48
Grabdenkmal des Königs S'a3hu-re", I: Der Bau.
zahl der Strahlen hinwegsehen mag, so ist es doch sehr wunderbar, daß die Ägypter Strahlen,
die sich scheinbar nach außen verbreitern, im Gegensatz dazu zuspitzen. Ganz unerklärlich bleibt
auch die abgerundete Spitze der einzelnen Strahlen. Am einfachsten scheint es mir noch, anzu-
nehmen, die Ägypter hätten ein ihnen bekanntes Vorbild, die fünfzackigen Seesterne vom roten
Meere, die sie vielleicht für Sterne, die vom Himmel gefallen sind,' hieltenj als Muster für ihre
Sterndarstellungen genommen. Ein ägyptischer Deckenstern sieht genau aus wie ein Seestern.
Das Gesims der Deckenplatten ist so ab gewässert, daß nur ein geringer Teil des
darauffallenden Regens in den Hof floß, der Rest lief nach
hinten ab.
Vom Alabasteraltar haben sich nur kleinere Fragmente
(Abb. 51—54) gefunden, alle in der Nordwestecke (d, 6, 7),
Abb. 50: Deckblöcke der Säulenhalle mit den Gesimsen. Links oben zwei kleinere Gesimse von den Nebeneingängen,
der obere vom Südflügel, der untere vom Torbau im Tale.
darunter ein merkwürdiges Stück, wahrscheinlich von der oberen Fläche. Es deutet fließendes
Wasser in ziemlich kräftigem Relief an (Abb. 55), ein für einen Libationsaltar gewiß passendes
Ornament. Die fein eingeritzten Zeichnungen der Seitenflächen sind in nichts von denen des
Ne-user-rec-Altars1 verschieden. Nur scheint der Altar niedriger gewesen zu sein, da kein Fragment
Spuren von zwei übereinander angeordneten Reihen von Gabenbringenden zeigt.
Auf der Nordhälfte waren wieder Personifikationen von geographischen Begriffen und
Örtlichkeiten des Nordlandes dargestellt, auf der Südseite solche aus den südlichen Landes-
teilen. Die Mitten nahmen die um das Zeichen der Vereinigung geschlungenen Wappen-
pflanzen der beiden Landesteile — Papyrus und „Lilie" — ein, flankiert von Inschriftstreifen
und kleinen Figuren, die die Ewigkeit personifizieren.
Ob die alabasternen Hohlkehlstücke (Abb. 56) auch zum Altar gehören, mag dahin-
gestellt bleiben. Die Stücke mit den vertieften Inschriftresten (Abb. 57) gehören sicher nicht
dazu, sondern zu irgend welchen Statuensockeln.
1) Ne-user-re' Bl. 14/5 u. S. 68/9.
Grabdenkmal des Königs S'a3hu-re", I: Der Bau.
zahl der Strahlen hinwegsehen mag, so ist es doch sehr wunderbar, daß die Ägypter Strahlen,
die sich scheinbar nach außen verbreitern, im Gegensatz dazu zuspitzen. Ganz unerklärlich bleibt
auch die abgerundete Spitze der einzelnen Strahlen. Am einfachsten scheint es mir noch, anzu-
nehmen, die Ägypter hätten ein ihnen bekanntes Vorbild, die fünfzackigen Seesterne vom roten
Meere, die sie vielleicht für Sterne, die vom Himmel gefallen sind,' hieltenj als Muster für ihre
Sterndarstellungen genommen. Ein ägyptischer Deckenstern sieht genau aus wie ein Seestern.
Das Gesims der Deckenplatten ist so ab gewässert, daß nur ein geringer Teil des
darauffallenden Regens in den Hof floß, der Rest lief nach
hinten ab.
Vom Alabasteraltar haben sich nur kleinere Fragmente
(Abb. 51—54) gefunden, alle in der Nordwestecke (d, 6, 7),
Abb. 50: Deckblöcke der Säulenhalle mit den Gesimsen. Links oben zwei kleinere Gesimse von den Nebeneingängen,
der obere vom Südflügel, der untere vom Torbau im Tale.
darunter ein merkwürdiges Stück, wahrscheinlich von der oberen Fläche. Es deutet fließendes
Wasser in ziemlich kräftigem Relief an (Abb. 55), ein für einen Libationsaltar gewiß passendes
Ornament. Die fein eingeritzten Zeichnungen der Seitenflächen sind in nichts von denen des
Ne-user-rec-Altars1 verschieden. Nur scheint der Altar niedriger gewesen zu sein, da kein Fragment
Spuren von zwei übereinander angeordneten Reihen von Gabenbringenden zeigt.
Auf der Nordhälfte waren wieder Personifikationen von geographischen Begriffen und
Örtlichkeiten des Nordlandes dargestellt, auf der Südseite solche aus den südlichen Landes-
teilen. Die Mitten nahmen die um das Zeichen der Vereinigung geschlungenen Wappen-
pflanzen der beiden Landesteile — Papyrus und „Lilie" — ein, flankiert von Inschriftstreifen
und kleinen Figuren, die die Ewigkeit personifizieren.
Ob die alabasternen Hohlkehlstücke (Abb. 56) auch zum Altar gehören, mag dahin-
gestellt bleiben. Die Stücke mit den vertieften Inschriftresten (Abb. 57) gehören sicher nicht
dazu, sondern zu irgend welchen Statuensockeln.
1) Ne-user-re' Bl. 14/5 u. S. 68/9.