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Für unsere Frauen

Heft

17

Älk FnllU / Von Marie Gerbrandk

orin besteht die Macht der Frau? In ihrem Liebreiz? In ihrer Güte,
Ausdauer, Geduld, Hingebung, Überredungskunst? — In jeder die-
ser Eigenschaften, und wenn mehrere vereint sind, wirken sie umso be-
zwingender. Schiller sagt:
„Mächtig seid ihr; ihr seid's durch der Gegenwart ruhigen Zauber.
Was die Stille nicht wirkt, wirkt die Rauschende nie."
Tatsächlich übt die bloße Gegenwart einer schönen Frau einen beruhigen-
den, erhebenden, freundlichen Einfluß aus. Doch die gütige, die liebevolle,
die Frau, von der man weiß, sie hegt innigste Teilnahme für andere, sie ist
stets zu Trost und Hilfe bereit — von ihr geht erst recht dieser Zauber aus.
Und er ist umso stärker, je unaufdringlicher und leiser — denn auch Bered-
samkeit braucht nicht laut zu sein — er sich entfaltet. Man nennt uns Frauen
das schwache Geschlecht. Der Schwäche steht es nicht an, sich vorzudrängen,
auf Wichtigkeit Anspruch zu machen, Stärke vorzutäuschen. Und wenn wir
uns recht wohl bewußt sind, daß viel auf den Posten ankommt, den wir ein-
nehmen, und Pflichtgefühl uns unsere Wichtigkeit stetig einschärft — wir
sollen kein Aufhebens davon machen. Der Mann tut es von seiner Arbeit
gewöhnlich nicht im Vollgefühl seiner Stärke, wir sollten's aus Bescheiden-
heit unterlassen. Es gehört zu unserem Stil. Ein mächtiger Strom des Ge-
schehens braust über unseren Köpfen dahin, wir können nie direkt in ihn
eingreifen, müssen dies den Männern überlassen — wie sollten wir nicht
bescheiden sein? Nur ein sehr oberflächliches und eitles Weib macht sich nicht
klar, was Ungeheures allein durch die Männer geschieht, und meint mit
ihrem Getändel wichtig zu sein, wenn sie nur geduldige Zuschauer findet.
Denn der echte Mann hat für den Stil des Weibes ein untrügliches Ge-
fühl. Er will es in seinem Bereich nur soweit an der Arbeit sehen, wie er
seine Mitwirkung braucht. Längst ist die Frau von seinem Spielzeug zu
seiner Kameradin aufgerückt. Doch auch als Kameradin ist sie ihm mit-
nichten seinesgleichen. Es bleibt eine kleine Schattierung: die geringere
Körper- und Denkkraft, die Zaghaftigkeit, die Schutzbedürftigkeit. In den
Augen des Mannes sehr liebenswerte Mängel, die seine edelsten Eigen-
schaften ins Feld rufen. Wir brauchen uns ihrer nicht zu schämen. Und ge-
stehen wir es uns nur: welche wahre Frau möchte im Manne nicht gern

