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170

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sauberen Kindes in wohlgeordnetem Zustand.
Der Spielwagen in seiner Ecke sieht aus, als
schmunzle er leise, als wisse er Dinge, die keinen
fremden Besuch das geringste angehen,
geräumiges Inneres hat vorhin, beim
stürmisch schnellen Aufräumen, bereit-
willig und ohne sich zu sperren, wie die

Nachdruck aus dem Inhalt Lieser Zeitschrift unterlagt / Übersetzungsrecht Vorbehalten / Anschrift für Einsendungen: Schriftleitung Les Luchs für Alle, Stuttgart, Cottastr. iz, ohne Beifügung eines
Namens / Herausgegeben unter verantwortlicher Schriftleitung von Got.tlob Mayer in Stuttgart/ Verantwortlich für den Anzeigenteil: Georg Springer in Berlin/ In Österreich für
Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich: Robert Mohr in Wien I, Domgasse 4 / Für die Tschechoslowakei Herausgeber und verantwortlicher Redakteur Karl Kunschke, Privoz,
Dr. Venesgasse 9 / Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart

er Sohn des Hauses, vier Jahre alt, gesund und voll Leben und
Temperament, hat Besuch. Zwei Vettern, im gleichen Alter und von
ähnlicher Beschaffenheit, bemühen sich, in seiner Gefolgschaft mit sämtlichen
vorhandenen Spielsachen das herzustellen, was man im Süddeutschen
mit dem Wort „Kruscht", im Norden etwa mit „Krempel" oder „Kram" zu
bezeichnen pflegt.
Weil die Mutter zur eigenen Kinderzeit noch ein Erinnerungstürchen
offen stehen hat, weih sie, daß so ein richtiger „Kruscht", ein Durcheinander
von Puppen, Bauklötzen, Autos, Eisenbahnen, Bilderbüchern, Räder-
tieren, Teddybären, alten Postkarten, Fadenrollen, leeren Zigarrenkisten,
Knöpfen und ähnlichen Dingen, auf- und durcheinandergestapelt, für
ein Kind, das mittendrin sitzt, das Paradies bedeutet. Darum vertreibt
sie es auch nicht daraus mit warnend erhobenem Finger und dem gewich-
tigen Wort: „Du sollst nicht...!", sondern sagt: „Meinetwegen!" und
überläßt den erfreuten Sprößling sich selbst und seinem Spiel.
Die beiden kleinen Vettern haben sich nach Hause getrollt.
Lieber Himmel, wie sieht aber nun die Stube aus! Und dabei kommt
heute abend Besuch, und der Raum, der den Tag über Kinderspielstube war,
muß in einer kurzen halben Stunde in ein Speisezimmer umgewandelt sein.
„Vorwärts, du Schlingel! Hilf aufräumen!"
Eifrig packt er zu, rutscht unter Tisch und Stühle
nach bunten Gummibällen und Bausteinen.
Ja — und was ist das? Haben die Heinzelmänn¬
chen heimlich mitgeholfen? Kein Stück, das an das
Kinderspiel erinnert, ist mehr zu sehen. Nirgends
klafft eine Schublade, die sich nicht schließen und
ebensowenig mehr ganz aufmachen lassen will, weil
irgend ein Puppenarm vorwitzig in die Höhe stand
oder ein Schachteldeckel sich hinterlistig festklemmte.
Nur der große, grüne Spielwagen, mit dem sich
vorhin die drei Buben einen Weg durch ihr Spiel¬
zeugland gebahnt und in dem sie sich, zwischen den
Rollen der Passagiere und des Kutschers abwech¬
selnd, hin und her zogen, steht in seiner Ecke. So
harmlos, so bescheiden, sauber und nett steht er da —
der fremd ins Zimmer tretende Besucher ahnt wohl
gleich: „Aha! Hier sind Kinder!" Aber nur ein Ge-
fühl freundlicher Behaglichkeit wird bei ihm aus¬
gelöst. Er sieht ein sauberes, nettes, wohlgeordnetes
Spielzeug — und damit verbindet sich sofort, auto¬
matisch schnell, die Vorstellung eines ebenso netten,

ungefälligen Schubladen es gar zu gerne tun, all das in sich hineingeschluckt,
was einem kinderungewohnten Menschen noch schrecklicher ist als einem, der
neben den Kindern auch noch Sinn für ein aufgeräumtes Zimmer besitzt, in
dem weder auf dem Sofa der Teddybär sitzt noch auf den Stühlen Bau-
klötze liegen. Der Spielwagen ist der beste Freund des kleinen Jungen.
Wenn der Wagen „Dienst" hat, dann sitzt der Bub besonders gerne vorn
auf dem kleinen Kutscherbock und hat zwischen die Deichseln eines seiner
vielen Tiere, den Esel oder das Holzpferd, den Elefanten oder den Bären
eingespannt. Wenn der Wagen auch nicht fährt und Bär und Esel immer in
derselben gleichmütigen Ruhe verharren, seine kindliche Phantasie malt sich
doch aus, daß er nun durch Wiesen und Wälder und Felder fährt, zur
Großmutter oder zu den Chinesen. Dann wieder wird der geduldige Wagen
zum Frachtauto ernannt, Bauhölzer und Zigarrenkisten werden eingeladen
und als Frachtgut von einer Stubenecke zur andern transportiert. Oder
er fährt, als Eisenbahn oder elegantes Vergnügungsgefährt, die Puppen,
Männlein und Weiblein samt Hunden, Katzen und Kaninchen spazieren.
Wenn dann der Abend kommt und die Kleinen, müde vom Spiel,
schlafen, hat auch der Wagen Ruhe. Und in seinem breiten Innern schläft
alles, was den Tag über in ständiger Bereitschaft für die kleinen Leute
in allen Ecken lag. Und so, in außerdienstlichem
Zustand, als Hüter und Bewahrer des Spielzeug-
krames, wird er auch noch zum besonderen Freund
der Mutter, zumal wenn sie, im engen Miethaus
wohnend, keinen Platz zur Aufstellung eines Spiel-
schrankes hat.
Weihnachten ist nahe. Ein Vater, der geschickte
Bastelfinger hat, wird leicht noch einen ähnlichen
Wagen für seinen Sprößling fertigen und ihn unter
den Lhristbaum stellen können. Weniger geschickten
Vätern kann der Schreiner an die Hand gehen. Die
beigegebenen Zeichnungen zeigen ein Größenver-
hältnis, das dem Wagen ein gefälliges Ansehen gibt
und zugleich als brauchbar zu Spiel und zum Ord-
nunghalten ausprobiert ist. Er ist mitOlfarbe so bunt
angestrichen, wie das Kind es liebt, die Außenseite
vielleicht grün, die Innenwände leuchtend blau, die
Radnaben gelb. Wer Freude an der bunten Bauern-
malerei und das nötige Geschick dazu hat, kann den
Wagen auch in dieser Art bemalen, mit fröhlich
blauen, roten und gelben Blumen, Vögeln und Krän-
zen. Alte Bauernschränke, Truhen und Wiegen geben
hier manche Anregung. Die Deichseln sind zum
Hinaufklappen, und die Vorderachse des Wa-
gens muß leicht beweglich sein. Als Werkstoff
ist am zweckmäßigsten zwölf bis fünfzehn Milli-
meter starkes gehobeltes Weißbuchenholz zu
verwenden. Die Räder werden mit Gummi-
streifen versehen, die am Stück gekauft und
selber in die nötige Breite geschnitten werden.
Mit ihnen fährt der
Wagen lautlos und
sacht über Parkett
undSteinbödenund
stört selbst beim lu- "
 
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