Großhirn.
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2. Aus Nucleus globosus, emboliformis und vorderem Abschnitt des Nucl. dentatus:
zum Nucleus reticularis im Mittelhirn, besonders zu Nucl. ruber magnocellularis,
via Brachium conjunctivum.
Zu 1. und 2.: Fortsetzung: Tractus reticulq-bulbaris, Tract. reticulo-spinalis, Fasci-
culus longitudinalis medialis, Und damit zu den motorischen Wurzelzellen der Hirn-
und Rückenmarksnerven.
II. Neukleinhirn (Hemisphären):
Afferent:
1. Brückenbahnen: Tractus- ponto-xerebcllares, Fortsetzungen des Tractus cortico-
pontanus frontalis, parietalis et temporalis aus dem Integrationsort Großhirnrinde.
Umschaltung in den Nuelei pontis, via Crus pontis zur Hemisphäre der Gegenseite. —
An den Nuclei pontis enden auch Kollateralen der Pyramidenbahn.
2. Tractus olivo-cerebellaris: aus Nucleus dentatus olivae (gekreuzt), Fortsetzung der
centralen Haubenbahn, aus Basalganglion via Thalamus und Xucleus ruber.
Efferent (aus Nucleus dentatus via Brachium conjunctivum):
1. Zu Nucleus ruber. Fortsetzung: a) Zu motorischen Wurzelzellen über Nucleus reti-
cularis und Tractus reticulo-bulbaris und -spinalis; b) zur Großhirnrinde, Tractus
rubro-corticalis.----
2. Zu Thalamus.
3. Zu Nucleus reticularis der Medulla oblongata und zu Strangzellen des Rückenmarks
(oder unmittelbar zu den motorischen Wurzelzellen ?): Cajals laterales absteigen-
des Kleinhirnbündel, Kollateralen von Fasern des Brachium conjunctivum.
3. Großhirn (Cerebrum, Pallium).
a) NeencephaloD und Archencephälon.
Das Großhirn des Menschen wie der übrigen Säugetiere verdankt seine all-
gemeine Ausgestaltung der gewaltigen Umbildung der im Gegensatz zu den
Basalganglien ursprünglich dünnen Wandungen des Ventrikelraumes. Der Gang
der Embryonalentwicklung wiederholt im ganzen diesen Prozeß (Abb. S. 159). Der
Hauptmasse nach ist also das Säugergroßhirn ein Abkömmling der dünnen
Vorder hirnwand, des Hirnmantels, des Pallium. Die palliaren Teile des
Vorderhirns sind spezifische Neuerwerbung des Säugergehirns (Neencephalon), sie
werden übergeordnet und übergeschaltet dem ursprünglichen Vorderhirn (Arch-
encephalon), dessen Anteile, Basalganglien und Riechhirn, zwar ebenfalls eine
Fortentwicklung erfahren, aber keine so grundsätzliche wie der Mantel. Aller-
dings wird auch dem Riechhirn ein palliarer Abschnitt übergeschaltet, aber dieser
Abschnitt erfährt in der Reihe der Säugetiere, auch bei den makrosmatischen, keine
so reiche Ausgestaltung wie das übrige Pallium und bewahrt gegenüber dessen
Formenfülle eine gewisse konservative Einförmigkeit. Auch ist bei niederen
Säugetieren der dem Riechhirn zugehörige Anteil des Pallium schon mächtig
entwickelt, während das übrige Pallium noch auf einer viel unentwickelteren
Stufe verbleibt. Daraus darf die Berechtigung abgeleitet werden, das ganze
Riechhirn, archencephalen und neencephalen Anteil, gesondert zu betrachten,
obwohl es nicht ganz folgerichtig ist, seinen palliaren Anteil von dem übrigen
Pallium zu trennen. Gleicherweise müßte sonst etwa das Sehhirn ausgesondert
werden, das freilich niemals gleiche morphologische Selbständigkeit aufweist.
Beim Menschen als einem mikrosmatischen Säugetier ist das Riechhirn an sich
schon wenig entwickelt und tritt gegenüber dem mächtigen Pallium äußerlich
ganz zurück, ist auch nicht mehr scharf gegen das Pallium abgesetzt. Seine
Schilderung wird deshalb bis nach der des Pallium aufgeschoben (s. S. 190).
b) Äußere Form und Entwicklung des Großhirns.
