Von Johann Gottfried Herder
Wm gehört dazu, sein künftiges Schicksal
Slso zu wissen, daß diese Wissenschaft ihren
Namen verdiente, mithin uns als solche nütz-
lich sein könnte? Ungeheuer viel. Ich müßte
mein ganzes Dasein als den Grund meines
Schicksals bis auf seine tiefsten Urgründe, alle
meine Vorfahren hinauf kennen, um mir das
Rätsel.zu erklären, warum und wie ich mit sol-
chen Kräften und Schwachheiten, Anlagen und
Lücken, Trieben und Fehlern da bin? Ich
müßte das ganze Universum von Umständen
wissen, die auf jene gewirkt haben, die auf
mich wirken und wie ein Briareus mit Mil-
lionen Armen, Fingern, Füßen und Fäden mein
Schicksal bestimmen, lenken und leiten wer-
den. Habe ich zu dieser Wissenschaft Kräfte?
Habe ich zur Erlangung derselben in meinem
kurzen Leben Zeit? Ist dies überhaupt dazu ein-
gerichtet? —■ Auf keine Weise. Nicht die Wis-
senschaft des Zukünftigen und die Spekulation
über dasselbe ist die Lektion meines Lebens,
sondern der Gebrauch des Gegenwärtigen. Da-
zu habe ich Mittel und Kräfte.
Die Zukunft ist eine Tochter der Gegenwart,
wie dieser der Vorzeit. Zwei Sätze liegen vor
uns, um den dritten zu folgern. Wer jene bei-
den recht versteht, recht anschaut und sodann
aus ihnen richtig folgert, hat keinen üblen Ge-
brauch von seiner Vernunft gemacht, die eben
ja die Fähigkeit ist, den Zusammenhang der
Dinge einzusehen, und wie eins im andern
steckt, eins durchs andere wird, zu schließen
oder zu erraten. — Und was ist Wissenschaft
de« Schicksals, eofern dies in unserem Ge-
sichtskreise liegt, als Einsicht in die Konse-
quenz der Dinge, d. i. was, der Sache selbst
und älteren Erfahrungen nach, jede Begeben-
heit, mit sich bringe und hinter sich führe. Die
Vernunft kann sich an nichts Nützlicherem
üben als an diesem Verbinden und Trennen
der Begebenheiten mit ihren Wirkungen und
Folgen. Hierin besteht die ganze Haushaltung
unseres Lebens.
Es muß eine Zeit kommen, da es eine Wis-
senschaft der Zukunft wie der Vergangenheit
gibt, da kraft dieser Wissenschaft die edelsten
Menschen so gut für die Nachwelt als für sich
Technen, denn eins wird durch das andere ge-
straft und belohnt. — Auch hier gibt es einen
Teil der Zukunft, um welchen niemand sich
kümmern darf und soll, weil er durchaus seine
Fassungskraft übersteigt und außer Seinem Ge-
sichtskreis liegt; ich meine die physische Welt,
die unsern Zustand nach dem Tode ausmacht
oder bereitet, '
Aber, wie wir hinübergehen? Die Nemesis in
unserem Herzen, die mit uns geht, sie stellt die
Frage. Denn wenn Bewußtsein nicht mit uns
ginge, so lohnte es der Frage gar nicht: wir
hatten sodann das Schicksal des zersplitterten
Steins, der verwehten Asche. Wenn also von
zukünftigem Leben geredet werden soll, miis-
*en wir's als Fortleitung und Resultat, als die
um«eVehrte Blattseite dieses ■■ Lebens betrach-
ten; und so kann es wohl flicht gleichgültig
sein, was wir hier in unser Buch schreiben,
welchen lebensschwangeren Keim der Zukunft
wir mit uns nehmen, in einem Augenblick zu
einer entgegengesetzten Natur verändert zu
wenden, kann niemand erwarten. Mithin schuld-
los und heiter von dannen zu gehen, keinen An-
klSger und Rächer im Busen mit sich zu tragen,
müßte jedes Vernünftigen Wunsch und Be-
streben sein, gesetzt sogar, daß er sich mit sei-
nem Bestreben täuscht.
Die Sprache des Schicksals
Jeder Mensch ist für seine Bestimmung ge-
macht und trägt den Samen zu ihr in sich; er
trägt in sich Wehr und Waffen gegen das Übel,
das ihm begegnen soll, und Sinne und Werk-
zeuge zum Genuß alles Guten, das sein und
keines andern zu werden bestimmt ist. Gott
rief ihn, Gott gab ihm Zeit, Ort, Geburtsstunde,
Eltern, Stand und Schicksal; kein Mensch
kann's verrücken, kein Mensch sich selbst wäh-
len. Er hat ihm Raum gemacht, zu sein, und
wird ihm Raum machen, was er sein soll, zu
werden. Jeder Tritt seines Ganges ist eine Zahl
im Buche Gottes, jede Verwicklung und Auf-
lösung einer seiner köstlichen, verborgenen
Gottesgedanken. 1
Die Sprache unseres Schicksals ist die ge-
heimste Gottessprache für jedes einzelne Men-
schenherz; da nimmt er ihn allein und sagt ihm,
was er keinem andern zu sagen hatte, was kein
anderer verstehen konnte und durfte, was aber
dieser Mensch, wenn noch etwas Lauterkeit
und Wahrheit in ihm ist, bei jedem Tritt leben-
dig und innig fühlt. Gott redet nicht, wie~ ein
Mensch redet. Wahngedanken, Meinungen, un-
bestimmte Silben und Worte, er spricht Sache
durch Sache, Tat durch Tat, Wahrheit durch
Begebenheit und Wahrheit. Kein Schritt un-
seres Lebens, kein geratener oder mißratener
Erfolg, kein Gutes und Übel, für das wir kön-
nen oder nicht können, ist ohne diesen Sinn,
ohne diese tiefe Beziehung auf unser Herz und
seine Belehrung und Bildung. Wohl dem, der
diese Sprache versteht, der auf jeden neuen
Wink derselben merkt.
Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal,
weil jeder Mensch seine Art zu sein und zu
handeln hat. In diesem Verstände nämlich be-
deutet Schicksal die natürliche Folge unserer
Handlungen unserer Art zu denken, zu sehen,
zu wirken. Es ist gleichsam unser Abbild, der
Schatten, der unsere geistige und moralische
Existenz begleitet. Daß es einen solchen Zu-
sammenhang der Dinge, mithin auch allge-
meine, beständige, mit uns fortgehende Resul-
tate unserer Handlungen und Gedanken gäbe,
kann niemand leugnen, denn wie die alte Phi-
losophie sagte, keine Wirkung ist ohne Ur-
sache, keine Ursache ohne Wirkung. Fleiß und
Trägheit, Klugheit und Torheit, Stolz und Nie-
derträchtigkeit, die oft ein und dieselbe Seele
besitzen und wechselnd teilen, Menschenhaß
und Menschengefälligkeit, Selbstsucht und
Liebe, alle haben und finden ihr Schicksal.
Früher oder später, nach Stärkung ihrer Kraft
von innen, oder nach Umständen von außen,
die Nemesis ist da, sie erscheint, sie ereilt.
Ich glaube, daß, wie wir geben, uns gegeben
werde, daß, wie wir richten, auch wir unser
Urteil empfangen; daß das kleinste und größte
Gute und Böse, seiner Art und Natur, nach,
vergolten werde in dieser und jener Welt. Dem
eigenen Schicksal entgeht niemand, oder die
Kette der ■ Natur müßte brechen, das Licht
müßte nicht mehr leuchten, die Flamme nicht
wärmen, der Schall nicht tönen, vorausgesetzt
daß menschliche Organe dieser Empfindungen
fähig sind, und daß man alles im großen, uner-
meßlichen Zusammenhange betrachtet. Ich bin
fest überzeugt, daß, je mehr unsere Aufmerk-
samkeit auf Dinge dieser Art gewandt und
unser reiner Sinn für den Zusammenhang der
geistigen und moralischen Welt, an deren Da-
sein, jetzt mancher zweifelt, geschärft würde,
uns ein neues Licht hierüber aufgehen müßte.
Das Schicksal scheint inkonsequent mit uns zu
handeln, weil wir selbst .inkonsequent sind. Es
ist mächtig groß, weil wir selbst sehr klein
sind. Gewöhnlich legt man dem Schicksal In-
konsequenzen bei und nennt diese Zufall. Es
gibt Zufälle in der Welt, und deren sind unend-
lich viele; um so mehrere treffen uns, je mehr
uns alles Zufall ist, d. i., je weniger wir kon-
sequent handeln. Da wird uns zuletzt alles
Zufall.-
Man durchgehe den Kompaß seines eigenen
kleinen Schicksals; das meiste, was wir ihm
zur Inkonsequenz anrechnen (das große Rad
der Dinge ausgenommen, auf welches wir ge-
flochten sind und das wir nicht zu lenken ver-
mögen), rührte von unserer eigenen Inkon-
sequenz her. Wir-blieben unserem Beruf nicht
treu; wir gingen aus unserem Charakter; da
verfolgte, da ereilte uns das Schicksal; d. i.
unsere Inkonsequenz stieß gegen seine kon-
sequente Natur an und zerstieß sich die Stirn
oder dem Faß den Boden. Wir fühlten, daß
wir nicht so handeln sollten; wir handelten al-
so und es mißlang.
Sei, wer. du sein sollst, und tue das Deine, so
wird dich das Glück, dein gutes Schicksal un-
gesucht finden; die schärfte Waage deines,
keines fremden Schicksals ist in dir.
ZUM GEDENKEN
Gerhard Schröder
Dt« Reihe der nationalsozialistischen Histo-
riker, die ihre Treue zu Führer und Reich mit
dem Heldentod besiegelten, ist um einen Namen
vermehrt worden. In den Kämpfen in der Nor-
mandie fiel als Hauptmann im Alter von
35 Jahren der Historiker Dr. Gerhard
Schröder, Stellvertreter de« Präsidenten
des Reichsinstituts für Geschichte des neuen
Deutschland«.
Gerhard Schröder gehörte zur alten Garde
im Hochschulkampf der nationalsozialistischen
Bewegung. Als Parteigenosse und SA.-Führer
stand er seit 1930 in der studentischen Be-
wegung, deren Organ ,,Der Deutsche Student"
er jahrelang al6 Hauptschriftleiter führte. Ata
Wissenschafter war er zunächst Mitarbei-
ter des Philosophen und Pädagogen Professor
Ernst K r i e c k , bei dem er an der Universität
Heidelberg promoviert hat. Seit der Gründung
des Reichsinstituts für Geschichte des neuerT
Deutschlands im Jahre. 1935 war Schröder als
erster wissenschaftlicher Assistent und Ge-
schäftsführer zugleich Stellvertreter des Präsi-
denten des Reichsinstituts und' als solcher der
nächste Mitarbeiter von Professor Walter
Frank. In seinem in den „Schriften des
Reichsinstituts für Geschichte des neuen
Deutschlands" erschienenen Buch ,,Geschichts-
schreibung als politische Erziehungsmaeht" hat
Schröder sich zu, Ernst Krieck und Walter
Frank als den bestimmenden Persönlichkeiten
seiner eigenen Entwicklung bekannt und seine
Grundauffassung von der nationalen und poli-
tischen Mission der Geschichtswissenschaft
entwickelt. Am organisatorischen Aufbau des
Reichsinstituts hat seine praktische Tatkraft
großen Anteil.
Schröder war damit ein führender Kopf einer
wissenschaftlichen Kampfgemeinschaft, die
durch die Persönlichkeit von Walter Frank ge-
staltet und vorangeführt wurde. Zu ihr gehörte
auch Kar! Richard Ganzer. Nun, da Schrö-
der und Ganzer gefallen sind, kann und soll
es ausgesprochen werden, daß mit dieser
Kampfgemeinschaft von Walter Frank die na-
tionalsozialistische Erneuerung der Geschichts-
wissenschaft eindeutig am weitesten vor-
angetrieben wurde. Aber über da6 eigentliche
Gebiet der Geschichtsforschung hinaus ist hier
ein Vorbild nationalsozialistischer Wissenschaft <■
am Werke gewesen, das von besonderer Größe
war. Walter Frank ist es gelungen, fähigste
junge Wissenschafter um sich zu versammeln
und aus einem Ethos heraus mit ihnen zu wir-
ken, das den vorwärtstreibenden Geist der
deutschen Revolution vereinigte mit den hohen
Traditionen echter deutscher Wissenschaft. Die
Impulse, die von hier ihren Ausgang nahmen,
gehören für immer zu den bedeutenden
Zeugnissen des wissenschaftlichen Lebens in
der Gründungszeit des nationalsozialistischen
Volksreiches. Der Krieg hat die Männer dieser
Kampfgemeinschaft auseinandergeführt und in
die Stunde der höchsten soldatischen Bewah-
rung hineingestellt.
