des Bannes 338. Er gründete und organisierte
die Augsburger NSDStB.-Gemeinschaft, die sei-
nen Namen trägt. Seit Juni 1940 führte er die
Studentenbundsgruppe des Augsburger Konser-
vatoriums. Am 1, Mai 1942 wurde er zum gf.
Abteilungsleiter ins Kulturamt der Reichs-
studentenführung berufen.

Nach seiner Verwundung kehrte Bradatsch
freiwillig zu seiner 1 Feldtruppe zurück, ob-
wohl er wenige Monate zuvor sein großes Le-
bensglück in seiner jungen tapferen Frau ge-
funden hatte. Erfüllt von der studentischen
Idee hat er neben Studium und Wehrmacht-
dienst für das deutsche Studententum ge-
arbeitet, sowohl im kleinen Kreise des Augs-
burger Konservatoriums als auch dann im
größeren Bereich der Gaustudentenführung und
der Reichsstudentenführung München. Ver-
antwortungsbewußt, unbedingt zuverlässig und
treu diente er, stets höchsten Zielen zugewandt.
In vorbildlicher Gesinnung und Haltung schloß
er zu enger Kameradschaft durch seine liebens-
werte Persönlichkeit und stand, selbstlos und
beglückt, geben zu können, dankbar, wo er
empfing, als Kamerad unter Kameraden. Nach
Abschluß des Studiums blieb er auch als Sol-
dat begeisterter Student und schaffte mit am
Aufbau und Ausbau der deutschen Studenten-
schaft, unermüdlich von Ideen getrieben, über
allem jedoch stand ihm die vaterländische und
soldatische Pflicht. Auch darin bewährte sich
sein echter Studentengeist.

Nun hat er dem Soldateneide getreu seinen
Opfergang vollendet. Wir aber wollen sein
Opfer als hohes Vermächtnis ehrfurchtsvoll in
uns wahren, wie seines jung erfüllten Lebens
Sinn uns gebietet.

Wintersemester 1942/43

Einem Erlaß des Reichsministeriums lür Wis-
senschalt, Erziehung und Volksbildung ent-
nehmen wir:

Mit Rücksicht auf die Beurlaubung der
Kriegsteilnehmer durch die Wehrmacht zur
Aufnahme oder Fortsetzung des Studiums wird
der Beginn des Wintersemesters 1942/43 auf den
1. Dezember 1942 festgesetzt. Das Semester
endet am 31. März 1943.

Die Einschreibung hat in der Zeit vom 20.
November bis 10. Dezember 1942 stattzufinden.

Beendigung des Südosteinsatzes

Der Südosteinsatz der Reichsstudentenführung
In Oberkrain wurde in einer Kundgebung in
Veldes feierlich beendet. An der Veranstaltung
nahmen Vertreter aller beteiligten Dienststel-
len, u. a. der höhere ff- und Polizeiführer im
Wehrkreis XVIII, ff-Gruppenführer und Gene-
ralleutnant der Polizei Roesener, der feder-
führende Kreisleiter von Oberkrain, Dr. Hoch-
steiner, und für die Reichsstudentenführung
der gf. Leiter der Hauptstelle Propaganda, Par-
teigenosse E h 1 e r t teil.

Nach Berichterstattung durch den Leiter des
Südosteinsatzes in Oberkrain, Dr. Fritz Kür-
bisch, sprach Kreisleiter Dr. Hochstei-
ner den Studenten den Dank für ihre Arbeit
aus. Im Rahmen des anschließenden Kamerad-
schaftsabends ergriff ff-Gruppenführer Roe-
sener das Wort. Er verabschiedete die Stu-
denten von Oberkrain unter dem Ausdruck
seiner besonderen persönlichen Anerkennung.

Am nächsten Tage ließ sich Gauleiter Dr.
Rainer die Einsatzstudenten vorstellen.

,,Die Bewegung" wird in der nächsten Aus-
gabe noch eingehend über den volkspolitischen
Einsatz in Oberkrain berichten.

