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Bie, Oscar
Kampfgruppe und Kämpfertypen in der Antike — Berlin, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5067#0004
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Attische Jtainpffriese.

Die Priese des sogenannten Theseions und des Athena-
Niketenrpels, welche Anfangs- und Endpunkt unseres Unter-
suchungskreises bilden sollen, sind bisher wesentlich nur in Hin-
sicht auf ihre inhaltliche Bedeutung behandelt worden, deren
teilweise Schwierigkeit ihnen mit fast allen Sculpturen an den
Tempeln attischer Blütezeit gemeinsam ist. Der Reiz, zunächst
diese Schwierigkeit zu heben, erklärt es vielleicht, wenn ein
tiefergehendes Interesse an der compositionellen und typologischen
Bedeutung der Monumente schwer aufkommen konnte, obwohl
dasselbe, rein stilkritischer Art, auf Name, Deutung, Sagen-
geschichte keine Rücksicht zu nehmen braucht. Zudem hat die
Stilkritik in der Archäologie, welche sich Hand in Hand mit
deren Emancipation von der Philologie zu erfreulichem Wachs-
tum herausentwickelt, bisher ihr Augenmerk hauptsächlich auf
derartige Fragen gerichtet, welche es mit formaler Gesichts- und
Körperbildimg, mit Dingen mehr anatomischer Natur zu thun
hatten. Unser Thema führt uns in ein anderes Gebiet stilistischer
Forschung, das gleich gross und gleich wichtig neben jenem
existirt, das der Statik des Körpers, der Körperstellungen, und
der Beziehungen der Figuren zu einander, der Gruppirung. Denn
wollen wir unsere Reliefs als Bilder eines Kampfes innerhalb der
Entwicklung ähnlicher Darstellungen betrachten, so sind es diese
beiden Gesichtspunkte, von welchen die Forschung auszugehen
hat: Gruppirung und Körperstatik. Indem wir die Darstellung
des Kampfes im Allgemeinen untersuchen, ist es seine künst-
lerische Form, d. h. die Gruppirung seiner Figuren, welche unser

Ble, Kampfgruppe u. TCämpfertypeii. 1
 
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