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Wunder der Welt: Ein tausendjähriger Ölbaum
Der Baumriese, dessen Stamm groteske Formen zeigt, steht im Bergland der Baleareninsel Majorka. (Phot. Kester)
Aber sie ist Wachs in seiner Hand. Sie legte sich wieder nieder.
Es war doch auch hier viel zu sorgen, und sie fragte sich, was
eigentlich aus ihrer Zukunft werden sollte. Es gab hochgestellte
Damen, die sich ihr Brot verdienten. Das war solch ein weiter,
unheimlicher Begriff.
Andere hatten Heiraten gemacht, tief unter ihrem Stande. Die
Prinzeß Margarete Elisabeth, die kleine Thüringerin, die schon
etwas sehr in die ledigen Jahre gekommen war, hatte einen Herrn
Schulze aus Berlin geheiratet. Lederhändler im großen. Sie hatte
es besser als früher und verlangte, daß alle Post an sie aufgegeben
wurde unter der Adresse: Ihrer Hoheit Frau Schulze. — Sie
war eine Cousine von Marias Mutter gewesen.
Es lachte in ihr, als sie sich vorsagte: Meine fürstliche Tante,
Frau Schulze.
Und mit dem Lachen kam Behagen, und mit dem Behagen
kam Schlaf.
Ein jäher Schlag an ihrer Tür, sie flog in die Höhe.
Lärm war im Hause. Von unten her kam Geschrei von Weiber-
stimmen, im Kanal riefen Männer, da schienen Gondeln zu hal-
ten. Der Schein von Magnesiumfackeln flog hell und flackernd
über die Zimmerdecke. Maria saß, vom Schlag erschreckt, aufrecht
im Bette und lauschte. Da wurde zum zweitenmal an die Tür
geschlagen. Jetzt Elenas Stimme: „Maria, um Gottes willen,
wach' doch auf! Schnell doch, schnell!"
Herausspringen und ein Morgenkleid überwerfen war eins.
Sie war schon an der Tür. Da flog die auf, Elena stand im
Rahmen. „Bist du wach? Zieh dich an. Giulietta soll eilig deine
Sachen packen. Wir müssen fort."
„Packen? Fort?" Sie sah hinter der Schwester Fredi Hoch-
heim, und eine ganz irre Idee kam. Hatte der — War Elena ihrem
Gatten untreu gewesen? Was tat der Fredi hier in der Nacht in
ihrem Schlafzimmer?
„Schnell, schnell!" mahnte der Vetter und schob sie in ihr
eigenes Zimmer zurück. „Laß dir helfen von der Giulietta, wenn
du es nicht allein kannst. Alles in die Koffer hinein, wie es kommt.
In einer Viertelstunde hole ich euch ab. Sie suchen jetzt noch Sergei
Wladimirowitsch. In diese Zimmer werden sie hoffentlich so
schnell nicht kommen. Ich hole eine Gondel an die Hintertür. Eilt
euch! Eilt euch!"
Es währte keine Viertelstunde, da war er wieder da, packte zu
wie ein Lastträger, schleppte mit Giulietta, die am verstörtesten
von allen war, Koffer und Körbe die Hintertreppe hinunter und
sagte: „Sie lassen euch hinten fort. Es liegt ihnen selber nicht
daran, den Lärm noch zu vergrößern. Aber wenn morgen große
Nachsuchung gehalten wird, muß das Haus leer sein."
Hinten an der engen Tür — Maria hatte das Haus noch nie durch
diesen Ausgang verlassen — schaukelte das Fahrzeug in tiefem
Dunkel auf dem Kanal. Als sie sich gesetzt hatten, die Sachen ver-
staut waren und die Ruder zum ersten Strich eintauchten, glitt
eine zweite Gondel hart an sie heran, und ein Mann beugte sich
zu ihnen hinüber.
„Papiere und Geld." Eine Tasche flog Elena in den Schoß.
