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Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.670#0195
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186

noch zu erkennen, auch ihr Einstofs in den Säulen bei d' wie
vor den Anten bei d, noch unversehrt erhalten; es sind diese
Schwellen auch hier erst nach Vollendung des Baues einge-
legt. Aufser dem Einbrüche des Schwellenstofses in die be-
reits fertig gewesene Rhabdosis der Säulen, hat man dabei
auch erst das Kymation d am Fufse der Anten so weit glatt weg-
gehauen als nöthig war die Schwelle von Innen her einzu-
schieben; daher ist unter dem Vorsprunge der Anten innerhalb
des Posticum, der Rest des Kymation bei e noch unberührt
sitzen geblieben. Mitten auf dem Stylobate im mittleren In-
tercolumnium, findet sich bei f noch ein antikes Loch, als ein-
zige Marke seiner Art auf dem Stylobate. Eeide Säulen stehen
zwar in der Axe neben der Fuge ihrer Stylobatplinthen, allein
beide völlig symmetrisch im regelmäfsigen Abstände neben ihr.

Im Durchschnitte Fig. 28 ist das Verhältnifs des Stereo-
bates und Marmorbaues in der Construction deutlich gemacht.
Der nach vorn sanft geneigt gewesene Marmorboden wurde
erst gelegt als beide Stylobate schon auf ihren Stellen waren;
die Stärken der Marmortheile können nach dem beigefügten
Maafsstabe gemessen werden. Stuart's Ansicht des Gebäudes
zeigt unter dieser Westfronte den pir. Stereobat fünf Schichten
hoch bis auf die Erdfüllung frei liegend. Seine Höhe vom
Felsboden auf habe ich wegen Hindernissen nicht beobachten
können.

Wie in den Intercolumnien am Parthenon entsprechen
sich auch hier, ganz übereinstimmend mit der Schwelle, ge-
wisse Löcher in den Säulen und Anten, zur Befestigung be-
stimmter Theile auf das Genaueste in a a', b b\ c c'. Eben so
erscheint auf zweien Seiten jeder Säule, unter dem Hypotra-
chelion bei a! wie in jeder Ante bei a, derselbe Vorstofs eines
Holzbalken in gleicher Weise gearbeitet, auch zieht sich an
der Ante von diesem Vorstofse bei a, eine Lehre bis auf die
Schwelle hinab. Da das unterste jener Löcher c d vom Sty-
lobate ab nur 4 F, 10 Z entfernt liegt, giebt das den bündigen
Beweis wie die Verbindung der Säulen und Anten mittels
eines horizontal durch die Intercolumnien gehenden Körpers,
beispielweise eines Gitterstabes, nicht möglich war, oder aber
es hätten die Intercolumnien dann für den Durchgang abge-
sperrt bleiben müssen.

In jedem Winkel e des Vorsprunges jeder Ante im Posti-
 
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