den Stärkeren, Klügeren, Mutigeren sehen? Auch für die Unverheiratete gilt
das, für die der Mann als Freund oder Arbeitsgenosse in Betracht kommt.
Aber nun, in diesem nicht zu leugnenden Abstand, welch ein Feld der
Wirksamkeit für die Frau! Bei ihr ist die Friedensinsel, an die der Mann
in Kampf und Hast des Tages mit Freuden denkt. Bei ihr ist Trost und
Beistand, Eingehen auf seine Erlebnisse, Mitbauen an seinen Plänen. Wäh-
rend er sich ihr rückhaltlos vertrauen darf, gibt sie ihre Auffassung dazu
und macht ihm manches Ding in neuem Licht erscheinen. Sie mildert seine
Schärfe, läßt für diesen Angestellten ein gutes Wort einfließen, jenem
Gegner vorsichtig Gerechtigkeit widerfahren, warnt mit Behutsamkeit vor
solchen, die den Gutherzigen auszubeuten scheinen. Wohl ihr und ihm,
wenn sie das alles mit weiblichem Reiz zu umkleiden vermag. Diesen Reiz
verleiht nicht nur Schönheit und Jugend, nein, wie schon gesagt, Güte und
Liebe. Nicht jede Frau ist von Natur sanft und milde. Aber ihre heilige
Pflicht ist, es gegen den Gatten zu sein und ihn auch nach dieser Richtung
zu lenken. Wie die Männer den Kampf, so haben die Frauen Versöhnung
und Frieden in Verwaltung.
Doch noch schöner fast als der Einfluß auf den Gatten ist für die Frau
das Gebiet der Kinderpflege und -erziehung. Von dem, was die Mutter
für die körperliche Entwicklung des Kindes bedeutet, wollen wir hier ab-
sehen, es gilt nur das geistige und seelische Erbe, das sie ihren Sprößlingen
vermittelt. Von den Müttern berühmter Männer zu reden, wirkt schon fast
wie ein Gemeinplatz, so allbekannt ist, daß die Großen der Menschheit ihr
Bestes ihren Müttern glaubten verdanken zu müssen. Den Samen des Edlen
und Schönen in Seelen zu streuen, die zu keiner Lebenszeit so empfänglich
sind wie in der, die den Händen der Mutter anvertraut ist — welch un-
geheures Machtgebiet bedeutet dies für die Frau! Sie legt den Grund für
die Richtung künftiger Geschlechter. Verfolgt man von hier aus ihren Ein-
fluß, so wird man ihn kühn der Wirksamkeit des Mannes an die Seite stellen
können, denn es ist sicher ebenso wichtig zu pflanzen, wie zu ernten. Doch
auch hier gilt Schillers Wort: „Was die Stille nicht wirkt, wirkt die Rau-
schende nie." Und die empfangenen Eindrücke werden umso heiliger be-
wahrt werden, umso freudiger Frucht tragen, je lieblicher das Bild der
Mutter im Gedächtnis des Heranwachsenden steht.


TvltM deutschen Mein — denn seine (Qualitätserzeugnisse stehen an
erster Stelle unter allen weinen der Welt.
Tvtttkt deutschen Mein — denn die Vielseitigkeit seiner Sorten ver¬
bürgt, daß jedermann etwas seinem Geschmack Lusagendes findet.
Tvinkt deutschen Mein — denn trotz der Verarmung des deutschen
Volkes stießen immer noch jährlich Dutzende von Millionen Mark
ins Ausland und täuschen dort deutschen Wohlstand vor.
Tvtnkt deutschen Mein — denn der deutsche Winzerstand befindet
sich in bitterer Not und bedarf dringend vermehrten Absatzes.
Tvknkt deutschen Mein — denn gerade das besetzte Gebiet, das schon
so schwer zu leiden hat, ist weinbaugebiet und darf nicht auch
noch wirtschaftlich verkümmern.
TvknKt deutschen Mein — ist darum der Mahnruf des „Reichsaus-
schusses für Weinpropaganda", der aus Vertretern der beteiligten Behörden und der
Spitzenverbände von Weinbau und Weinhandel geschaffen wurde, um die vom Reichs-
tag angeregte Propaganda zur Hebung des Absatzes deutscher weine durchzuführen.
Tvtnkt deutschen Mein — ihr wißt jetzt, daß es sich nicht um eine Znteressentenreklame, sondern
um eine Angelegenheit der deutschen Volkswirtschaft und des allgemeinen Wohles handelt!


Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift untersagt / Übersetzungsrecht Vorbehalten / Anschrift für Einsendungen: Schriftleitung des Buchs für Alle, Stuttgart, Cottastr. iz, ohne Beifügung eines
Namens / Herausgegeben unter verantwortlicher Schristleitung von Gottlob Mayer in Stuttgart/ Verantwortlich für den Anzeigenteil iGeorgSpringer in Berlin/In Österreich für
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