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Sind Studentenwitze immer gut und richtig ?

Alle jungen Menschen — und zu denen ge-
hören ja als geistig bewußte Menschen vor
allem die Studenten — machen eine Zeit durch,
in der sie besonders zur Kritik geneigt sind.
Es ist das Stadium im Menschenleben, das jeder
einmal mitmacht, in dem man alles^besser weiß.
Man sieht dann wohl bei längerem und ver-
nünftigem Nachdenken die Notwendigkeit ge-
wisser Maßnahmen ein, aber man möchte doch
immer an allen Maßnahmen rütteln und sie um-
stoßen. Diese Eigenschaft haben Studenten
manchmal in hervorragendem Maße.

Sollen wir dafür Beweise anführen? Es isrT ■
eigentlich kaum notwendig, denn jeder kennt
diese Tatsachen. Und doch seien zwei. Beweise
einmal angeführt:

Das erste Beispiej bietet die Kameradschafts-
erziehung durch den Nationalsozialistischen
Deutschen Studentenbund. Was ist an dieser
Erziehung und an der neuen Form der Kame-
radschaften nicht herumkritisiert worden! Trotz-
dem heute die wertvollen traditionellen Formen
studentischer Selbsterziehungsgemeinschaften
übernommen worden sind, trotzdem die Not-
wendigkeit der nationalsozialistischen politi-
schen Erziehung bei näherem Zusehen kein ver-
nünftiger Mensch ableugnen kann, trotzdem die
Studenten sich eigentlich selbst diese Gemein-
schaften bauen und formen konnten, haben
immer und immer wieder studentische Elemente
kritisiert und genörgelt. Sie haben allerdings
keinen Weg zum Bessermachen aufgewiesen.
Sie haben eigentlich nur an allem herumgemek-
kert, was als Anweisung für diese Erziehung
von oben angeordnet wurde. Sie haben dabei,
und das ist das Wesen dieser studentischen
Kritik, gar nicht aus bösem Willen gehandelt
und gar nicht immer unrecht gehabt. Ihre Hal-
tung mußte sich nur langsam unangenehm aus-
wirken. Sie schütteten meistenteils das Kind
mit dem Bade aus.

Oder ein anderes Beispiel: Das ist unsere
Zeitung, die „Bewegung", selbst. Die „Bewe-
gung" hat nach Meinung aller Fachleute und
nach Meinung aller ernst und gut gesinnten
Akademiker und Studenten eine beachtliche
Aufwärtsentwicklung in den letzten Jahren ge-
nommen. Sie ist heute nach Urteil vor allen
Dingen unserer Frontkameraden — das schrei-
ben sie uns tagtäglich — eine Zeitung, die in.
jeder Nummer etwas Besonderes bietet und die
immer interessant genannt werden kann. Was
aber haben die Studenten nicht alles an der
„Bewegung" auszusetzen gehabt! Sie haben
dies und jenes nicht lesen wollen, sie haben
meistenteils ^ber Vorschlag gemacht, die nicht
j^*ttsn ,^en"w'areT.s- kh Kritik är> der „Be-
wegung" war immer p^ ;ilos. Sie war in den
seltensten Fällen aufbauend. Man gewann viel-
mehr aus kritischen Zuschriften den Eindruck,
daß die „Bewegung" nur dann den Studenten
gefallen würde, wenn sie Dinge brächte, .die
man billigerweise in einer Zeitung nicht schrei-
ben darf.

So sieht es also manchmal um die Kritiklust
der Studenten aus. Doch ist die Neigung zur
Kritik nicht immer zu verwerfen. Im national-
sozialistischen Kampf um die Macht hat sich
diese Eigenschaft des deutschen Studenten be-
sonders bewährt. Der Student hat damals in
schonungsloser Weise die Schwächen des
Systems angegriffen, die liberale und demokra-
tische Hochschule • jener Zeiten kritisch be-
trachtet und ihr seine Mitarbeit versagt. Er hat
sich dann Adolf Hitler verschworen und im
Kampf, da wo es galt, das System zu besiegen,
immer tapfer seinen Mann gestanden. Das war
damals eine Aufgabe, so recht nach Herzehs-
lust für den deutschen Studenten geschaffen.

