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Achter Vrief.

schon erne absoluke Freyhcit und Fülle des Vermö-
gens zu seinem Gegenstande mübrmgen, daß er ge-
übt ssyn müsse, alles mit ftiner ganzen Menschheit
Zu umfassen." Kein Wunder, wenn H. Kosegar«
Len ftines Zwecks, bcy einer so verkrhrten'Ansicht,
fast durchgehends verfehlk und, statt, wie Voß und
Göthe, anziehend und unterhalteud zu werden, tang-
werlig und crmüdend wird. Seine Personen havcn
frcylich Charakrere, aber stache und gemeine. Jhre
2leußsrungen smd freylich sehr nacürlich, aber auch
schr alltäglich. Jhrs Sitten tragen frcylich das Ge-
präge der Einsalt, aber einer solchen, die bald Zur
beleidiZenden Plattheit und balo zur unerträglichen
Pedanterie wird. NirgendS ergreift er die ganze,
volle, wahrr Natur; überall erscheint unö die ge-
trennte, unoollendete, wirklrche. Und welchcr
Mittel bedient er sich, um dis Tnvialitaten, zu de-
ncu eine solcheNatur nothwendig versühren muß, zu
beschönigen? Was dem Menschen abgeht, soll dsr
Kürrstlcr, und was am innern Gehalte mangelc, dcr
Pon-p der Reüe erseHen. Daher die kindischen Um-
schreibungen und das lächerliche AufpuHen geringfü-
giger Gegenständs und Handtungen; daher daS
Prunken nrit unzertiger Gelehrsamkert, dcr eigent-
lichen Grgenfüßlcriiin naiver Dichtung; dahcr daS
Eiirschalten von Hsiligen-Legenden und Predigten,
von dencn jene wirklich an kein naiveö, sondern an
cin läppisches Zeitalcer, uud dlese an die Kirche,
 
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