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zeitig mit der Dirnitz auf der Wartburg ward auf dem Schlosse zu Meißen
eine Dirnitz durch Otto den Reichen erbaut, und 1326 baute der Pfalzgraf in
Amberg eine Dirnitz, welche groß und gewölbt war und auf fünf steinernen
Säulen ruhte, darüber hatte sie einen zweiten Stock, worin sich die Stube des
Herzogs Georg befand. Die noch vorhandenen alten Baurechnungen bezeugen
ebenfalls die Bedeutung und Wichtigkeit der ehemaligen Hofstube auf der Wart-
burg, ihre Wiedererbauung wurde daher schon vor mehreren Jahren von
Seiner K. Hoheit dem Großherzoge Karl Alexander beschlossen, aber erst in dem
letzten Jahre kam solche zur Ausführung. Ein großer Saal, der durch zwei
Etagen reicht, nimmt die Sammlung der Rüstungen und Waffen auf und seine


drei großen Fenster im frühesten Spitzbogenstyle geben dem Ban ein besonders
imponirendes Ansehen von dem neuen Wirthschaftsgebäude her. Die obere
Etage enthält Wohnzimmer für die Prinzessinnen. An die Dirnitz schließt sich
die zweite Thorhalle nach dem Vorbilds des Barbarossapalastes in Gelnhausen,
der Burg zu Münzenberg in der Wetterau und anderer gleichzeitiger Burgen-
bauten; sie verbindet die Dirnitz mit dem Hauptthurme, dem Bergfried, und
zugleich mit der Kemenate oder Wohnung der Landgräfinnen; eine obere schmalere
Etage über dieser Thorhalle erscheint als Gallerie oder Laube zur Erleichterung
des Verkehrs und da sie nur die halbe Breite der Thorhalle hat, so bleibt an
der Nordseite derselben ein schmaler Gang mit Zinnen (Lauf oder Letze) zur
 
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