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beide als Jubiläums-Gaben für einen höheren Geistlichen in Schwerin, — ein
Kronleuchter gothischer Form zu 600 Mark für die Kirche zu Lutter am Baren-
berge im Herzogthum Braunschweig, ein Paar silberne Altarleuchter zu 1800 Mark
für die Kirche zu Wielitzken in Ostpreußen. — Noch wollen wir erwähnen, daß
wir bei Anschaffung einer Altarkanne und eines Kelches, durch eine Beisteuer aus
Vereinsmitteln, zweien armen Gemeinden zu Hülfe gekommen sind.
Gruppirt man die Fülle, in denen der Verein in Anspruch genommen worden
ist, nach den einzelnen Provinzen des Preußischen Staates, so ergibt sich, daß dieses
Mal Sachsen und Brandenburg sehr erheblich voranstehen; es folgen dann Pommern
und Hannover, hiernach West- und Ostpreußen und Westphalen, serner Schlesien
und Posen, — zuletzt, in sehr geringem Maße, Schleswig-Holstein und Hessen-
Nassau, während die Rheinprovinz ganz aussällt. 17 Fälle kommen auf das außer-
preußische Deutschland.
Was endlich die dritte Richtung unserer statutenmäßigen Thätigkeit betrifft, dir
Herausgabe und Verbreitung von Kunstblättern evangelisch-christlicher Darstellungen,
so haben wir die Absicht, im nächsten Jahre, wir hoffen gegen die Osterzeit,
wieder ein Vereinsblatt zu Vertheilen. Zu diesem Zwecke hatte Herr Professor
Pfannschmidt die Güte, abermals uns eine seiner schönen Kompositionen, „die
Grablegung Christi", zur Disposition zu stellen, welche wir, Behufs lithographischer
Reproduction, der Loeillot'schen Anstalt Hierselbst bereits übergeben haben. Die Kom-
position ist von dem genannten Meister als Predella eines Altargemäldes für die
Kirche zu Schlobitten in Ostpreußen, Gräflich Dohna'schen Besitzes, ausgeführt
worden und hat sich allseitig der größesten Anerkennung zu erfreuen. So sagt u. A,
Ernst Förster in München über dieselbe: „Welch' tiefes, inniges Gefühl und doch
wie gemäßigter heiliger Schmerz ist in den Leidtragenden ausgedrückt mit einer
Wahrheit, daß ein jedes von ihnen aus der unmittelbaren Seele des Künstlers
spricht", u. s. w. Bei den bewährten Leistungen der Loeillot'schen Anstalt dürfen
wir hoffen, in diesem Blatte eine besonders werthvolle, zugleich räumlich bedeutende
Vereinsgabe darreichen zu können.
Die Zahl unserer Mitglieder hat sich gegen das Vorjahr um 3 verringert.
Gegen 27, welche uns verlassen haben, sind 24 neu eingetreten. Diesemnach zählen
wir heute in Berlin 67, auswärts 282, in Summa 349 Mitglieder.
Unsere pecuniüren Verhältnisse dürfen momentan als befriedigend bezeichnet
werden. Die Kaffe schloß vor Jahresfrist mit einem Baarbestande von 2514 Mark
50 Pf. ab. Hierzu kommen die letztjührigen Einnahmen: Beitrüge der Mitglieder,
einschließlich 300 Mark von des Kaisers Majestät, 2133 Mark 50 Pf., — für
verkaufte Vereinsblütter 137 Mark 50 Pf., — an Zinsen 250 Mark 50 Pf. —
und an Portovergütungen 141 Mark 5 Pf. Hiernach standen im Ganzen zur
Verfügung 5177 Mark 5 Pf.
Dagegen sind ausgegeben: für Stiftungen und Werke der christlichen Kunst
423 Mark 12 Pf., — für Vereinsgaben 1071 Mark 60 Pf., — gelegentlich des
Verkaufs und Ankaufs von Effecten 1231 Mark 50 Pf., — und für Drucksachen,
Buchführung, Botenlohn, Porti, Spesen u. s. w. 479 Mark 77 Pf. — in Summa
3205 Mark 99 Pfg.
 
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