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Bie, Oscar
Kampfgruppe und Kämpfertypen in der Antike — Berlin, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.5067#0041
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38 Übergang.

Die Kampfgruppe.

Von der Form des Massen- zu ' der des Gruppenkampfes
geht es nicht in einem Schritte: es giebt Zwischenstufen. In
den Massenkampf können Einzelgruppen eingeschaltet — die
Einzelgruppe kann durch Vervielfältigung der beiden Seiten dem
Massenkampf genähert werden. Trotzdem wird eine theoretische
Trennung dieser beiden Stilklassen niemals Schwieligkeiten ver-
ursachen, da in der Zuerteilung der betreffenden Darstellungen
wohl gegenüber den Begriffen Gruppe und Masse ein Schwanken
denkbar wäre, nicht aber gegenüber den eigentlichen unter-
scheidenden Kennzeichen, der zu Grunde liegenden dramatisch-
idealistischen oder clironikenhaft-realistischen Anschauungsweise,
deren concrete Ausdrucksmittel jene Formen nur sind. Dort
bleibt die künstlerische Schönheit, hier die naturgetreue Wahr-
heit das höchste Ziel.

Das Ziel der 'Wahrheit, der möglichst, getreuen Natur-
nachahmung, war das- gemeinsame Charakteristikum der soeben
in ihrer Entwicklung ' betrachteten Monumentenklasse. Der
Künstler sah in der Natur das Gewühl der kämpfenden Massen
— und er bestrebte sich ebenso in der Darstellung den Ein-
druck der Masse hervorzurufen; er sah dort die langgestreckten
Phalangen — und liebte es hier Kriegerreihen im Ahmarsch
hinter- oder gegeneinander rücken zu lassen; er sali dort die
bunte Mannigfaltigkeit der Rüstungen und Waffengattungen —
und er setzte alles drein auch hier in der Schilderung derselben
ausführlich und genau zu sein; er sah dort, wie sich der Kampf
 
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