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DEUTSCHE

I.

BILDWERKE IN STEIN,
UND ALABASTER

HOLZ, TON

1. BILDWERKE DER FRÜHZEIT (VOR 1450)

1 CHORBOGEN — KRUZIFIXUS (aus dem Dom zu Augsburg?). Die monumentale
Gestalt des Gekreuzigten steht mit waagrecht ausgebreiteten Armen aufrecht
auf einem Suppedaneum. Die Füße sind nebeneinander genagelt. Das bärtige, von
langem Haar umrahmte Haupt ist geradeaus gerichtet. Die Augen sind geöffnet.
— Der Kopf des Gekreuzigten ist, abgesehen von einigen unwesentlichen, ver*
wurmten Stellen, in seiner ursprünglichen Form ausgezeichnet erhalten geblieben;
einzelne Teile des Körpers, so der Brustkorb und die Beine, sind später durch
Uberschneiden geglättet worden; das Lendentuch ist roh verschnitten. Das Kreuz
ist neu.

Wandfigur. Rückseite ausgehöhlt. Spuren alter Bemalung auf Kreidegrund.

SCHWÄBISCH, UM 1200. Lindenholz. Höhe des Kruzifixus 230 cm, Spannweite der Arme 215 cm;
Höhe des Kreuzes 330 cm.
Aus Augsburg stammend.

Ehemals Sammlung Rudolf Kuppelmayr (München).

Vgl. Versteigerungskatalog der Sammlung Rudolf Kuppelmayr, bei Hugo Helbing, München, 1919,
Nr. 143 und Abbildung auf Tafel 7. Dort bezeichnet als: „Aus Augsburg, 13. Jahrhundert". Hans
Buchheit berichtet im Vorwort dieses Kataloges, daß Rudolf Kuppelmayr den Kruzifixus einst in
Augsburg um 12 fl. 25 kr. hat erwerben hönnen. — Die Nachricht, daß das Bildwerk aus dem Dom
zu Augsburg stamme, geht auf eine Aufschreibung Georg Schusters zurück. TAFEL 1

2 MARIA MIT DEM KINDE, aus Tegernsee. Maria sitzt auf einer profilierten, mit
einem Kissen belegten Bank. Sie ist bekleidet mit weitem Mantel, eng anliegen*
dem, gegürtetem Gewand und trägt auf dem Haupte Zackenkrone und Schleier.
Das Kind trägt gleichfalls einen Mantel über dem Gewand. Es fehlen die rechte
Hand der Maria, die beiden Hände und Füße des Kindes und die obere Hälfte
des Kinderkopfes.

Wandfigur. Rückseite ausgehöhlt und mit altem Rückbrett aus Tannenholz belegt.
Reste alter Bemalung: Mantel der Maria blau, Kleid rot. Der Mantel des Kindes rot.

BAYERISCH, UM 1250. Lindenholz. Höhe 64 cm.
Aus Tegernsee stammend.

Wilm, Die Sammlung Georg Schuster (1937), Nr. 9, Tafel 3. TAFEL 5

3 KRUZIFIXUS, mit nebeneinander auf ein Suppedaneum genagelten Füßen, waag*
recht ausgestreckten Ober* und leicht erhobenen Unterarmen. Das bärtige Haupt
ist leicht nach links geneigt, das schurzartige Schamtuch ist in Hüfthöhe gegürtet;
von einem großen Knoten in der Körpermitte fällt das Ende des Tuches senkrecht
auf das linke Knie herab. Das Suppedaneum ist mit einem Blatt*Schuppenmuster
verziert. Es fehlen: die rechte Hand und vier Finger der linken Hand.
Hochrelief artige Wandfigur. Rückseite ausgehöhlt. Reste alter Bemalung: Fleisch*
färbe gelblichgrau; Haare und Bart braun; Schamtuch weiß; Suppedaneum grün.

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