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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 12.1944

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Nr. 7 (Juli 1944)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6620#0065
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Persönlichkeit gegen Vermassung

ES LEBE DER FUHRER!

In der Schicksalsstunde der Errettung Adolf Hitlers und damit des Reiches vor dem
Mordanschlag eines reaktionären Klüngels haben Studentenschaften aus allen Gauen
Grofideutschlands ihre unwandelbare und gläubige Treue zum Führer in Kundgebungen
und in Telegrammen an den Reichsstudentenführer mm Ausdruck gebracht: Der Führer
Im Gespräch mit dem Reichsstudentenführer

Deutschlands Studenten begingen am 19. Juli
1044 den 25. Jahrestag der Gründung der
Deutschen Studentenschaft Dia Kundgebung
wurde zu einem leidenschaftlichen Bekenntnis
für die anbeugsame Weiterführung des End-
kampfes um die Lebensrechte des deutschen
Volkes bis zum Sieg. Der Reichsstudentenführer,
Gauleiter Dr. Scheel, sprach unter begeisterter
Zustimmung vor den versammelten Hochschul-
lehrern nnd Frontstudenten in Anwesenheit der
Ganstadentenführer nnd Studentenführer des
Reiches, die zn einer Arbeltstagung zusammen-
getreten waren, über die höchste Entfaltung
aller Kräfte der deutschen Hochschule, der
Hochschullehrerschaft und des ganzen deut-
schen Studententums im fünften Kriegs]ahr auf
dem Höhepunkt des deutschen Schicksals-
kampfes. Die Rede, ein einziges fanatisches
Glaubensbekenntnis zum Führer und zur Sen-
dung des Reiches in entscheidender Stunde,
hatte folgenden Wortlaut:

„In diesen Tatjen und Stunden ist der Feind
an allen Fronten angetreten, um in einem wü-
tenden Ansturm, unter Zusammenfassung «Her
Kräfte, Deutschland, unser Volk und unser
Reich zu zerschlagen.

Wir fühlen, die entscheidende Stunde dieses
Krieges ist gekommen.

Stolzes Vermächtnis

»Vii Stuueaten, A::iüemiker und T'r.^r^ssorefj,
die wir das Glück haben, vor anderen an den

geistigen Gütern der Nation besonders lebendig
Anteil nehmen zu können, die wir den Auftrag
und die Ehre haben, in diesem wichtigen Le-
bensbereich des deutschen Volkes arbeiten
und aufbauen zu dürfen, müssen klar erken-
nen: damit schlägt auch für unsere Kultur, für
unser Geistesleben, unsere Wissenschaft und
Forschung die Schicksalsstunde. Wir müssen
wissen, auch über alles, wofür die Hochschule
arbeitet, lebt und kämpft, fällt jetzt die Ent-
scheidung. Als Deutsche bekennen wir uns be-
wnBt zu dieser Tatsache und ziehen daraus
alle Folgerungen.

Wir erfüllen damit die Tradition der besten
deutschen Studenten. Ihre großen Leistungen
und ihre Erfolge, auf die wir heute so stolz
•ind, liegen gerade darin, daß sie anderen
voran um das Schicksal unseres Volkes als Vor-
bilder un'd Vorkämpfer leidenschaftlich gerun-
gen und gekämpft haben, Studenten wie Karl
Friedrich Friesen, Theodor Körner, Walter Fle*,
Albert Leo Schlageter und Horst Wessel
stehen heute in unseren Reihen. Auch die
Frontstudenten des vergangenen Krieges, die
sich am 19. Juli 1919, also heute vor 25 Jahren,
hier in Würzburg versammelten und die
Deutsche Studentenschaft gründeten, waren
leidenschaftlich von diesem Geiste beseelt.
Ich habe ei deshalb als Führer der
deutschen Studenten für meine
Pflicht gehalten, am heutigenTage
ihrer zu gedenken. Wir haben allen
Anlaß, auf dieStunde derGründung
dar deutschen Studentenschaft
stolz zu sein. Wenige Tage nach der Un-
terzeichnung von Versailles haben 6ich damals
Frontstudenten aller Hochschulen des Reiches
hier zu einer großen Kundgebung versammelt.
Während der Großteil des deutschen Volkes in
eine tiefe Verzweiflung verfiel und eine all-
gemeine Lähmung des Lebenswillens sich breit-
gemacht hatte, standen diese Männer auf. Sie
bekannten sich mutig und voll Begeisterung zu
ihrem deutschen Vaterlande und zur Wieder-
prstehung seiner besten Werte. Zwei Worte
möchte ich hervorheben, die da-
mals auf dem ersten Studententag
gesprochen wurden. Das erste
"Wort lautet :