Berlin t

Zum Abschluß des Kriegseinsatzes 1942 der
Deutschen Studentenschaft hatte der Reichs-
studentenführer, Gauleiter und Reichsstatt-
halter Dr. Scheel einen Teil der in der
Reichshauptstadt zum Einsatz gelangten Stu-
dentinnen und Studenten in die Volksoper
Berlin eingeladen. An der Veranstaltung nah-
men neben den Studentinnen und Studenten
Rüstungsarbeiter, und -arbeiterinnen, Betriebs-
führer, Betriebsobmänner und zahlreiche Ver-
wundete aus Berliner Lazaretten teil. Vor der
Aufführung der Oper „Die verkaufte Braut"
von Smetana sprach der bevollmächtigte Ver-
treter des Reichsstudentenführers im Kriege,
Reichsamtsleiter Dr. G m e 1 i n.

Nur wenige Tage standen der Reichseinsatz-
leitung, der Reichsstudentenführung und der
Gaustudentenführung Berlin zur Vorbereitung
für diese Veranstaltung zur Verfügung. Mit
besonderem Eifer und besonderer Freude gin-
gen sie an die Lösung der ihnen gestellten
Aufgabe. Galt es doch, mit dieser Veranstal-
tung einmal den im Einsatz stehenden Studen-
tinnen und Studenten eine kleine Anerken-
nung und Entspannung für ihren erneut unter
Beweis gestellten Einsatzwillen zu bieten. Zu
dieser Veranstaltung die Arbeitskameradinnen
und -kameraden der Studentinnen und Studen-

„Die bisherigen Büchersammlungen der
NSDAP lür die Front sind vom deutschen
Soldaten mit Begeisterung autgenommen wor-
den. In Stunden der Kamptesruhe ist ein gutes,
wertvolles Buch berufen, im Frontsoldaten die
geistig-seelische Erkenntnis der Werte zu
wecken, tür die unser Volk heute kämpft:
Die Sicherung der kulturellen Sendung der
deutschen Nation.

ten aus den Betrieben und Verwundete mit
einzuladen, war allen eine selbstverständliche
Ehrenpflicht.

Dr. G m e 1 i n wies darauf hin, daß diese
Kundgebung, die Studenten, Arbeiter und Sol-
daten vereine, Symbol und Verpflich-
tung sei. Die Tradition des Studententums
habe sich immer als soldatisch und so-
zialistisch gezeigt. So wie in den Freiheits-
kriegen und im ersten Weltkriege bei Lange-
marck das deutsche Studententum im solda-
tischen Einsatz seine erste Aufgabe sah, steht
es auch heute wieder an den Fronten, über
seinen Einsatz urteilen die Verluste und die
hohen Auszeichnungen deutscher Studenten.
Sozialistisch ist der Geist der Deutschen Stu-
dentenschaft. Er ist es geblieben, wie damals,
als sie von den Hörsälen auf die Straße ging,
um das Volk zu finden. Horst Wessel, der Stu-
dent, der Arbeiter wurde, erfüllt von höchster
soldatischer Pflichterfüllung, wird aus jener
Zeit dem deutschen Studenten als leuchtendes
Vorbild für alle Zeiten vorangehen.

So war der Kriegseinsatz 1942 den deutschen
Studenten eine Selbstverständlichkeit, und in
zahlreichen Rüstungsbetrieben, in Lazaretten,
im Osten und im Westen in besonderen Ein-
sätzen nahmen Studentinnen und Studenten ihre
Arbeit auf. Neben ihnen auch eine Gruppe aus-
ländischer Studenten, die sich freiwillig zum
Einsatz gemeldet hatte.

Hessen-Nassau:

Als Abschluß des Kriegseinsatzes 1942 der
Deutschen Studentenschaft fand am 26. Septem-
ber in einem Rüstungsbetrieb des Gaues Hes-
sen-Nassau ein Appell statt, bei dem Gauleiter
und Reichsstatthalter Sprenger sprach.