Gerhard Schröder war der Typus des jungen
politischen Soldaten des Nationalsozialismus.
Seit Kriegsbeginn 6tand er in der Truppe. Er
hat vor allem den polnischen und den russi-
schen Feldzug mitgemacht und wurde durch
das Eiserne Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Als
Hauptmann hat er zuletzt bei St. Lo an Stelle
des Verwundeten Bataillonskommandeurs sein
Bataillon geführt. Im Kampf an der Spitze sei-
ner Soldaten ist er gefallen.
Der Nationalsozialismus gedenkt dieses toten
Kämpfers in Trauer; aber zugleich in der Ge-
wißheit, daß dieser Tapfere seinen eigenen
Heldentod nur als Aufruf zu neuem Kampf und
Einsatz verstanden haben will. Wie Leo
P1 e y e r und Karl Richard Ganzer, seine
Kameraden und Freunde im Reichsinstitut für
Geschichte des neuen Deutschlands, so ist auch
Gerhard Schröder in dem fanatischen Glauben
gefallen, daß um die Größe des Vaterlandes
jedes Opfer gebracht werden, und daß am
Ende aller Opfer und Kämpfe der Sieg des
Führers und des Reiches stehen müsse.
DEUTSCHE LANDSCHAFT
»tud. art. Hauptmann Georg Hieronymi, Staad. Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt a. M.
(Aufn.: Bildarchiv Reichsfachgruppe Bilden und Bauen)
FAMILIEN-ANZEIGEN
(Vir haben uns verlobt t Marlanne
GeHck», Dr. rer. pol. Walter Renz,
Persönlicher Referent des Reichsstu-
dentenführers. Linz a. d. D., Richthofen-
straße 42, Salzburg, Residenzplatz 1,
30. Juli 1944
hre Verlobung gestatten sich anzu-
zeigen] Gisela Hörmann, cand. phil.,
Dr. Willi-Karl Schmitz, Dipl.-Volks-
wirt, Leiter des Studentenwerks Heidel-
berg. Brackwede-Bielefeld — Ludwigs-
hofen/Rhein, Heidelberg, im Aug.1944
*ire Vermählung geben bekannt: Schrift-
leiter Hans-Joachim Häupler, stellv.
Reichsfachgruppenleiter Presse, Film,
Rundfunk in der Reichsstudentenfüh-
rung, stud. phil. Helga Häupler,
geb. Neidhardt. Hamburg, 25Julil944
Mechthild Fröhner Y 12. 8. 44. Bri-
gitte Fröhner, geb. Camphausen;
Studentenführer Leutnant d. R. Rolf
FrÖhner. Bad Elster, Mütterheim.
Getreuseinem Fahnen- *
*eide fiel am 28. Juni aBk
1944 im Osten bei flJPk
einem Durchbruch an
der Spitze seiner Ka- ^
nonlere unser geliebter Sohn und
Bruder, der
Student der Rechtswissenschaft
Lotbar Bauer
Leutnant in einem Art.-Regt.
Im Alter von 23 Jahren. Er starb,
damit Deutschland lebe.
Kemnathen üb. Parsberg, 12. 8. 44.
In tiefer Trauer: Heinrich u. Jose-
flne Bauer, geb. Stümpfler, Haupt-
lehrer In Kemnathen, Eltern j
Günther Bauer, Uffz., stud. jur.,
t. Z. Ostfront, Bruder} Rosemarie
Bauer, Krankensc hwester, Schwe-
ster.
In höchster soldati- *
scher Pflichterfüllung JmL
fand mein innigstge- flJT^
liebter Gatte, unser ^B*
Sohn, Schwiegersohn,
Bruder, Neffe, Vetter u, Schwager
Ritterkreuzträger Oberleutnant
Parteigenosse
Edwin Bader
Studentenführung Wien
am Mittwoch, den 12. Juli 1944,
im 29. Lebensjahre den Fliegertod
für Führer, Volk und Reich.
Wien (XI., Hauptstr. 34, X., Leeb-
gasse 100), den 20. Juli 1944.
In tiefer stolzer Trauer: Elfriede
Bader, Gattin; Johann u. Anna
Bader, Eltern; Marie Sperl, geb.
Beider, Schwester; Norbert FrÖ-
mel, Schwiegervater, und aamt-
liche Verwandten,
Unser lieber Sohn, A
guter Bruder, Onkel ^Hfc
und Schwager
Parteigenosse *
stud. Inn.
Bodo Manuel
Uffz. in einem Pionler-Batl. (mof.),
ehemal. Studentenführer an der
Staatsbauschule Frankfurt/Oder,
Inhaber des Sturmabzeichens, des
KVK. 2. Kl. mit Schw., der Ost-
medaille, des Verw.-Abzeicheni
und anderer Auszeichnungen
fiel am 10. Juli 1944 im Alter von
25 Jahren für Führer und Vater-
land im Kampf um Großdeutsch-
lands Freiheit in Italien.
Alt-Drewitz über Küstrin, 27. 7. 44.
In stqlzer Trauer/ Paul Manuel,
Maurermeister; Elise Manuel, geb.
Rex; Ruth Hädrich, geb. Manuel)
Gerhard Hädrich, Hauptfeldwebel,
z. Z. im Felde; Wolfgang u. Gerd-
Wilmar Hädrich.
Am 7. August fiel im a
Osten für Führer und MSL
Volk mein heißgelieb-
ter Mann, unser treuer, ^jP
ältester Sohn, Bruder, w
Schwager, Schwiegersohn, EnkeJ,
Onkel und Neffe
Dr. Jur.
Heinz Gering
Oberlt. u. Komp.-Chef in der Fall-
schirm-Panzer-Dlvlslon „Hermann
Göring", Inn. des EK. i. u. 2. Kl.
und anderer Auszeichnungen
im 37. Lebensjahre. Sein Leben
endete wie das seiner beiden Brü-
der in höchster soldatischer Pflicht-
erfüllung.
Bad Oeynhausen (Königstraße 23),
Wiesbaden (Thomaestraße 5).
Charlotte GÖring, geb. Seelhof?