Wunder der Welt: Ein tausendjähriger Ölbaum
Der Baumriese, dessen Stamm groteske Formen zeigt, steht im Bergland der Baleareninsel Majorka. (Phot. Kester)
Aber sie ist Wachs in seiner Hand. Sie legte sich wieder nieder.
Es war doch auch hier viel zu sorgen, und sie fragte sich, was
eigentlich aus ihrer Zukunft werden sollte. Es gab hochgestellte
Damen, die sich ihr Brot verdienten. Das war solch ein weiter,
unheimlicher Begriff.
Andere hatten Heiraten gemacht, tief unter ihrem Stande. Die
Prinzeß Margarete Elisabeth, die kleine Thüringerin, die schon
etwas sehr in die ledigen Jahre gekommen war, hatte einen Herrn
Schulze aus Berlin geheiratet. Lederhändler im großen. Sie hatte
es besser als früher und verlangte, daß alle Post an sie aufgegeben
wurde unter der Adresse: Ihrer Hoheit Frau Schulze. — Sie
war eine Cousine von Marias Mutter gewesen.
Es lachte in ihr, als sie sich vorsagte: Meine fürstliche Tante,
Frau Schulze.
Und mit dem Lachen kam Behagen, und mit dem Behagen
kam Schlaf.
Ein jäher Schlag an ihrer Tür, sie flog in die Höhe.
Lärm war im Hause. Von unten her kam Geschrei von Weiber-
stimmen, im Kanal riefen Männer, da schienen Gondeln zu hal-
ten. Der Schein von Magnesiumfackeln flog hell und flackernd
über die Zimmerdecke. Maria saß, vom Schlag erschreckt, aufrecht
im Bette und lauschte. Da wurde zum zweitenmal an die Tür
geschlagen. Jetzt Elenas Stimme: „Maria, um Gottes willen,
wach' doch auf! Schnell doch, schnell!"
Herausspringen und ein Morgenkleid überwerfen war eins.
Sie war schon an der Tür. Da flog die auf, Elena stand im
Rahmen. „Bist du wach? Zieh dich an. Giulietta soll eilig deine
Sachen packen. Wir müssen fort."
„Packen? Fort?" Sie sah hinter der Schwester Fredi Hoch-
heim, und eine ganz irre Idee kam. Hatte der — War Elena ihrem
Gatten untreu gewesen? Was tat der Fredi hier in der Nacht in
ihrem Schlafzimmer?
„Schnell, schnell!" mahnte der Vetter und schob sie in ihr
eigenes Zimmer zurück. „Laß dir helfen von der Giulietta, wenn
du es nicht allein kannst. Alles in die Koffer hinein, wie es kommt.
In einer Viertelstunde hole ich euch ab. Sie suchen jetzt noch Sergei
Wladimirowitsch. In diese Zimmer werden sie hoffentlich so
schnell nicht kommen. Ich hole eine Gondel an die Hintertür. Eilt
euch! Eilt euch!"
Es währte keine Viertelstunde, da war er wieder da, packte zu
wie ein Lastträger, schleppte mit Giulietta, die am verstörtesten
von allen war, Koffer und Körbe die Hintertreppe hinunter und
sagte: „Sie lassen euch hinten fort. Es liegt ihnen selber nicht
daran, den Lärm noch zu vergrößern. Aber wenn morgen große
Nachsuchung gehalten wird, muß das Haus leer sein."
Hinten an der engen Tür — Maria hatte das Haus noch nie durch
diesen Ausgang verlassen — schaukelte das Fahrzeug in tiefem
Dunkel auf dem Kanal. Als sie sich gesetzt hatten, die Sachen ver-
staut waren und die Ruder zum ersten Strich eintauchten, glitt
eine zweite Gondel hart an sie heran, und ein Mann beugte sich
zu ihnen hinüber.
„Papiere und Geld." Eine Tasche flog Elena in den Schoß.