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Blinkenberg, Christian
Archaeologische Studien — Kopenhagen: Gyldendal [u.a.], 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.52553#0016
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i
Werk bringt, beschränken sich auf Reproduktionen der älte-
ren, durchgehends ganz unzureichenden Holzschnitte.
Die Dürftigkeit der älteren Litteratur über das griechi-
sche Steinalter beruht zum Teil auf der Dürftigkeit des Ma-
terials und auf dem Mangel an Fundbeobachtungen. Alles, was
man von Steingeräten aus Griechenland hatte, war durch
zufällige Funde oder durch unmethodische Grabungen zum
Vorschein gekommen; die meisten Stücke waren zerstreut
auf der Oberfläche der Erde liegend aufgesammelt worden;
Beobachtungen von Fundschichten und Ablagerungen fehlten.
Glücklicherweise tritt jetzt in beiden Hinsichten eine Änderung
ein. Man hat angefangen, die Fundschichten des griechischen
Steinalters aufzusuchen und methodisch auszugraben (so in
Kreta, Orchomenos, Thessalien). Ich brauche auch kaum hervor-
zuheben, dass die in neuester Zeit veröffentlichten Notizen und
Aufsätze (s. Anm. i) von einer Sachkenntnis zeugen, die den
Autoren, welche zuerst über griechische Steingeräte geschrie-
ben haben, zum Teil abging. Die neueren Funde sind aber noch
nicht zugänglich gemacht. Es scheint deshalb geraten, an der
Hand des vorliegenden Materials wenigstens einen Überblick
über die vorkommenden Formen zu versuchen und in aller
Kürze die Schlüsse, die sich daraus ergeben, zu ziehen. Ich
habe diesen Versuch nur deshalb unternommen, weil die Ko-
penhagener Sammlungen, insbesondere die Glyptothek, einen
sehr reichhaltigen Stoff umfassen, aus dem ausgewählte Stücke
in Abbildungen vorgelegt werden konnten.
Als C. J. Thomsen die bekannte Einteilung in Stein-,
Bronze- und Eisenzeit zunächst für die vorgeschichtlichen
Altertümer Dänemarks feststellte2, war er vielleicht nicht
gleich von Anfang an ganz klar über die Tragweite des von
ihm geschaffenen prähistorischen Systems. Doch wurden schon
1839 *n einer Sitzung der Gesellschaft für nordische Alter-
tumskunde in Kopenhagen griechische Obsidiansachen zu-
sammen mit entsprechenden Geräten aus anderen Gegenden
2 Die Entstehung und Geschichte der »Dreiteilung« ist behandelt von
Sophus Müller, Nordische Altertumskunde I, S. 217 ff.
 
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