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Kreis Eckartsberga.
Beide Glocken sind mit dem v. Burkersrode’schen Wappen (den vier nach der
Seite gestellten Spitzen) geschmückt.
Harras.
Pfarrkirchdoif and Rittergut, ehemals zum Amte Heldrungen gehörig, 28 Km.
nordwestlich von Eckartsberga, 192 Einwohner; Stammsitz derer von Harras, die
im 14. Jahrh. als Castellano der Grafen von Beichlingen erwähnt werden (Wolff 2,365).
Im Dorfe ist noch der Ort des einstigen „festen Hauses“ nachweislich; bis auf
einen Keller ist alles abgetragen. Das Rittergut ist seit längerer Zeit in bürgerlichem
Besitz der Familie Ulrich. — Die Kirche des früher in Ober-Heldrungen einge-
pfarrten Dorfes ist modern und gutsherrlichen Patronats. Nach A. II. ist sie ein
von Nord nach Süd gerichtetes Oblongum von 17, 27 x 8,48m mit gewöhnlichen
viereckigen Fenstern. Der zugleich die Kanzel enthaltende Altarbau steht nördlich
unmittelbar unter dem unbedeutenden Thurm. Die Stelle des Taufsteins vertrat
-1846 ein behängter Tisch mit einem Kupferbecken.1 Der gläserne Abendmahls-
kelch soll ein altes Stück sein. Die beiden Glocken haben 0,64 und 0,52m Durch-
messer und sind von Gebr. Ulrich in Laucha gegossen, die kleinere 1847, die
grössere 1875.
In der Flur befindet sich auf dem sogen. Bonifatiusberge ein Ringwall von
etwa 125“ Durchmesser mit Spuren von Aschenanhäufungen und Scherben in der
Mitte, der zu landwirtschaftlichen Zwecken mehr und mehr eingeebnet worden
ist. — Auf der südlich vom Dorfe gelegenen Schmücke liegen auf beiden Seiten
dos Weges Reihen von Kegelgräbern mit Fundstücken aus dem Bronzezeitalter.
Die Lage der Leichen mit meist dolichocephalen Schädeln ist von Nord nach Süd
oder hockend. Ein besonders hervorragendes Grab heisst „der Kessel,“ was
auf eine frühere Durchw ühlung deutet.
Hauteroda.
Pfarrkirchdorf, ehemals zum Amt Heldrungen gehörig, 25 Km. nordwestlich
von Eckartsberga, im 15. Jahrh. Hauerteroden geschrieben, 697 Einwohner. Die
Kirche ist landesherrlichen Patronats und der Angabe in Haase’s Pfarralmanach
von 1882 zufolge dem St. Salvator geweiht. Sie ist 1708 bis 1709 erbaut, aber
der an ihrer Nordseite stehende, oben achteckig gestaltete Thurm gehört noch
dem Spätmittelalter an. Die drei Glocken sind in Laucha gegossen, die beiden
kleineren 1747 von J. Gg. Ulrich, die grosse 1809 von Gebr. Ulrich; sie haben
1,00, 0,88 und 0,71“ Durchmesser.
Beim Ausgange aus dem Garten des Ortsvorstehers steht ein noch wohl
erhaltenes Steinkreuz. In der Flur auf dem Ochsenberge linden sich verfallene
Gräben von der sogen. Teufelsburg.
1 Der jetzt vorhandene in mittelalterlichem Stil ziemlich reich geschmückte grosse Tauf-
stein mit Wappen, die sich auf die Umgegend beziehen, ist nach Versicherung des Lehrers
daseihst im Auftrag des Rittergutsbesitzers ausgeführt. G. S.
Kreis Eckartsberga.
Beide Glocken sind mit dem v. Burkersrode’schen Wappen (den vier nach der
Seite gestellten Spitzen) geschmückt.
Harras.
Pfarrkirchdoif and Rittergut, ehemals zum Amte Heldrungen gehörig, 28 Km.
nordwestlich von Eckartsberga, 192 Einwohner; Stammsitz derer von Harras, die
im 14. Jahrh. als Castellano der Grafen von Beichlingen erwähnt werden (Wolff 2,365).
Im Dorfe ist noch der Ort des einstigen „festen Hauses“ nachweislich; bis auf
einen Keller ist alles abgetragen. Das Rittergut ist seit längerer Zeit in bürgerlichem
Besitz der Familie Ulrich. — Die Kirche des früher in Ober-Heldrungen einge-
pfarrten Dorfes ist modern und gutsherrlichen Patronats. Nach A. II. ist sie ein
von Nord nach Süd gerichtetes Oblongum von 17, 27 x 8,48m mit gewöhnlichen
viereckigen Fenstern. Der zugleich die Kanzel enthaltende Altarbau steht nördlich
unmittelbar unter dem unbedeutenden Thurm. Die Stelle des Taufsteins vertrat
-1846 ein behängter Tisch mit einem Kupferbecken.1 Der gläserne Abendmahls-
kelch soll ein altes Stück sein. Die beiden Glocken haben 0,64 und 0,52m Durch-
messer und sind von Gebr. Ulrich in Laucha gegossen, die kleinere 1847, die
grössere 1875.
In der Flur befindet sich auf dem sogen. Bonifatiusberge ein Ringwall von
etwa 125“ Durchmesser mit Spuren von Aschenanhäufungen und Scherben in der
Mitte, der zu landwirtschaftlichen Zwecken mehr und mehr eingeebnet worden
ist. — Auf der südlich vom Dorfe gelegenen Schmücke liegen auf beiden Seiten
dos Weges Reihen von Kegelgräbern mit Fundstücken aus dem Bronzezeitalter.
Die Lage der Leichen mit meist dolichocephalen Schädeln ist von Nord nach Süd
oder hockend. Ein besonders hervorragendes Grab heisst „der Kessel,“ was
auf eine frühere Durchw ühlung deutet.
Hauteroda.
Pfarrkirchdorf, ehemals zum Amt Heldrungen gehörig, 25 Km. nordwestlich
von Eckartsberga, im 15. Jahrh. Hauerteroden geschrieben, 697 Einwohner. Die
Kirche ist landesherrlichen Patronats und der Angabe in Haase’s Pfarralmanach
von 1882 zufolge dem St. Salvator geweiht. Sie ist 1708 bis 1709 erbaut, aber
der an ihrer Nordseite stehende, oben achteckig gestaltete Thurm gehört noch
dem Spätmittelalter an. Die drei Glocken sind in Laucha gegossen, die beiden
kleineren 1747 von J. Gg. Ulrich, die grosse 1809 von Gebr. Ulrich; sie haben
1,00, 0,88 und 0,71“ Durchmesser.
Beim Ausgange aus dem Garten des Ortsvorstehers steht ein noch wohl
erhaltenes Steinkreuz. In der Flur auf dem Ochsenberge linden sich verfallene
Gräben von der sogen. Teufelsburg.
1 Der jetzt vorhandene in mittelalterlichem Stil ziemlich reich geschmückte grosse Tauf-
stein mit Wappen, die sich auf die Umgegend beziehen, ist nach Versicherung des Lehrers
daseihst im Auftrag des Rittergutsbesitzers ausgeführt. G. S.