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Abschnitt V: Griechisches — Aramäisches — Römisches — Koptisches.

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Abb. 190: Oberer Mühlstein.

Römisches. Der obere Stein einer Mühle
(Abb. 190), der im nördlichen Umgangsarm gefunden
wurde, könnte wesentlich jünger sein als die bisher
besprochenen nicht ägyptischen Stücke. Ich würde
ihn für römisch halten. Vielleicht stammt er gar aus
den Häusern, die, wie wir oben in Abschnitt IV sahen,
in byzantinischer Zeit auf der Stelle des Tempels er-
richtet waren. Sonst müßte man annehmen, daß be-
reits in römischer Zeit Wohn- oder Wirtschaftsgebäude
auf oder in nächster Nähe von unserem Totentempel
bestanden haben, von denen wir nur zufällig keine
datierbaren Spuren gefunden haben.

Koptisches. Von den Geräten und Gefäßen,
welche in den Gebäuden aus koptischer Zeit, die über unserem Tempel lagen, einst gebraucht
Worden sind, ist ziemlich viel in Fragmenten auf uns gekommen. Meist sind es Krugscherben
mit Aufschriften, die den Inhalt oder den Besitzer des Kruges angeben, Scherben mit kurzen
Mitteilungen, auch solche mit Schreib- und Buch-
stabierübungen. Diese Gattung wird in einem beson-
deren Bande zusammen mit anderem inschriftlichen
Material aus diesen Grabungen veröffentlicht werden.
An dieser Stelle soll nur als Probe für gute kop-
tische Topfware, die hier in größerer Menge ge-
funden wurde, eine Scherbe mit Bemalung (Abb. 191)
wiedergegeben werden. Sie zeigt schwarze, rötlich
ausgemalte Zeichnung auf gelblichem Grund. Frag-
mente von einer ganzen Reihe ähnlicher Krüge sind
aufgelesen worden. Leider waren die Versuche, aus
ihnen wenigstens größere Stücke zusammenzusetzen,
erfolglos.

Von Geräten aus dieser Zeit mag nur der Holzstempel mit den Buchstaben sepHM|
erwähnt werden, der schon oben (S. 108) im Abschnitt über die Geschichte unseres Baues
eine Rolle spielte.

Abb. 191: Koptische Scherben mit Bemalung.

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