Die heutige Aufgabe, sich nun verantwor-
tungsvoll gleichzeitig in den Aufbau einzu-
schalten, ist für die studentische Jugend ungleich
schwieriger. Heute kann und darf man keinen
Staat mehr angreifen, der nationalsozialistisch
zum Wohle des Volkes geführt wird. Heute
verbieten sich von selbst Angriffe auf Anwei-
sungen und Gesetze dieses Staates. Heute gilt
es, auch für die Jugend nur mitzuarbeiten und
sich in das Staats- und Bewegungsgefüge sinn-
voll einzuordnen.

Wir betonen noch einmal, daß diese Aufgabe
für eine Jugend viel schwieriger ist. Wir be-
tonen aber auch mit allem Nachdruck, daß sie
von der Jugend gelöst und angepackt werden
muß. Dies 'kann man aber nicht durch Kritik
machen. Die Studenten müssen also zwangs-
läufig ihre Kritiklust in diesen Zeiten etwas
eindämmen. Das ist auch in den meisten Fällen
mutig und diszipliniert geschehen. Wir können
uns heute über die Haltung des deutschen Stu-
denten an der Front und in der Heimat nicht
beschweren. An der Front steht er seinen Mann
und kämpft gläubigen und starken Herzens für
den Führer und das nationalsozialistische Reich.
In der Heimat schafft er über sein Studium
hinaus unermüdlich in kriegswichtigen Einsatz-
arbeiten.

Ein oft zu wenig beachtetes Ventil für die
obengeschilderten Eigenschaft, die der studen-
tischen Jugend nun einmal anhaftet und ihr
auch ruhig bleiben soll, stellen nun die vielen
Witze dar, die in StAdentenkreisen erfunden
werden und in Studentenkreisen ihre Runde
machen.

Zu ihnen soll hier einmal Stellung genom-
men werden. Da gibt es erstens den poli-
tischen Witz. Der politische Witz ist in
der Geschichte der Völker alt. Er hat auch
Seite 6 / Die Bewegung / Folge 25/26

Von Dr. Heinz Wo/ff

immer seine besondere Berechtigung gehabt.
Wenn er zur politisch treffsicheren Satire
wurde, war er ein gutes, beliebtes und mit
Recht angewandtes Kampfmittel. Wenn er aber
heute im Innern bei uns angewandt wird, dann
ist er unserer Meinung nach abzulehnen. Wir
haben heute keine. Zeit, billige und dumme
Witze zu machen, wo wir einen wirklich
schweren Schicksalskampf, an dem sich das
ganze Volk beteiligt, auskämpfen. Der poli-
tische Witz mit seinem Gesicht nach innen ist
daher für uns heute untragbar. Die politische
Satire im Kampf nach außen dagegen ist in
der geistigen Auseinandersetzung wichtig und
auch von uns immer anzuwenden.

Es soll nun durch diese Darstellung nicht der
Eindruck erweckt werden, als würden sich die
Studenten besonders an der Erzeugung poli-
tischer Witze beteiligen und in ihnen hervor-
tun. Es sind vielmehr an diesen politischen
Witzen unverantwortliche Elemente aus allen
Kreisen und Schichten immer wieder beteiligt.
Es soll nur hier den Studenten, die im beson-
deren ein Vorbild sein sollen, wie es Reichs-
studentenführer Dr. Scheel immer verlangt,
ins Stammbuch geschrieben .werden, daß ge-
rade s i e sich in der heutigen Zeit von diesen
politischen Witzen fernhalten sollen.