Prof. Heinrich Göring u. Frau Dora,
geb. Barth; Major der Luftw. Fritz
Göring u. Frau Gretel, geb. Rup-
pert; Doris Haase, geb, Göring,
und Dr. Alois Haase; Llssy Strich,
geb. Göring, u. Dr. Reinhard Strich;
Hptm. d. Luftw. Albrecht Göring;
Wilhelm Seelhof und Frau; Frau
Auguste Barth; Hermann Göring,
Reichsmarschau des Großdeutschen
Reiches.
Unser herzJieber zwei-
ter Sohn u..Bruder, der
Student der Luftfahrt-
wissenschaft an der
TH. Berlin
♦
Gerd Bernhardt
teutn. u. Startelführer 1. e. Jagd-
gruppe, Inh. des EK. 1 u. 2, dei
Verw.-Abi., der Frontflugspange,
des Segelflieger-C-Abzetchens
hat im Luftkampf ira Südosten den
Heldentod gefunden.
Erfurt (Pfalzburger Str. 28)," Juli 44!
Provinzialoberbaurat Bernhardt u.
Frau Marialuise, geb. Orth; Horst
Bernhardt, Obergefr., vermißt in
Stalingrad; Carla Maria Bernhardt,
stud. med. techn.
Auf dem Felde der A
Ehre fiel In der Nor- /BL
mandie am 12. Juli
1944 im Alter von 36
Jahren als Bataillons-
führer mein lieber Mann, unser
lieber Vater, Sohn, Bruder und!
Schwiegersohn
Hauptmann
Dr. Gerhard Schröder
Stellvertreter des Präsidenten des
Reichsinstituts für Geschichte des
neuen Deutschlands
Inh. des EK. 2, des Inf.-Sturmabz.
In Silber, des KVK. 2. KL u. der
Ostmedaille
Der Nationalsozialismus verliert
in ihm einen seiner ältesten und
glühendsten Kämpfer, die deutsche
Geschichtswissenschaft eine ihrer
hoffnungsvollsten Begabungen. In
seinem letzten Briefe schreibt er:
Am Sieg ist uns kein Zweifel,
wenn die Weltgeschichte ihren
Sinn haben soll."
Berlin-Lankwitz, Dillgesstraße 18,
jetzt Strobl b. Salzburg, Haus 120.
Für die Familie: Frau Herta
Schröder, geb. Haubenreißer,
mit Helmut, Dietrich, Hiltrud
und Ulrich.
Im Gegenangriff fiel
an der Spitze seine*
Zuges im Süden der
Ostfront unser lieber
Sohn
Leutnant 1. e. Füsilier-Regiment
Max Lothar Böker
*
Inh. des EK. 2, des Sturmabz., des
Verw.-Abz,, Jungbursche der Ka-
meradschaft „Wartburg", Hoch-
schulgruppe T.H. Dresden
geb. 1. Dez. 1921 gef. 2. Mai 1944
Ein tapferer, vorbildlicher deut-
scher Offizier, geliebt von seinen
Leuten, einsatzbereit bis zum letz-
ten Atemzug.
Leipzig C 1, Sidohienstraße 67/111.
Dr.-Ing. Robert Böker u. Frau.
Im Kampf für Freiheit
u. Recht gab auch unser
lieber u. letzter Sohn
Parteigenosse
Karlheinz Pechta
Obergefr. In einer Panzer-Divlslon
Inhaber des EK. 2
Y 1». U. 1923 A 22. 1. 1941
sein Leben. Lang leb« der Führer,
ewig da« Reich und der national-
sozialistisch« Widerstandswille 11
Gelsenkirchen, Berlin - Spandau,
Oberhausen, Oberpleis, Bottrop,
Essen, Duisburg-Meiderich, Im
Einsatz und im Felde.
Familien Otto und Heinrich Pechta.
In Ausübung seines
Dienstes verunglückte
am 23. 5. 1944 in Tirol
unser Sohn, der Langa-
marck-Student
Leutnant
Hermann Lubensky
Im Alter von 21 Jahren tödlich. Das
unerbittliche Schicksal nahm uns
einen hoffnungsvollen und gläubig
für sein Vaterland streitenden Jun-
gen.
Familie Walter Lubensky.
Unser geliebter, ein-
ziger Sohn u. Bruder
stud. ehem.
Karl Frister
Oblt. Ii. Kp.-Chal 1. t. Gren.-Rgt.,
ausgez. mit dem EK. 1 u, 2, dem
Int.-Sturmabz. u. dem Verw.-Abz.
geb. 9. 12. 1920 gest. 3. 4, 1944
ist seiner Im Osten erlittenen
schweren Verwundung erlegen.
München (Destouchesstraße 21).
Heinrich Frister mit Frau Amalle,
geb. Lindner, und Tochter Irmgard.
Am 30. April erreichte
uns die unfaßbare
Kunde, daß unser He-
ber, einziger Sohn,
Enkel, Bruder, Onkel
und Neffe
stud. Ing.
Günter Bilabel
Leutnant
Inh. des EK. 2 u. and. Auizeichn.
kurz vor Vollendung seines 22. Le-
bensjahres in den Kämpfen im
Osten gefallen ist u. »o aein Leben
voll Jugendfrohen Tatendrangs und
kSmpferischen Einsatzes für Führer
und Vaterland gegeben hat.
Heidelberg (WerderstraBe 32),
den 4. Mai 1944.
In stolzer Trauer: Professor Dr.
Fritz Bilabel u. Frau Berta, geb.
Barth; Fahnenjunker-Feldwebel
Ruthard Hammer, Arzt, u. Frau
Teje, geb. Bilabel.
Im Osten fiel mein ge- A
liebter Sohn, unser £SL
lieber Bruder und "tf/
Schwager, der
Unteroffizier
Werner Schild
itud. rer. fer.
Im Alter von 26 Jahren In treuer
Pflichterfüllung für Großdeutsch-
land.
Halle/S., Marktplatz 11.
In tiefer Trauer: Dr. med. dent.
Paula Schild; Dr. med. dent.
Christel Brlschke, geb. Schild;
Stabsarzt Karl-Wilhelm Schild,
z. Z. im Osten; Funker Erhard
Schild; Frau Hildegard Schild,
geb. Deutsch; Stabsarzt Dr. med.
ljeinz Brischke, x. Z. im Osten.
IFAMILIEN-ANZEIGEN finden
In studentischen Kreisen weiteste Verbreitung.
