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Blinkenberg, Christian
Archaeologische Studien — Kopenhagen: Gyldendal [u.a.], 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.52553#0079
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gehenden 18. Jahrhundert bei Ausgrabungen im Heiligtum
der Diana zu Tage gefördert wurde und jetzt in der Glyp-
tothek Ny Carlsberg sich befindet. Es stellt Orestes dar, den
Aigisthos tötend, und ist im Altertum aus Griechenland nach
Aricia überführt worden, zweifellos auf Grund einer Anknüpfung
an Diana, die sich mit der Anknüpfung des Hippolytosreliefs
an Virbius wohl vergleichen lässt: einer Tradition zufolge,
die sich bei lateinischen Schriftstellern schon in der republi-
kanischen Zeit findet, soll nämlich die Verehrung der Göttin
von Orestes eingeführt sein. Dass sowohl diese Tradition
wie die Identifikation des Virbius mit Hippolytos keine ur-
sprünglichen Sagenbildungen sind, ist in diesem Zusammen-
hang ohne Bedeutung.

Anm. Unser Votivrelief ist früher in der archäologischen Litteratur mehr-
fach erwähnt und behandelt worden, s. Schreiber, Archäol. Zeitung 1876, 119—
120; 1879, 71; Friederichs-Wolters, Die Gipsabgüsse antiker Bildwerke,
Nr. 107;; Milchhöfer, Jahrbuch des archäol. Instituts 1887, 27; Löwy, ib.
S. 110; Deneken in Roschers Lexikon der Mythologie I Sp. 2558 (wo eine
Federzeichnung des Reliefs mitgeteilt ist). Nach Benndorf, Röm. Mittheil. I
118, ist eine Abbildung auch in der Schrift von Walter Copland Perry über
die griechische und römische Skulptur veröffentlicht; dies Buch ist mir nicht
zugänglich, eben so wenig wie die Werke über die Sammlung Torlonia. —
Dr. E. Pernice, mit dessen Beihilfe die unserer Taf. I zugrundeliegende Pho-
tographie hergestellt wurde, hatte auch die Güte mir über einige Details
des Reliefs Auskunft zu geben. Die Abbildung S. 55 ist nach Fig. 15 in
Julius Lange’s Werk: »Billedkunstens Fremstiiling af Menneskeskikkelsen i
den graeske Kunsts forste Storhedstid« ausgeführt, mit Genehmigung der dä-
nischen Gesellschaft der Wissenschaften.

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