Eine andere vielverbreitete studentische Witz-
gattung ist der Witz über den akademischen
Lehrer, über den „Professor". Gute Witze,' die
dazu geeignet sind, Klarheit zu schaffen und im
gewissen Sinne dann zur Selbsterkenntnis bei
dem Betroffenen führen und ihm nur helfen
können, sind nicht zu verwerfen. Aber der Pro-
fessor als Witzobjekt, das immer wieder ge-
braucht wird, muß wirklich aus den Studenten-
witzen verschwinden. Der Professorwitz wie

auch der Lehrerwitz und der Studentenwitz der
Systemzeit sind im Grunde von Juden erdacht
und erfunden worden, um einen ganzen Stand
im Ansehen des Volkes herabzusetzen. Wenn
wir dies heute gedankenlos wiederholen und
darin fortfahren, machen wir uns unbewußter
Hilfeleistung für jüdische Propaganda'schuldig.
Es gilt also hier der Grundsatz: Nicht prüde
sein, aber doch ehrlich, sauber und anständig
bleiben und als Witzgattung diesen „Professor-
witz" zu entfernen.

Eine dritte weitverbreitete Witzgattung ist
'der Witz über die Studentin und damit der
Witz über die Frau überhaupt. Dazu soll hier
auch wieder ein offenes Wort gesagt werden.
Witze sind notwendig, bringen etwas Lachen
ins eigene Leben und sind in ihrer Pointiert-
heit, sofern sie gut ist, nicht zu entbehren.
Aber Witze, die man nur mit vorgehaltener
Hand leise erzählen kann, sogenannte Witze,
die nur in männlichen Kreisen erzählt werden
können, Witze, die in das Schlüpfrige abglei-
ten, müßten von uns ebenfalls in Selbsterzie-
hungsarbeit entfernt werden. Sie sind unserer
unwürdig. Auch das wollen wir uns jetzt ein-
mal merken.

Auf andere Witze soll hier gar nicht ein-
gegangen werden. Wir wünschen nur, daß der
Tenor dieses Aufsatzes richtig verstanden wird.
Er soll lauten: Witze sind schön, notwendig
und auch gerade in der heutigen ernsten Zeit
eine oft gute Reaktion. Sie gehören zum Stu-
denten und sie gehören vornehmlich auch zu
den Soldaten. Einer Prüderie soll hier nicht das
Wort geredet werden, aber Witze obenbezeich-
neter Art, die gattungsmäßig bereits einen ge-
wissen Typ bilden und in dieser Form aus-
arten, wollen wir uns jetzt vom Leibe.halten.

1 Das Kriegsgeschehen:

Und um eine Auswald gute* Witze:

Selbstschutz

Kilian kommt zu seinem Nachbarn: „Könn-
ten Sie mir wohl einen Revolver leihen?"

Der Nachbar staunte: „Revolver? Was wol-
len Sie denn damit? Doch nicht etwa . . .?"

„Nein, nein", beruhigte Kilian den Nach-
barn, „nicht das, was Sie denken. Aber wir
haben eine Gans geschickt bekommen und die
muß ich nun Tag und Nacht bewachen!"

Die Familienarbeit

Der Lehrer fragte: „Willi, hast du den Auf-
satz allein geschrieben?'"

„Geschrieben ja"4 sagte Willi, „aber zu-
sammengedacht hat ihn die ganze Familie!'^

Der gute Kunde

Die Blumenfrau stand auf dem Markt und
machte ein trauriges Gesicht.

„Warum?" fragte die Kollegin.

„Heute habe ich meinen besten Kunden ver-
loren!"

„Ist er gestorben?"

„Nein, er hat geheiratetl"

Vaters Heldenbrust

Gerhard geht zum ersten Male mit dem Vater
ins Bad. Als er dessen behaarte Heldenbrust
gewahrt, weiten sich seine Augen vor Ent-
setzen und gepreßt entringt es sich ihm:
„Papi, da kommt ja die ganze Füllung 'raus!"

Der Stratege

Bei einer militärischen Übung vor dem Welt-
krieg nähert sich eine Abteilung „feindlicher"
Radfahrer einem kleinen Infanterie-Vorposten.
Der Führer des Vorpostens, Unteroffizier der
Reserve Meyer, bleibt ruhig im Grase liegen.
— „Nun", sagt der Leutnant, „Unteroffizier
Meyer, wollen Sie nicht etwas tun? Sie werden
gleich von Ihrer Truppe abgeschnitten sein."
„Zu Befehl, ich habe noch Zeit, Herr Leutnant,
die Radfahrer dort werden doch gleich wegen
Reparatur absteigen!"