Seite 10 / Die Bewegung / August 1944
Wm gehört dazu, sein künftiges Schicksal
Slso zu wissen, daß diese Wissenschaft ihren
Namen verdiente, mithin uns als solche nütz-
lich sein könnte? Ungeheuer viel. Ich müßte
mein ganzes Dasein als den Grund meines
Schicksals bis auf seine tiefsten Urgründe, alle
meine Vorfahren hinauf kennen, um mir das
Rätsel.zu erklären, warum und wie ich mit sol-
chen Kräften und Schwachheiten, Anlagen und
Lücken, Trieben und Fehlern da bin? Ich
müßte das ganze Universum von Umständen
wissen, die auf jene gewirkt haben, die auf
mich wirken und wie ein Briareus mit Mil-
lionen Armen, Fingern, Füßen und Fäden mein
Schicksal bestimmen, lenken und leiten wer-
den. Habe ich zu dieser Wissenschaft Kräfte?
Habe ich zur Erlangung derselben in meinem
kurzen Leben Zeit? Ist dies überhaupt dazu ein-
gerichtet? —■ Auf keine Weise. Nicht die Wis-
senschaft des Zukünftigen und die Spekulation
über dasselbe ist die Lektion meines Lebens,
sondern der Gebrauch des Gegenwärtigen. Da-
zu habe ich Mittel und Kräfte.
Die Zukunft ist eine Tochter der Gegenwart,
wie dieser der Vorzeit. Zwei Sätze liegen vor
uns, um den dritten zu folgern. Wer jene bei-
den recht versteht, recht anschaut und sodann
aus ihnen richtig folgert, hat keinen üblen Ge-
brauch von seiner Vernunft gemacht, die eben
ja die Fähigkeit ist, den Zusammenhang der
Dinge einzusehen, und wie eins im andern
steckt, eins durchs andere wird, zu schließen
oder zu erraten. — Und was ist Wissenschaft
de« Schicksals, eofern dies in unserem Ge-
sichtskreise liegt, als Einsicht in die Konse-
quenz der Dinge, d. i. was, der Sache selbst
und älteren Erfahrungen nach, jede Begeben-
heit, mit sich bringe und hinter sich führe. Die
Vernunft kann sich an nichts Nützlicherem
üben als an diesem Verbinden und Trennen
der Begebenheiten mit ihren Wirkungen und
Folgen. Hierin besteht die ganze Haushaltung
unseres Lebens.
Es muß eine Zeit kommen, da es eine Wis-
senschaft der Zukunft wie der Vergangenheit
gibt, da kraft dieser Wissenschaft die edelsten
Menschen so gut für die Nachwelt als für sich
Technen, denn eins wird durch das andere ge-
straft und belohnt. — Auch hier gibt es einen
Teil der Zukunft, um welchen niemand sich
kümmern darf und soll, weil er durchaus seine
Fassungskraft übersteigt und außer Seinem Ge-
sichtskreis liegt; ich meine die physische Welt,
die unsern Zustand nach dem Tode ausmacht
oder bereitet, '
Aber, wie wir hinübergehen? Die Nemesis in
unserem Herzen, die mit uns geht, sie stellt die
Frage. Denn wenn Bewußtsein nicht mit uns
ginge, so lohnte es der Frage gar nicht: wir
hatten sodann das Schicksal des zersplitterten
Steins, der verwehten Asche. Wenn also von
zukünftigem Leben geredet werden soll, miis-
*en wir's als Fortleitung und Resultat, als die
um«eVehrte Blattseite dieses ■■ Lebens betrach-
ten; und so kann es wohl flicht gleichgültig
sein, was wir hier in unser Buch schreiben,
welchen lebensschwangeren Keim der Zukunft
wir mit uns nehmen, in einem Augenblick zu
einer entgegengesetzten Natur verändert zu
wenden, kann niemand erwarten. Mithin schuld-
los und heiter von dannen zu gehen, keinen An-
klSger und Rächer im Busen mit sich zu tragen,
müßte jedes Vernünftigen Wunsch und Be-
streben sein, gesetzt sogar, daß er sich mit sei-
nem Bestreben täuscht.
Die Sprache des Schicksals
Jeder Mensch ist für seine Bestimmung ge-
macht und trägt den Samen zu ihr in sich; er
trägt in sich Wehr und Waffen gegen das Übel,
das ihm begegnen soll, und Sinne und Werk-
zeuge zum Genuß alles Guten, das sein und
keines andern zu werden bestimmt ist. Gott
rief ihn, Gott gab ihm Zeit, Ort, Geburtsstunde,
Eltern, Stand und Schicksal; kein Mensch
kann's verrücken, kein Mensch sich selbst wäh-
len. Er hat ihm Raum gemacht, zu sein, und
wird ihm Raum machen, was er sein soll, zu
werden. Jeder Tritt seines Ganges ist eine Zahl
im Buche Gottes, jede Verwicklung und Auf-
lösung einer seiner köstlichen, verborgenen
Gottesgedanken. 1
Die Sprache unseres Schicksals ist die ge-
heimste Gottessprache für jedes einzelne Men-
schenherz; da nimmt er ihn allein und sagt ihm,
was er keinem andern zu sagen hatte, was kein
anderer verstehen konnte und durfte, was aber
dieser Mensch, wenn noch etwas Lauterkeit
und Wahrheit in ihm ist, bei jedem Tritt leben-
dig und innig fühlt. Gott redet nicht, wie~ ein
Mensch redet. Wahngedanken, Meinungen, un-
bestimmte Silben und Worte, er spricht Sache
durch Sache, Tat durch Tat, Wahrheit durch
Begebenheit und Wahrheit. Kein Schritt un-
seres Lebens, kein geratener oder mißratener
Erfolg, kein Gutes und Übel, für das wir kön-
nen oder nicht können, ist ohne diesen Sinn,
ohne diese tiefe Beziehung auf unser Herz und
seine Belehrung und Bildung. Wohl dem, der
diese Sprache versteht, der auf jeden neuen
Wink derselben merkt.
Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal,
weil jeder Mensch seine Art zu sein und zu
handeln hat. In diesem Verstände nämlich be-
deutet Schicksal die natürliche Folge unserer
Handlungen unserer Art zu denken, zu sehen,
zu wirken. Es ist gleichsam unser Abbild, der
Schatten, der unsere geistige und moralische
Existenz begleitet. Daß es einen solchen Zu-
sammenhang der Dinge, mithin auch allge-
meine, beständige, mit uns fortgehende Resul-
tate unserer Handlungen und Gedanken gäbe,
kann niemand leugnen, denn wie die alte Phi-
losophie sagte, keine Wirkung ist ohne Ur-
sache, keine Ursache ohne Wirkung. Fleiß und
Trägheit, Klugheit und Torheit, Stolz und Nie-
derträchtigkeit, die oft ein und dieselbe Seele
besitzen und wechselnd teilen, Menschenhaß
und Menschengefälligkeit, Selbstsucht und
Liebe, alle haben und finden ihr Schicksal.
Früher oder später, nach Stärkung ihrer Kraft
von innen, oder nach Umständen von außen,
die Nemesis ist da, sie erscheint, sie ereilt.
Ich glaube, daß, wie wir geben, uns gegeben
werde, daß, wie wir richten, auch wir unser
Urteil empfangen; daß das kleinste und größte
Gute und Böse, seiner Art und Natur, nach,
vergolten werde in dieser und jener Welt. Dem
eigenen Schicksal entgeht niemand, oder die
Kette der ■ Natur müßte brechen, das Licht
müßte nicht mehr leuchten, die Flamme nicht
wärmen, der Schall nicht tönen, vorausgesetzt
daß menschliche Organe dieser Empfindungen
fähig sind, und daß man alles im großen, uner-
meßlichen Zusammenhange betrachtet. Ich bin
fest überzeugt, daß, je mehr unsere Aufmerk-
samkeit auf Dinge dieser Art gewandt und
unser reiner Sinn für den Zusammenhang der
geistigen und moralischen Welt, an deren Da-
sein, jetzt mancher zweifelt, geschärft würde,
uns ein neues Licht hierüber aufgehen müßte.
Das Schicksal scheint inkonsequent mit uns zu
handeln, weil wir selbst .inkonsequent sind. Es
ist mächtig groß, weil wir selbst sehr klein
sind. Gewöhnlich legt man dem Schicksal In-
konsequenzen bei und nennt diese Zufall. Es
gibt Zufälle in der Welt, und deren sind unend-
lich viele; um so mehrere treffen uns, je mehr
uns alles Zufall ist, d. i., je weniger wir kon-
sequent handeln. Da wird uns zuletzt alles
Zufall.-
Man durchgehe den Kompaß seines eigenen
kleinen Schicksals; das meiste, was wir ihm
zur Inkonsequenz anrechnen (das große Rad
der Dinge ausgenommen, auf welches wir ge-
flochten sind und das wir nicht zu lenken ver-
mögen), rührte von unserer eigenen Inkon-
sequenz her. Wir-blieben unserem Beruf nicht
treu; wir gingen aus unserem Charakter; da
verfolgte, da ereilte uns das Schicksal; d. i.
unsere Inkonsequenz stieß gegen seine kon-
sequente Natur an und zerstieß sich die Stirn
oder dem Faß den Boden. Wir fühlten, daß
wir nicht so handeln sollten; wir handelten al-
so und es mißlang.
Sei, wer. du sein sollst, und tue das Deine, so
wird dich das Glück, dein gutes Schicksal un-
gesucht finden; die schärfte Waage deines,
keines fremden Schicksals ist in dir.
ZUM GEDENKEN
Gerhard Schröder
Dt« Reihe der nationalsozialistischen Histo-
riker, die ihre Treue zu Führer und Reich mit
dem Heldentod besiegelten, ist um einen Namen
vermehrt worden. In den Kämpfen in der Nor-
mandie fiel als Hauptmann im Alter von
35 Jahren der Historiker Dr. Gerhard
Schröder, Stellvertreter de« Präsidenten
des Reichsinstituts für Geschichte des neuen
Deutschland«.
Gerhard Schröder gehörte zur alten Garde
im Hochschulkampf der nationalsozialistischen
Bewegung. Als Parteigenosse und SA.-Führer
stand er seit 1930 in der studentischen Be-
wegung, deren Organ ,,Der Deutsche Student"
er jahrelang al6 Hauptschriftleiter führte. Ata
Wissenschafter war er zunächst Mitarbei-
ter des Philosophen und Pädagogen Professor
Ernst K r i e c k , bei dem er an der Universität
Heidelberg promoviert hat. Seit der Gründung
des Reichsinstituts für Geschichte des neuerT
Deutschlands im Jahre. 1935 war Schröder als
erster wissenschaftlicher Assistent und Ge-
schäftsführer zugleich Stellvertreter des Präsi-
denten des Reichsinstituts und' als solcher der
nächste Mitarbeiter von Professor Walter
Frank. In seinem in den „Schriften des
Reichsinstituts für Geschichte des neuen
Deutschlands" erschienenen Buch ,,Geschichts-
schreibung als politische Erziehungsmaeht" hat
Schröder sich zu, Ernst Krieck und Walter
Frank als den bestimmenden Persönlichkeiten
seiner eigenen Entwicklung bekannt und seine
Grundauffassung von der nationalen und poli-
tischen Mission der Geschichtswissenschaft
entwickelt. Am organisatorischen Aufbau des
Reichsinstituts hat seine praktische Tatkraft
großen Anteil.
Schröder war damit ein führender Kopf einer
wissenschaftlichen Kampfgemeinschaft, die
durch die Persönlichkeit von Walter Frank ge-
staltet und vorangeführt wurde. Zu ihr gehörte
auch Kar! Richard Ganzer. Nun, da Schrö-
der und Ganzer gefallen sind, kann und soll
es ausgesprochen werden, daß mit dieser
Kampfgemeinschaft von Walter Frank die na-
tionalsozialistische Erneuerung der Geschichts-
wissenschaft eindeutig am weitesten vor-
angetrieben wurde. Aber über da6 eigentliche
Gebiet der Geschichtsforschung hinaus ist hier
ein Vorbild nationalsozialistischer Wissenschaft <■
am Werke gewesen, das von besonderer Größe
war. Walter Frank ist es gelungen, fähigste
junge Wissenschafter um sich zu versammeln
und aus einem Ethos heraus mit ihnen zu wir-
ken, das den vorwärtstreibenden Geist der
deutschen Revolution vereinigte mit den hohen
Traditionen echter deutscher Wissenschaft. Die
Impulse, die von hier ihren Ausgang nahmen,
gehören für immer zu den bedeutenden
Zeugnissen des wissenschaftlichen Lebens in
der Gründungszeit des nationalsozialistischen
Volksreiches. Der Krieg hat die Männer dieser
Kampfgemeinschaft auseinandergeführt und in
die Stunde der höchsten soldatischen Bewah-
rung hineingestellt.
