Poesie, als Nachbildnerinn der Natur.
Unsere Zeiten liefern in der sogenannten Poesie
der Poesie so manche Beweise einer abentheuerlichen
Verirrung von der Natur, daß es kein Wort zur
Unzeit ist, an die gute Mutter zu erinnern, welche
von Anbeginn ihren edelsten Lieblingen als Original
vorschwebte. Mag das Prinzip der Nachahmung
der Natur Zu unbestimmt und unbefriedigend schei-
nen, um als Grundbegriff für die schönen Künste
Zu gelten, so wird doch der uralte Bund zwischen
dem Dichter und der Natur ungefährdet bleiben.
Ihre physischen und sittlichen Erscheinungen und
eben damit einen besvndcrn Zustand der Empfind-
samkeit darzustellen, ist sein großer Beruf. Er
wallfahrte, statt einer Mcisterschule blindlings zu
schwören, zu dem Heiligthum der großen Bildner-
inn, sey aber nicht nur Hörer des Worts, sondern
auch Thäter desselben, und bereichere bey dem Sik-
tenspiegel, welchen sie ihm vorhält, seine Hausta-
fel mit goldnen Sprüchen.
Unsere Zeiten liefern in der sogenannten Poesie
der Poesie so manche Beweise einer abentheuerlichen
Verirrung von der Natur, daß es kein Wort zur
Unzeit ist, an die gute Mutter zu erinnern, welche
von Anbeginn ihren edelsten Lieblingen als Original
vorschwebte. Mag das Prinzip der Nachahmung
der Natur Zu unbestimmt und unbefriedigend schei-
nen, um als Grundbegriff für die schönen Künste
Zu gelten, so wird doch der uralte Bund zwischen
dem Dichter und der Natur ungefährdet bleiben.
Ihre physischen und sittlichen Erscheinungen und
eben damit einen besvndcrn Zustand der Empfind-
samkeit darzustellen, ist sein großer Beruf. Er
wallfahrte, statt einer Mcisterschule blindlings zu
schwören, zu dem Heiligthum der großen Bildner-
inn, sey aber nicht nur Hörer des Worts, sondern
auch Thäter desselben, und bereichere bey dem Sik-
tenspiegel, welchen sie ihm vorhält, seine Hausta-
fel mit goldnen Sprüchen.