„Wir müssen uns darüber einig sein, daß
Deutschland ein Studententum und eine Aka-
demikerschaft braucht, die ihre Mitführerschaft
sich erobern will, durch Uneigennützigkeit,
durch Gemeinschaftssinn, durch vorbildliche
Hingabe an die Gesamtheit. Wir brauchen
Akademiker, die ihr Volk lieben und zu ihrem
Volk halten, deren Evangelium nicht die
Distanz, sondern die Volksgemeinschaft ist.
Weg mit dem Kastengeist! Wir wollen zu unse-
rem Volk gehören. Diese Gesinnung muß in der
deutschen Studentenschaft und in den deut-
schen Hochschulstädten bis zur Konsequenz der
täglichen Lebensführung ausgebaut werden."

In Anwesenheit der damals noch österreichi-
schen Studenten bekannten sie in einem Augen-
blick der völligen staatlichen Zersplitterung
der deutschen Menschen in einem zweiten
Wort:

„Deutsche Sprache, deutsches Denken und
Fühlen, das soll das sein, was uns als Einheit
verbindet. Es gibt für. uns keine anderen Tren-
nungslinien, weder Hochschülgaftungen noch
geographisch willkürliche, Grenzen. Vielleicht
wird man uns das nicht genehmigen und aus
außenpolitischen Gründen wegstreichen wollen.
Das wird aber nichts daran ändern, daß das
unser festes und zuversichtliches Bekenntnis
ist und bleiben wird. Daß diese deutsche Ein-
heit innere Wahrheit und äußere Wirklichkeit
werde, diesem Ziele soll unser Streben gelten,
heute wie in Zukunft."

Diese zwei Worte, meineKameraden, verkör-
pern ' bestes studentisches Känipfertüm. Das
schwere Schicksal des Volkes vermochte diese
Idealisten nicht zu brechen. Ohne Rücksicht auf
ihr Leben und ihre persönliche' Zukunft be-
kannten sie sich vor dem ganzen deutschen
Volke zu den hohen Idealen deutscher Stärke
und Größe. Dieser Tag verdient deshalb wahr-
haft Immer'als studentische Feier- nnd Gedenk-

stunde begangen zu werden. Die Gründung der
deutschen Studentenschaft mit dieser Zielset-
zung und diesen Idealen ist eine Tat, auf die
wir als Männer der Hochschule immer stolz
sein wollen.

Der Führer hat es vollzogen I

Wir wissen, diese Sehnsucht, diese« Be-
kenntnis der Frontstudenten des vergangenen
Krieges ist allein durch die Tat unseres Füh-
rers Adolf Hitler erfüllt worden.

Hätte der Führer nach dem Weltkriege die
deutsche Kraft und den deutschen Geist nicht
wiedererweckt und zur höchsten Wirkung ge-
bracht, so hätten unsere Gegner ihr altes Ziel,
Deutschland zu vernichten, in qualvollen Jah-
ren eines scheinbaren Friedens erreicht. Dar-
über gibt es gar keinen Zweifel: ein Deutsch-
land ohne Adolf Hitler hätten sie vernichtet,
ein Deutschland mit Adolf Hitler, das wissen
wir mit glühendem Herzen, besiegen sie nie-
mals)

Die große Tragik und das Unglück des deut-
schen Volkes war immer die Zersplitterung
seiner Kräfte. Durch eine ohnmächtige Zerris-
senheit in Stände, Konfessionen, in Länder und

Parteien ist es unseren Feinden immer wieder
gelungen, Deutschland um die Frucht »einer
Arbeit zu bringen und den Aufstieg zu ver-
wehren. Nur weil wir niemals einig werden
konnten, haben ' wir uns den Platz an der
Sonne nie erkämpfen können, obwohl — wie
die ganze Welt weiß — die besten Wis-
senschafter, Arbeiter, Bauern und
Soldaten Deutsche waren.

