V.
Einzelfunde.
Die Einzelfunde1, denen der folgende Abschnitt gewidmet ist, waren bei der Grabung
im S'aAu-re'-Totentempel besonders zahlreich. Der sehr einfache Grund dafür war der, daß
dieser Bau, wie wir oben in Abschnitt IV gesehen haben, an zwei und ein halb Jahrtausende
als Tempel in Gebrauch war, nicht immer demselben Kult geweiht, aber doch in der ganzen
Zeit für Kultzwecke benutzt. Da mußten sich naturgemäß im Schutt mehr Funde ansammeln,
wie in anderen, die nur eine verhältnismäßig kurze Benutzungsperiode aufwiesen.
Als „Einzelfund" wollen wir hier wieder, wie schon
früher, alles auffassen, was mit dem Bau nicht in direkten
festen Zusammenhang gebracht werden konnte, also auch
Stücke, bei denen man zwar Vermutungen, aber keine Sicher-
heit über ihre Stelle im Gebäude haben kann. Nur einige
Einzelfunde sind vorweg im vorigen Abschnitt behandelt
worden, nämlich die, aus denen irgend welche Schlüsse für
die Baugeschichte zu ziehen sind. Diese sind hier nicht
noch einmal aufgeführt.
Die Anordnung der Einzelfunde ist dadurch gegeben,
daß man so gut wie alle auf die geschichtlichen Perioden
des Baus verteilen kann; nur einen Fund kann man so
nicht unterbringen, da er ohne jeden Zweifel aus einer Zeit
herrührt, die lange vor die Erbauung des Totentempels fällt.
Aus dem Schutt, der auf der mit einer Kalksteinplatte aus-
geflickten Schwelle der südlichen Eingangstür zum Quer-
raum (f, 6) festsaß, wurde eine Schminkpalette aus metamorphischem Schiefer (Abb. 140 links)
herausgeholt, die aus vorgeschichtlicher Epoche oder aus der Zeit der ersten Dynastie stammt.
Sie muß in später Zeit, jedenfalls nach dem alten Reiche, an ihre Fundstelle gekommen sein
und dürfte aus irgendeinem vorgeschichtlichen Friedhofe der Umgegend2 stammen.
Aus der Zeit des Totenkults. Von der reichen Ausstattung des Tempels haben
wir diejenigen Stücke, deren Platz im architektonischen Aufbau feststeht, wie z. B. die Alabaster-
1) Diese befinden sich, soweit nichts anderes angegeben, zurzeit noch in Berlin, da eine Verteilung auf die ver-
schiedenen deutschen Museen noch nicht stattfinden konnte. Daher fehlen auch die in früheren Veröffentlichungen gegebenen
Inventarnummern.
2) Arbeiter brachten noch eine andere Schminktafel (Abb. 140 rechts), die beim Graben eines Schadufs (Wasser-
hebewerk) im Feld Ostsüdost von Abu Gurab gefunden worden sein soll. Wie in ganz Ägypten, so werden sich also auch in
der Gegend unserer Grabung prähistorische Begräbnisstätten finden lassen.
Abb. 140: Prähistorische Schminktafeln,
die linke im Tempel gefunden, die rechte
in der Umgegend.
Einzelfunde.
Die Einzelfunde1, denen der folgende Abschnitt gewidmet ist, waren bei der Grabung
im S'aAu-re'-Totentempel besonders zahlreich. Der sehr einfache Grund dafür war der, daß
dieser Bau, wie wir oben in Abschnitt IV gesehen haben, an zwei und ein halb Jahrtausende
als Tempel in Gebrauch war, nicht immer demselben Kult geweiht, aber doch in der ganzen
Zeit für Kultzwecke benutzt. Da mußten sich naturgemäß im Schutt mehr Funde ansammeln,
wie in anderen, die nur eine verhältnismäßig kurze Benutzungsperiode aufwiesen.
Als „Einzelfund" wollen wir hier wieder, wie schon
früher, alles auffassen, was mit dem Bau nicht in direkten
festen Zusammenhang gebracht werden konnte, also auch
Stücke, bei denen man zwar Vermutungen, aber keine Sicher-
heit über ihre Stelle im Gebäude haben kann. Nur einige
Einzelfunde sind vorweg im vorigen Abschnitt behandelt
worden, nämlich die, aus denen irgend welche Schlüsse für
die Baugeschichte zu ziehen sind. Diese sind hier nicht
noch einmal aufgeführt.
Die Anordnung der Einzelfunde ist dadurch gegeben,
daß man so gut wie alle auf die geschichtlichen Perioden
des Baus verteilen kann; nur einen Fund kann man so
nicht unterbringen, da er ohne jeden Zweifel aus einer Zeit
herrührt, die lange vor die Erbauung des Totentempels fällt.
Aus dem Schutt, der auf der mit einer Kalksteinplatte aus-
geflickten Schwelle der südlichen Eingangstür zum Quer-
raum (f, 6) festsaß, wurde eine Schminkpalette aus metamorphischem Schiefer (Abb. 140 links)
herausgeholt, die aus vorgeschichtlicher Epoche oder aus der Zeit der ersten Dynastie stammt.
Sie muß in später Zeit, jedenfalls nach dem alten Reiche, an ihre Fundstelle gekommen sein
und dürfte aus irgendeinem vorgeschichtlichen Friedhofe der Umgegend2 stammen.
Aus der Zeit des Totenkults. Von der reichen Ausstattung des Tempels haben
wir diejenigen Stücke, deren Platz im architektonischen Aufbau feststeht, wie z. B. die Alabaster-
1) Diese befinden sich, soweit nichts anderes angegeben, zurzeit noch in Berlin, da eine Verteilung auf die ver-
schiedenen deutschen Museen noch nicht stattfinden konnte. Daher fehlen auch die in früheren Veröffentlichungen gegebenen
Inventarnummern.
2) Arbeiter brachten noch eine andere Schminktafel (Abb. 140 rechts), die beim Graben eines Schadufs (Wasser-
hebewerk) im Feld Ostsüdost von Abu Gurab gefunden worden sein soll. Wie in ganz Ägypten, so werden sich also auch in
der Gegend unserer Grabung prähistorische Begräbnisstätten finden lassen.
Abb. 140: Prähistorische Schminktafeln,
die linke im Tempel gefunden, die rechte
in der Umgegend.