Hirschroda. (Burg-) Holzhausen. (Nieder-) HolzhauSen. Kahlwinkel.
47
Der Thurm ist 1847 neu erbaut. -- Kanzel und Taufe sind von Stein; an
ersterer Bibelsprüche und das v. Marschallsche Wappen. Die messingene Tauf-
schüssel nebst Giesskanne von 1617, Geschenk Wolf Marschall des Aelteren, Erb-
marschalls in Düringen. — Unter der Orgel befinden sich vier übergoldete Säulen
angeblich aus Cedernholz, die ein Herr v. Marschall einst aus dem Orient mitge-
bracht haben soll. — Grabmäler der Patronatsfamilien aus dem 16. —18. Jahrh.
— Die Acta I. erwähnen auch „ein Oelgemälde auf Leinwand, das jüngste
Gericht darstellend, mit tausenden von Figuren und Aufschriften in holländischer
Sprache,“ also wohl von einem holländischen Maler, das jetzt nicht mehr vor-
handen ist.
Die beiden kleinen Glocken, von Ulrich in neuerer Zeit gegossen, hängen so
unbequem, dass eine nähere Besichtigung nicht ausführbar war. Nach den A. I.
war im Jahre 1846 die grössere Glocke von 1677, die kleinere, damals gesprungene
von 1720.
(Nieder-) Holzhausen.
Kirchdorf 1 Km. südöstlich von Bnrg-Holzhausen, 2 Km. westlich von Eckarts-
berga, 177 Einwohner. Pfarrer ist seit 1540 der Diaconus- in Eckartsberga. Im
30 jährigen Kriege wurde das ganze Dorf zerstört, und auch die am Ende desselben
stehende Kirche durch Feuer verwüstet. Die Wiederherstellung der letzteren kam,
da es .an Geldmitteln fehlte, durch gesammelte Almosen erst 1658 in Gang und
dauerte bis 1661. An der östlichen Giebelwand finden sich die Spuren einer ehe-
maligen Absis, da die Bogengesimse (Kämpfer) derselben noch sichtbar sind. Die
steinerne Kanzel ist vom Jahre 1576 und hat cylindrische Form; ihre Tragsäule
ist zopfig. An dem Altar, zu dessen Seiten sich die Wappen eines Herrn von
Ziegenhorn und des Rathes Büttner, Amtsschössers zu Eckartsberga, befinden, welche
im 17. Jahrh. das hiesige jetzt zerschlagene Vorwerk besassen, und von denen sich
der letztere um die Wiederherstellung der Kirche besondere Verdienste erworben
hatte. Das Altarblatt, eine Holzschnitzerei von etwa ein Quadratmeter Fläche,
scheint noch vom Ende des 16. Jahrh. herzurühren. — Eine Messing-Taufschüssel
ist von ungewöhnlicher Grösse. — Die A. I. erwähnen zwei vor dem Altar liegende
Leichensteine, von denen der eine unleserlich gewordene dem bereits ge-
nannten von Ziegenhorn gilt, der andere der 1669 gestorbenen Ehefrau des Rathes
Büttner.
Auf dem Thurme hängen 2 Glocken von 0,71 und 0,49“ Durchmesser;
beide sind von den Ulrich’s, die grössere 1760 in Laucha, die andere 1783 in
Apolda gegossen.
Kahl winkel.
Kirchdorf, zum Rittergute Tauhardt gehörig, 12 Km. nordwestlich von Eckarts-
berga, 254 Einwohner. Die Kirche, Filia von Tauhardt ist ein einfaches Rechteck
und 1750 erbaut. Die drei Glocken, die im Jahre 1846 nicht auf dem Thurme,
sondern in einem besonderen Häuschen hingen, haben 0,83 0,68 und 0,53m
Durchmesser und sind von den Ulrich’s in Apolda und Laucha gegossen, die
kleine 1765 (mit dem von Münchhausensclien Wappen), die mittlere 1809, die
grosse 1830.
