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He f t 1 D a s B u ch

indischen Händlern große Aufregung. Sie weigerten sich, ihre in dieser
Straße gelegenen Läden zu öffnen, wenn dort Bäume gepflanzt würden,
und sagten: „Unter dieſen Bäumen iſt es uns unmöglich, Geſchäfte zu
machen.“ ; R.

css Wort genommen. Betrunkene Bauern waren im Wirtshaus an-
einandergeraten. Eine böſe Hauerei war ausgebrochen, und eines Tages
ſtand ein Dutzend Männer vor dem Amtsrichter, der zwar ſelber einem
guten Trunk nicht abhold, aber doch über die wüſte Keilerei und ihre
Folgen weidlich ergrimmt war. Nachdem er das Urteil geſprochen hatte,
konnte er nicht anders und hielt den raufluſtigen Bauern eine hane-
büchene Standrede. Zuletzt ſagte er: „'s iſt ſchon wahr, ihr ſeid recht üble
Burschen, und es geſchieht euch ſchon recht, daß ein paar von euch diesmal
gehörig blechen und brummen müssen. Eine Schand)’ iſt's, wie ihr ſauft.
Jawohl, wahr iſt's, ihr hockt jeden Tag im Wirtshaus, und wenn man auf
jedes Haus im Dorf, in dem nachts einer mit einem Rauſch heimkommt,
ein Fahnerl aufstecken tät’, wär's Dorf 's ganze Jahr beflaggt. Geht's
heim. Beſsert's euch, damit ich nit ewig ſo ein G'frett mit euch haben
maß.“

Die Bauernbursſchen zogen mäuschensſtill ab.

Am anderen Tag aber bauſchte ſich auf dem Haus des Amtsrichters eine
Fahne luſtig im Wind. Wer die hinaufgeſteckt hatte, konnte der Amtsrichter
nie herausbringen. Aber im ganzen Bezirk ſah er eine Weile liſtig ſchmun-
zelnde Gesichter. J. O. S.

Warum einer keine Ohren braucht. In früheren Jahrhunderten kam
es oft zu recht derben Handlungen, die aber von den Menſchen nicht
als roh angesehen und verurteilt wurden. Man konnte über Vorkomm-
niſſe lachen, die von uns als Brutalität unverzeihlichſter Art empfunden
würden. Beſonders mit Tieren erlaubte man Jich in einer Weiſe umzu-
gehen, die uns heute unglaublich erſcheint. Wollte ein Menſch deinen
Widersacher ärgern, ihm einen groben Schimpf antun, ſo mißhandelte
oder verſtimmelte er ein Tier, das ſeinem Feind gehörte.

Ein Türke, der mit seinem Nachbar Huſſein in Unfrieden lebte, ſchlich
ſich in der Nacht in den Stall Huſſeins und ſchnitt einem ſtattlichen Esel
beide Ohren ab.

Als Huſſein am andern Morgen ſah, was ſeinem Eſel widerfahren war,

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wußte er gleich, wer ihm dieſen Schabernact geſpielt hatte. Das anſehnliche
Tier war ſchimpfiert und wertlos.

Zornig lief Huſſein zum Kadi, dem er laut klagte, was ihm angetan
worden sei. Er verlangte gerechte Sühne.

Allah mochte wiſſen, warum der Kadi an dieſem Morgen so übel
aufgelegt war. Huſſein merkte bald, daß der Richter nur mit halbem
Ohr auf die beweglichen Klagen hörte. Zuletzt ſagte der Kadi un-
wirsch : „Was erhebſt du da für ein Geschrei? Mach’, daß du fortkommſt!
Ob dein Esel Ohren hat oder nicht, iſt gleichgültig. Einen Karren kann
er immer noch ziehen, und zum Tragen einer Laſt braucht er auch keine
Ohren.“

Während der ganzen Szene war ein vornehmer Moslem im Raum ge-
wesen. Er stand in einer Ecke, wo der Kadi ihn nicht ſehen konnte. Nun trat
er ärgerlich vor und sagte : „Du biſt ein übler Richter! Dir sollte man gleich-
falls die Ohren abſchneiden, denn auch du brauchſt keine, da du die Klagen
eines Beschimpften nicht hören woillſt.“ H. Crus.

Drollig umſchrieben. Zwei ältere Herren, die ich seit ihrer gemein-

Tam verlebten Jünglingszeit nicht mehr begegnet waren, trafen Jich auf

einer Reiſe und erzählten einander, wie ihr Leben verlaufen war. Als
die Rede auf ihre Söhne kam, die alle ſchon verheiratet waren, fragte der
eine : „Was sind denn deine Söhne geworden?“ Er bekam zur Antwort:
„Dereine jodelt und rodelt, der andere modelt.“ Der eine Sohn war Sports-
mann, der andere Bildhauer. „Das ist ja famos,“ ſagte der zweite Jugend-
freund: „Einer von meinen Söhnen heilt, der andere heult.“ Der eine
Sohn war Arzt, der andere Sänger geworden. M. L. S.

