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Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.670#0182
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der mit der Lehre einer Antenbettung. Letztere befindet sich
genau da wo der Stylobat in die Querschwelle der Parastas
übergebt, sie ist auch dieser theilbaftig. Hört von ihr ab in-
defs jede Spur von Gründung einer Säule oder eines Pfeilers,
auf der ganzen Schwelle der Parastas hin auf, liegt darin ein
technisches Zeugnifs wie die beiden Seitenstoen niemals durch
eine Querstoa hier verbunden gewesen sind. Die eben bezeich-
nete Lehre für die Antensohle ist jetzt nur noch zu bestimmen
wenn man den Grundrifs des Knowles (Penrose, PI. 3) zur
Hand nimmt; Knowles hat sie noch vollständig vor Augen
gehabt, vermessen und in seiner Aufnahme verzeichnet. Auf
der Schwelle der Parastas hat keine Raumscheidung bestanden.

Aus gewissen Gründen habe ich mich zuletzt nur ent-
scheiden können dafs bei der dritten Säule von der Pronaos-
wand her, die erste Schrankenscheidung des Mittelraumes be-
ginne; es ist dieser Ort in meinem letzten Grundrisse (Plilo-
log. XVIII. 3. S. 412, in der Zeichnung bei d d) markirt. Die
Autopsie des Gebäudes hat mich von der Richtigkeit dieser Ver-
muthung überzeugt, die Spuren der Schrankengründung sind hier
von mir gefunden. Es ist ganz dieselbe Stelle welche schon
Knowles in seinem schönen Grundrifse (Penrose, PI. 3) durch
eine verlorne Linie angedeutet hat, ohne dafs sie bei Penrose
sich weiter vermerkt findet. Leider ist die Spur nur zur Hälfte
ihrer Länge, gerade bis zur Mitte des Bodens, von Süd nach
Nord gehend erhalten; von da ab sind die Marmorabaken jetzt
verschwunden. Ich theile die Verzeichnung derselben in Fig. 37
mit, ohne mich auf hier auf weitere Erklärung der Vorrichtung
selbst einlassen zu können. Die Tiefe der Spuren nach der
im Maafse vermerkten Breite, beträgt auf dem gewaltig abge-
schliffenen Boden jetzt nur etwas mehr als eine Linie; der
Rest eines Eisens welcher mit ihr in Verbindung stand, liegt
in Blei vergossen noch bei a in seiner Bettung. Wenn also
Ross gemeint hat dafs der ganze mittlere Theil als Parthenon
abgeschlossen war, berichtigt sich dieser Irrthum hierdurch.
Schon der Theil zwischen der Pronaosthüre und diesen Schran-
ken mufste nothwendiger Weise noch zum Hekatompedos ge-
hören, man gelangte erst durch denselben hindurch in den
Parthenon.

Auch von Abgrenzung in den Intercolumnien der Seiten-
 
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