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VIII. Ponipengorath. Sessel und Teppich. 49

dass man den Beamten über die zu entlehnenden Gegenstände Empfangs-
scheine ausstellte, welche dann bei Zurükklieferung des Entlehnten kassirt
wurden: indem nun den Demarchen [§. XIIJ die ganze Ausrüstung der
panathenäischen Pompe übertragen war, lässt sich glauben dass von ihnen
für die Skeve zu dieser, auch solche Bescheinigungen erfolgten. Die Gegen-
stände des Schatzes welche bloss zu den Pompeia gehören, fanden bei allen
Pompen und Festen des Staates die mit einer Hestiasis verbunden sind
eine gleiche Verwendung, der Parthenon war gemeinsames Schatzhaus aller
Landesgottheiten: der Ausleger hat dies nicht beachtet, eine genaue Prü-
fung der Inventarverzeichnisse giebt aber die Bestätigung, auch geht das
aus den Worten des Perikles hervor [Piniol. XVII. 1. S. 43] welche ganz
allgemein kpa axsurj irepi xa? w>[atox?, also nicht bloss einseitig die panathe-
näische Pompe bezeichnen. Nur die wenigen unter den Geräthen die aus-
schliesslich zu heiligen Handlungen bestimmt, aus diesem Grunde inschrift-
lich mit tspov, auch wohl mit dem Namen oder Bildnisse einer Gottheit be-
zeichnet sind, mögen vom allgemeinen Gebrauche ausgeschlossen und bloss
dem Opferdienste der angemerkten Gottheit vorbehalten worden sein: die
Pompeia dagegen ausschliesslich für die Panathenäenfeier bestimmt zu den-
ken, auf ihr Vorkommen im Zophorus sogar den Beweis für die Darstellung
ihres Festzuges hier zu gründen, ist eben so unhaltbar als (S. 256) sie nur
meiste?is beim Opfer gebraucht anzunehmen.

Die metallenen Geräthe jener Mädchen bestehen ans Speisegeräthen:
es sind Weinkännchen, Schalen als Mazonomien und Fleischteller, Gestelle
oder Obelisken zum Rösten des Fleisches, auch Thymiateria die man bei
jedem Schmause entzündet. Geräthe mit solchen Dingen angefüllt welche
man zum Altar- oder Tischopfer verwendet, die auch von Kanephoren auf
dem Haupte getragen werden [§. X], sind nicht dabei, es lässt sich in
diesen Geräthen bloss der Speiseapparat zu festlichen Opfermahlzeiten der
Beamten und Gäste des Staates erkennen. Schweigt Ms über die hierfür
angezogenen Belege [Piniol, a. a. 0.], so vermag dies nicht die Thatsache
zu unterdrükken dass man sogar jedem Archetheoren den der Staat als
seinen Vertreter nach den grossen panhellenischen Nationalsten sendet,
einen solchen vollständigen Speiseapparat aus dem Parthenon dorthin mit-
giebt: sehr richtig fasste Piaton bei Pollux [10, u] die axsurj itpb? ©soupiav
•Jj ßoatav zusammen. Es war dieser Apparat den Alkibiades zu Olympia vom
athenischen Archetheoros erborgte, um seine prunkvollen Epinikienmahle aus-
zurichten mit welchen er dort, als gekrönter Doppelsieger, privatim seine Gäste
bewirthete: er bediente sich derselben Schatzgeräthe in der Zeit seines
Amtes als Tamias, ungesetzlicher Weise sogar in seinem eigenen Hause als
Tafelgeräth [Piniol. XVin. 1. S. 48]. Jener Ausdrukk des Perikles über
diese Skeve zu Pompen, sichert ihren allgemeinen Gebrauch: ein leeres
im Zuge zur Schau tragen (S. 256) derselben bloss des Prunkes halber, wie
das erst von den Diadochen des grossen Makedoniers geschah, kennen die
 
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