Heimgeſchickt. In einer Geſellſchaft prahlte ein alberner Geldprotz,
der auch als ſtarker Eſſer bekannt war, mit seiner reichen Garderobe und
ſchilderte umständlich, wie viele Pelze er beſäße. Es zeigte sich, daß unter
seinen Winterkleidern Pelzgarnituren von Tieren aller Art vorhanden
waren: Hamſter, Marder, Blaufuchs, Zobel, Biber, Otter und Skunks.
Einer dieſer Pelze war immer kostbarer als der andere. Das Gerede des
Modegecken ward einem der Zuhörer endlich doch zu dumm. Er ſagte zu
dem Schwätzer: „Ich glaube, Sie haben einen Pelz vergessen, den Sie alle
Tage tragen, den Schafspelz! Und dann könnten Sie Jich noch einen Pelz
aus dem Jell eines Vielfraßes machen lasſen." P. R. S.











Rätſsel-Ecke







Rätlſel

Bilderrätsel

Kapſselrätsel



Von den beiden Metallen Eisen, Blei streiche man
eine Silbe weg, und es bleibt das übrig, woraus Gott
die Welt erſchaften hat. q,























Buchſtabenrätſel
a | a | B| e | D| n | 1. Sinn
xſuſéſeſ tſ ü 2. Dichtungsart
E [ xl ul s | [ 6 | 8. Gewürz
a |U | 1 Ef 1. Stadt in Vorderasien
e ſuſ u | o ſr | R | 5. Teil der Kirche
R | R J R | R ] v | w) 6 Beruf









§ Aus nachſtehenden Wörtern ſollen je drei nebenein-
] |) anderſtehende Buchſtaben entnommen werden; die

richtig aneinandergereiht einen Wahlſpruch ergeben.
Indien, Secjung1ier, Girgenti, Mazurta, Rattatr,

Arkadien, Stegreiſ, Biſerta, Montezuma, Reparation.



Silbenrätsel

Aus den Silben: a, bach, bal, bend, berg, bram,
bro, che, ci, de, des, di, di, e, ei, em, en, eu, fel, gel,
i, im, in, ker, la, le, lert, li, lo, ma, me, me, mor,
[nar, nel, nen, o, phirx, pi, pi, ra, re, ri, rus, ſîa, ſa,
sep, îes, ſonn, fü, ia, tan, tel, ti, tra, tus, wa find
J | zwanzig Wörter zubilden, deren Anfanys- und Endbuch-
sſtuben, beide von oben nach unten geleſen, ein Wort
von Fr. v. Logau ergeben.

Bedeutung der Worter : 1. Wochentag, 2. Pflanze,
3. germuniſcher Volksſtamm, 4. Sundainſel, 5. deutſches
Gebirge, 6. Schillerſche Dramengeſtalt, 7. Gedichtsart,







Die Buchstaben in obiger Figur ſind derart zu
ordnen, daß die wagrechten Reihen Wörter von bei-
gefügter Bedeutung ergeben und die erste und letzte

Kreuzworträtſel

8. Edelll ein, 9. röm. Geſschichtſchreiber, 10. Radiumbad
in Sachsen, 11.Fluß in Spanien, 12.Oper von Strauß,
13. aſiatiſches Land, 14.griechiſcher Tragiker, 15. deutscher



ſenkrechte Reihe je einen Dichter bezeichnen.

m ' m -





Zeiträtsel



Zug
Als jüngst in unſerm Ort die Eins fand Zwei,





Da stritt man fich mit ſchrecklich viel Geschrei, m m
Als ich dies hörte, fiel mir plötzlich ein, 5 |





Traun ~ auf dem ganzen tann's nicht ſchlimmer ſein. m

m -



Sprichwörterrätſel s. | |























mw

Ein Lot Glück ist besser als zehn Pfund Weisheit.

R §ltc;1. 18:Inteku ct. 60 CU t G ESt

m : m

S Kammùrätſel

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m. 2 8 s s

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f s ſst t-

[W [Y Statt oe Mzca Scots Z6 Fs: ſo daß





Wer nicht hören will, muß fühlten. Hunger ist der
beſte Koch. Jeder Menſch hat seine Fehler. Lügen
| haben kurze Beine. ;
; Wenn man jedem der vorsſtehenden Sprichwörter

ein Wort entnimmt, erhält man wiederum ein be-
kanntes Sprichwort.





Die zu erratenden Wörter haben folgende Bedeu-
tung : In denſen tr echt en Reihen: 1. Freur d, 2. Vieh-
futter, 3. Erdteil, 7. Bewohner einer britiſchen Inſel ;
in den wagrechten Reihen: 4. Stadt aun Sizilien,
5. Getränk, 6. Körperteil, 8. ſpaniſcher Pfeffer.



der Rücken des Kammes einen deutſchen Dichter be-
zeichnet und die Zähne: 1. indisches Reich, 2. deutſchen
Fluß, 3. Wüſtenſtirich, 4. bibluche Perſon.







Auflöſungen im nächſten Heft


 
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