(Kloster-) Häseler.
41
aber so dick mit Kalktünche bedeckt ist, dass mehrere Buchstaben trotz versuchter
Auskratzung des Kalkes nicht recht zu bestimmen waren. Den Sinn herauszu-
bringen wollte auch nicht glücken, da das Ganze aus lauter willkürlich abgekürzten
Wörtern besteht. Der Anfang scheint CRIS(tauus) GR(atia) Dl (= dei) gelesen
werden zu sollen, und das Ende: ANO CCC. 1111 (anno 304, mit Hinweglassung
des M, also 1304 P).1 — Am östlichen Ende des Südschilfes liegen zwei Grabsteine
von Pröpsten des 14. Jahrh., auf denen die lebensgrossen Figuren derselben in
vertieften Couturen dargestellt sind. Der östlichste Stein ist an einer Ecke be-
schädigt, und an anderen Stellen ist die Umschrift abgetreten; jnit Bestimmtheit
war nur zu lesen:
t üOflmn. iß. aaa. iv (?). vi. | ? ? ? vlii. obht.
CTSdLVS (Gotsculcus ?). GIVSDGH1. GddLdSId . PR0PS’ I ITVS
S . . GR (hier fehlt die Ecke des Steines) GObSTGDG.
GVIVS. ÄBMIL0L. RGQIGSGT. II? PÄG Hill.
Der andere, vollständig erhaltene Grabstein hat die Umschrift:
f ÄI?I?0. DOfflll?! m. | ddd. LXXVM.
II. ID’. DGGGITB’. OBIIT. SIrd | ODdRId’ PROPOS |
ix; ovr. am. rgqgsows. ii? pugg. auiq.
Links von dem in den beschriebenen Raum2 führenden Gange hat sich noch ein
zweites kleineres Gewölbe erhalten.
Die mitten im Dorfe östlich neben dem Gutshofe stehende Kirche S. Petri
ist gutsherrlichen Patronats und an Stelle einer älteren 1768 —1770 neu erbaut;
der Thurm steht östlich. — In A. I. wird das von Häselersche Erbbegräbnis er-
wähnt und das Marmordenkmal des Aug. Willi, von Häseler in einer südlichen
Seitenhalle der 1827 renovirten Kirche, welche silberne Abendmahlsgefässe besitzt.
Die drei Glocken haben 1,14, 1,09 und 0,74m Durchmesser. Die grosse von
1552 hat die corrumpirte Minuskelinschrift:
anno. Jim. *uc. **ti. canfolor. uiiia. Acre, mortua
und zwei Muttergottesiguren grösseren Maasstabes an den Seiten. Die beiden
anderen Glocken sind 1685 von Joh. Georg Platzert in Erfurt gegossen. Auf der
mittleren steht der Spruch:
Verbum domini manet in aeternum, si deus pro nobis quis contra nos;
auf der kleinen nur:
im Namen Gottes.
1 Da obige Inschrift keinen Sinn giebt, und ich die Zeichnung sammt Inschrift auf Ver-
langen nach einer fremden Skizze ohne eigne Ansicht des Originals gemacht habe, so kann ich
für die Richtigkeit derselben nicht einstehen. G. S.
2 Die erste Kunde von der Existenz desselben verdanken wir einer gefälligen brieflichen
Mittheilung des Herrn Oberpfarrers Naumann in Eckartsberga. — Der Schutz der beiden Grab-
steine durch Brettdecken wäre sehr zu wünschen.
41
aber so dick mit Kalktünche bedeckt ist, dass mehrere Buchstaben trotz versuchter
Auskratzung des Kalkes nicht recht zu bestimmen waren. Den Sinn herauszu-
bringen wollte auch nicht glücken, da das Ganze aus lauter willkürlich abgekürzten
Wörtern besteht. Der Anfang scheint CRIS(tauus) GR(atia) Dl (= dei) gelesen
werden zu sollen, und das Ende: ANO CCC. 1111 (anno 304, mit Hinweglassung
des M, also 1304 P).1 — Am östlichen Ende des Südschilfes liegen zwei Grabsteine
von Pröpsten des 14. Jahrh., auf denen die lebensgrossen Figuren derselben in
vertieften Couturen dargestellt sind. Der östlichste Stein ist an einer Ecke be-
schädigt, und an anderen Stellen ist die Umschrift abgetreten; jnit Bestimmtheit
war nur zu lesen:
t üOflmn. iß. aaa. iv (?). vi. | ? ? ? vlii. obht.
CTSdLVS (Gotsculcus ?). GIVSDGH1. GddLdSId . PR0PS’ I ITVS
S . . GR (hier fehlt die Ecke des Steines) GObSTGDG.
GVIVS. ÄBMIL0L. RGQIGSGT. II? PÄG Hill.
Der andere, vollständig erhaltene Grabstein hat die Umschrift:
f ÄI?I?0. DOfflll?! m. | ddd. LXXVM.
II. ID’. DGGGITB’. OBIIT. SIrd | ODdRId’ PROPOS |
ix; ovr. am. rgqgsows. ii? pugg. auiq.
Links von dem in den beschriebenen Raum2 führenden Gange hat sich noch ein
zweites kleineres Gewölbe erhalten.
Die mitten im Dorfe östlich neben dem Gutshofe stehende Kirche S. Petri
ist gutsherrlichen Patronats und an Stelle einer älteren 1768 —1770 neu erbaut;
der Thurm steht östlich. — In A. I. wird das von Häselersche Erbbegräbnis er-
wähnt und das Marmordenkmal des Aug. Willi, von Häseler in einer südlichen
Seitenhalle der 1827 renovirten Kirche, welche silberne Abendmahlsgefässe besitzt.
Die drei Glocken haben 1,14, 1,09 und 0,74m Durchmesser. Die grosse von
1552 hat die corrumpirte Minuskelinschrift:
anno. Jim. *uc. **ti. canfolor. uiiia. Acre, mortua
und zwei Muttergottesiguren grösseren Maasstabes an den Seiten. Die beiden
anderen Glocken sind 1685 von Joh. Georg Platzert in Erfurt gegossen. Auf der
mittleren steht der Spruch:
Verbum domini manet in aeternum, si deus pro nobis quis contra nos;
auf der kleinen nur:
im Namen Gottes.
1 Da obige Inschrift keinen Sinn giebt, und ich die Zeichnung sammt Inschrift auf Ver-
langen nach einer fremden Skizze ohne eigne Ansicht des Originals gemacht habe, so kann ich
für die Richtigkeit derselben nicht einstehen. G. S.
2 Die erste Kunde von der Existenz desselben verdanken wir einer gefälligen brieflichen
Mittheilung des Herrn Oberpfarrers Naumann in Eckartsberga. — Der Schutz der beiden Grab-
steine durch Brettdecken wäre sehr zu wünschen.