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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0240
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230

Die Architekten.

Archedemos

aus Thera hatte die Grotte der Nymphen auf dem Hymettos angelegt: G. J. gr.456;
Bull. dell' Inst. 1841, p. 89; Rev. arch. II, p. 427; Stephani: titul. graec. part. IV,
tab. 4, in Indice Schol. Dorpat. 1849, sem. alt. p. 6 sq.
Archias

aus Korinth, baute das Frachtschiff oder richtiger den schwimmenden Palast
für Hieron II, welchen dieser einem der Ptolemäer schenkte. Eine ausführliche
Beschreibung dieses mit Kunstwerken reich geschmückten Baues theilt Athe-
naeus (V, 206 D sq.) aus Moschion mit.

Archilochos <
wird in der Baurechnung des Erechtheum als Architekt genannt: Ross im Kunst-
blatt 1836, N. 60; Stephani in den Ann. dell' Inst. arch. 1843, p. 320, 56; 324, 9.
Da er nur einen geringen täglichen Lohn empfing, so war er offenbar nicht
der oberste Architekt, sondern nur ein Aufseher beim Bau; vgl. unter Philokles,
und Stephani S. 292 u. 299.

A r c h i m e d e s.

342 Obwohl sein Ruhm auf seinen mechanischen Erfindungen beruht und wir eigent-
liche Bauwerke von ihm gar nicht kennen, so mag er doch hier angeführt wer-
den, weil die Alten ihn den berühmtesten Architekten beizählen, wie z. B. eine
Stelle des Ausonius (Moseila 304) lehrt, nach welcher er als solcher in den Ima-
gines des Varro unter die Hebdomas der Architekten aufgenommen war.
Argelios

schrieb über die korinthische Ordnung und über den ionischen Tempel des
Asklepios zu Tralles, den er selbst erbaut haben soll: Vitr. VII, praef. 12. Er
lebte also mindestens nach Ol. 100, da erst um diese Zeit die korinthische Ord-
nung aufkam. Unter den älteren Architekten, welche sich gegen die Anwendung
der dorischen Ordnung für Tempelbauten ausgesprochen hatten, nennt nun
Vitruv (IV, 3, 1) auch einen Tarchesius. Dass hier wieder dieselbe Person, wie
in der ersten Stelle gemeint sei, vermuthen Schneider und Marini gewiss mit
Recht, um so mehr, als in der zweiten der Name in verschiedener Form über-
liefert ist. Ob aber ohne weiteres Argelios herzustellen, wage ich nicht zu ent-
scheiden, da auch diese Namensform bis jetzt noch nicht nachgewiesen ist.

Aristides, s. Kleoetas.

Artorius Primus.
Nach der noch erhaltenen Inschrift:

M. ARTORIVS. M. L. PRIMVS
ARGHITEGTVS

baute er das grössere der Theater in Pompei, welches etwa der Zeit des Augustus
angehören mag: Mommsen I. R. N. 2238.
Asklepiades,

Sohn des Attalos aus Kyzikos, war zufolge einer in Samothrake gefundenen In-
schrift wegen eines Tempelbaues dorthin berufen worden: G. J. gr. 2158; vgl. 2157.
Von ihm verschieden ist ein Asklepiades, Sohn des Hilaros aus Lampsakos,
dessen Grabschrift sich zu Madytos am thrakischefi Ghersonnes gefunden hat:
C. J. gr. II, p. 995, n. 2016 b.

Asklepiodoros, s. Xenaeos.
 
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