Hänschen war zum ersten Male
beim Zahnarzt. Als Niederschlag
d es schmerzlichen Erlebnisses kommt
nachher die Frage von des Kleinen
Lippen: „Mutti, können Zahnärzte
auch in den Himmel kommen?"
Mein Bekannter Schnullrich ist
ein riesig netter Kerl, aber in
Liebessachen ein windiger Bruder.
Nachdem er mit Lottchen zwei
Jahre „ging", will er jetzt die
Tochter vom Grotzkaufmann B.
heiraten. Datz das nur eine Geld-
heirat sein soll, gibt er offen zu.
„Sagen Sie mal,Herr Schnull-
rich," beginne ich meine Bekeh-
rungsversuche, „wollen Sie nicht
lieber den Weg gehen, den Ihnen
Gott Amor gewiesen?"
„Wissen Sie, mein Lieber," gibt
darauf der Zyniker zurück, „Amor
is janz schön, aber er amortisiert
sich zu schwer."
Richter: Angeklagter, hatten
Sie bei der Tat einen Genossen?
Angeklagter: I, 'n paar
Nordhäuserkönnen'swoll gewesen
sin.
Mein Dackl, den mag i,
Dös Viecherl is g'scheit,
Mi ärgern die andern,
Und er ärgert d' Leut.
Ja 's Geld is halt allweil
A b'sondere Sach;
Je mehr, datz dir's Freud macht,
Je schneller latzt's nach.
Arzt: Und wie ist es denn in
der Nacht, schlafen Sie gut?
Patient: Kein Auge kann ich
zu tun, die ganze Nacht wälze ich
mich schlaflos im Bette herum.
Arzt: Hm, da werde ich also
ein Schlafpulver verschreiben.
Patient: Meinen Sie, datz
die Wanzen das einnehmen?
Klassenhaß
Ein großer Rechenkünstler fuhr
mit seinem Freund im Schnellzug
neuen Taten entgegen. Entlang
der Bahnlinie zog eine Schafherde
ihres Weges.
„13,27, 49,85,123,179," zählte
der Rechenmeister.
„Lieber Gott, wie machst du
denn das, all die vielen Schafe zu
zählen?" fragte der Freund.
„Ach, das ist ganz einfach," war
die Antwort, „ich zähle die Beine
und dividiere mit vier."
„Sie sehen zum Küssen aus,"
sagt der junge Mann.
„Ach, das haben schon viele ge-
sagt," erwidert sie schüchtern.
„Darüberbrauch en Siedoch nicht
so unglücklich zu sein," meint er.
„Ach, sie sagen es alle nur, sie
tun es nie," flüstert sie errötend.
Gustav sagt immer, er möchte mich auffressen vor Liebe!
— Dem hat der Arzt wohl reizlose Kost verordnet?
Hausfrau : Es ist schrecklich, Anna, wie lange Sie brauchen, um das
Essen fertigzubringen! Was würden Sie nur machen, wenn ich Ihnen
nicht immer die halbe Arbeit abnehmen würde?
Köchin: Kündigen!
Gehören diese Zähne und der
Zopf deiner Mutter?
— Nein, der Tante! Meine
Mutter ist aus einem Stück!
Kurtchen betet: „Ich bin klein,
mein Hemd ist rein!"
Der Humor in der Zeitung
Eine junge kinderlose Witwe
sucht eine Stelle als Mädchen.
(„ Frankfurter Jntelligenzblatt",
11. Oktober 1881.)
Ich habe die Massage meiner
verstorbenen Tante übernommen
und bitte, das ihr geschenkte Ver-
trauen in ihrer fünfunddreitzigjäh-
rigen Tätigkeit auch auf mich zu
übertragen. Luise Wolter, Mas-
seuse, Luisenstratze 11-
(„Mecklenburgische Nachrichten",
15. August 1924.)
Kaninchen, guter Sänger, mit
Bauer und Ständer, 20 Mark.
Walfischstratze 8.
(„Bremer Nachrichten"
Nr. 141,1924.)