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Sommer, Gustav; Otte, Heinrich
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 9): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga — Halle a. d. S.: Otto Hendel, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.41968#0062
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Kreis Eckartsberga,

Galgenhügel, ebenfalls im Rittergntsfelde 4) nach Süden zu der Orlis- oder Orlitz-
hügel im Pfarrplane 5) nach Osten auf Stödten zu der Leubinger Hügel. Die
Aufgrabung des letzteren hat interessante, auch materiell sehr werthvolle Ausbeute
gewährt; vergl. Fr. Klopfleisch, Kurzer Bericht über die erste Grabung des
Leubinger Grabhügels. 1878.
Von Süden nach Norden hat oberhalb des Dorfes „die Ileerstrasse“ geführt,
welche noch heute so. genannt wird. — An der Unstrut nach Griefstedt zu liegen
„die Schwedenschanzen“, wo Aschenerde und Knochenreste auf einen Lagerplatz
scliliessen lassen. — Gegen von Hagke, Urkundl. Nachrichten über den Kreis
Weissensee S. 2. ist zu bemerken, dass nach dem Berichte des Herrn Pastors
Sander dieBenennung „Runiberg“ in Leubingen weder im Volksmunde gebräuch-
lich, noch sonst nachweislich sein soll.
Lossa.
Pfarrkirchdorf, 15 Km. nordwestlich von Eckartsberga, 721 Einwohner, zu der
von Werthern’schen Begüterung gehörig, mit moderner Kirche landesherrlichen
Patronats, auf deren Thurm sich 3 von J. Heinr. Ulrich in Laucha 1817 und 1839
gegossene Glocken befinden; sie haben 1,12 0,86 und 0,73m Durchmesser.
An der Gemeindeschenke befindet sich der Fig. 25 abgebildete schön ge-
arbeitete Wappenstein vom Jahre 1537 mit dem von Werthern’schen Zweige. —

Fig. 25. Fig. 26.


Im Dorfe stellt ein Steinkreuz (Fig. 26) mit dem eingegrabenen Bilde eines Schwertes,
also wohl ein sogenanntes Mordkreuz.
Marienthal.
Rittergut, 3 Km. westlich von Eckartsberga, mit stattlichem bethiirmten Herren-
hause. Die Lage auf der Höhe der Finne an einer Stelle, wo ein Einschnitt in
diesem Höhenzuge zwischen steilen Abhängen einen Pass bildet, war ganz für
eine Burg geeignet, die hier in frühester Zeit gegenüber dem Stephansberge auf
dem westlichen Bergvorsprunge gestanden, und „Liehtenburg“ geheissen haben
soll, von deren Geschichte indess nichts bekannt ist; nur der Name „das eiserne
Thor“, den die Bergschlucht noch heute führt, scheint auf die ehemalige Existenz
vielleicht als „äusseres Thor“ des vermeintlichen Raubschlosses zu deuten. Später,
 
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