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Hülsen, Christian C.
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 46): Das Septizonium des Septimius Severus — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.729#0025
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ob und wie die Mitte des Baus architektonisch hervorgehoben worden sei. Naheliegend
scheint die Vermutung, es hätten die Nischen Halbkuppeln als Abschluss gehabt. Ver-
sucht man eine solche Lösung, so scheint die einzig mögliche Konstruktion die in Fig. 9

Fisr- 9.

gezeichnete. Bei dieser ist jedoch einerseits die Verkröpfung der oberen Säulen gegen
die Nischenwand höchst unbefriedigend, andererseits würden in der perspektivischen
Ansicht die Kuppeln unverhältnismässig hinter die oberen Glieder der Säulenstockwerke
sinken. Zu diesen ästhetischen Bedenken kommt noch, dass auch die Widerlager ihrer
Stärke nach wenig ausreichend erscheinen. — Wir haben daher, wie bereits früher Canina,
einfach die Säulenhallen in allen drei Stockwerken auch durch die Nischen geführt,
und als oberen Abschluss eine Attika mit Statuen — woran schon Scamozzi dachte —
hinzugefügt.

III. Die Inschrift des Septizoniiims.

Im Friese des untersten Stockwerkes des Septizoniums war eine Inschrift einge-
hauen, welche den Beschauer belehrte, dass der Kaiser Septimius Severus im sechsten
Jahre seiner Regierung (203 n. Chr.), zusammen mit seinem Sohne Caracalla, dies
Monument errichtet hätte. Wir kennen diese Inschrift nur unvollständig, und durch
«ine eigentümliche Ueberlieferung23).

23) Die Inschrift ist herausgegeben C. I. L. VI n. 1032 (einige Ungenauigkeiten in der Publi-
kation berichtigt Jordan S. 40), worauf ich für alles epigraphische Detail verweise.

Winckelmanns-Programm 188G. 4
 
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