Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.670#0011
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


ist. Auch war dabei die Rükksicht mafsgebend dafs diese Un-
tersuchung nicht blofs in meinem persönlichen Interesse allein
und nur zu meiner eignen Belehrung unternommen sei, son-
dern der Wissenschaft wie dem Studium im Allgemeinen nutz-
bar gemacht werden sollte. Und wenn schon der nächst zur
Hand liegende Nutzen dieser Publication der ist, dafs sie einem
Jeden als Leitfaden dienen könne wer jene Denkmale an Ort
und Stelle zum Gegenstande des Studiums macht, möchte sie
auch Gegenseitigkeit hervorrufen und einen Jeden veranlafsen
gleicher Weise die Wahrnehmungen mitzutheilen welche mir
noch entgangen sind, oder diejenigen Dinge weiter zu verfol-
gen deren völlige Erledigung der kurze Zeitraum meiner An-
wesenheit in Athen nicht zugelafsen hat.

Wie das die Grenzen eines solchen Berichtes bedingen,
sind nur die trokkenen Thatsachen mitgetheilt welche sieb
ergeben haben. Eine Deutung oder Hinführung derselben zur
Lösung der schwebenden Fragen, liegt selbstverständlich aufser-
halb seines Bereiches, das mufs einem andern Orte vorbehal-
ten werden. Jedem Leser bleibt es daher unbenommen vor-
läufig die ihm zusagenden Schlüfse und Folgerungen selbst
daraus zu ziehen. Sind jedoch hin und wieder solche That-
sachen in Vergleich mit Behauptungen gestellt welche von mir
oder Anderen bereits vor diesem gemacht wurden, so konnte
mir das billigerweise nicht verwehrt sein. Für die Ueberge-
hang mancher keineswegs unerheblicher Wahrnehmungen im
Berichte, bin ich nicht schuldig hier Rechenschaft zu geben.
Es haben dafür triftige Gründe vorgelegen welche in der grö-
fsern Arbeit über die betreffenden Denkmale zur Zeit ihre
Rechtfertigung gewinnen werden. Die Thatsachen aber welche
der Bericht giebt, sind nur der strengsten Wahrheit gemäfs;
möchten sie auch zweifelndem Bedünken auffällig erschei-
nen oder vorgefafste Ansichten unwillkommen kreuzen. Auch
braucht man dieselben weder der Glaubwürdigkeit dieses
Schriftstükkes, noch der zur Zeit ihrer Auffindung vielleicht
gegenwärtig gewesenen Augenzeugen anheim zu stellen; die
ermittelten architektonischen Reste liegen an den Stellen wo
sie der Bericht bezeichnet und in der Form welche die bei-
liegenden Tafeln geben, jetzt aufgedekkt zur Prüfung vor Al-
ler Augen.
 
Annotationen