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schwächten Gesundheit mehr zusagte als das von Würzburg. In Frank-
furt verwertliete er seine Kenntnisse als Privatarchitekt der vornehmen
Kreise. Er lebte hier als Permissionist und erwarb 1821 ein Grundstück
vor dem Bockenheimer Thor. Nach Gwinner hat er Frankfurt 1823 ver-
lassen und ist 1838 in Würzburg verstorben; doch ist das Jahr und der
Ort seines Todes noch nicht sicher gestellt.
Gwinner nennt folgende Häuser in Frankfurt, welche nach Salins'
Plänen erbaut wurden:
Mülhenssches Haus (Bürgerverein),
Lutterothsches Haus am Rossmarkt,
St. Georgesches Haus in der Neuen Mainzer Strasse,
Rittershausensches Haus auf dem Dom-Platz,
Gogelsches Landhaus am Gutleut-Hof,
Gontardsches Haus auf der Bockenheimer Landstrasse,
v. Leonhardisches (später v. Rothschildsches) Haus auf der Zeil,")
v. Leonhardisches (später v. Erlangersches) Gartenhaus.
p Die in grösserem Massstabe (etwa 1 : 50) sehr sauber gezeichneten Pläne zu
diesem Hause sind bei den Akten des Bau-Amtes noch erhalten; sie tragen jedesmal
die Unterschriften: „Heinrich Mülliens" und „Joh: Heinrich Bell Mauer-Meister".
Auf den Rückseiten bildet sich der gleiche Vermerk: „praes. den 18. Februar 1803.
Den neuen Haussbau des Banquier H. Mülhens auf der grossen Eschenheimergasse
betr." Für die Urheberschaft Salins' spricht nur der Umstand, dass die Bezeichnung
der einzelnen Risse in französischer Sprache gehalten ist, nämlich: Plan du Bel-Etage;
Elevation de la Face principale; Plan du Rez-de-chausee; Coupe etFaqe laterale sur
la cour. Eine Zeichnung für die Anlegung eines Bürgersteiges vor dem Hause, welche
am 2. September 1805 bei dem Bau-Amte eingereicht wurde, ist ebenfalls mit franzö-
sischen Bezeichnungen (wie rue, ruisseau) versehen; sie gewährt zugleich einen Schluss
auf die Zeit der Vollendung des Baues. In neuerer Zeit hat derselbe einen grösseren
Umbau erfahren.
b Nach einem Bau-Amts-Protokoll vom 10. Januar 1817 wurde um diese Zeit das
Haus durch den Maurermeister Lcidner ausgeführt. Am 8. Juni 1816 hatte Johanna
Katharina Lutteroth, geborene Manskopf, die Pläne erstmalig dem Bau-Amte übergeben.
s) Die Risse zu diesem Hanse wurden nach den Akten des Bau-Amtes und nach
Protokollen desselben am 16. Oktober und am 9. November 1818 eingereicht; sie sind
sämtlich unterzeichnet von dem Maurermeister Carl Leidner. Die Bau-Erlaubniss
wurde dem Bankier St. George am 13. November 1818 ertheilt. Das Haus wurde im
Jahre 1900 zu Gunsten des Schauspielhaus-Neubaues niedergelegt.
p Die Zeit der Erbauung dieses Hauses ist nicht mehr festzustellen. Im
Historischen Museum befindet sich ein farbiger Entwurf im Empire-Stile zur Aus-
schmückung eines Saales in diesem Hause. Das Blatt trägt die Unterschrift: „Dessine
par D. Scheel 1805". Das Haus ist in neuerer Zeit mehrfach umgebaut worden, so
dass von der ursprünglichen Anlage fast nichts mehr erhalten sein dürfte.
5) Der diesem Hause angehörende Faszikel der Bauamts-Akten beginnt leider
erst mit dem Jahre 1832. Nach einem Bauamts-Protokoll aus dem Jahre 1820 (Nr. 207)
wurde um diese Zeit in dem Garten des Bankiers Franz Gontard „an der Bocken-
heimer Chaussee" (heute Nr. 42) eine Eisgrube angelegt.