„Woher wissen Sie das?"

Meyer sagt ruhig: „Ich habe vorhin eine
Schachtel voll Reißzwecken über die Straße
gestreut!"

Die Beine

Die junge Dame rutschte auf dem Glatteis
aus und warf die Beine in die Höhe. Weber
sprang,. hinzu und stellte die Dame wieder
senkrecht.

„Unangenehm", seufzte die junge Dame,
„aber haben Sie vielen Dank!"

„Ja, unanqenehm, aber schön war es doch!"
lächelte Weber. i

Die Enttäuschung

„Sie sehen ja aus wie der Herr Müller!"

„Wieso aussehen? Ich bin es doch auch!"

„Schade! Und ich dachte schon, ich könnte
Ihnen berichten, daß Sie einen Doppelgänger
haben!"

Hinweis

Hannemann hat Zahnschmerzen. Hannemann
stöhnt: „Ich könnte die Wände hochgehen!"

Mahnend sagt seine Frau: „Aber* nicht hier
in der Wohnung, das mache gefälligst im Ge-
schäft ab!"

Der Bazillenträger

Die Geschichte passierte im alten Österreich.
Da lief im Garnisonlazarett folgendes Regi-
mentsschreiben ein:

„Die Zurückhaltung des Soldaten Hrabek im
Lazarett mit der Begründung, daß der Ange-
forderte Bazillenträger sei, kann seitens des Re-
giments nicht gebilligt werden. Es wird noch-
mals darum ersucht, den in Frage Stehenden
unverzüglich zur Truppe zu entlassen und einen
anderen Mann zum Bazillenträger zu komman-
dieren."

Der Prüfling

Virchow verlangte im Examen genaue Far-
benbestimmungen. Also: nicht braun, sondern
graubraun mit einem Stich ins Grünliche usw.
Einem Kandidaten, der nicht nach Wunsch ant-
wortete, sagte ,er wütend: „Welche Farbe hat
denn mein Rock?"

Der Prüfling betrachtete den Rock genau und
sagte ruhig: „Als er neu war, dürfte er blau
gewesen sein."

Der Kandidat bestand die Prüfung gut.

Kalte Dusche

^Hannemann flüsterte dem jungegi Mädchen
viele schöne Worte zu. Dann schwieg er, das
Mädchen aber bat: „Ach, reden Sie doch
weiter!"

„Darf ich wirklich?"

„Aber ja, Sie lügen zu schön!"

Abgewiesen

Hengerlein hat einen Hund. Bengerlein
meint verächtlich: „Was ist denn das fijr eine
Mischung?"

Gewappnet sagt Hengerlein: „Das ist keine
Mischung, das ist eine Kollektion!" i

Der weite Weg

Hommel saß im Lokal. Hommel studierte das
Schild: Beschwerden sind beim Geschäftsführer
anzubringen.

„Herr Ober", murrte .Hommel, • „holen Sie
mir doch mal den Geschäftsführer!"

„Bedaure, dazu habe ich keine Zeit!"

„Keine Zeit? Was soll das heißen?"

„Na, der Geschäftsführer ist doch an' der
Front!"

Frage

In der Straßenbahn saß eine junge Dame mit
knallroten Lippen. Helmut starrte die Dame
lange an, dann flüsterte er der Mutter zu: „Du,
ob die woll auch sonne rote Zunge hat?"

Fischfang ^

„Sagen Sie mein Lieber, wem gehört eigent-
lich dieser Teich?"
„Der Gemeinde!"

„Der Gemeinde. So, so, und wenn ich nun
mal Fische darin fangen würde, wäre das eine
strafbare Handlung?"

„Nein, ein Wunder!'

(For Alle/Norwegen)
Leider

Hans und Grete gingen ins Theater. Auf der
Bühne verführte der Schurke das Mädchen.

„Ach", seufzte Grete, „dazu wärst du leider
niemals fähig!"

