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alten Zeiten aber schon auf das engste mit dem Peribolos
des Tempels der Athena-Polias oben auf der Burg verknüpft
war; denn der unterirdische Verbindungsgang welcher von
hier durch die Felsen unter der Burgmauer weg in das Agrau-
lion hinabführte, ist in der ganzen nachhellenischen Zeit bis
auf den letzten Türkenkrieg fortwährend benutzt, er ist noch
heute vorhanden und jetzt von mir ebenfalls untersucht.
Nach meinem Dafürhalten ist die pelasgische Mauerbe-
festigung auf der Burg, nslaoyixbv Tsi%og, deren Ueberreste
schon oben erwähnt sind, sehr genau von dem Pelasgikon am
Fufse der Nordseite zu unterscheiden, wie das auch schon von
Leake (Topogr. D. A. S. 318) geschehen ist. Dies Pelasgi-
kon halte ich für ein und dasselbe mit dem Enneapylon, des-
sen Grenze noch Philochoros bei dem Heiligthume der Sem-
nai erwähnt, glaube auch nicht dafs die Burgeingänge jemals
diesen Namen geführt haben wie mehrerseits angenommen
wird. Enneapylon hiefs es wohl wegen seiner neun Pforten;
jede dieser neun Pforten aber gehörte zu einem der neun Pe-
riboloi aus welchen das Pelasgikon bestand, von denen jeder
eine besondere heilige Stätte für sich bildete. So viel bekannt
waren die Hiera der Pelasger zumeist nur Periboloi und Ho-
len; Tempelanlagen werden schwerlich bestanden haben. Vier
dieser heiligen Stätten des Pelasgikon lassen sich aus den Li-
teraturzeugnissen aufweisen, die andern fünf sind noch zu er-
mitteln.
Nur weil diese Stätten insgesammt den Göttern geweiht
und als Hiera separirt waren, erklärt sich dafs man es als
Hierosylie betrachtete sie profan zu benutzen; weder durfte
man die Stätte mit Wohnlichkeiten bebauen, noch bepflanzen
noch mit Frucht bestellen; nicht einmal das Benutzen ihres
Graswuches war erlaubt und ein dem Fluche gleiches Ver-
bot auf die Uebertretung von alle dem gelegt. Die aufmerk-
same Betrachtung der nörtlichen Felsenwände, von der Grotte
des Apollon bis zur N-O-Ekke, zeigt wie dieselben neben den
fünf grofsen Holen welche hier liegen, durchweg mit zahl-
reichen nach bestimmter Form eingeschnittenen Behältern über-
dekkt sind. Die Dübellöcher an und in diesen beweisen un-
verkennbar dafs es Behälter zur Aufnahme von Kunstwerken
gewesen sind die ex voto geweiht waren. Solche Behälter
alten Zeiten aber schon auf das engste mit dem Peribolos
des Tempels der Athena-Polias oben auf der Burg verknüpft
war; denn der unterirdische Verbindungsgang welcher von
hier durch die Felsen unter der Burgmauer weg in das Agrau-
lion hinabführte, ist in der ganzen nachhellenischen Zeit bis
auf den letzten Türkenkrieg fortwährend benutzt, er ist noch
heute vorhanden und jetzt von mir ebenfalls untersucht.
Nach meinem Dafürhalten ist die pelasgische Mauerbe-
festigung auf der Burg, nslaoyixbv Tsi%og, deren Ueberreste
schon oben erwähnt sind, sehr genau von dem Pelasgikon am
Fufse der Nordseite zu unterscheiden, wie das auch schon von
Leake (Topogr. D. A. S. 318) geschehen ist. Dies Pelasgi-
kon halte ich für ein und dasselbe mit dem Enneapylon, des-
sen Grenze noch Philochoros bei dem Heiligthume der Sem-
nai erwähnt, glaube auch nicht dafs die Burgeingänge jemals
diesen Namen geführt haben wie mehrerseits angenommen
wird. Enneapylon hiefs es wohl wegen seiner neun Pforten;
jede dieser neun Pforten aber gehörte zu einem der neun Pe-
riboloi aus welchen das Pelasgikon bestand, von denen jeder
eine besondere heilige Stätte für sich bildete. So viel bekannt
waren die Hiera der Pelasger zumeist nur Periboloi und Ho-
len; Tempelanlagen werden schwerlich bestanden haben. Vier
dieser heiligen Stätten des Pelasgikon lassen sich aus den Li-
teraturzeugnissen aufweisen, die andern fünf sind noch zu er-
mitteln.
Nur weil diese Stätten insgesammt den Göttern geweiht
und als Hiera separirt waren, erklärt sich dafs man es als
Hierosylie betrachtete sie profan zu benutzen; weder durfte
man die Stätte mit Wohnlichkeiten bebauen, noch bepflanzen
noch mit Frucht bestellen; nicht einmal das Benutzen ihres
Graswuches war erlaubt und ein dem Fluche gleiches Ver-
bot auf die Uebertretung von alle dem gelegt. Die aufmerk-
same Betrachtung der nörtlichen Felsenwände, von der Grotte
des Apollon bis zur N-O-Ekke, zeigt wie dieselben neben den
fünf grofsen Holen welche hier liegen, durchweg mit zahl-
reichen nach bestimmter Form eingeschnittenen Behältern über-
dekkt sind. Die Dübellöcher an und in diesen beweisen un-
verkennbar dafs es Behälter zur Aufnahme von Kunstwerken
gewesen sind die ex voto geweiht waren. Solche Behälter