Der Stellvertretende Gaueinsatzreferent L ü t-
zen b erger erstattete dem Gauleiter bei sei-
nem Eintreffen eine ausführliche Meldung über
den Einsatz von 1100 Studenten im Gau Hes-
sen-Nassau. In seiner Begrüßungsansprache
betonte der Betriebsführer, SA.-Gruppenführer
Dörnemann, nach dem Gruß an den Gau-
leiter, die vorbildliche Haltung und ^Ärbeits-
leistung sowie die hervorragende Kamerad-
schaft der Studenten und Studentinnen. Er

dankte ihnen im Namen von Betriebsführung
und Gefolgschaft. Danach wies Gaustudenten-
führer Balon, Reichsfachgruppenleiter Bilden
und Bauen, in eindringlichen Worten auf den
Sinn und die Aufgabe des Kriegseinsatzes hin.
Wie die Studenten in der Geschichte unseres
Volkes stets größte Einsatzbereitschaft und Hin-
gabe gezeigt hätten, so sei es für diejenigen
Studenten, deren sehnlichster Wunsch nach
Einsatz vor dem Feind nicht in Erfüllung gehen
könne, ebenso wie für die Studentinnen eine
Selbstverständlichkeit, daß sie sich während
der Semesterferien bei der Bereitstellung der
Waffen für unsere Soldaten einsetzten.

Gauleiter Sprenger erläuterte in seiner
Ansprache zunächst den Sinn des gegenwärti-
gen Krieges, der um das Leben und die Zu-
kunft unseres. Volkes geht, und in dem die
Entscheidung darüber fällt, ob die Deutschen
freie Herren oder rechtlose Sklaven sein wer-
den. Dieser Krieg ist ein totaler Krieg, bei dem
die Schlachten nicht iiur an der Front, sondern
auch in der Heimat geschlagen werden. Hier-
bei haben der deutsche Student und die Stu-
dentin die Pflicht, nicht nur durch wissen-
schaftliche, sondern auch durch werkmännische
Arbeit einen wertvollen Beitrag zu leisten und
aufklärend zu wirken. Der Student, so betonte
Gauleiter Sprenger, wird später in unserem
Volke Führer sein, wahrend seiner Studienzeit

Wenn jeder Volksgenosse seinen Beitrag
zur diesjährigen Büchersammlung der NSDAP
lür die Front leistet, wird ihr Erlolg ein ge-
walliger sein und sie wird zu ihrem Teil zum
Endsieg beitragen!"

muß er sich auf die hohe Aufgabe vorbereiten.
Wer führen will, muß die Kräfte
kennen, die er einzusetzen hat,
und wissen, wie er sie einsetzen
muß. Das beste Mittel hierzu ist der prak-
tische Einsatz, durch den der Student den Ar-
beiter und der Arbeiter den Studenten kennen
und schätzen lernt. Arbeiter und Student er-
kennen hierbei, daß nur eine gemeinsame Ar-
beit zum Wohle unseres Volkes und zur Er-
ringung des Sieges beiträgt, und daß sie sich
gegenseitig in ihrer Arbeit nur befruchten kön-
nen. Dem stellte er die Aufspaltung in Klassen
und Stände, wie sie in England und Amerika
herrscht, gegenüber und betonte, daß für den
deutschen Sozialismus nichts symbolischer ist
als dieser Kriegseinsatz der deutschen Studen-
ten. Das Studium ist nicht mehr Vorrecht ein-
zelner Klassen und Stände, sondern heute ist
das ganze deutsche Volk der Boden, aus dem
die geistig schaffenden Berufe ihren Nachwuchs
ziehen. Das Langemarckstudium ist sichtbarer
Ausdruck dafür, daß die Studenten selbst diese
große Aufgabe erkannt haben und gewillt sind,11
sie zu verwirklichen. Entscheidend beim Stu-
dium ist nicht die Anhäufung von Wissen, son-
dern die Reife der Persönlichkeit. „Gleich-
gültig, was man tut und wo man
arbeitet, man muß es stets als
ganzer Kerl tunl"

Mit diesen Worten schloß der Gauleiter den
Kriegseinsatz der Deutschen Studentenschaft
im Gau Hessen-Nassau und eröffnete die
„Mainzhilfe der Studenten" für den Monat Ok-
tober, einen weiteren freiwilligen Einsatz der
Studenten des Gaues.

Dresden:

Der Kriegseinsatz der deutschen Studenten im
Gau Sachsen wurde mit einem Abschlußabend
im Gewerbehaus Dresden beendet. Nach der
Begrüßüng durch Gaustudentenführer, Gau-
amtsleiter Werner Stahl, wurdei von
studentischen Kräften ein erstklassiges künst-
lerisches Programm dargeboten. Im 2. Teil der
Veranstaltung wurde der 3. Akt,der Operette
„Die Fledermaus" von Johann / Strauß unter

Mithilfe von Kammersänger Lange und Wessel?
von der Staatsoper Dresden, die beide für er-
krankte Solisten eingesprungen waren, auf-
geführt.

