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2. Hans Thoma, Steinhausen auf einer gemeinsamen Studientour, 1875,
Zeichnung, Munchen, Staatliche Graphische Sammlung (Photo Staatliche
Graphische Sammlung, Munchen)

in Karlsruhe. Ausdruck dafur kann u.a. die gemeinsame Studienreise nach GroBhesselohne 1875 sein,
bei der Thoma zwei Zeichnungen anfertigte, die den von der Natur skizzierenden Steinhausen
darstellten. Eine davon befindet sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung in Munchen (III. 2)12,
die zweite hingegen im Nationalmuseum in Warschau (III. 3)13. Die Tatsache, dal3 zwei, fast gleich
angeordnete Skizzen vorhanden sind, die sich voneinender nur durch die GróBe und den Bear-
beitungsgrad unterschieden, wurde darauf hinweisen, daf3 der Maler vielleicht die Absicht gehabt hatte,
ein Bild zu diesem Thema zu malen, in der Art der Leibl-Bildnisse, in denen der Kunstler, der dem
anderen Kunstler Modeli steht, "Kampfgefahrte und Inkarnation einer Kunstlehre" ist14. Im Falle von
Thoma und Steinhausen, bei denen der Protest gegen die Verknócherung der Kunst ihrer Zeit so
unterschiedliche Formen in ihrem Werk annahm, Ia3t sich von einer bestimmten Gemeinsamkeit der
Ziele in den sechziger und siebziger Jahren lediglich in bezug auf die Landschaftsmalerei sprechen.
Beide Kunstler waren Anhanger von Naturstudien, was in Thomas Zeichnungen darin zum Ausdruck
kam, daB er den unter einen Baum am FluBufer sitzenden und konzentriert die sich vor ihm erstreckende
Landschaft skizzierenden Steinhausen darstellte.

12. Kreide, Feder in Schwarzem Ton, mit Tusche laviert, 371x295 mm, inv.Nr. 1964:2.

13. Feder, Ól, lackiert, 196x144 mm, lnv.Nr. 192980/14 MN.

14. E. Ruhmer, "Kunstlerbildnisse...", op.cit, S. 121.

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