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erhalten. Man ersieht aus dieser Facade, dass die früheren Bauten der
Juden-Gasse ein ganz schmuckes Aussehen hatten. Jede Facade war
dabei ungeachtet der gleichen Höhe von der anderen verschieden, wie
die beifolgende, aus dem Jahre 1883 stammende Abbildung der Juden-
___ Gasse zeigt (Fig. 164).
-r Theil weise hatten die
F Facaden sichtbare Fach-
werkhölzer, theilweise
wiesen sie Täfelwerk mit
Kehlungen oder Schni-
tzereien auf; hier und da
waren letztere sogar be-
malt oder vergoldet. Die
Grundrisseintheilung war
mehr als einfach. Das
Erdgeschoss enthielt in
einem einzigen Raum
Küche, Laden oder Werk-
stätte und Treppenhaus.
Die oberen Etagen hatten
nach vorne und hinten
je ein Zimmer und in
der Mitte den Vorplatz
mit "Wendeltreppe, der
bei beschränkten Verhält-
nissen gleichzeitig als
Küche dienen mussteJj
Wo ein Hinterhaus vor-
handen war, stand dieses
durch einen Gang mit
dem Vorderhause in Ver-
bindung. Im schmalen
Hofe befand sich meist
nur ein leichter Bau zur
Benützung während des
Laubhüttenfestes; in der
Regel war dieser auf der
hinteren Mauer errichtet.
Eigentümliche Verhält-
a;eltend machende Raum-
Fig. 157. Juden-Gasse;
nisse entstanden durch die allenthalben sich
beschränkung. Fand ein Hausherr sich besonders beengt, so kaufte er
i) Beachtenswerth ist die Lichtzuführung zu diesem Küchenraume durch kleine
Fenster, welche in den Zimmerrückwänden über den daselbst aufgestellten Wand-
schränken angebracht waren (auf Fig. 168 im Schnitt sichtbar).
erhalten. Man ersieht aus dieser Facade, dass die früheren Bauten der
Juden-Gasse ein ganz schmuckes Aussehen hatten. Jede Facade war
dabei ungeachtet der gleichen Höhe von der anderen verschieden, wie
die beifolgende, aus dem Jahre 1883 stammende Abbildung der Juden-
___ Gasse zeigt (Fig. 164).
-r Theil weise hatten die
F Facaden sichtbare Fach-
werkhölzer, theilweise
wiesen sie Täfelwerk mit
Kehlungen oder Schni-
tzereien auf; hier und da
waren letztere sogar be-
malt oder vergoldet. Die
Grundrisseintheilung war
mehr als einfach. Das
Erdgeschoss enthielt in
einem einzigen Raum
Küche, Laden oder Werk-
stätte und Treppenhaus.
Die oberen Etagen hatten
nach vorne und hinten
je ein Zimmer und in
der Mitte den Vorplatz
mit "Wendeltreppe, der
bei beschränkten Verhält-
nissen gleichzeitig als
Küche dienen mussteJj
Wo ein Hinterhaus vor-
handen war, stand dieses
durch einen Gang mit
dem Vorderhause in Ver-
bindung. Im schmalen
Hofe befand sich meist
nur ein leichter Bau zur
Benützung während des
Laubhüttenfestes; in der
Regel war dieser auf der
hinteren Mauer errichtet.
Eigentümliche Verhält-
a;eltend machende Raum-
Fig. 157. Juden-Gasse;
nisse entstanden durch die allenthalben sich
beschränkung. Fand ein Hausherr sich besonders beengt, so kaufte er
i) Beachtenswerth ist die Lichtzuführung zu diesem Küchenraume durch kleine
Fenster, welche in den Zimmerrückwänden über den daselbst aufgestellten Wand-
schränken angebracht waren (auf Fig. 168 im Schnitt sichtbar).