Der Abend fand bei den geladenen Soldaten
und Arbeitern begeisterten Anklang.

Osteinsatz:

In Marienburg fand die Abschlußtagung des
studentischen Östeinsatzes des Gaues Danzig-
Westpreußen statt.

In diesem Einsatzgau haben Studenten und
Studentinnen im Baueinsatz, bei der Betreu-
ung von Umsiedlern, im Rahmen der Arbeiten
des Reichskommissars für die Festigung deut-
schen Volkstums, im Medizinereinsatz, im
Forsteinsatz und sonstigen kleineren fachlichen
Einsätzen gearbeitet. Den zahlenmäßigen Haupt-
anteil an den studentischen Einsätzen im Gau
Danzig-Westpreußen hatten die Studentinnen,
die vorwiegend aus dem Westen und Süden
Deutschlands für- acht Wochen zu den bes-
sarabiendeutschen Umsiedlern gekommen waren.
Es läßt sich feststellen, daß überall eine enge
und wohl auch dauerhafte Verbindung mit den
Umsiedlerfamilien hergestellt werden konnte.
Der Ostbeauftragte des Reichsstudentenführers,
Universitätskurator Dr. Streit, und der Ein-
satzleiter Ost der RSF., Gaustudentenführer
Bach, überzeugten sich gegen Ende der Ein-
sätze persönlich von dem herzlichen Einver-
nehmen, das zwischen den Umgesiedelten und
den Einsatzstudentinnen bestand. War doch
gerade ein großer TeiJ der Studentinnen aus
dem Schwabenlande, aus dem einst die Bes-
sarabiendeutschen ausgewandert waren und
heute noch denselben Dialekt wie damals spre-
chen. Die Studentinnen haben auf den Höfen
gewohnt, gearbeitet und sind in die Familien-
gemeinschaft hineingewachsen. Nur sehr un-
gern haben die Bauern „ihr Fräulein" wieder
fortfahren lassen, und oft hat wohl die Ver-
sicherung, daß die Wochen viel zu schnell
vergangen seien, daß die Zeit so wunderschön
gewesen sei und das Versprechen, im nächsten
Jahr wiederzukommen, über den Abschied hin-
weggeholfen.

Auf der Marienburg trafen sich nun alle Stu-
denten und Studentinnen, bevor sie wieder in
ihre Studienorte zurückfuhren. Reich an Er-
kenntnissen und Erfahrungen über die Arbeit
im Osten erlebten sie diese alte deutscha
Stadt mit dem trutzigen Bollwerk des Deutsch«
Ritter-Ordens, diese jahrhundertealte Stadt der
Grenze, die immer wieder im Mittelpunkt har-
ter und wechselvoller Volkstumskämpfe ge-
standen hat. Es wurden die Stadt und Burg be-
sichtigt und nach dem gemeinsamen Mittag-
essen fand in der Aula der Winrich-von-Knie-
prode-Schule der Beginn der Abschlußtagung
statt. Der Gaustudentenführer Dr. S t ü m e r
begrüßte den Einsatzleiter Ost der Reichsstu-
dentenführung, Gaustudentenführer Bach, den
Gaustudentenführer Ostpreußen, Parteigenossen
Gers, und Sturmbannführer J e n k als Ver-
treter des ff-Cbergruppenführers Hildebrandt.