Durch die Schaffung der deutschen Volks-
gemeinschaft durch die Gründung des Groß-
deutschen Reiches bat der Führer auch die
Träume der besten Deutschen unserer Ge-
schichte erfüllt. Was sie erhofften und erstreb-
ten, die großen Kaiser, die Feldherren und
Könige, die gewaltigen Dichter, Denker und
Forscher, der Führer hat es gemeistert und
vollzogen.

Jeder wahrhaft echte und anständige Deut-
sche ist sich dessen bewußt und hat sich dem
Führer verschrieben.

Der deutsche Student vor allem, dessen
Seele für Deutschland brennt, steht deshalb
mit glühendem Herzen zum Führer und seiner
Fahne. Wer an Deutschlande Hohen Schulen
nicht zu ihm gehören will, ist. kein deutscher
Student!

Wir sind so alle Soldaten des Führers. Im
Kriege erfüllt der Student in erster Linie an der
Front seine Pflicht. Der Einsatzwille und der
Kämpfergeist unserer Studenten hat sich auch
in diesem Kriege bewiesen. Den Schwur vor-
lialSBeff^irnd, wenn e» sein muß, vorzusterben,
haben sehr viele verwirklicht. Wir gedenken
hierbei auch des hervorragenden Idealisten und
Kämpfers, Gaustudentenführers Dr. H o o s , der
hier an der Universität Würzburg wirkte.
Er verkörperte das Ideal, das je-
dem Studenten, erst recht jedem
StudentenführervorAugenstehen
muß, in allen Lagen des Lebens als
Ritter ohne Furcht und Tadel zu
bestehen.

Die Bereitwilligkeit, sich jederzeit an der
Front bis zum letzten als Soldat tapfer einzu-
setzen, ist heute für jeden deutschen Studenten
eine Sache selbstverständlicher Pflichterfüllung.
Ein Student, der nicht nach diesem Gesetze
leben will, verdient das Leben nicht.

Unser Ringen

Aber auch das Studium an den Hohen Schu-
len muß trotz des Krieges seinen Fortgang fin-
den. Wir sind uns dessen bewußt, daß das Stu-
dium an den Hohen Schulen sowie auch jeder
akademische Beruf in der Stunde des Kampfes
um den Sieg einer neuen Idee große Anforde-
rungen an uns stellt. Der Kampf um den rich-
tigen Weg, um die neue Form, um die letzte Ge-
staltung des Akademikers und Wissenschafters
stellt gerade uns in das tiefste und entschei-
dungsvoilste Ringen hinein. An uns als Solda-
ten des Führers auf der Hochschule werden
wahrlich viele Forderungen gestellt.

So wie das Schicksal dem ganzen deutschen
Volke in seinem Entscheidungskampfe nichts
erspart, so muß auch Im geistigen Ringen sich
jeder von uns in harter Probe bewähren. Eines
jedoch wollen wir heute offen feststellen:

Wir sind unendlich stolz darauf, daß wir
gerade als Studenten, Akademiker und Wissen-
schafter in diesem Ringen stehen und berufen
sind, an der Gestaltung der geistigen Werte
unseres Volkes mitzuwirken. Daß dieser Kampf
schwer ist, haben wir wahrhaft an uns selbst
erlebt. Große Entscheidungen werden niemals
geschenkt. Für das geistige Ringen gilt diese
ewige Wahrheit in besonderem Maße. Viele
wissen gar nicht, wie leidenschaftlich wir, viele
Professoren und Studenten des Führers um die'
Probleme der schöpferischen Gestaltung des
Geistes mit heißem Herzen ringen.

In diesem Kampf um die Erneuerung beken-
nen wir uns als Studenten zunächst zu unserer
stolzen Tradition. — Wir wissen aber, daß wir
niemals das Recht haben, uns auf diese Tradi-
tion zu berufen, um daraus Anerkennungen
und Forderungen abzuleiten. Wir wissen im
Gegenteil, daß es unsere höchste Pflicht ist, es
den besten Männern unserer Vergangenheit
durch eigene neue Leistung gleichzutun. Nur
so erfüllen wir das überkommene Erbe. Nur
so erweisen wir uns als wahre Träger der
Tradition. Wir wären wahrhaft schlechte
Deutsche, wenn es uns nicht ge-
lingen sollte, unter der Fahne de»
Führer» auch als Akademiker und Wis-
senschafter Höchstes zu leisten.
 
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