Gerhard Schröder war der Typus des jungen
politischen Soldaten des Nationalsozialismus.
Seit Kriegsbeginn 6tand er in der Truppe. Er
hat vor allem den polnischen und den russi-
schen Feldzug mitgemacht und wurde durch
das Eiserne Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Als
Hauptmann hat er zuletzt bei St. Lo an Stelle
des Verwundeten Bataillonskommandeurs sein
Bataillon geführt. Im Kampf an der Spitze sei-
ner Soldaten ist er gefallen.
Der Nationalsozialismus gedenkt dieses toten
Kämpfers in Trauer; aber zugleich in der Ge-
wißheit, daß dieser Tapfere seinen eigenen
Heldentod nur als Aufruf zu neuem Kampf und
Einsatz verstanden haben will. Wie Leo
P1 e y e r und Karl Richard Ganzer, seine
Kameraden und Freunde im Reichsinstitut für
Geschichte des neuen Deutschlands, so ist auch
Gerhard Schröder in dem fanatischen Glauben
gefallen, daß um die Größe des Vaterlandes
jedes Opfer gebracht werden, und daß am
Ende aller Opfer und Kämpfe der Sieg des
Führers und des Reiches stehen müsse.
DEUTSCHE LANDSCHAFT
»tud. art. Hauptmann Georg Hieronymi, Staad. Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt a. M.
(Aufn.: Bildarchiv Reichsfachgruppe Bilden und Bauen)
FAMILIEN-ANZEIGEN
(Vir haben uns verlobt t Marlanne
GeHck», Dr. rer. pol. Walter Renz,
Persönlicher Referent des Reichsstu-
dentenführers. Linz a. d. D., Richthofen-
straße 42, Salzburg, Residenzplatz 1,
30. Juli 1944
hre Verlobung gestatten sich anzu-
zeigen] Gisela Hörmann, cand. phil.,
Dr. Willi-Karl Schmitz, Dipl.-Volks-
wirt, Leiter des Studentenwerks Heidel-
berg. Brackwede-Bielefeld — Ludwigs-
hofen/Rhein, Heidelberg, im Aug.1944
*ire Vermählung geben bekannt: Schrift-
leiter Hans-Joachim Häupler, stellv.
Reichsfachgruppenleiter Presse, Film,
Rundfunk in der Reichsstudentenfüh-
rung, stud. phil. Helga Häupler,
geb. Neidhardt. Hamburg, 25Julil944
Mechthild Fröhner Y 12. 8. 44. Bri-
gitte Fröhner, geb. Camphausen;
Studentenführer Leutnant d. R. Rolf
FrÖhner. Bad Elster, Mütterheim.
Getreuseinem Fahnen- *
*eide fiel am 28. Juni aBk
1944 im Osten bei flJPk
einem Durchbruch an
der Spitze seiner Ka- ^
nonlere unser geliebter Sohn und
Bruder, der
Student der Rechtswissenschaft
Lotbar Bauer
Leutnant in einem Art.-Regt.
Im Alter von 23 Jahren. Er starb,
damit Deutschland lebe.
Kemnathen üb. Parsberg, 12. 8. 44.
In tiefer Trauer: Heinrich u. Jose-
flne Bauer, geb. Stümpfler, Haupt-
lehrer In Kemnathen, Eltern j
Günther Bauer, Uffz., stud. jur.,
t. Z. Ostfront, Bruder} Rosemarie
Bauer, Krankensc hwester, Schwe-
ster.
In höchster soldati- *
scher Pflichterfüllung JmL
fand mein innigstge- flJT^
liebter Gatte, unser ^B*
Sohn, Schwiegersohn,
Bruder, Neffe, Vetter u, Schwager
Ritterkreuzträger Oberleutnant
Parteigenosse
Edwin Bader
Studentenführung Wien
am Mittwoch, den 12. Juli 1944,
im 29. Lebensjahre den Fliegertod
für Führer, Volk und Reich.
Wien (XI., Hauptstr. 34, X., Leeb-
gasse 100), den 20. Juli 1944.
In tiefer stolzer Trauer: Elfriede
Bader, Gattin; Johann u. Anna
Bader, Eltern; Marie Sperl, geb.
Beider, Schwester; Norbert FrÖ-
mel, Schwiegervater, und aamt-
liche Verwandten,
Unser lieber Sohn, A
guter Bruder, Onkel ^Hfc
und Schwager
Parteigenosse *
stud. Inn.
Bodo Manuel
Uffz. in einem Pionler-Batl. (mof.),
ehemal. Studentenführer an der
Staatsbauschule Frankfurt/Oder,
Inhaber des Sturmabzeichens, des
KVK. 2. Kl. mit Schw., der Ost-
medaille, des Verw.-Abzeicheni
und anderer Auszeichnungen
fiel am 10. Juli 1944 im Alter von
25 Jahren für Führer und Vater-
land im Kampf um Großdeutsch-
lands Freiheit in Italien.
Alt-Drewitz über Küstrin, 27. 7. 44.
In stqlzer Trauer/ Paul Manuel,
Maurermeister; Elise Manuel, geb.
Rex; Ruth Hädrich, geb. Manuel)
Gerhard Hädrich, Hauptfeldwebel,
z. Z. im Felde; Wolfgang u. Gerd-
Wilmar Hädrich.
Am 7. August fiel im a
Osten für Führer und MSL
Volk mein heißgelieb-
ter Mann, unser treuer, ^jP
ältester Sohn, Bruder, w
Schwager, Schwiegersohn, EnkeJ,
Onkel und Neffe
Dr. Jur.
Heinz Gering
Oberlt. u. Komp.-Chef in der Fall-
schirm-Panzer-Dlvlslon „Hermann
Göring", Inn. des EK. i. u. 2. Kl.
und anderer Auszeichnungen
im 37. Lebensjahre. Sein Leben
endete wie das seiner beiden Brü-
der in höchster soldatischer Pflicht-
erfüllung.
Bad Oeynhausen (Königstraße 23),
Wiesbaden (Thomaestraße 5).
Charlotte GÖring, geb. Seelhof?
