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10 Prozent sollen zum Besten der Armen, und so viel der Absatz der Loose in Berlin mög-
lich, in die Hauptkasse zur Unterstützung der Klein-Kinder-Bewahrungs-Anstalten verwandt werden, und
hat sich die resp. Comission gedachter Anstalt bereit erklärt, so viel als möglich den Absatz der Loose
durch ihre Boten zu bewirken.

Was an dem völligen Absatz der Loose in Berlin nicht zu erreichen möglich sein sollte, geht
in die übrigen Städte der Preussischen Monarchie, und fliessen denen ebenfals zum Besten ihrer Orts-
armen gedachte 10 Prozent zu, wenn durch Vermittelung der resp. Orts-Obrigkeiten der Absatz der
Loose bewirkt wird, und warum sie besonders ersucht werden sollen.

Unter 4602 Nummern sind 22 Gewinne, wie sie im Verzeichniss aufgeführt stehen, und wer-
den sie, nachdem alle Nummern ins Rad gelegt, in der Art gezogen, dass mit dem 50sten Zug aus
dem Rade der Dornauszieher als Hauptgewinn, zu dem abgeschätzten Werth von 500 Thlr. fällt, und
hierauf mit dem 2ten 50sten Zug die Büste Göthe's, und auf diese Weise fortgefahren wird, bis sämmt-
liche 22 Gewinne der Reihefolge nach gezogen sind.

Acht Tage vor der Ziehung wird dieselbe, so wie den Tag nach der Ziehung die sämmtlichen
Gewinne öffentlich bekannt gemacht, welche übrigens in der Wadzecksi-Anstalt unter Aufsicht eines Vor-
stehers und eines Deputirten des Königl. Polizei-Präsidii statt findet, und ein halbes Jahr nach dem
10 Februar dieses Jahres — als vom Erlaubnisstage der Ausspielung angerechnet, geschehen soll. Das
Verzeichniss und der Werth jedes einzelnen Werks, so wie der Plan, wonach die Ausspielung statt fin-
det, sind jedem Loose beigefügt, wodurch ein jeder Theilhaber die Ueberzeugung des richtigen Verhält-
nisses erhält. Indem ich nun gehorsamst und ergebenst um einen reichlichen Ankauf von Loosen zu
der gedachten Auspielung bitte, bemerke ich nur noch, dass hierdurch nicht allein die Aussicht aul
Gewinn, sondern auch jeder Käufer auch von nur einem Loose ein Schärflein für nothleidende Neben-
menschen, und besonders für Kinder, welche einer ordentlichen und geregelten Erziehung besonders be-
dürfen, beiträgt.

Die sämmtlich auszuspielenden Werke stehen in meiner Wohnung zur Ansicht aufgestellt, wozu
ergebenst einladet

Berlin 1839. Heinr. Hopfgarten,

Bronzeur und akadem. Künstler,
Charitestrasse No. 6.

Correspondcnz - Artikel.

Lübeck. Unsere Austeilung erfreute sich
schon in den ersten Tagen zahlreicher Besuche von
hiesigen und fremden Kunstfreunden, welche durch
die sehr gelungene und vortheilhafte Aufstellung
der Kunstwerke in der geräumigen und die helleste
i Beleuchtung darbietenden Katharinenkirche, deren
gothischer Bau schon an sich sein hohes Interesse
gewährt, allgemein befriedigt wurden. Der Kata-
log zählte über 583 Nummern. Die Koryphäen
der reichen Sammlung waren die beiden, von
dem Kronprinzen von Preussen der Ausstellung an-
vertrauten Meisterwerke von Bendemann und Les-
sing (Jeremias und die Hussiten-Predigt), an wel-
che, ausser anderen vorzüglichen Gemälden, zwei
treffliche Arbeiten unseres Overbeck, ein Familien-
gemälde und eine Sepia-Zeichnung (Madonna mit
dem Kinde) aus hiesigem Privatbesitz, sich würdig
anreihten.

A u c t i o n
von Gemälden, anderen Kunstsachen und Büchern.

Am 1. Oktober d. J. und den folgenden Ta-
gen soll die Sammlung von ausgezeichneten Gemäl-
den älterer Meister, plastischen Kunstwerken, ver-
schiedenen Antiquitäten undBüchern, letztere meistens
aus den Fächern der schönen Künste und Wissen-
schaften, aus dem Nachlasse des verstorbenen Herrn
D. Brauns, Inhaber des Hotel d'Angleterre, hie-
selbst meistbietend versteigert werden. Kataloge
sind durch alle Buch- und Kunsthandlungen, welche
sich dieserhalb an uns, oder Herrn F. A. Brock-
haus in Leipzig wenden wollen, gratis zu er-
halten").

Braunschweig, 30. Juli 1839.

Friedr. Vieweg u. Sohn.
*) In Berlin zu haben bei Herrn Georg Gropius,

Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule 12.

und bei Herrn Schenk u. Gerstäcker.

Gedruckt bei F. Weidle in Berlin, Kaiser-Strasse No. 30.
 
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