DOI Heft:
Nr. 8 (1. August 1885)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.44537#0117
1. August 1885.
Siebennndzwanzigster Jahrgang.
Nr. 8.
für Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
H. Merz und C. G. Psmmschmi-t.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Ein Golgotstobild von A. von Gebhardt.
Wir haben das neueste Bild des berühmten Düsseldorfer Meisters auf seiner
Reise durch die deutschen Kunstvereins-Ausstellungen gesehen und wieder gesehen.
Es ist in der altertümlichen Manier gehalten, ausgezeichnet durch die Tiefe des
Gefühls und die Kraft des Ausdrucks, wie alle Schöpfungen v. Gebhardts; aber
es spricht mehr an als seine Vorgänger durch das Maßhalten in Darstellung
der gemeinen Wirklichkeit.
Das Gemälde ist 1,30 in hoch, 73 ein breit und beiläufig gesagt, zu
9500 gewertet. Den Hintergrund bildet Baumwerk und eine ganz ein¬
fache Landschaft unter bedecktem Himmel. In der Mitte ragt, diagonal gestellt,
das Kreuz, an welchem Christus soeben sein heiliges Leben und Leiden vollendet.
Es ist nicht „das Haupt voll Blut und Wunden," es ist in keiner Weise „ent-
stellt" und „von Schmach gedrückt," sondern „das edle Angesicht," in den Todes-
schlummer ganz vorwärts gesunken; mit ihm hängt auch der Körper stark vor.
Siebennndzwanzigster Jahrgang.
Nr. 8.
für Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
H. Merz und C. G. Psmmschmi-t.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Ein Golgotstobild von A. von Gebhardt.
Wir haben das neueste Bild des berühmten Düsseldorfer Meisters auf seiner
Reise durch die deutschen Kunstvereins-Ausstellungen gesehen und wieder gesehen.
Es ist in der altertümlichen Manier gehalten, ausgezeichnet durch die Tiefe des
Gefühls und die Kraft des Ausdrucks, wie alle Schöpfungen v. Gebhardts; aber
es spricht mehr an als seine Vorgänger durch das Maßhalten in Darstellung
der gemeinen Wirklichkeit.
Das Gemälde ist 1,30 in hoch, 73 ein breit und beiläufig gesagt, zu
9500 gewertet. Den Hintergrund bildet Baumwerk und eine ganz ein¬
fache Landschaft unter bedecktem Himmel. In der Mitte ragt, diagonal gestellt,
das Kreuz, an welchem Christus soeben sein heiliges Leben und Leiden vollendet.
Es ist nicht „das Haupt voll Blut und Wunden," es ist in keiner Weise „ent-
stellt" und „von Schmach gedrückt," sondern „das edle Angesicht," in den Todes-
schlummer ganz vorwärts gesunken; mit ihm hängt auch der Körper stark vor.