47
Der Thurm ist 1847 neu erbaut. -- Kanzel und Taufe sind von Stein; an
ersterer Bibelsprüche und das v. Marschallsche Wappen. Die messingene Tauf-
schüssel nebst Giesskanne von 1617, Geschenk Wolf Marschall des Aelteren, Erb-
marschalls in Düringen. — Unter der Orgel befinden sich vier übergoldete Säulen
angeblich aus Cedernholz, die ein Herr v. Marschall einst aus dem Orient mitge-
bracht haben soll. — Grabmäler der Patronatsfamilien aus dem 16. —18. Jahrh.
— Die Acta I. erwähnen auch „ein Oelgemälde auf Leinwand, das jüngste
Gericht darstellend, mit tausenden von Figuren und Aufschriften in holländischer
Sprache,“ also wohl von einem holländischen Maler, das jetzt nicht mehr vor-
handen ist.
Die beiden kleinen Glocken, von Ulrich in neuerer Zeit gegossen, hängen so
unbequem, dass eine nähere Besichtigung nicht ausführbar war. Nach den A. I.
war im Jahre 1846 die grössere Glocke von 1677, die kleinere, damals gesprungene
von 1720.
(Nieder-) Holzhausen.
Kirchdorf 1 Km. südöstlich von Bnrg-Holzhausen, 2 Km. westlich von Eckarts-
berga, 177 Einwohner. Pfarrer ist seit 1540 der Diaconus- in Eckartsberga. Im
30 jährigen Kriege wurde das ganze Dorf zerstört, und auch die am Ende desselben
stehende Kirche durch Feuer verwüstet. Die Wiederherstellung der letzteren kam,
da es .an Geldmitteln fehlte, durch gesammelte Almosen erst 1658 in Gang und
dauerte bis 1661. An der östlichen Giebelwand finden sich die Spuren einer ehe-
maligen Absis, da die Bogengesimse (Kämpfer) derselben noch sichtbar sind. Die
steinerne Kanzel ist vom Jahre 1576 und hat cylindrische Form; ihre Tragsäule
ist zopfig. An dem Altar, zu dessen Seiten sich die Wappen eines Herrn von
Ziegenhorn und des Rathes Büttner, Amtsschössers zu Eckartsberga, befinden, welche
im 17. Jahrh. das hiesige jetzt zerschlagene Vorwerk besassen, und von denen sich
der letztere um die Wiederherstellung der Kirche besondere Verdienste erworben
hatte. Das Altarblatt, eine Holzschnitzerei von etwa ein Quadratmeter Fläche,
scheint noch vom Ende des 16. Jahrh. herzurühren. — Eine Messing-Taufschüssel
ist von ungewöhnlicher Grösse. — Die A. I. erwähnen zwei vor dem Altar liegende
Leichensteine, von denen der eine unleserlich gewordene dem bereits ge-
nannten von Ziegenhorn gilt, der andere der 1669 gestorbenen Ehefrau des Rathes
Büttner.
Auf dem Thurme hängen 2 Glocken von 0,71 und 0,49“ Durchmesser;
beide sind von den Ulrich’s, die grössere 1760 in Laucha, die andere 1783 in
Apolda gegossen.
Kahl winkel.
Kirchdorf, zum Rittergute Tauhardt gehörig, 12 Km. nordwestlich von Eckarts-
berga, 254 Einwohner. Die Kirche, Filia von Tauhardt ist ein einfaches Rechteck
und 1750 erbaut. Die drei Glocken, die im Jahre 1846 nicht auf dem Thurme,
sondern in einem besonderen Häuschen hingen, haben 0,83 0,68 und 0,53m
Durchmesser und sind von den Ulrich’s in Apolda und Laucha gegossen, die
kleine 1765 (mit dem von Münchhausensclien Wappen), die mittlere 1809, die
grosse 1830.