46
Kreis Eckartsberga.
Von den drei Glocken haben die beiden neuer Zeit angeliörigen grösseren
1,01 und 0,88“ Durchmesser. Die grosse ist 1863 von Gebr. Ulrich in Laucha
und Apolda, die mittlere 1832 von Emil Werner in Artein gegossen. Die kleine
Glocke von 0,54 unterem, 0,24 oberem Durchmesser und 0,49 Höhe ist von hohem
Alter; sie trägt die Majuskelininschrift:
avö maRia
und könnte noch von dem früheren Kloster herrühren.
Südlich von Hemmleben findet sich eine Stelle Namens Utzberg (Utisburg,
Uttisbergh, Utenburg), welche bereits seit 1500 wüste liegt. Ob es eine Burg oder
ein Dorf war, ist unbekannt; 1490 kaufte ein Dietrich von Harras das betreffende
Areal, verkaufte es dann aber 1519 an Hans von Werthern. — Auf dem sog.
Segelsberge ist ein fast ganz heruntergepflügter Ringwall nachgewiesen; auch ein
altes, noch gut erhaltenes Steinkreuz (Grenzkreuz) findet sich in der Flur.
Hirschroda.
Kirchdorf, Filial der Stadtpfarrkirche zu Laucha im Querfurter Kreise, 13 Km.
nordöstlich von Eckartsberga, 301 Einwohner. Die Kirche lässt ungeachtet man-
nichfacher Umbauten am Thurme noch Spuren von gekuppelten romanischen
Fenstern erkennen und hat noch eine alte mit Steinplatten abgedeckte romanische
Absis, deren Kämpfer1 sehr alterthümliche Profilirung zeigen. Der alte Tauf-
stein ist von rohester Form. Die drei Glocken haben 0,81 0,66 und 0,54m Durch-
messer; sie sind 1862 von Gebr. Ulrich in Laucha gegossen.
(Burg-) Holzhausen.
Pfarrkirchdorf und Rittergut, 3 Km. westnordwestlieh von Eckartsberga,
303 Einwohner. Holzhusun wird in dem Hersfekler Güterverzeichnisse des
h. Lullus (Breviarium S. Lulli) und in einer Urkunde K. Otto’s III. von 993
(Lepsius, Gesch. der Bischöfe von Naumb. 1,179), hier mit dem Beisatze: „in
comitatu Ekkihardi comitis in Thuringia“ genannt, wodurch eine Verwechslung
mit dem Dorfe Holzhausen am Fusse der Wachsenburg bei Erfurt ausgeschlossen
ist. Das hiesige Rittergut gehört seit alter Zeit der Familie von Marschall (Linie
von Holzhausen); das Patronatsrecht ist von dem Kloster Marienthal nach der
Säcularisation auf die Besitzer desselben übergegangen.
Ueber die Erbauung der mitten im Dorfe stehenden Kirche, welche im Jahre
1840 bis auf die allein stehen gebliebenen Umfassungsmauern erneut wurde, giebt
(nach A. I.) eine in die östliche Giebelwand eingelassene Inschrifttafel folgende
Auskunft:
Mntto l6n ist non ber cblen itnb nie! tugenbreicbeu grauen Sara
geborene non ÜTittit, Laus tCbrirfoph HTarscbalcb* 0. natfygelaesene IPittiue
unb non bent gestrengen unb eblen unb ebrennesten Ibans Caspar
non lerbib, auf lllarientbal, ilntrf. sa'rfis. Tbofmeieter biese liirebe non
©rnnb auf erbauet worben. SKeister lEbrietopb ©ermansteiu.
' 1 Kämpfer, das obere Sims werk der Pfeiler, auf denen ein Bogen ruht.
Kreis Eckartsberga.
Von den drei Glocken haben die beiden neuer Zeit angeliörigen grösseren
1,01 und 0,88“ Durchmesser. Die grosse ist 1863 von Gebr. Ulrich in Laucha
und Apolda, die mittlere 1832 von Emil Werner in Artein gegossen. Die kleine
Glocke von 0,54 unterem, 0,24 oberem Durchmesser und 0,49 Höhe ist von hohem
Alter; sie trägt die Majuskelininschrift:
avö maRia
und könnte noch von dem früheren Kloster herrühren.
Südlich von Hemmleben findet sich eine Stelle Namens Utzberg (Utisburg,
Uttisbergh, Utenburg), welche bereits seit 1500 wüste liegt. Ob es eine Burg oder
ein Dorf war, ist unbekannt; 1490 kaufte ein Dietrich von Harras das betreffende
Areal, verkaufte es dann aber 1519 an Hans von Werthern. — Auf dem sog.
Segelsberge ist ein fast ganz heruntergepflügter Ringwall nachgewiesen; auch ein
altes, noch gut erhaltenes Steinkreuz (Grenzkreuz) findet sich in der Flur.
Hirschroda.
Kirchdorf, Filial der Stadtpfarrkirche zu Laucha im Querfurter Kreise, 13 Km.
nordöstlich von Eckartsberga, 301 Einwohner. Die Kirche lässt ungeachtet man-
nichfacher Umbauten am Thurme noch Spuren von gekuppelten romanischen
Fenstern erkennen und hat noch eine alte mit Steinplatten abgedeckte romanische
Absis, deren Kämpfer1 sehr alterthümliche Profilirung zeigen. Der alte Tauf-
stein ist von rohester Form. Die drei Glocken haben 0,81 0,66 und 0,54m Durch-
messer; sie sind 1862 von Gebr. Ulrich in Laucha gegossen.
(Burg-) Holzhausen.
Pfarrkirchdorf und Rittergut, 3 Km. westnordwestlieh von Eckartsberga,
303 Einwohner. Holzhusun wird in dem Hersfekler Güterverzeichnisse des
h. Lullus (Breviarium S. Lulli) und in einer Urkunde K. Otto’s III. von 993
(Lepsius, Gesch. der Bischöfe von Naumb. 1,179), hier mit dem Beisatze: „in
comitatu Ekkihardi comitis in Thuringia“ genannt, wodurch eine Verwechslung
mit dem Dorfe Holzhausen am Fusse der Wachsenburg bei Erfurt ausgeschlossen
ist. Das hiesige Rittergut gehört seit alter Zeit der Familie von Marschall (Linie
von Holzhausen); das Patronatsrecht ist von dem Kloster Marienthal nach der
Säcularisation auf die Besitzer desselben übergegangen.
Ueber die Erbauung der mitten im Dorfe stehenden Kirche, welche im Jahre
1840 bis auf die allein stehen gebliebenen Umfassungsmauern erneut wurde, giebt
(nach A. I.) eine in die östliche Giebelwand eingelassene Inschrifttafel folgende
Auskunft:
Mntto l6n ist non ber cblen itnb nie! tugenbreicbeu grauen Sara
geborene non ÜTittit, Laus tCbrirfoph HTarscbalcb* 0. natfygelaesene IPittiue
unb non bent gestrengen unb eblen unb ebrennesten Ibans Caspar
non lerbib, auf lllarientbal, ilntrf. sa'rfis. Tbofmeieter biese liirebe non
©rnnb auf erbauet worben. SKeister lEbrietopb ©ermansteiu.
' 1 Kämpfer, das obere Sims werk der Pfeiler, auf denen ein Bogen ruht.