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1. November 1886.

Achtnndzwanzigster Jahrgang.

llk. LI.

für Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
H. Mer? und C. G. Pfmmschnn-t.


Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.

Die religiöse Kunst in der Berliner Inbilnnms-Gnnstansstellnng.
Man kann nur malen, was man glaubt!
I. Non Uhde.
Wider Erwarten erblickt man beim Durchschreiten der Ausstellungsräume
das Fach der religiösen Malerei durch eine stattliche Anzahl Bildwerke vertreten.
Mit sehr gemischten Gefühlen jedoch steht der Beschauer diesen Werken gegenüber;
volle Befriedigung, geistige Erquickung können ihm kaum einige derselben gewähren.
Wie die Gemeinde derer, die es versteht und begehrt, nur eine kleine ist, so ist
auch das Andachtsbild, das Werk, welches gläubigem Sinne und tiefem Ge-
fühl entspringt, hier in der verschwindenden Minderheit vorhanden. Längst sind
ja die Bande zerrissen, welche die Kunst einst so fest mit der Religion verknüpften,
kaum verstehen noch einige Künstler die Sprache der Bibel und sind im stände
ihren Geist zu erfassen. Die Darstellungen der heiligen Geschichte werden ganz
 
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