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Hülsen, Christian C.
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 46): Das Septizonium des Septimius Severus — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.729#0006
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Auch Papst Sixtus V. (1585—1590) hatte an dem Monument sein Interesse:
freilich ein sehr materielles. Er fand, dass die Quadern, die Marmor- und Granitsäulen
noch vortrefflich zu brauchen wären und Hess das alte Gemäuer einreissen, nicht ohne
bei den Römern deswegen Tadel zu finden. Die Werkstücke fanden Verwendung für
einen seiner zahlreichen Neubauten — wir wissen nicht, für welchen").

So müssen wir denn unsere Kenntnlss des Gebäudes schöpfen aus dem, was die
Topographen und Architekten des 15. und 16. Jahrhunderts über dasselbe aufgezeichnet
haben. Schon das publizierte Material ist an Umfang nicht gering, lässt dagegen für
manche wichtige Fragen, namentlich was die Dimensionen des Gebäudes betrifft, im
Stich. Erheblich weiter führen uns die Studien von Architekten des Cinquecento, welche
in den Sammlungen, namentlich der der Dfflzien in Florenz, bisher so gut wie unbenutzt,
erhalten sind. Die mir bekannten Zeichnungen und Stiche führe ich zunächst chrono-
logisch geordnet auf: noch manches wird in mir unzugänglichen Sammlungen zu finden,
auch in den von mir durchgesehenen einzelnes mir entgangen sein. — Daran schliesst
sich die Wiedergabe der Beschreibungen der Buine von den drei Architekten Serlio,
Gamucci, Scamozzi.

A. Abbildungen.
1. Francesco di Giorgio Martini von Siena (1439—1502), Codex der biblioteca
militare del Duca di Genova in Turin, fol. 84': hedifitio presso a seto Ghreichoro, dicto
secte solis. Das Original8) ist mir nicht zugänglich gewesen: eine Copie der im Besitz
der commissione archeologica comunale di Roma befindlichen Pause verdanke ich Herrn
G. Gatti in Rom. Grösse der Zeichnung 20x21 cm. — Vorderansicht des Gebäudes,
welches willkürlich zu einer dreistöckigen Halle mit mittlerem Vorbau, im Grundriss

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ergänzt ist. Die Zeichnung, interessant als älteste Abbildung4) des Monuments, ist für
dessen Restauration von geringem Werth.

'■0 Die Demolirung fällt wahrscheinlich noch in eins der ersten Regierungsjahre des Papstes:
genaueres ist mit dem bis jetzt zu Gebote stehenden Material nicht auszumachen. Hierüber wie über
die teilweise einander widersprechenden Nachrichten betreffs des Schicksals der Reste ygl. Jordan S. 38.

s) erwähnt, nicht herausgegeben von Promis vita di Francesco di Giorgio Martini, Turin 1841,
S. 99 (danach Jordan S. 39).

4) Dieses Prädikat könnte ihr streitig gemacht werden durch eine kleine Zeichnung in Lor.
Ghibertis architektonischem Traktat (Florenz, bibl. Nazionale). Daselbst ist f. 37. nach allerlei römischen
Monumenten, ein siebenstöckiges Gebäude dargestellt, aber "so phantastisch, dass man zweifeln kann, ob
wirklich das S. gemeint sei. Die Abbildung zudem ist wegen ihrer Kleinheit für uns ohne Nutzen.
 
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