sind, in kulturhistorischer, technologischer und artistischer Beziehung von
hohem Interesse sind und eine allgemein wissenschaftliche Bedeutung ha-
ken, so nehmen sie nicht minder, ja vorzugsweise, ein ganz besonderes
kirchliches Interesse in Anspruch und erscheinen auf dem Kirchenge-
biete von hervorragender praktischer Bedeutung. Die Kirche bedient
sich bei der Feier ihrer hh. Geheimnisse eigener liturgischer Gewänder.
Dieser Gebrauch ist uralt. Schon die s. g. Ap o st oli sehen Co n-
stitutionen — man sehe das achte Buch derselben, welches eine voll-
ständige Liturgie mittheilt — lassen uns den das h. Opfer feiernden
F> iester in einem Brachtgewande sehen. Woher immer die Form die-
ser Gewänder ursprünglich entlehnt sein mag: die Kirche knüpfte ihre
Gedanken daran, gab ihnen das hieratische Gepräge in bedeutungsvol-
ler Beziehung auf die hh. Mysterien und deren geweihete Vollzieher
und kennzeichnete sie so für immer zum heiligen Gebrauche. Die
Kirche hat daher ein sehr nahes Interesse an der Art und Weise der
Fabrication solcher Gewänder, da einerseits dieselben der Würde, der
Erhabenheit und dem überirdischen Charakter der h. Handlung zu ent-
sprechen und anderseits auch jener tiefsinnigen Symbolik zu dienen
geeignet sein müssen, welcher die Kirche von jeher in ihrem gottes-
dienstlichen Leben so viel Baum gewährte, um Allem, bis aufs
Kleinste, eine belehrende und erbauende Sprache zu leihen. Stoff,
Farbe, Zeichnung und, Form sind ihr deshalb in gleicher Weise
wichtig und sind Gegenstand ihrer Vorschriften geworden. Wie sehr
die Anfertigung der liturgischen Geivänder während des Mittelalters
bis zur Zeit der s. g. Renaissance den Anforderungen der Kirche in
Beziehung auf Würde und Bedeutsamkeit entsprochen hat, ist Nieman-
den unbekannt, der seine Aufmerksamkeit auf Bildwerke jenes Zeital-
ters, an denen kirchliche Gewänder zur Anschauung kommen, gerichtet
hat, oder einen Blick in Kirchenschreine jener Zeit thun konnte. Die
Vorschriften der Kirche auf diesem Gebiete haben sich seitdem nicht
verändert; allein Ursachen, ivelche ausserhalb der Kirche lagen, haben
hohem Interesse sind und eine allgemein wissenschaftliche Bedeutung ha-
ken, so nehmen sie nicht minder, ja vorzugsweise, ein ganz besonderes
kirchliches Interesse in Anspruch und erscheinen auf dem Kirchenge-
biete von hervorragender praktischer Bedeutung. Die Kirche bedient
sich bei der Feier ihrer hh. Geheimnisse eigener liturgischer Gewänder.
Dieser Gebrauch ist uralt. Schon die s. g. Ap o st oli sehen Co n-
stitutionen — man sehe das achte Buch derselben, welches eine voll-
ständige Liturgie mittheilt — lassen uns den das h. Opfer feiernden
F> iester in einem Brachtgewande sehen. Woher immer die Form die-
ser Gewänder ursprünglich entlehnt sein mag: die Kirche knüpfte ihre
Gedanken daran, gab ihnen das hieratische Gepräge in bedeutungsvol-
ler Beziehung auf die hh. Mysterien und deren geweihete Vollzieher
und kennzeichnete sie so für immer zum heiligen Gebrauche. Die
Kirche hat daher ein sehr nahes Interesse an der Art und Weise der
Fabrication solcher Gewänder, da einerseits dieselben der Würde, der
Erhabenheit und dem überirdischen Charakter der h. Handlung zu ent-
sprechen und anderseits auch jener tiefsinnigen Symbolik zu dienen
geeignet sein müssen, welcher die Kirche von jeher in ihrem gottes-
dienstlichen Leben so viel Baum gewährte, um Allem, bis aufs
Kleinste, eine belehrende und erbauende Sprache zu leihen. Stoff,
Farbe, Zeichnung und, Form sind ihr deshalb in gleicher Weise
wichtig und sind Gegenstand ihrer Vorschriften geworden. Wie sehr
die Anfertigung der liturgischen Geivänder während des Mittelalters
bis zur Zeit der s. g. Renaissance den Anforderungen der Kirche in
Beziehung auf Würde und Bedeutsamkeit entsprochen hat, ist Nieman-
den unbekannt, der seine Aufmerksamkeit auf Bildwerke jenes Zeital-
ters, an denen kirchliche Gewänder zur Anschauung kommen, gerichtet
hat, oder einen Blick in Kirchenschreine jener Zeit thun konnte. Die
Vorschriften der Kirche auf diesem Gebiete haben sich seitdem nicht
verändert; allein Ursachen, ivelche ausserhalb der Kirche lagen, haben