Der gute Arzt

„Habt Ihr gute Ärzte in China?" fragte ein
Reisender seinen chinesischen Diener.

„Oh, gut, gut, gut", antwortete der Diener,
„Doktor Han Kan hat gerettet Leben von mei-
nem früheren Herrn".

„Und wie war das?"

„Herr sehr krank, ich holen Doktor San Sing,
er geben Herr Medizin. Herr noch kränker. Ich
holen Doktor Tschun tschang, er geben Medi-
zin, Herr immer noch kränker. Da ich holen
Doktor Han Kan. Er keine Zeit, kommt nicht,
Herr nach drei Tagen g«nz gesund. Großer
Doktor, der Doktor Han Kan!"

(Politiken/Dänemark)

Bissig

Picks gingen spazieren. Pick rutschte aus
und setzte sich in einen Schneehaufen.
Worauf seine Frau spitz meinte: „Natürlich,
ihr Männer könnt es euch nie bequem genug
machen!"

Panzersterben

jjj ObwoM die Nordamerikaner und Briten an
Z Hunderten von' Stützpunkten und Nebentronten
5 Streitkräfte halten, gibt es nur drei kriegsbe-
j» stimmende Hauptkampfplätze. Es sind Europa
Z mit seinem nordafrikanischen Vorield, Ostasien
Z und die erdumspannenden Meere, wo auch im-
; mer sich die ieindliche Versorgungsschiffahrt
Z zeigf. Bei Beginn der für den U-Boot-Krieg un-
Z günstigen Winterszeit hofften die Gegner, zumal
Z die Seewege von den USA. nach England, Nord-
Z westafrika und die Sowjetunion den nördlichen
m Atlantik kreuzen, auf eine Atempause; jedoch
Z hat das letzte Rekordmonatsergebnis der Ver-
Z Senkungen die Angloamerikaner belehrt, daß
Z die Tonnageschlacht durch die Achsenmächte
Z selbst bei widrigen 'Wetterverhältnissen weiter
S steigerungsfähig ist. Der Dauerkrieg gegen die
5 Handelsschiffahrt bleibt das Kernstück unserer
2 Kriegführung. Welches Ausmaß er erreicht hat,
5 geht' aus Neuyorker Meldungen hervor, nach
Z denen allein auf amerikanischen Werften nicht

2 weniger als 5500 Ozeandampfer während der
Z letzten zwölf Monate repariert werden mußten;
Z damit war mehr als die Hälfte der Weltton-
5 nage an Schiffen über 2000 BRT. auf längere
Z Zeit aus dem Verkehr ausgeschaltet. Im Pazifik-
Z räum führt Japan zur Zeit einen Abnützungs-

3 krieg gegen die USA.-Seestreitkralte, um die
5 bereits eroberte Seeüberlegenheit noch zu ver-
2 stärken. Vor den Salomonen erlitt in vier See-
ZI schlachten Roosevelt so schwere Schifisver-
Z luste, daß er beim später zu erwartenden Ein-
2 satz des japahischen Übergewichtes im aus-
Z sichtslosen Rennen liegt. . .