Das Endhirn des Menschen hat bis zum 5. Monat seiner Entwicklung eine
glatte Oberfläche (Abb. S. 8—11, 159). Bei manchen Säugetieren bleibt sie
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2. Aus Nucleus globosus, emboliformis und vorderem Abschnitt des Nucl. dentatus:
zum Nucleus reticularis im Mittelhirn, besonders zu Nucl. ruber magnocellularis,
via Brachium conjunctivum.
Zu 1. und 2.: Fortsetzung: Tractus reticulq-bulbaris, Tract. reticulo-spinalis, Fasci-
culus longitudinalis medialis, Und damit zu den motorischen Wurzelzellen der Hirn-
und Rückenmarksnerven.
II. Neukleinhirn (Hemisphären):
Afferent:
1. Brückenbahnen: Tractus- ponto-xerebcllares, Fortsetzungen des Tractus cortico-
pontanus frontalis, parietalis et temporalis aus dem Integrationsort Großhirnrinde.
Umschaltung in den Nuelei pontis, via Crus pontis zur Hemisphäre der Gegenseite. —
An den Nuclei pontis enden auch Kollateralen der Pyramidenbahn.
2. Tractus olivo-cerebellaris: aus Nucleus dentatus olivae (gekreuzt), Fortsetzung der
centralen Haubenbahn, aus Basalganglion via Thalamus und Xucleus ruber.
Efferent (aus Nucleus dentatus via Brachium conjunctivum):
1. Zu Nucleus ruber. Fortsetzung: a) Zu motorischen Wurzelzellen über Nucleus reti-
cularis und Tractus reticulo-bulbaris und -spinalis; b) zur Großhirnrinde, Tractus
rubro-corticalis.----
2. Zu Thalamus.
3. Zu Nucleus reticularis der Medulla oblongata und zu Strangzellen des Rückenmarks
(oder unmittelbar zu den motorischen Wurzelzellen ?): Cajals laterales absteigen-
des Kleinhirnbündel, Kollateralen von Fasern des Brachium conjunctivum.
3. Großhirn (Cerebrum, Pallium).
a) NeencephaloD und Archencephälon.
Das Großhirn des Menschen wie der übrigen Säugetiere verdankt seine all-
gemeine Ausgestaltung der gewaltigen Umbildung der im Gegensatz zu den
Basalganglien ursprünglich dünnen Wandungen des Ventrikelraumes. Der Gang
der Embryonalentwicklung wiederholt im ganzen diesen Prozeß (Abb. S. 159). Der
Hauptmasse nach ist also das Säugergroßhirn ein Abkömmling der dünnen
Vorder hirnwand, des Hirnmantels, des Pallium. Die palliaren Teile des
Vorderhirns sind spezifische Neuerwerbung des Säugergehirns (Neencephalon), sie
werden übergeordnet und übergeschaltet dem ursprünglichen Vorderhirn (Arch-
encephalon), dessen Anteile, Basalganglien und Riechhirn, zwar ebenfalls eine
Fortentwicklung erfahren, aber keine so grundsätzliche wie der Mantel. Aller-
dings wird auch dem Riechhirn ein palliarer Abschnitt übergeschaltet, aber dieser
Abschnitt erfährt in der Reihe der Säugetiere, auch bei den makrosmatischen, keine
so reiche Ausgestaltung wie das übrige Pallium und bewahrt gegenüber dessen
Formenfülle eine gewisse konservative Einförmigkeit. Auch ist bei niederen
Säugetieren der dem Riechhirn zugehörige Anteil des Pallium schon mächtig
entwickelt, während das übrige Pallium noch auf einer viel unentwickelteren
Stufe verbleibt. Daraus darf die Berechtigung abgeleitet werden, das ganze
Riechhirn, archencephalen und neencephalen Anteil, gesondert zu betrachten,
obwohl es nicht ganz folgerichtig ist, seinen palliaren Anteil von dem übrigen
Pallium zu trennen. Gleicherweise müßte sonst etwa das Sehhirn ausgesondert
werden, das freilich niemals gleiche morphologische Selbständigkeit aufweist.
Beim Menschen als einem mikrosmatischen Säugetier ist das Riechhirn an sich
schon wenig entwickelt und tritt gegenüber dem mächtigen Pallium äußerlich
ganz zurück, ist auch nicht mehr scharf gegen das Pallium abgesetzt. Seine
Schilderung wird deshalb bis nach der des Pallium aufgeschoben (s. S. 190).
b) Äußere Form und Entwicklung des Großhirns.
Das Endhirn des Menschen hat bis zum 5. Monat seiner Entwicklung eine
glatte Oberfläche (Abb. S. 8—11, 159). Bei manchen Säugetieren bleibt sie