Den Höhepunkt der Tagung bildete eine
feierliche Abendstunde im Sommerremter des
Hochmeisterpajais auf der Marienburg, der
hier zum erstenmal für eine Veranstaltung frei-
gegeben war. In diesem wahrhaft historischen
Burgraum erklangen Sätze aus den Werken von
Beethoven und Brahms, gespielt vom Streich-
quartett des Staatstheaters Danzig. Eine Stu-
dentin sprach die Bauernkantate von Agnes
Miegel „über der Weichsel drüben". Dann
sprach der Einsatzleiter Ost, Parteigenosse
Bach, über die Verpflichtung, die der deut-
sche Osten gerade dem Studententum auferlegt
und stellte den nun schon seit langen Jahren
laufenden Osteinsatz des deutschen Studenten-
tums in die großen Zusammenhänge der ge-
schichtlichen Ostaufgaben unseres Volkes. Er
entließ die Studenten aus dem diesjährigen
Osteinsatz mit dem Hinweis auf das Wort des
Reichsstudentenführers, wonach der Osten un-
ser Schicksal ist. Gaustudentenführer Dr.
Stümer beschloß die Feier mit dem Gruß an
den Führer. Dann erklang das Lied „In den
Ostwind hebt die Fahnen", Am späten Abend
vereinten sich alle Teilnehmer nochmals in der
Aula der Winrich-von-Knieprode-Schule zu
einer Lesung des Danziger Dichters Hans Ul-
rich Röhl, dessen ursprüngliche Sprache von
dem Schicksal des westpreußischen Landes
zeugte und bei den Hörern einen nachhaltigen
Eindruck hinterließ.

Studentische Arbeitstagung
Deutschlands, Italiens und Japans

In Venedig fand in diesen Tagen eine
gemeinsame Arbeitstagung der Reichsstuden-
tenführung, der Gruppe Universitari Fascisti
und der japanischen Akademiker und Studen-
ten in Europa statt. Die Tagung befaßte sich
mit der allgemeinen politischen und wissen-
schaftlichen, kulturpolitischen und sozialpoliti-
schen Arbeit der Studentenschaften der drei
im Dreimächtepakt vereinten Völker und
Reiche. Von deutscher Seite nahm an der Ta-
gung eine Abordnung der Reichsstudentenfüh-
rung unter Führung des Amtsleiters der Reichs-
studentenführung und Kurators der Reichs-
universität Posen, Dr. Hanns Streit, teil.
Von deutscher, italienischer und japanischer
Seite wurden zu den drei Themenstellungen
jeweilig drei Referate gehalten, an die sich
eine fruchtbare Aussprache anschloß. Das Prä-
sidium der Tagung hatte der italienische Unter-
staatssekretär Polverelli.

Das deutsche Studententum und das ita-
lienische Studententum arbeiten -seit längerem
mit solchen Arbeitstagungen zusammen, von
denen bisher eine in Berlin und eine in Turin
stattgefunden hat. Die deutschen und japani-
schen Akademiker vereinen sich alljährlich in
gemeinsamen deutsch-japanischen Akademi-
kertreffen, die von der Reichsstudentenführung,
dem japanischen Akademikerverein und der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft, gemeinsam
veranstaltet werden.

Aufruf

des Reichsleiters Alfred Rosenberg

Viele Millionen Bücher wurden bisher durch die

,Büchersammlung der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht'

dem deutschen Soldaten an die Front und in die Lazarette geschickt. Sie haben viel
Freude bereitet und die Verbundenheit der Front mit der Heimat im Erlebnis durch das
Buch zum Ausdruck gebracht.

Seit über einem Jahr kämpfen unsere Soldaten in entscheidenden, schicksalsschweren
Schlachten im Osten, die zur Vernichtung des ganz Europa bedrohenden Bolschewismus
führen werden. Den Einsatz der Front wollen wir in der Heimat mit allen Mitteln stär-
ken, ihre Entbehrungen und Opfer mildern helfen. Auch dazu möge wieder das deutsche
Buch seinen Beitrag leisten.

Ich rufe daher alle deutschen Volksgenossen auf, -wiederum der „Büchersammlung
der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht" durch zahlreiche Spenden zu helfen, den
deutschen Soldaten im kommenden Winter Stunden des Kräftesammelns und der see-
lischen Erbauung zu schenken. Es kommt dabei nicht auf die Zahl allein an, sondern
auf die Zahl der für den Einsatz geeigneten Bücher.

Diesem meinem Aufruf schließen sich alle Reichsleiter, Führer der Gliederungen und
Verbände an. Damit hat sich die gesamte Bewegung in den Dienst dieser Sammelaktion
gestellt, und viele tausende freiwillige Helfer werden sich erneut für das Gelingen die-
ser kulturellen Betreuung unserer Soldaten einsetzen.

Der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen
und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP.
Reichsleiier Alfred Rosenberg

Ritterkreuzträger Unteroffizier Becker zur Büchersammlung:

Folge 21 / Die Bewegung / Seite 9
 
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