Z Die strategische Lage auf den Landkriegs-
2 Schauplätzen der Achse hat seit Herbstende
2 wohl Belastungen durch ieindliche Aktionen
2 erfahren, indessen -konnte der Feind weder in
2 Nordafrika noch an der Ostfront seine Kriegs-
Z plane auch nur annähernd durchführen. Gene-
Z ralleldmarschall Rommel setzte sich nach der
S Abwehrschlacht im ägyptischen Raum ab, be-
2 zog in der libyschen El-Agheila-Stellung eine
5 starke Ausfallage und steht nunmehr den
Z Briten zu einem für sie erschwerten, neuen
2 Gange gegenüber. Inzwischen ist Tunesien zu
2 mehr als einem Brückenkopf der Achse gewor-
Z den, hier lieferten unsere Truppen den Nord-
S amerikanern und ihren Mitläufern bereits er-
2 folgreiche Gefechte. Da die Achse, auf die in-
2 nere Linie gestützt, die operative Beweglich-
2 keil meistert und über genügende Reserven ver-
» fügt, sind Überraschungen selbst an den vor-
S geschobenen afrikanischen Bastionen ausge-
Z schlössen. Die sowjetischen Angriffe des Früh-
Z winters ließen nicht auf sich warten, sie waren
S iiber von unserer Führung erwartet, 0nd sie
2 fan'den deshalb die volle Abwehrkraft unserer
Z Hauptkampflinien. Es ist kein Zufall, daß Stalin
2 an der Ostfront zum gleichen Termin wie Roo-
Z sevelt in Französlsch-Nordafrika zu „Oflensl-
Z ven" antraf, beide Aktionen sollten durch ihre
Z bis zum höchstmöglichen Kräfteeinsatz gestei-
2 gerten Wucht und Gleichzeitigkeit die militäri-
2 sehe Standfestigkeit der Achsenmächte erschüt-
Z tern. Aber den bolschewistischen mit Massen-
Z einsalz von Verbänden und Material angeleg-
2 ten Großangriffen zwischen Don und Wolga,
2 am großen Donbogen und zwischen . Kalinin-To-
Z ropez blieb der angestrebte strategische Erfolg
2 versagt, die Anstürme der' Sowjets wurden
2 erstickt.

Z Während die großen deutschen Offensiven
Z des Sommers gegen das Wolgaknie und den
Z Kaukasus die strategischen Ziele erreichten
2 und bei Einbruch des Winfermonafs beendet
Z wurden, vermochten die vorbereiteten Winter-
Z angriffe, die die Sowjets mit allen verfügbaren
2 Kampfmitteln als „die" Chance unternahmen,
2 keine Wendung hervorzurufen. Die Bolschewi-
Z sten boten Tausende von Panzerkamplwagen
S auf, sie verwendeten ausgiebiger als früher
2 motorisierte Transportkolonnen, um den Auf-
Z marsch schneller vollziehen zu können, sie ver-
Z suchten durch nächtliche Truppenbewegungen
Z den Augen und der Wafienwirkung unserer Luft-
Z waffe,zu entgehen — doch alles war vergebens;
Z dig deutsche Verteidigungsfront stand und steht
2 fesl. Jeder OKW.-Bericht nennt die schweren
2 Verluste des Gegners an Panzern, die Zahlen
Z gehen in die Tausende. Das Massensterben der
Z Panzer ist an die Stelle getreten, die früher die
Z Gefangenenziffern ausfüllte. Was Stalin bei sei-
Z nen ersten Winteranstürmen an schwerem und
Z schwerstem Material verloren hat, das vermag
2 er in den folgenden Monaten in diesem Um-

2 fange nicht mehr aufzubringen, denn dazü\ fehlt
Z die Zufuhr aus den USA. und England. Jetzt hat
Z Roosevelt seinen Kriegsschauplatz in Nord-

3 alrika, der nach Erklärungen Washingtons bei
Z Lieferungen den Vorrang vor der Ostfront ein-
Z nimmt. Die Bolschewisten sind daher fast gänz-
3 ''cfi auf ihr eigenes Potential gestellt. Bevor
2 die ihrer Meinung nach vorteilhafte strengste
Z Winterszeit angerückt ist, haben sie ihre Groß-
2 angriffe gestartet und ihre Panzerherden zer-
Z schießen lassen, darin unterscheidet sich der
Z Kriegswinter dieses Jahres vom Vorjahre. „

Dr. Walter Schellhase.

Leibesübungen:

Sport und Spielfilm

Noch niemals sind wir auf einen der an sich
seltenen Sporttilme durch derartig ausgiebige
und lange Vorwerbiing so neugierig gemacht
worden, wie auf „Das große Spiel", das 1042
dann endlich anlief. Hat nun dieses Werk die
großen Erwartungen restlos erfüllt?

Bevor wir uns mit dem „Großen Spiel" be-
fassen, ' wollen wir aber erst einmal einiges
Grundsätzliches sagen.

Daß dabei Filme, wie Leni Riefenstahls „O/ym-

I
 
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