3) Vgl. hierzu S. 216, Anm. 1, wonach als Planleger der Stadtbaumeister Hess d. A.
urkundlich nachgewiesen ist. Ergänzend sei hier noch erwähnt, dass am 1. April 1795
schwächten Gesundheit mehr zusagte als das von Würzburg. In Frank-
furt verwertliete er seine Kenntnisse als Privatarchitekt der vornehmen
Kreise. Er lebte hier als Permissionist und erwarb 1821 ein Grundstück
vor dem Bockenheimer Thor. Nach Gwinner hat er Frankfurt 1823 ver-
lassen und ist 1838 in Würzburg verstorben; doch ist das Jahr und der
Ort seines Todes noch nicht sicher gestellt.
Gwinner nennt folgende Häuser in Frankfurt, welche nach Salins'
Plänen erbaut wurden:
Mülhenssches Haus (Bürgerverein),
Lutterothsches Haus am Rossmarkt,
St. Georgesches Haus in der Neuen Mainzer Strasse,
Rittershausensches Haus auf dem Dom-Platz,
Gogelsches Landhaus am Gutleut-Hof,
Gontardsches Haus auf der Bockenheimer Landstrasse,
v. Leonhardisches (später v. Rothschildsches) Haus auf der Zeil,")
v. Leonhardisches (später v. Erlangersches) Gartenhaus.
p Die in grösserem Massstabe (etwa 1 : 50) sehr sauber gezeichneten Pläne zu
diesem Hause sind bei den Akten des Bau-Amtes noch erhalten; sie tragen jedesmal
die Unterschriften: „Heinrich Mülliens" und „Joh: Heinrich Bell Mauer-Meister".
Auf den Rückseiten bildet sich der gleiche Vermerk: „praes. den 18. Februar 1803.
Den neuen Haussbau des Banquier H. Mülhens auf der grossen Eschenheimergasse
betr." Für die Urheberschaft Salins' spricht nur der Umstand, dass die Bezeichnung
der einzelnen Risse in französischer Sprache gehalten ist, nämlich: Plan du Bel-Etage;
Elevation de la Face principale; Plan du Rez-de-chausee; Coupe etFaqe laterale sur
la cour. Eine Zeichnung für die Anlegung eines Bürgersteiges vor dem Hause, welche
am 2. September 1805 bei dem Bau-Amte eingereicht wurde, ist ebenfalls mit franzö-
sischen Bezeichnungen (wie rue, ruisseau) versehen; sie gewährt zugleich einen Schluss
auf die Zeit der Vollendung des Baues. In neuerer Zeit hat derselbe einen grösseren
Umbau erfahren.
b Nach einem Bau-Amts-Protokoll vom 10. Januar 1817 wurde um diese Zeit das
Haus durch den Maurermeister Lcidner ausgeführt. Am 8. Juni 1816 hatte Johanna
Katharina Lutteroth, geborene Manskopf, die Pläne erstmalig dem Bau-Amte übergeben.
s) Die Risse zu diesem Hanse wurden nach den Akten des Bau-Amtes und nach
Protokollen desselben am 16. Oktober und am 9. November 1818 eingereicht; sie sind
sämtlich unterzeichnet von dem Maurermeister Carl Leidner. Die Bau-Erlaubniss
wurde dem Bankier St. George am 13. November 1818 ertheilt. Das Haus wurde im
Jahre 1900 zu Gunsten des Schauspielhaus-Neubaues niedergelegt.
p Die Zeit der Erbauung dieses Hauses ist nicht mehr festzustellen. Im
Historischen Museum befindet sich ein farbiger Entwurf im Empire-Stile zur Aus-
schmückung eines Saales in diesem Hause. Das Blatt trägt die Unterschrift: „Dessine
par D. Scheel 1805". Das Haus ist in neuerer Zeit mehrfach umgebaut worden, so
dass von der ursprünglichen Anlage fast nichts mehr erhalten sein dürfte.
5) Der diesem Hause angehörende Faszikel der Bauamts-Akten beginnt leider
erst mit dem Jahre 1832. Nach einem Bauamts-Protokoll aus dem Jahre 1820 (Nr. 207)
wurde um diese Zeit in dem Garten des Bankiers Franz Gontard „an der Bocken-
heimer Chaussee" (heute Nr. 42) eine Eisgrube angelegt.
3) Vgl. hierzu S. 216, Anm. 1, wonach als Planleger der Stadtbaumeister Hess d. A.
urkundlich nachgewiesen ist. Ergänzend sei hier noch erwähnt, dass am 1. April 1795