Prof. Heinrich Göring u. Frau Dora,
geb. Barth; Major der Luftw. Fritz
Göring u. Frau Gretel, geb. Rup-
pert; Doris Haase, geb, Göring,
und Dr. Alois Haase; Llssy Strich,
geb. Göring, u. Dr. Reinhard Strich;
Hptm. d. Luftw. Albrecht Göring;
Wilhelm Seelhof und Frau; Frau
Auguste Barth; Hermann Göring,
Reichsmarschau des Großdeutschen
Reiches.
Unser herzJieber zwei-
ter Sohn u..Bruder, der
Student der Luftfahrt-
wissenschaft an der
TH. Berlin
♦
Gerd Bernhardt
teutn. u. Startelführer 1. e. Jagd-
gruppe, Inh. des EK. 1 u. 2, dei
Verw.-Abi., der Frontflugspange,
des Segelflieger-C-Abzetchens
hat im Luftkampf ira Südosten den
Heldentod gefunden.
Erfurt (Pfalzburger Str. 28)," Juli 44!
Provinzialoberbaurat Bernhardt u.
Frau Marialuise, geb. Orth; Horst
Bernhardt, Obergefr., vermißt in
Stalingrad; Carla Maria Bernhardt,
stud. med. techn.
Auf dem Felde der A
Ehre fiel In der Nor- /BL
mandie am 12. Juli
1944 im Alter von 36
Jahren als Bataillons-
führer mein lieber Mann, unser
lieber Vater, Sohn, Bruder und!
Schwiegersohn
Hauptmann
Dr. Gerhard Schröder
Stellvertreter des Präsidenten des
Reichsinstituts für Geschichte des
neuen Deutschlands
Inh. des EK. 2, des Inf.-Sturmabz.
In Silber, des KVK. 2. KL u. der
Ostmedaille
Der Nationalsozialismus verliert
in ihm einen seiner ältesten und
glühendsten Kämpfer, die deutsche
Geschichtswissenschaft eine ihrer
hoffnungsvollsten Begabungen. In
seinem letzten Briefe schreibt er:
Am Sieg ist uns kein Zweifel,
wenn die Weltgeschichte ihren
Sinn haben soll."
Berlin-Lankwitz, Dillgesstraße 18,
jetzt Strobl b. Salzburg, Haus 120.
Für die Familie: Frau Herta
Schröder, geb. Haubenreißer,
mit Helmut, Dietrich, Hiltrud
und Ulrich.
Im Gegenangriff fiel
an der Spitze seine*
Zuges im Süden der
Ostfront unser lieber
Sohn
Leutnant 1. e. Füsilier-Regiment
Max Lothar Böker
*
Inh. des EK. 2, des Sturmabz., des
Verw.-Abz,, Jungbursche der Ka-
meradschaft „Wartburg", Hoch-
schulgruppe T.H. Dresden
geb. 1. Dez. 1921 gef. 2. Mai 1944
Ein tapferer, vorbildlicher deut-
scher Offizier, geliebt von seinen
Leuten, einsatzbereit bis zum letz-
ten Atemzug.
Leipzig C 1, Sidohienstraße 67/111.
Dr.-Ing. Robert Böker u. Frau.
Im Kampf für Freiheit
u. Recht gab auch unser
lieber u. letzter Sohn
Parteigenosse
Karlheinz Pechta
Obergefr. In einer Panzer-Divlslon
Inhaber des EK. 2
Y 1». U. 1923 A 22. 1. 1941
sein Leben. Lang leb« der Führer,
ewig da« Reich und der national-
sozialistisch« Widerstandswille 11
Gelsenkirchen, Berlin - Spandau,
Oberhausen, Oberpleis, Bottrop,
Essen, Duisburg-Meiderich, Im
Einsatz und im Felde.
Familien Otto und Heinrich Pechta.
In Ausübung seines
Dienstes verunglückte
am 23. 5. 1944 in Tirol
unser Sohn, der Langa-
marck-Student
Leutnant
Hermann Lubensky
Im Alter von 21 Jahren tödlich. Das
unerbittliche Schicksal nahm uns
einen hoffnungsvollen und gläubig
für sein Vaterland streitenden Jun-
gen.
Familie Walter Lubensky.
Unser geliebter, ein-
ziger Sohn u. Bruder
stud. ehem.
Karl Frister
Oblt. Ii. Kp.-Chal 1. t. Gren.-Rgt.,
ausgez. mit dem EK. 1 u, 2, dem
Int.-Sturmabz. u. dem Verw.-Abz.
geb. 9. 12. 1920 gest. 3. 4, 1944
ist seiner Im Osten erlittenen
schweren Verwundung erlegen.
München (Destouchesstraße 21).
Heinrich Frister mit Frau Amalle,
geb. Lindner, und Tochter Irmgard.
Am 30. April erreichte
uns die unfaßbare
Kunde, daß unser He-
ber, einziger Sohn,
Enkel, Bruder, Onkel
und Neffe
stud. Ing.
Günter Bilabel
Leutnant
Inh. des EK. 2 u. and. Auizeichn.
kurz vor Vollendung seines 22. Le-
bensjahres in den Kämpfen im
Osten gefallen ist u. »o aein Leben
voll Jugendfrohen Tatendrangs und
kSmpferischen Einsatzes für Führer
und Vaterland gegeben hat.
Heidelberg (WerderstraBe 32),
den 4. Mai 1944.
In stolzer Trauer: Professor Dr.
Fritz Bilabel u. Frau Berta, geb.
Barth; Fahnenjunker-Feldwebel
Ruthard Hammer, Arzt, u. Frau
Teje, geb. Bilabel.
Im Osten fiel mein ge- A
liebter Sohn, unser £SL
lieber Bruder und "tf/
Schwager, der
Unteroffizier
Werner Schild
itud. rer. fer.
Im Alter von 26 Jahren In treuer
Pflichterfüllung für Großdeutsch-
land.
Halle/S., Marktplatz 11.
In tiefer Trauer: Dr. med. dent.
Paula Schild; Dr. med. dent.
Christel Brlschke, geb. Schild;
Stabsarzt Karl-Wilhelm Schild,
z. Z. im Osten; Funker Erhard
Schild; Frau Hildegard Schild,
geb. Deutsch; Stabsarzt Dr. med.
ljeinz Brischke, x. Z. im Osten.
IFAMILIEN-ANZEIGEN finden
In studentischen Kreisen weiteste Verbreitung.
Seite 10 / Die Bewegung / August 1944